Die Hecke im Niederwildrevier

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Eine andere Wallhecke, die über Jahre immer furchtbar kahl war. Hier habe ich zuerst alte Weihnachtsbäume umgedreht eingebracht. Das war schon nicht schlecht.

Jetzt wurden die Eichen beschnitten, und dem Landwirt war es zuviel Arbeit, den Astschnitt wegzubringen. Also mich angerufen "Willst Du dass nicht auch da reinmachen ... ?".

PS : Nein, die Eichen bleiben stehen. Da kann man NICHTS machen.
 

steve

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Kann man nicht einfach Brombeeren mit einbringen? Die überleben Säuberungen meist sehr gut, wachsen schnell und überwuchern auch den Astschnitt schnell. Irgendwo mit dem Spaten schnell ausgebuddelt und da diskret eingebracht. Colchicus hat quasi jedes Mal wenn er hier in Rheinhessen war noch "Brombeerstrecke" gemacht. :biggrin:
 
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Moin

Mach das mit den Brombeeren bei mir auf meinem Land/in der Grabenkante und du hast spätestens bei Pachtende das Revier nicht mehr. Und bis dahin auch keinen Spaß mehr [emoji16][emoji6][emoji6]

Das klingt vielleicht etwas drastisch, aber zumindest aus meiner Sicht sollte sowas gut überlegt und auch abgestimmt werden, bevor solch ein „Teufelszeug“ irgendwo hinkommt.

Waidmannsheil

Meetschloot
(Der gestern noch wieder mit der Motorsense Weidezäune von ebenjenem Zeug befreit hat)
 
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Die Brombeere kommt ja meist von selbst - wenn sie ein wenig Schutz vor der allgegenwärtigen Motorsense hat. Gerade Stihl und Co. haben ganz drastisch zur Verarmung der Landschaft beigetragen.

Umgekehrt kann ich den Landwirt natürlich verstehen - Hecken zurück stutzen ist harte Arbeit, und Brombeeren machen das nicht gerade leichter.

Aber ich denke, auch da lässt sich technisch aufrüsten. In England haben sie ja zigtausende Kilometer Weißdornhecken (wogegen Brombeere ja nur Kinderkram ist), die oftmals sogar den Stacheldraht ersetzen. Und diese werden mit entsprechenden Anbaugeräten am Traktor "gepflegt". So etwas ähnliches (wahrscheinlich nur ohne TÜV-Zulassung) hat ein Landwirt bei mir im Revier, und da wird jeden Frühling an den Hecken lang "geraspelt".
 
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Da sieht man mal wieder woran es vielerorts scheitert.

Wenn bei euch von den Landwirten die Brombeere als " Teufelszeug" bezeichnet wird, dann vergesst es. Man kann nur den Kopf schütteln, und bestenfalls woanders pachten.

Schon seit jahrhunderten gilt die Brombeere als sehr gute Hegepflanze für das Niederwild.
Schon Naumann erwähnt sie ca. 1830 als gut für das Rebhuhn.

Auch der englische game trust arbeitet in seinen efolgreichen Rebhhnprojekten mit niedrigen Hecken aus Brombeeren in der offenen Feldflur.

Heckenpflege machen wir auch grossteils maschinell mit Schwenkarm am Traktor, gerade die niedrigen Rebhuhnhecken. ( ich stelle noch Bilder ein)
 
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Das was wir als Hegemaßnahmen machen, tun wir größtenteils auf fremden Flächen. Dann muß man 1. Aufklären, 2. selbst pflegen damit dem Eigentümer keine Nachteile entstehen und 3. Kompromisse eingehen.
Sonst geht es nicht:no:

Horrido
 
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Kann man nicht einfach Brombeeren mit einbringen? Die überleben Säuberungen meist sehr gut, wachsen schnell und überwuchern auch den Astschnitt schnell. Irgendwo mit dem Spaten schnell ausgebuddelt und da diskret eingebracht. Colchicus hat quasi jedes Mal wenn er hier in Rheinhessen war noch "Brombeerstrecke" gemacht. :biggrin:

Und Du solltest mal sehen wie sie gewachsen sind. :biggrin:

Anhang anzeigen 60952

Das hier sind allerdings die mit Härte 10 auf der Skala, die Theodor-Reimers,machen pro Jahr bis zu 4 Meter.
Natürlich versuchen die Triebe das angrenzende Feld zu besiedeln. Aber die Absenker werden jedes Jahr bei der Bodenbearbeitung abgeschnitten und vernichtet. Muss immer schauen, dass ich welche "ernten" kann. Also so schlimm ist es mit der Beeinträchtigung zumindest hier nicht.
 
