Ob jemand in Erwartung der Strecke bzw. des Anlaufes wirklich einen Halbautomaten braucht muss jeder selbst wissen, militärisch aussehende HA haben meiner Ansicht nach bei der Jagd absolut nix verloren. Gar nicht, weil ich hinter jedem AR Nutzer jemanden erwarte, der damit nicht umgehen kann oder damit unverantwortlich damit umgeht, sondern weil wir als Jäger - mehr als jede andere Gruppe - massiv auf einen gesellschaftlichen Konsens angewiesen sind und dazu militärisch anmutendes Gehabe nicht förderlich ist.
Wer das in seiner Freizeit will, soll sich zur Miliz oder der Reserve melden.
treffend gesagt ! - genau meine Überzeugung .
Es gibt Jagdwaffen und es gibt militärische Handfeuerwaffen und diese Unterschiede haben Gründe !
Ich bin Jäger; kein milit. oder MEK-Scharfschütze, Soldat oder sonstwas und das wird immer so bleiben.
Gegen jagdliche HA mit Normal-Magazin habe ich nichts, wenn genauso umsichtig und versiert bedient, wie Rep. oder KL-Waffen. Der Vorteil, für einen evtl. schnellen Nachschuss ohne Rumgehampel aufs beschossene Stück, im Anschlag bleiben zu können, verbindet diese Waffe mit der DB.
Alte Regeln besagen, das beschossene Stück ist solang im Blick zu behalten, bis es sicher verendet ist und man soll nicht schon wieder nach Weiteren im Verband gieren. Es zählt der erste, tödlich anzubringende Schuß aufs Stück. Das ist im übrigen auch der, der die größte Freude bereitet.
Aber was interessieren heute schon noch alte Regeln.
Schindluder kann man mit allen Büchsen-Typen treiben - wobei ich, wenn ich schnelle 5er Salven höre auf Jagden, sofort Mitgefühl mit dem dort kontrollierendem, nachsuchenden Hundeführern verspüre !
Ballermänner führen selbst nie Hunde. Das Chaos von Anschüssen aus erlegtem und abgegangenem Wild kann nur der ermessen, der mal einen Hund für Riemenarbeit abgeführt hat.
Mittlerweile hat sich zum Glück die Ansage eingebürgert, nach 2 ungeklärten Schüssen, bei denen das Wild nicht in Sichtweite verendet, ist für den jeweiligen Schützen Hahn in Ruh; wer weiter schießt (außer auf krankes Wild!), ist ein Aasjäger und gehört von der Jagdleitung nach Hause geschickt.
Der von den Ausrüstern intensiv beworbene, mittlerweile schon übermässige Hype um Drückjagden auf Schalenwild und die angeblich notwendige Ausrüstung (Geradezug, Großmagazine) dazu hat uns nicht unbedingt weiter gebracht; heute rennen blutige Anfänger auf Drückjagden herum, die vorher überhaupt noch kein Stück auf der Einzeljagd sauber zur Strecke brachten, aber sofort eine "schnelle" Büchse anschafften.
Manchmal stelle ich mir die Frage, in welchen Revieren diese wie für kriegerische Auseinandersetzungen ausgerüsteten Leute unterwegs sind und welchen Anlauf sie denn so haben.
Gibt es denn wirklich diese Verhältnisse so häufig wie in den Jagd-Pornos vermittelt, wo ständig Rotten und Rudel anwechseln und die 20er Packung auf einem Holzständer vor einem liegt ?