Also dass einen Jagdhunde während der Erziehung und Ausbildung und ggf. auch noch darüberhinaus auf Grund unterschiedlichster Marotten und Verhaltensweisen an den Rand des Wahnsinns treiben können, hat mich mein inzwischen 6jähriger DK-Blödel gelehrt, nachdem sein rassegleicher Vorgänger quasi das genau Gegenteil davon war
Angefangen hat es schon damit, dass es ohnehin nur 3 Welpen im Wurf waren, 2 Rüden und eine winzige Hündin, die kurz nach der Geburt gestorben ist. Meiner war fast doppelt so gross, wie sein Bruder und damit der Chef im Ring. Der Bruder wurde mit 9 Wochen abgegeben, ich konnte meinen aber beruflich bedingt erst mit 12 Wochen übernehmen, also nochmal 3 Wochen Mama nur für sich. Das nennt man Alpha pur. In den ersten 3 Wochen seiner Familienzugehörigkeit hab ich 7 Kg abgenommen, wobei ich das damals definitiv noch nicht nötig hatte. Seitdem schien dem jungen Mann die Sonne 24h täglich aus dem Arsch, weil er sich selbst für den Nabel der Welt hielt. Ihm beizubringen, dass das nicht so ist, dauert mitunter bis heute an. Dabei ist er keineswegs aggressiv, nein, eigentlich ist er ein super lieber Familienhund, aber manchmal kennt der Schwachsinn und der Größenwahn, auch jagdlich, einfach keine Grenzen. Die muss ich ihm dann jedes Mal schmerzhaft aufzeigen und dann geht´s auf einmal super gut. Jedenfalls haben wir für das beabsichtigte Ausbildungs- und Prüfungsprogramm statt 1 1/2 Jahre satte 2 1/2 Jahre gebraucht. Schlussendlich haben wir trotzdem alles geschafft, aber was ich eigentlich sagen wollte, weil es das Grundthema hier war: während all dieser Zeit hatte der Kamerad die Schrotflinte zweimal am Kopf und ich den Finger am Drücker. Dass ich´s nicht getan hab, verdankt er allein unserer Tochter, die mich sonst wahrscheinlich nie wieder angeschaut hätte …
Trotzdem soll es in ein paar Jahren mal eine Nachfolgerin aus seiner Linie sein, weil jetzt bin ich schon dran gewöhnt