Die Zukunft der Trophäenjagd in Afrika

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Hier einmal ein paar zweifelnde Töne ...


Namibia hat eine Nord-Süd-Ausdehnung wie von Schleswig-Holstein bis Norditalien.

Die Schutztruppe waren gerade einmal 2.000 Männekens, verteilt in der Etappe, am Meer, in Windhoek und auch an der Front. Ein ganzer Teil war krank. Und rund um die Uhr können die auch nicht Posten stehen. Also, selbst wenn die nur 250km zur Omaheke abdichten wollten, war das personell unmöglich. Zumal die Hereros das Land ja viel besser kannten als die Deutschen.
Mir liegen ähnliche Zahlen vor, nämlich insgesamt ca. 1600 Schutztruppler, allerdings inklusive der Askaris.
Dieselben Gedanken hinsichtlich deines letzten Abschnitts habe ich mir auch schon gemacht.

Von Trothas Haß gegen die Hereros (ich bezeichne das jetzt mal so) lag wohl auch zugrunde, dass diese von den Engländern mit Enfield-Karabinern ausgerüstet worden waren. Das Kaiserreich verfolgte ja das Ziel, über den Caprivi-Zipfel eine Verbindung zu Deutsch-Ostafrika aufzubauen, was die Engländer unbedingt verhindern wollten. Da kamen ihnen die Hereros als willige Gehilfen gerade recht.
 
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Hier einmal ein paar zweifelnde Töne ...

Der Bericht bestätigt im übrigen die Zahlen, die ich genannt hatte, was die damalige Bevölkerungszahl und die Anzahl der Toten angeht.
 
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Ich empfehle das Buch "Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht von Gustav Frenssen".
Erlebnisbericht eines jungen deutschen Soldaten der dabei war.
ISBN 99916-750-2-7
 
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Aufgrund einiger Buchtitel und Quellenangaben hier zu diesem Thema, habe ich nach ein wenig Recherche im Web die Homepage der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen gefunden.


Ich habe nur kurz unter dem Buchstaben "A" bei "Digitale Sammlung Deutscher Kolonien" gestöbert
und finde dort massenhaft historische Bücher z.B. über Deutsch-Südwest.

Beispiel meiner Downloads
1724260253222.png

Die Bücher sind als Kopie vom Original als PDF Datei hinterlegt und stehen dort kostenfrei zum Download.

U.a. auch "Peter Moors Fahrt nach Südwest"


Ich kannte diese Quelle noch nicht und werde sie wohl ab jetzt ausgiebig nutzen. Und dazu noch kostenfrei...

"Doppel Bingo" ...🤩
 
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1724263600269.png

Eben gefunden und gleich nachgeschaut. Auf der PDF Seite 223 (Buchseite 208) liest sich spannender als ein Krimi.
 
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Nur mal so zum Vergleich, bei der Schlacht von Tannenberg 1914 betrug der Durchmesser des Kessels ca. 40km, also ein Umfang von ca. 125km. Die Örtlichkeiten waren den Deutschen bestens bekannt, es gab genaue Karten, Straßen und Wege. Die Deutschen hatten hier ca. 150.000 Soldaten VOR ORT (nicht irgendwo im Nachschub oder in der Etappe), inklusive einer ganzen Kavalleriedivison und Autos. Es gab entsprechende technische Ausrüstung wie Funkgeräte, Feldtelefone, Flugzeuge und elektrischer Scheinwerfer, dazu ausreichend militärisches Gerät, MGs und Geschütze und entsprechenden Nachschub in kürzester Reichweite.

Und trotz dieser dichten Abriegelung, die ja auch zeitlich wesentlich kürzer begrenzt war und sich nicht über Wochen hinzog, gelang es mehr als 10.000 russischen Soldaten aus dem Kessel zu entkommen.

An der Omaheke war die Abriegelung um mindestens den Faktor 300 (!) schwächer, von den logistischen Problemen in einem wegelosen unbekannten Land ganz zu Schweigen.

250km sind Luftlinie Hamburg-Kassel. Wer will das mit 500-1.000 Mann ohne Ortskenntnisse und Karten abriegeln ? Bei Verständigung nur mit Meldereitern ?
 

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