Wie lange meinst du, sind Laufrohlinge? Die meisten Hersteller geben vorne und hinten nur ein paar Zentimeter zum Aufspannen dazu, wenn man von Standardlängen im jeweiligen Kaliber ausgeht. Wenn überhaupt. Ist ja verlorenes Material, was mit bezahlt werden muss.
Danke daß Du mitgedacht hast. So schreibt man wenigstens nicht ins Leere. Also werde ich gerne präzisieren:
Gemeint waren eigentlich die Rohmaterial- Stangen, aus denen die einzelnen Laufrohlinge herausgeschnitten werden. Da ist die große Frage, ob man vom Laufhersteller ein Mittel- oder Endstück bekommt. Davon hängen die Eigenspannungen im Material ab und das wirkt wiederum darauf zurück, wie sich der Lauf durch die Bearbeitung entspannt und verformt.
Das wiederum beeinflußt zumindestens den Durchmesserverlauf der Laufseele über die Länge. Wenn es um einen wirklich hochwertigen Matchlauf geht, wird der Rohling mittels Bleidurchtrieb darauf vermessen, wie sich der Durchmesser verändert und die Lauflänge bzw. an welcher Stelle man herausschneidet, bestimmt sich nach diesem Verlauf so, daß zur Mündung hin eine stete minimale Verengung erfolgt. Also das Gegenteil von Vorweite.
Die Rohlinge kommen bei einem mir bekannten Waffenhersteller in immer gleicher und großzügiger Überlänge aus DE an und werden eingelagert. Daraus werden die längsten bis zu den kürzesten Läufe abgeschnitten und herausgearbeitet. Obwohl die in Serie fertigen, wäre es insgesamt teurer und weniger flexibel, auch noch verschieden lange Rohlinge zu beziehen und zu lagern. So wurde mir zumindest von einem Insider beschieden.
Was Zerspanungsanteil - also Materialverlust betrifft, so ist der um so größer, je schlanker die Laufkontur und je kürzer der Lauf. Also bei einfachen jagdlichen Läufen am höchsten, die aber im Verkauf die niedersten Preise haben. Je länger und schwerer die Matchläufe sind, desto weniger "Materialverlust" aber um so sehr viel höher die Preise.
Bei einem gehämmerten Lauf, in dem auch das Patronenlager gleich mit gehämmert wurde, wird das eventuell anders sein.