Offener, emotionaler Brief der KJS von heute:
Liebe Jägerinnen und Jäger,
ich bin vergangenen Mittwoch in der Sitzung des Ausschuss zum Thema Jagdrecht im Düsseldorfer Landtag gewesen.
Als klar wurde, das am kommenden Mittwoch 29.04.15 das Gesetz durch den Landtag verabschiedet werden soll, haben wir uns dazu entschlossen Informationen direkt vor Ort zu erlangen.
Ich bin an diesem Tag von dem politischen Verhalten der Regierungskoalition schwer enttäuscht worden. Ich dachte bisher, das in Deutschland in der Politik diskutiert wird und Argumente gelten.
Das ist offensichtlich nicht so. In ca. 2,5h wurden lediglich Grundsätze ausgetauscht und wer wo wann etwas Böses gesagt hat und was die Geschäftsordnung hergibt und was nicht.
Das eigentlich Thema wurde wie folgt behandelt:
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„Wir werden heute das Gesetz im Ausschuss für das Plenum verabschieden. (ist auch erfolgt)
„Es wird heute keine Änderungen geben.
„Es wird noch später Änderungen geben, welche werden wir zu gegebener Zeit mitteilen. Aber nicht heute weil es redaktionell noch nicht so weit ist. Wir wissen aber schon genau was wir wollen. Wir haben es nicht nötig euch zu sagen.
„Alle Anträge der CDU und FDP werden kategorisch abgelehnt.
„Wir respektieren den Protest des LJV und finden das auch gut. Es hat uns in dem Entscheidungsprozess positiv beeinflusst. (wann?)
„Wir sehen uns nicht nachvollziehbaren Anfeindungen speziell der Funktionsträger der Jagdverbände ausgesetzt. (aha..)
„Ach ja: ich esse gerne Wildfleisch..
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Die CDU hat einen Antrag mit 86 Punkten erarbeitet, der alle unsere Punkte wiederspiegelt und noch darüber hinaus geht. Hiervon wollte dort aber keiner etwas wissen. Herr Rüsse natürlich allen voran.
Ich möchte mich ausdrücklich bei Christina Schulze-Föcking und Ihren Kollegen für den Einsatz bedanken!!
Die Arroganz der Macht, wie Christina Schulze-Föcking es trefflich beschrieben hat, war für mich als Laien fast unerträglich.
Hier war die Ideologie fast mit den Händen zu greifen. Einfach - entschuldigen Sie das Wort- zum Kotzen.
Ich kann es nicht mehr hören, das mir geholfen werden soll, wieder in der Mitte der Gesellschaft anzukommen.
Ich kann es auch nicht mehr hören, das die ganze Aufregung doch nicht zu verstehen ist. Wir Niederwildjäger, bzw. unser Niederwild sind aber leider trotzdem die die es ausbaden müssen. Biodiversität? Nicht heute..
Wenn sich dieser Politikstil durchsetzen sollte und danach sieht es ja nun aus, kann sich der ländliche Raum, der ja nicht Mitte der Gesellschaft ist, auf einiges gefasst machen.
Es hat keine große Bedeutung wenn die Betroffenen aufbegehren und versuchen mit Argumenten und Taten auf sich aufmerksam zu machen. Die Grünen haben die MACHT und Sie baden darin voller Genuss.
Die SPD macht sich hier schuldig durch unterlassene Hilfeleistung. Leider können wir Sie nur durch das nächste Wahlergebnis haftbar machen. Ich nicht, da ich mein Wahlverhalten nicht ändern muss.
Sie merken das ich etwas unverständig gegenüber den Belehrungen der SPD/Grünen bin, ich gebe mir Mühe mich zu bessern und mich der Mitte der Gesellschaft anzunähern. Hoffentlich ist der Weg nicht zu weit!!
Einfach - entschuldigen Sie nochmals das Wort- zum Kotzen.
Heute gab es überraschender Weise eine Pressemitteilung der SPD/Grünen die sich mit den Änderungen befasst hat.
Folgendes ist nun Sachstand:
ð Die Jagdsteuer entfällt
ð Die Ausbildung von Hunden an der lebenden Ente bleibt, aber nur mit der Methode Schleswig-Holstein
ð Die Ausbildung in der Schliefenanlage von Bauhunden bleibt bestehen
ð Die Baujagd am Kunstbau ist mit einer Ausnahmegenehmigung möglich (Wer die erstellt und unter welchen Bedingungen, weiß ich noch nicht)
ð Die Waldschnepfe und der Höckerschwan kommt zurück ins Jagdrecht aber zunächst geschont und es kann über ein Verordnung wieder rückgängig gemacht werden
Alle anderen Dinge bleiben bestehen.
Es ist also nicht viel von dem was uns bewegt in die Runde der gesellschaftlichen Mitte gelangt.
Die Tore waren wohl geschlossen, bzw. sind krampfhaft von innen zugehalten worden.
Auf diesem Wege allen die am vergangenen Mittwoch mit rollender Waldschule etc. vor Ort waren meinen besten Dank.
Allen anderen die mit uns gemeinsam versucht haben in Protest etwas zu erreichen auch nochmals ein herzliches Dankeschön.
Ich fahre jetzt ins Revier und zähl nochmal meine Brachvögel, Kiebitze und Kampfläufer. Hoffentlich höre ich keinen Fuchs und keine Krähe lauter lachen wie die Brachvögel rufen können.
Freundliche Grüße
Josef-Daniel Jasper
1. Vorsitzender
KJS Steinfurt-Tecklenburg e.V.