Mir sind die beiden Antwortmöglichkeiten zu wenig. Ich finde, das Thema ist etwas komplexer.
Ich bin die ersten Jahre meines Jägerlebens mit einem älteren Sauer&Sohn-Drilling auf die jagd gegangen. Die wenigen Male, in denen ich dabei den Schrotlauf vom Ansitz genutzt habe, kann ich an zwei Händen abzählen. Und selbst bei den wenigen Malen war das mehr so ein "Na, schießte halt mit Schrot." Wirklich gebraucht habe ich den Schrotlauf also nicht. Ich hätte auch alles mit der Kugel zustande gebracht. Folgerichtig vermisse ich auf dem Ansitz nix, seit ich mit der Büchse rausgehe.
Dazu muss man aber sagen, dass wir ein Revier mit nur wenig Niederwild haben. Für Jäger mit viel Niederwild, die auch viel Niederwildhege betreiben, mag diese Beurteilung schon wieder anders ausfallen.
Gleichzeitig gibt es dennoch ein Einsatzgebiet, wo der Drilling geradetz optimal ist. Bei uns werden allgemein recht viele Heckenjagden veranstaltet, bei denen es weder gezielt auf Hase und Fuchs, noch gezielt auf Schalenwild geht. Im Prinzip sind das ziemliche Überraschungseijagden. Man steht an einer Hecke und vom Hase bis zum Hirsch kann da alles rauskommen. In dem Moment ist man mit einem Drilling natürlich bestens gerüstet.
Ob man deswegen einen Drilling braucht? Das ist sicherlich relativ. Wenn ich irgendwann mal noch ein paar Tausend Euronen zuviel habe, wäre ich nicht abgeneigt, einen funktionalen D99 ins Haus zu holen. Ein Muss ist es aber nicht.