Immer diese Scheingefechte...
Davon ab, dass das Thema mal wieder völlig zertreten wurde kommen hier wieder seltsame Ansichten zutage.
Bei den allermeisten Drückjagden ist es doch so, dass die Waffen erst beim Anstellen ausgepackt, also sichtbar werden. Ganz selten sieht man jemanden am Sammelplatz oder bei der Begrüßung, der die Waffe schon trägt.
Da hast Du völlig recht, in tatsächlich 100% der Teilnahmen an Bewegungsjagden sieht man die eingesetzten Waffen - soweit nicht in einer Anstellergruppe - vor der eigentlichen Jagd nicht.
Dann läuft da niemand in Camo rum denn jeder muss gesehen werden. Sicherlich gibt es einige, die (meist dem Wetter und Matsch geschuldet) nicht wirklich angemessen auflaufen. Aber das muss dem Jagdherrn gefallen, nicht mir. Würde es jenem nicht gefallen wären schon entsprechende Worte gewechselt worden.
Den Spaziergängern im Wald ist das eh wurscht. Die sehen ein paar bewaffnete Müllmänner da rum stehen und sind je nach Couleur dann entweder einsichtig oder aufgebracht bis unbelehrbar wenn der Weg nicht weiter begangen werden soll.
Den letzten Absatz sehe ich anders. Ich habe recht häufig Kontakt (eher weniger bei der Drückjagd) mit Spaziergängern und die sind teils sehr interessiert ... durchaus auch an bzw. mit dem Blick auf Bewaffnung. Wir reden bei Verwendung der AR10 bzw. AR15 Klone ja nicht zwangsläufig nur über den Einsatz bei Bewegungsjagden.
Ich selbst lege an mein Auftreten ein gewisses Mindestmaß an. Dies umfasst die nichtmilitätische Ausrüstung ebenso wie das gepflegte Gespräch mit interessierten. Ich wei0 von revieren zu berichten, da machen "Lodenjockel" mit ihrem Geplärre den Waldbesuchern soviel für die Jagd kaputt, da kommt es auf den Knallstock gar nicht an!
Um es mit dem alten Fritz zu sagen: "Jeder nach seiner Facon!" Bevor man aber andere nur aufgrund von Äußerlichkeiten (Ausrüstung usw) in Schubladen stecken will sollte jeder besser mal vor der eigenen Haustüre kehren. Wäre für die Jagd mehr gewonnen als durch dieses Geplänkel und Frontenaufbau.
Ich nehme für mich in Anspruch, im jagdlichen Kontext ein breites Feld der s.g. eigenen Facon zu gewähren, mit den militärisch anmutenden HA a la AR10 und/ oder AR15 tue ich mich schwer. Die vermitteln nun mal, ob gewünscht oder nicht gewünscht, eine deutlich militärischen/ 'kriegerischen' Auftritt.
Über das Jahr bin ich, schon aufgrund meiner Stöberhunde, auf so einigen Drückjagden unterwegs und so sehr ich mich mühe, mir fällt nicht einer der seriösen, soliden und gut schießenden Drückjäger ein, der da mit so einem AR10 Klone unterwegs wäre. Soweit mir die aufgefallen sind, waren die tendenziell eher aus der 'ich wäre gerne ein Profi' Fraktion und in nahezu 100% der Fälle eher diesbzgl. absoluter Gelegenheitsteilnehmer (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) mit mehr Meinung als Kompetenz/ Erfahrung.
Ich habe durchaus unterschiedliche Waffen und habe mich gemüht, meine Auffassung zur passenden (im Sinne von technisch idealen) Bewaffnung auch im Schießkino mit AR10 und AR15 Klonen zu überprüfen. Um damit ein bisschen Spaß im Kino zu haben sind die sicher ganz nett, die überragende Nutzbarkeit bzw. den überragenden Vorteil auf Bewegungsjagden konnte ich aber auch mit viel Fantasie nicht/ sehr bedingt entdecken. ... und nein, aufgrund meiner Militärdienstzeit waren mir dieser Waffentyp nicht neu.
Ich schließe mich hier der Auffassung an, mit einem mir bekannten und besonnen jagdenden Jäger mit einem AR10 kein signifikantes Problem zu haben, ein Neuling mit AR10 wäre mir auf meiner Jagd nur sehr bedingt willkommen.
grosso