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Moin

@Perdixeinbürgerer, selbst mit Smileys und „“ wird gleich wieder auf die blöden Landwirte gezeigt. Da sieht man mal wieder woran es vielerorts scheitert....[emoji6]
Worum es mir hier ging, ist dass jetzt nicht an Weg- und Feldränder oder in Wallhecken überall plötzlich die Brombeere auftaucht, weil im Willen Gutes für das Niederwild zu tun diese fleißig verteilt wurden. Kommunikation und Zusammenarbeit ist das Stichwort.
Wobei das jetzt nicht an Perdix gerichtet ist, ich denke deine ganzen Aktionen und wohl auch Erfolge gelingen nur mit Kommunikation.

Waidmannsheil

Meetschloot (der im heimischen Revier/auf den eigenen Flächen die letzten Tage unterwegs war, einzelne Bäume umgelegt und hohe Weißdorne gekürzt hat, sodass dort keine Elstern mehr drin brüten/Rabenvögel keine Anwarte haben)
 
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Es ging mir darum , dass hier von " Niederwildhegern" eine der wichtigsten " Deckungspflanzen" im Niederwildrevier als " Teufelszeug" angesehen wird. Nach dem Motto , ich möchte Fische züchten, mag aber kein Wasser.
Andere schnappen die Bezeichnung auf, und haben Angst, die Brombeere im Revier überhaupt zu fördern.

Mit der modernen Landtechnik stellt die Brombeere überhaupt kein Problem mehr da., und liefert Deckung mit Dornen, gegen Bodenraubwild und wichtiger noch gegen Luftfeinde.

( Das gleiche gilt für die Schlehe)

Ja, es fällt immer wieder auf, dass gerade in den Köpfen vieler Landwirte noch Denkmuster drin sind, die absolut hinderlich für Niederwildhege sind.
( Ich würde erst gar kein Revier pachten, wo der Hauptanteil der Fläche von solchen Querstellern stammt. Da würde ich erst gar kein Geld reinstecken. Entweder der Hauptlandwirt, mit dem grössten Flächenanteil, ist der Niederwildhege gegenüber positiv eingestellt, oder ich lasse die Finger davon. Mit dem Pachtgeld gibt es dann schönere Dinge anzustellen.- Entweder vernünftig, oder garnicht. )
 
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@ Perdix : siehe Erdbodenverwehungen durch Windhosen (bzw Kleintornados) in Ostdeutschland oder im Norden wo schon Autobahnen gesperrt wurden bzw Unfälle passiert sind :sad:....weil " Hecken " fehlen die den Wind bremsen ...aber erzähl das mal nem Großagrarier der sagt , " man muß was gegen den Wind unternehmen , die Bauernverbände sind schon in Gesprächen mit der Politik " :lol::lol::lol:
Grüße + WMH , Olli
 
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Kleiner Ausflug: In dieser Doku aus der Reihe naturnah wird ein älterer Landwirt gezeigt, welcher sich ehrenamtlich auf eigenem Grund und Boden um ein Kreuzottervorkommen kümmert.

Er kritisiert die moderne Landwirtschaft mit ihren 4 Schnitten pro Jahr. Solche Landwirte wünscht man sich im Niederwildrevier. Schon seinem Vater war das Kreuzottervorkommen wichtig. Der Sohn bekam es tradiert.



http://www.ardmediathek.de/tv/Natur...en/Video?bcastId=14049240&documentId=50177510
 
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Da müsste ich jetzt nachgucken. Aber ein paar Jahre sind es schon. In den letzten Jahren hat sich der Bestand nicht mehr verändert.

Hier ein paar Vergleichsaufnahmen...

Anhang anzeigen 60976 Aufnahme Febr. 2017
Links im Bild sieht man die geknickten Salweiden. Mehr stand an auf diesem Ranken nicht. Durch Vogelsaat ist jetzt Holunder und auch die eine oder andere Hundsrose gekommen.

Anhang anzeigen 60977

Hier eine Aufnahme aus 2009, ich schätze mal da war der Bestand so 3-4 Jahre alt. Ab 3 Jahren sieht man bei der Brombeere was und sie bietet Deckung, zumindest bei unserem Klima. Kein Heckenstrauch schafft so etwas über Pflanzung.
 
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Mit der modernen Landtechnik stellt die Brombeere überhaupt kein Problem mehr da., und liefert Deckung mit Dornen, gegen Bodenraubwild und wichtiger noch gegen Luftfeinde.
( Das gleiche gilt für die Schlehe)

Bei uns werden die Brombeerhecken vom Fuchs als bevorzugter Einstand angenommen. Dornen schützen sicherlich nicht vor "Bodenraubwild" :roll:
 

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