Am Samstag in der südlichen Slovakei:
7 Vorstehschützen, 7 Treiberschützen, eine Hand voll Treiber.
Freigegeben waren Frischlinge und Überläufer, sowie Fuchs.
Ich war mit meinem Patterdale-Terrier und meiner 376 im Trieb.
In den ersten beiden Trieben nur ein paar Stück Rehwild, aber wohin man blickte frische Rotwildfähten.
Im letzen Trieb konnte ich bereits beim hineingehen jede Menge frisch umgebrochenen Waldboden feststellen. An einem Weg stellten wir uns neu auf - damit die Linie gehalten wird - das ist dort ausgesprochen wichtig. Bis alle standen sind nach rechts übers Feld schon 3 Rotwildspießer und ein Tier mit Kalb raus.
Wir waren noch nicht lange im Trieb, als aufgrund lautem Krachen die Treiberwehr zum Stillstand gekommen ist. Ein Rudel Rotwild brach nach hinten aus - es waren 7 Stk. Ein toller Anblick.
Im Trieb mindestens 2 Rotten. Eine ist beschossen worden (2 Stk. erlegt), und dann nach hinten raus. Nachdem wieder Ordnung im Chaos herrschte gingen wir langsam weiter und ich seh plötzlich eine Bewegung ca. 40 m links vor mir. Ich deutete dem Treiber, daß vor uns etwas wäre aber anscheinend konnte er nix sehen. Da ich mir nicht sicher war, tatsächlich eine Sau gesehen zu haben und mir nicht die Blöße geben wolllte einen umgefallenen Baum zu beschießen (davon gibt es dort jede Menge - deshalb das Schweinedorado), ging ich zügig ein paar Schritte nach vorne rechts und siehe da, der Baum hat einen Wurf. Schnell als Überläufer angesprochen und raus ist die Kugel. Während ich mit repetieren beschäftigt bin, springt noch eine stärkere Sau Richtung rechts, wäre ohnehin nicht frei aber ich melde das meinem slovakischen Jagdfreund, worauf es auch gleich kracht. Dann kommt die von mir beschossene Sau noch hoch und will auf der Fährte der anderen Sau flüchten, ich kann aber den Fangschuss auf die 10 antragen.
Danach gilt es erstmal durchzuatmen und meine Hündin zu holen, die an einer angeschweißten Sau hängt. In der regungslosen Sau ist noch Leben, also fange ich sie ab (leider den Saufänger nicht mit, also muss das Aufbrechmesser herhalten).
Wieder Aufstellung genommen und weiter geht der Trieb. Von mir bis zum rechten Waldrand sind es max. 40 m. Nach einigen Metern gehen rechts von mir Sauen nach hinten, diese können jedoch auch von der Flanke nicht beschossen werden. Die Rotte macht jedoch einen Bogen und wechselt auf meiner linken Seite wieder nach vorne. Daraufhin brechen eine Menge Schüsse, 2 Stk. werden erlegt und 5 Stück gehen nach vorne raus. Die Vorstehschützen können das hochflüchtige Wild nicht erlegen.
Dann ist der Trieb bald zu Ende, wir treffen auf die Vorstehschützen, Erlegungsgeschichten werden ausgetauscht. Ich helfe noch meinem Jagdfreund und den Treibern beim Bergen und Aufbrechen.
Meine Überläuferbache wog ca. 70 kg, die 2 jährige Bache, die mein Jagdfreund erlegen konnte hatte mindestens 80 kg und außer 3 Frischlingen lag noch eine starke Bache mit sicher 100 kg. Im Sommer standen dort mehrere 100 ha Mais, das führt zu den hohen Wildbretgewichten. Auch das Rotwild ist dort außerordentlich stark im Wildbret.
Eine kleine, aber feine Jagd. Das Treiben war bereits mittags vorbei und wir konnten am Nachmittag gemütlich bei Wildschweingulasch und Bier beisammen sitzen.
wh
FJ