Hallo!
Ich war mit dem Kölner Ladengeschäft sehr zufrieden. Ich bin absolut grün hinter den Ohren da zufällig rein. Angemeldet zum Jagdschein war ich schon, aber der Kurs sollte was später beginnen. Meine Ahnung von Waffen begrenzte sich auf eine Luftgewehr, das G3, P1 & P8 beim Bund '98 und ein Schiessstandbesuch mit einer .223 mit Tasco-Glas und deutschem Stecher. Da ich ab und an mit auf Jagd ging habe ich mir vorsorglich mal eine geeignete Jacke und eine Weste im Online-Laden geordert. Ein Messer gab es auch günstig bei Frankonia ("Jungjägershop"), dazu noch einen Rucksack mit Sitz für ein schmales Geld.
Aber als ich vor dem Laden zufällig stand, überlegte ich: "Na gut, dann kannste Dir das Messer ja mal ansehen- wer weiss ob das was taugt". Sprachs und trat ein.
Ich bewunderte die Auswahl und kam mir angesichts stolzer Preise schon was untermotorisiert vor. Viele wissen sicher, was studieren heisst. Da feilscht man manchmal sogar in der Mensa
...
Einer der Verkäufer kam auf mich zu, als ich bei den Messern den Rucksack als Angebot gefunden hatte. Wir kamen kurz ins Gespräch, ich erklärte meine Lage und daß ich eigentlich online dieses und jenes bestellt hätte, aber nun die Zeit nutzen wollte die Sachen vielleicht auch mal vorher zu sehen. Der Rucksack fiel in die Rubrick "Naja, fürs erste nicht schlecht, aber sie landen später mal bei was anderem."
Der Mann war überaus freundlich und wirkte auf mich sehr kompetent (selbst Jäger & Sportschütze). Da nicht allzuviel los war im Laden hatte er wohl etwas Zeit und er hat mit mir bestimmt 1h verbracht. Er erklärte mir worauf ich beim Kauf eines Messers achten sollte (welche Stähle, Größe und Form der Klinge) und wir fanden ein für mich und meine eher kleinen Hände ein fast maßgeschneidertes Messer für ein schmales Geld und einem vernünftigen Stahl.
Dann kamen wir zu den Waffen und ich bekam eine Übersicht über Kaliber, Abzüge,und Stecher, Materialien und wie wichtig der richtig bemessene Schaft ist. Ich hatte an dem Tag fast ein Dutzend Gewehre im Anschlag, von der CZ bis zur Sauer war da vieles dabei. Danach ging es zu den Optiken und einen Crash-Kurs in Ballistik. Billig kauft man 2x wurde mir dort anschaulich erklärt. Da ich Medizintechnik studiere verstehe ich etwas von der Technik von Optiken, Transmissionsleistungen und Bildfehlern. Zwar nicht direkt bei Zielfernrohren, aber Endoskope und Mikroskope bieten sowas ja auch
. Der Mann wusste von welchen Parametern er redete und konnte die Werte auch beziffern. Dabei lagen wieder Gläser aller Großen und Kleinen auf der Theke: Z, Sw, K, S&B, N, M... Meine Frage nach Tasco zauberte ein Grinsen in sein Gesicht
. Da waren wir dann auch gleich bei "schussfest"...
Wenn ich gedurft und gekonnt hätte, hätte ich wohl direkt eine "Favorit" und ein schönes Glas mitgenommen, abends die Prüfung gemacht und um 4 Uhr am nächsten morgen angesessen. Ich bin sehr dankbar und nachhaltig beeindruckt und habe beschlossen dort auch meine erste Waffe zu kaufen und mich an diesen Herrn zu wenden. Leider weiss ich den Namen des Mannes nicht mehr (großer Mann, dunkler Bart).
Das Messer wurde gleich abbestellt und das Geld eingespart. Jungjägertasche habe ich da leider vergessen...
Beim vielen Stöbern bin ich jedenfalls davon überzeugt, daß der jagdliche Markt riiiiiesig ist und ich kann unmöglich verlangen, daß ein Verkäufer den vollen Durchblick hat. Aber es ist schön und vertrauenserweckend, wenn man eine Frage stellt ("Gibt es die Backmischung auch gleich mit Nüssen?"), der Verkäufer nicht erst den Beipackzettel studiert und einem erzählt, was da steht (Verkäufer nach studieren der Packung "Nee, nur ohne."), sondern sich in seinem Sortiment (und darüberhinaus) auskennt.
Gruß