Die Hecke im Niederwildrevier

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Vorsicht ! Differenzieren. Findet das Brutgeschehen in sehr schmalen Heckenstrukturen oder Randstrukturen statt, mag die Prädationsrate höher sein. Sprechen wir aber von Deckung, in welche das Wild bei Gefahr durch die Luftwaffe reinflüchten kann, sieht das Ganze mitunter wieder ganz anders aus. In einen Blühstreifen können Habichte mitunter auch andere Greife reinstoßen, Äste in der Hecke sind da sperriger. Und falls alle paar Jahre mal ein strenger schneereicher Winter kommt - wer steckt da drin ? - , dürfte die Hecke stabiler sein als der Blühstreifen, der möglicherweise dann nur noch Platt am Boden liegt oder hier und dort Horste aus Stängeln aufweist.
 
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Hallo Mitjäger,

Ich habe vor einige Wegränder als Hecken umzufunktionieren. Das Revier ist 350ha groß, (noch) stabiler Hasenbesatz und dramatisch zurückgehender Fasanenbesatz. Rebhuhn nicht mehr vorhanden. Nachdem 2 Betonrohrfallen aufgestellt wurden, somit etwas an der Prädatorenjagd getan wurde, würde ich nun gerne auch etwas am Biotop tun. Nun stellt sich mir die Frage welche Heckenpflanzen ich dafür verwende?

Hat jemand von Euch bereits eine Übersicht über die möglichen Arten, die ich in eine neue Hecke integrieren sollte?

In meiner Liste sind bereits:
1. Schlehe
2. Brombeere
3.Liguster
4.Holunder
5.Sanddorn
6. Pfaffenhütchen?
7.Wildrose?
8.Kornelkirsche?
9. ???

Ich wäre Euch über mögliche Tipps/ Ergänzungen sehr dankbar!

Waidmannsheil!
 
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würde die Schlehe durch Weißdorn ersetzen. Mach später nicht so viele Probleme und vor allen Dingen das Ganze nicht so dicht pflanzen. Mehr aufgelockert und Altgras aus Wiesenlisch, Knaulgras und Wiesenschwingel
 
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Als ich die ersten Fichtentrupps gepflanzt habe hat der amtliche Naturschutz zuerst etwas "gezeichnet"
Zitat: "Okay wenn Ihr Hühner haben wollt ich darf von 22 Bussarden 21 runterschießen, dann pflanz ich das was Ihr wollt. Im anderen Fall müsst Ihr Kröten schlucken, ich muss es tagtäglich!"

Anhang anzeigen 34154

In CZ wird in den Fasanerien auch auf die Fichte gesetzt. Hab mal das Bild einer dort klassischen böhmischen Fasanenremise:

Anhang anzeigen 34155

Die Fläche besteht aus Altgras überwiegend mit Rohrglanzgras, dazu ein Trupp Kolbenspiere, dahinter Himbeeren / Brombeeren (nicht rankende Form). Der Fichtentrupp zum Aufbaumen. Ist sicher auch ne Habichtsanwarte. Aber die Fasaen gehen eben auch gerne in die hohen Fichten
 
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Nun eine Frage:

Ich würde gerne die Hecken als Samen einsäen und nicht pflanzen, da ich an den Stellen gut ein paar Jahre vergehen lassen kann bis die Hecke hoch ist.

Wie steht ihr dazu? Ist das in Ordnung das mit Samen zu machen, anstatt direkt mit 50cm Pflanzen?
Um ehrlich zu sein, habe ich auch den finanziellen Faktor im Auge....

Kann man die Samen dann direkt an die Stellen säen, wo die Hecke auch sein soll, oder müssen die Samen erst irgendwie für eine Zeit im Topf großgezogen werden?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
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Die Samen mancher Fruchtsträucher brauchen die Passage durch den Verdauungstrakt eines Tieres, damit die Keimhemmung gebrochen wird. Entweder du schaffst an den Stellen schonmal Kunsthecken durch Reisighaufen auf Holzgerüsten, wo das Niederwild schon sofort drunter schlüpfen kann ( nicht die klassische Benjeshecke , wo kein Hase und Rebhuhn drunter kann). Dann Fliegen Singvögel ein und scheiden Samen aus. Das ist aber sehr unsicher, ob und was sich da ansiedelt. Oder du lässt die Samen gären , indem du sie im Herbst mit Fruchtfleisch erntest, in einem Topf in Wasser an warmer Stelle einige Tage/ Wochen stehen lässt. ( So hat das Hespler in einem seiner Bücher beschrieben) , ich habe da mal noch Zucker mit ins Wasser getan, um die Gärung zu fördern.
 
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würde die Schlehe durch Weißdorn ersetzen. Mach später nicht so viele Probleme und vor allen Dingen das Ganze nicht so dicht pflanzen. Mehr aufgelockert und Altgras aus Wiesenlisch, Knaulgras und Wiesenschwingel

Interessant. Ich würde das genau gegenteilig machen: Möglichst viel Schlehe, weil die wirklich dichte Bestände bilden und wenig Weißdorn mittig.

Lieber zuviel pflanzen, ausgedünnt wird es von den Rehen und vor allen Dingen Hasen noch genug und Gras möglichst weit zurück drängen. Das hindert die jungen Pflanzen ungemein.

Das wäre mein Vorgehen, dass aber nur auf Erfahrungen in meinem Revier beruht.
 
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Ich würde wie Kuder Beides pflanzen, Schlehe und Weißdorn. Warum ?

1. Beide liefern dornige Deckungsstrukturen.

2. Beide sind hervorragende Raupenfutterpflanzen für verschiedene Schmetterlingsarten und verschiedene Käfer sind auf diese Sträucher angewiesen. Stichwort: Artenvielfalt in der Feldflur. Bei niedrigen Ästen können die Fasane mitunter Raupen direkt ab picken, wie jene der Gespinstmotten. Wegameisen klettern in die Äste , erbeuten Raupen, und wandeln diese Proteine in wertvolle Ameisenpuppen- und Larven in ihren Nestern am Boden am Heckenrand um .

3. Beide sind eine hervorragende Insektenweide, auch für Schmetterlinge. Die Blüten bieten vielen Insekten Pollen und Nektar. Beide Arten blühen vor allem zeitversetzt ! Die Schlehe blüht schon im April , danach folgt ab Mai der Weißdorn. So ist eine lange Zeitspanne sehr gute Insektenweide im Revier.

4. Last but not least, beide Arten bieten im Herbst und Winter Wildfrüchte für die verschiedensten Vogelarten.
 
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