Die Hecke im Niederwildrevier

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Wenn sich die Brombeerranken drüberlegen, stirbt unten drunter das Gras ab und diese Haufen bleiben durchlässig, mache ich schon seit Jahren so. Um ein Niederdrücken durch den Schnee zu verhindern schlag ich sogar Pfähle in die Brombeerflächen, diese werden dann schnell überwuchert wenn man noch einen Ast drannagelt und bleiben auch bei Schnee oben..
Miscanthus pflanzt man normalerweise auf Ackerflächen, die zur Neukultur wie ein Maisfeld hergerichtet werden. Miscanthus kann man nicht einfach irgendwo z.B. als Ergänzungspflanzung z.B. ins Grünland setzen, das wird nix, er kümmert vor sich hin. Also wenn dann gescheit oder überhaupt nicht....
Naturschutzgesetz ist die eine Seite, aber wenn man oft sieht was Kommunen oder entlang von Straßen so alles gepflanzt wird, interessiert niemand. Da denkt man oft, da mussten die Ladenhüter der Baumschule weg.
Aber wenn man es genau nimmt, die Fremdländer bieten dem Niederwild oft bessere Deckung als die einheimischen Arten. In CZ - in den klassischen böhmischen Revieren sind die Fasanerien voll mit Fasanenspiräen und Schneebeeren, auch die Kolbenspiere ist nicht schlecht als Deckung.
Mein persönlicher Favorit ist bei den Einheimischen der Liguster. Wird nicht hoch, braucht keine Pflege oder nur selten.
 
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Ich mag am liebsten die Kombination aus Fichte lückig gepflanzt und dazwischen Brombeere. Die Fichte lädt auch nicht gerade zum Pilzsuchen ein, und die Brombeere besorgt den Rest. Dazwischen wächst dann noch genug eßbares bzw. äsbares.

Der Vorteil ist auch, dass es - im Vergleich zu Liguster oder anderen Gartengehözen - SCHNELL Deckung gibt.
 
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wautzebautz: Solche Brombeerverhaue kenne ich auch bei uns. Die wachsen von selbst horstig. Wenn man Stützen drunterbaut, ist man auf der sicheren Seite.

Z.B. einfach aus Abfallholz oder Astmaterial so eine Reisigdeckung nach französischem Vorbild zusammen nageln. Darüber wuchern dann die Brombeeren und das Wild hat sofort nach der Anlage schon Deckung unter dem Reisig, wo es gut drunterschlüpfen kann. Ist ja so ähnlich wie colchicus es schon mit den Querstützen geschrieben hat. Mann kann direkt am Feldrand auch mehrere nebeneinander bauen, und schon hat man eine Deckung in Reihe. Ein paar Äste sperrig rausschauen lassen, damit kein Greifvogel aufbaumen kann (Igeleffekt).

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Moin

Ich bin heute am ackern, gerade wird eine Zwischenfrucht eingearbeitet, aber als ich in dem Stück Hasen und ein Rebhuhn sah, da hatte ich ein lachendes und ein weinendes Auge.


Was anderes, im heimischen Revier gibt es einen Teil, der von großen Schilfflächen beherrscht wird, schwerer nasser Marschboden herrscht hier vor. Die Fläche ist eine Ausgleichsmaßnahme, wir haben aber auch ein Wildacker drauf.

Nun überlege ich dort auch etwas mehr grün zu schaffen. Hecken gehören bei uns eigentlich nicht so zur Landschaft, da dort durch die Maßnahme aber eh eine Baumpflanzung ist, wird das nich weiter auffallen. Diese Pflanzung besteht aus Eichen, Birken, Buchen und was sonst noch alles, ist jetzt gute 15 Jahre alt und wird unten so licht, dass man einfach durchgehen kann.

Deswegen würde ich dort neben Buschwerk etablieren wollen .
Die Frage ist nun was und wie.

Zeit dafür hätte ich leider erst ab August.
Als erste Überlegung kamen mir Weiden in den Sinn, leicht zu vermehren, kommen mit der Nässe klar und wachsen schnell. Brombeeren eher ungern, diese Pest wird man ja nicht mehr los. Hinter den Weiden im Windschutz hab ich allerdings noch keine Idee.
Länge mal Breite ca. 250 x 15.
Zielart Fasan, Rebhuhn und auch alles andere nicht jagdbare Wild das Deckung gebrauchen kann.

Waidmannsheil

Meetschloot
 
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250m x 15m ? Das ist ja wie ein 6er im Lotto ... warum gibt es das bei mir im Revier nicht ? Da bin ich schon über 5m x 10m glücklich.

Aber habe ich das richtig verstanden, auf einem Teil der Fläche ist Schilf, auf einem anderen ein Wildacker, und dann noch eine Baumanpflanzung ? Da würde ich gar nichts mehr machen ... Schilf ist doch auch super fürs Niederwild. Aber aus der Ferne ist das schwer zu sagen, stell doch mal ein Foto ein.

