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Ich stamme ja aus dem Maschinenbau und es ist tatsächlich so, dass Stahl nie ganz "tot" ist.Kennst eigentlich nur so, das die Läufe/ Rohlinge immer wieder mal im Herstellungsprozess thermisch entspannt werden. Aber das mag auch jeder Hersteller anders handhaben.
Er arbeitet einige Zeit nach seiner Herstellung noch.
Man kann diese Spannungen durch Wärmebehandlung teilweise heraus bekommen.
Es kommt immer darauf an, welche Toleranzen ich bei meinem Fertigteil erreichen möchte.
Dies auch mit Hinblick auf den Verzug bei wechselnden Temperaturen.
Wir haben damals z.B. Kleinstserien für den Motorsport hergestellt.
Die Mittelachse verschiedener Durchmesser durfte nur 0,0025 mm zueinander abweichen.
Das Material dafür wurde über mehrere Jahre eingelagert, bevor es verarbeitet wurde.
Mit diesem "entspannten" Rohmaterial waren diese Toleranzen gut zu erreichen, da das Rohmaterial fast keine Eigenspannung mehr hatte.
Mit nachträglich entspanntem Material eher schwierig, da man den Verzug bei Wärme nicht voraus sagen konnte.
Ich hoffe, dass das halbwegs verständlich erklärt war...