WDR Köln sucht Interviewpartner. Antwort vom LJV: Nicht mitmachen!
LJV: Sollten Sie gefragt werden, empfehle ich Ihnen ebenfalls, das Interview zu verweigern.
Sehr geehrte Frau Sodec,
am 18. März 2015 protestierten in Düsseldorf mehr als 15 000 Jäger, Land- und Forstwirte, Fischer, Grundeigentümer, Imker und viele andere Naturfreunde gegen Ideologie im Jagdrecht. Dies war eine der größten politischen Kundgebungen, die es je in unserer Landeshauptstadt gegeben hat, und vorläufiger Höhepunkt eines Protestes des gesamten ländlichen Raums gegen eine Politik, die sich gegen die Betroffenen richtet und zu einer deutlichen Verschlechterung für den Tier-, Natur- und Artenschutz führt. Die einzig nennenswerte Kritik in diesem Kontext richtet sich gegen die mangelhafte Berichterstattung des WDR über diese Kundgebung. Darüber sind mir einige Protestschreiben an Ihre Anstalt und auch persönlich an Ihren Intendanten bekannt. Ich halte diese Kritik für absolut berechtigt. Weiterhin muss ich daran erinnern, dass ausgerechnet Beiträge Ihrer Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ in der Vergangenheit schon mehrfach gerügt wurden, weil sie die Intention der Jäger und anderer Tier- und Naturschützer, die heimische Tierwelt vor Übergriffen durch wildernde Katzen zu schützen, gar nicht oder nicht hinreichend darstellten und stattdessen einseitig auf Emotionen zugunsten der Haustiere setzten. Dieses einzige die Jagd und Ihre Sendung gleichermaßen berührende Themenfeld wird in wenigen Tagen durch das Inkrafttreten der rot-grünen Gesetzesnovelle dem Jagdgesetz entzogen.
Ich bitte Sie daher um Verständnis, dass wir für das von Ihnen gewünschte Interview nicht zur Verfügung stehen. Der Abschuss von Katzen ist zukünftig nicht mehr Gegenstand des Jagdschutzes und die von Ihnen vorgegebene Metakommunikation über unseren Protest ist nicht Gegenstand Ihres Sendeformats. Die mit dem neuen Jagdgesetz einhergehenden Verschlechterungen für den Tier-, Natur- und Artenschutz haben Sie in der Vergangenheit auch nicht interessiert.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schneider
(Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen e. V.
Gabelsbergerstraße 2
44141 Dortmund
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Ursprüngliche Anfrage:
Sehr geehrter Herr Schneider,
wir würden Sie gerne zu der Kampagne befragen, die der LJV NRW gegen das Jagdrecht und die anstehende Jagdreform geführt hat. Auch aus den eigenen Reihen gab es Kritik daran. Unter anderem wird dem LJV vorgeworfen, die Jagd nicht den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Alenka Sodec
PG Service und Verbraucherfragen
Redaktion: Tiere suchen ein Zuhause
Appellhofplatz 1 | 50600 Köln