Brombeere kriegt man - leider - mit dem Freischneider ganz einfach weg, sehe ich bei mir im Revier immer wieder.
 
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Ich mag am liebsten die Kombination aus Fichte lückig gepflanzt und dazwischen Brombeere. Die Fichte lädt auch nicht gerade zum Pilzsuchen ein, und die Brombeere besorgt den Rest. Dazwischen wächst dann noch genug eßbares bzw. äsbares.

Der Vorteil ist auch, dass es - im Vergleich zu Liguster oder anderen Gartengehözen - SCHNELL Deckung gibt.

Stimmt leider für den Liguster, er wächst ziemlich langsam. Muss meine Fichten schon regelmäßig kappen. Als ich in die Hecken Fichtenhorste gepflanzt hab gab es zunächst Protest von den anderen Naturschützern....Argument: Okay wenn ich von den 23 Busssarden 22 runterschießen darf, dann pflanze ich das was Ihr wollt. Andernfalls welche Vorschläge habt Ihr?
 
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Diese Pflanzung besteht aus Eichen, Birken, Buchen....

Du dürftest an der Stelle dann sicher auch einen ewigen Kampf mit den Greifvögeln haben. Hohe Bäume und Niederwild.

Ich weiß, unser Offenland wird gerne mal für hohe Baumpflanzungen hergenommen. Deutschland wird leider immer enger.

:sad:
 
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Moin

Nun ja, Schilf. .... Das ist so dicht, nach zwei Metern sieht man den Hund nicht mehr und erlegte Enten bleiben auf 30 cm über dem Boden liegen.

Das Wildacker benötigt mal wieder eine grundlegende Aufarbeitung, das Schilf rückt immer weiter vor, wuchert hoch und nimmt Licht.
Bezüglich des Standortes, ja es ist suboptimal bei den ganzen Bäumen, zudem sind da in der Nähe immer mehrere tausend Möwen und hunderte Krähen, diese können wegen einem befriedeten Bezirk, einer Biogasanlage und eines Photovoltaikfeldes aber fast nicht bejagt werden.
Aber gerade deswegen sollte da Deckung hin. Auch wenn nun gesagt wird, gerade so wird das Wild Opfer des Raubwilds und -zeugs.
Aber woanders geht schlecht, und es gibt dort ja Niederwild, also kann man es ja unterstützen.

Bezüglich der Offenlandschaft, mein Vater erzählte, das früher die Gräben ausgebrannt wurden und nicht überall Weißdorn rumstand (in denen auch Elstern brüten und Krähen anwarten).

Da wollte ich mich auch drum kümmern, wenn ich denn Zeit hab ab August [emoji6]
Ein Teil unserer eigenen Ländereien ist schon deutlich aufgeräumter und Buschfreier.
Die Brombeeren bekommt man natürlich gut abgesägt, aber nächstes Jahr wachsen die dort auf wieder aus dem Boden

Waidmannsheil

Meetschloot
 
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Habe mit Genehmigung der UNB vor Jahren schon Feldraine (ohne Holzgewächse) abgebrannt und die Entwicklung der Vegetation verfolgt. In einem bulgarischen Rebhuhnrevier wurden Dämme, etc. immer wieder abgebrannt um auch im Winter für die Hühner frisches Grün zu bekommen. Wir jagten dort auf Hühner und fanden sie immer in Nähe der gebrannten Flächen. Aber dort gab es gleich nebenan jede Menge Deckung, 4000 ha Niederwildbiotop, alles auf dieses Wild ausgerichtet......
 
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Es gibt allein in Deutschland über 50 verschiedene Brombeerarten, die alle etwas unterschiedliche Standortansprüche haben.

Scheinbar ist es aber recht gut möglich, Brombeeren über Stecklinge zu vermehren.
Dazu könnte man die Art nehmen, die sich am jeweiligen Standort bewährt hat.

Das werde ich auch mal ausprobieren.

http://www.gartenjournal.net/brombeeren-stecklinge

http://gaertnerblog.de/blog/2013/brombeerpflanzen-stecklinge/

Schweisserhandschuh und Rosenscheere, ungefähr 20 cm lange Stecklinge abschneiden. Am ausgewählten Standort steche ich mit dem Spaten das Gras weg. Steckling 10 cm in die Erde, antreten und fertig.
Kostet nur etwas Freizeit und geht ca. zu 60% an.

Waihei HuJ
 
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Schweisserhandschuh und Rosenscheere, ungefähr 20 cm lange Stecklinge abschneiden. Am ausgewählten Standort steche ich mit dem Spaten das Gras weg. Steckling 10 cm in die Erde, antreten und fertig.
Kostet nur etwas Freizeit und geht ca. zu 60% an.
Waihei HuJ
Zu welcher Jahreszeit vermehrst Du die ?
Auch im August ?
 
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Hat bei uns schlecht funktioniert, viele Ausfälle, die Stecklinge verhocken und ersticken im Gras. Ich nehme bewurzelte Absenker..
 

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