Freitag beim Züchter meiner Hündin, immer eine meiner liebsten Jagden im Jahr.
Erst war es bei mir recht ruhig, die Hunde vergügten sich weiter weg mit den Sauen.
Dann hörte ich entfernt Hundelaut in meine Richtung und einzelne Schüsse.
Hangabwärts über einen Weg war eine anscheinend einzelne Sau zu erahnen, die irgendwann in den dunklen Fichten in meine Richtung einbog.
Tatsächlich, eine einzelne stärkere Sau, genauer: ein Keiler
Aber irgendwie läuft die Wutz "unrund", dann sah ich den Schweißfleck auf der Schwarte.
Der erste Schuß war zu schnell raus und ging fehl, Mist!
Also noch mal zusammenreißen und den Schuß geht der Keiler runter, rappelt sich aber wieder hoch und schlägt mit dem Haupt, er ist von Bäumen verdeckt, ich werde noch einen Schuß auf das Haupt los, der aber wohl auch vorbei geht, dann sind auch schon die Hunde da, ein weiterer Schuß nicht möglich.
DJT und Wachtel greifen sofort zu, eine Bracke umtanzt den Keif eng. Also Messer geschnappt und hin.
Der Keiler klappert mit dem Gebräch, schlägt nach den Hunden, der Terrier hält an einem Vorderlauf, der Wachtel erst seitlich am Kamm, dann am Teller. Die Bracke springt Laut gebend hin und her, zwickt mal hier und mal da und lenkt ihn damit gut ab, zum Glück ist er nicht mehr sonderlich mobil, wie ich später sehe, hat mein Schuß beide Vorderläufe am Brustkern durchschlagen ohne diesen jedoch zu öffnen.
Ich setze das Messer an und es passiert - nichts! Sch.. durch das Schild komme ich nicht ohne weiteres, muss zudem aufpassen, dass ich weder Terrier noch Bracke verletzte, der Keiler reißt das Gebräch auf und ich versuche es ein zweites Mal, etwas steiler und weiter unten, das Messer geht durch die Schwarte, schneiden geht nicht richtig, also hebeln, des Brustkorb zieht Luft und erstaunlich schnell weicht das Leben aus der Wutz.
Die Hunde kühlen ihr Mütchen am Gegner und mir wird erstmal ganz anders und etwas weich in den Knien.
Dann schaue ich die Hunde nach, alle unverletzt - Gott sei Dank. Die Wachtelhündin kommt mir bekannt vor, es ist die Schwester meiner Hündin.
Der Keiler hatte einen Schuß weich vor den Keulen sowie einen Streifschuß am Blatt, der aber nicht von mir stammen kann, vielleicht hat der erste Schütze noch einmal nachgeschossen, aber das ist nur eine Vermutung.
Durch die Fichten wechselte mich eine weitere Sau an, noch ein Keiler und was für einer! Das war wirklich Marke Lebenskeiler, ein richtiger Urian, ich würde ihn locker auf 130 Kilo schätzen.
Er zog ganz gemütlich in Richtung Dickung, kam dabei bis auf etwa 80m an meinen Stand. Kurz überlegte ich,ob ich zur Kamera greifen sollte, habe mich dann aber doch dazu entschlossen ihn einfach nur noch weiter zu beobachten bevor er meine Bewegung sieht und verschwindet.
Der Keiler ist kaum eingewechselt, da raschelt es neben meinem Sitz, die Bache schaut wieder aus der Dickung und macht sich mit ihrem Gefolge still und heimlich auf den Weg, den ersten Frischling habe ich im hohen Gras kurz frei und er bleibt im Feuer.
Nach Hahn in Ruh holte ich erstmal den Frischling an meinen Stand und ging dann mit der Kamera zu dem Keiler, der erste Schütze würde ja sicherlich die Waffen haben wollen und so wollte ich zumindest noch ein schönes Bild machen.
Ein Schütze fand sich jedoch nicht, ich tippe er kam aus dem mitbejagden Nachbarrevier, denn alle drei Hunde waren von dort.
Der Keiler hatte 85 Kilo, geschätzte 6 Jahre
Ob das Ein- oder Ausschuß war, war nicht mehr festzustellen..
Es waren viele Sauen unterwegs, leider hat es bei vielen Schützen einfach nicht gepasst, so lagen am Ende
7 Sauen
9 Rehe
Und wo ich schon mal bei der Bilderflut bin :26:
Nach der Jagd war noch eine Nachsuche auf einen Frischling zu erledigen, der Schuss saß exakt vom Schützen angesagt tief weich.
Gestern auf 450ha:
2 Rotwild
30 Sauen
11 Rehe
3 Füchse
Mein Anteil ein Fuchs mit beginnender Räude