Das leiseste Saukaliber? (dem Hund zuliebe)

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Ja Echnaton, das weiß ich auch (nicht böse gemeint), aber diese Daten habe ich nicht. Also muss ich mir mit Maximalgasdruck des Kalibers und dem Laufvolumen helfen. Der Mündungsgasdruck wird Waffen- und Patronenabhängig sein (Geschoss und Ladung), das müsste man messen.

Allerdings: Wenn ich zudem die Mündungsgeschwindigkeiten und Geschossgewichte "meiner" in Frage kommenden Kaliber .308, .30-06, 8x57IS und 9,3x62 vergleiche und das mit den Worten meines HNO-Arztes (auch Offizier), "ab 850m/s wird's kritisch" vermixe, dann denke ich Folgendes: Einfach die langsamste Ladung und den längsten Lauf nehmen, die mann bekommen kann und leiser wird's nicht mehr. Die Unterschiede bei langsamen Ladungen müssten dann sehr gering sein, oder habt Ihr andere Erfahrungswerte?

Ich versuch in meiner 58cm .30-06 jetzt einmal das S&B Exergy 180gr mit Werksangabe 809m/s aus 60er Testlauf....

Gute Nacht,
Knutschelch
 
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Wir reden doch hier von einem Gewehr, daß in erster Linie zur Fangschussabgabe gebraucht wird (... dem Hund zuliebe). Da ist jeder cm-Lauflänge, die ich einsparen kann, von Vorteil - also wird wohl kaum jmd. eine Laufverlängerung in Form einer Mündungsbremse einsetzen, zumal gerade Mündungsbremsen sich eher negativ auf die Geräuschentwicklung auswirken.
Warum .308Win.? Oder gar 7x57? Fangschüsse auf gestelltes Wild werden in der Regel auf Wild oberhalb vom Rehwild abgegeben, die .308 stellt da schon das Minimum dar, besser 8x57 oder 9,3x62 (über Exoten wollen wir jetzt nicht sprechen).
@Echnaton: der stellende Hund kläfft übrigens nicht....
 
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Der Gasdruck und die Geschoßgeschwindigkeit spielen auf jeden Fall eine wichtige Rolle beim Mündungsknall. Ich habe eine nette Anekdote aus dem letzten Jahr. Wir saßen bei einem Freund zu dritt auf Reh an. Er hat eine vielbefahrene Straße im Revier wo es auch leider! häufiger zu Unfällen kommt. Dort entlang bejagt er intensiv, was m. E. ja auch viel Sinn macht. Wie es der Zufall wollte hatten wir alle drei praktisch gleichzeitig Anblick und schossen jeder im Abstand von wenigen Minuten. Zuerst er mit seiner 7x65 dann ich mit meiner 8x57 und zuguter letzt der dritte mit seiner .308. Alle Stücke kamen sauber zur Strecke. Kurz darauf klingelte beim Jagdherrn das Handy, mit dem etwas besorgten Reviernachbarn, der Fragte ob bei Ihm alles ok sei. Als er ihm die Sachlage erklärte, meinte der Reviernachbar: "ah ich hab schon gehört, dass unterschiedliche Schützen geschossen haben zuerst laut, dann ein kleineres Kaliber (meine 8x57) und dann wieder laut."
 
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@FSB 300
Naja die 7mm-Geschosse haben (bzw gute Geschosse haben) hervorragende ballistische Eigenschaften und mit dem richtigen Geschoss sollte das auch kein Problem sein.

@Rehragout
Hattest Du zufällig mit der 8x57 den längsten lauf?

Leider gibt es keine Aufstellung der mittleren Schalldrücke der Kaliber 7x57,7x64 (diese mit 65cm Standardlauf),8x57,308. Ein Ranking wäre was..

Edit: ich hab mal bisschen Quickload bemüht und auf der Seite von Lutz Möller recherchiert: Die .308 scheint mit ein Kaliber mit dem niedrigsten Mündungsdruck zu sein! Sollte sie dann nicht auch am "leisesten" sein?
 
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Martini6 schrieb:
@FSB 300


@Rehragout
Hattest Du zufällig mit der 8x57 den längsten lauf?

Der mit der 7x65 hat eine BBF mit (mind) 60cm ich hab die Waffe schon häufiger aus der Nähe gesehen. Die .308 Büchse kenne ich nicht so genau, sah aber nach einem Standard Büchsenlauf aus. Ich führe meine 8x57 in 52cm, habe also wahrscheinlich den kürzesten Lauf der drei. Geschossen hab ich Blaser CDP, 7x65 war glaube ich Brenneke TUG 308 weiß ich nicht.
 

JMB

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Echnaton schrieb:
Vom Kaliber her empfieht sich 308 Winchester. Ein langer Lauf (65 cm) führt dazu, daß der Mündungsgasdruck gering ist. Das österr. Bundesheer verwendet beim Scharfschützengewehr Kal. 308 mit 65 cm Lauf.
Der lange Lauf und die Kaliberwahl beim SSG hängen aber mit Sicherheit nicht damit zusammen, dass das Bundesheer ein besonders leises SSG haben wollte.

BTW: Threadtitel
Gibt's irgendwo Untersuchungen über Knallschäden beim Hund?


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Echnaton schrieb:
Sie stößt die heißen, hochgespannten Pulvergase seitlich aus, der Knall geht nach links und rechts.
Für den Schützen daher unerträglich laut (Gehörschutzpfropfen wie beim Militär empfohlen!) aber für den Hund eine Wohltat. Der Knall geht kaum nach vorn.

Das lest sich ja wie von Lutz Möller selbst! Lediglich die Empfehlung mit den Gehörschutzpfropfen ist von dir selbstersonnener Mist - diese schützen nämlich nur den Gehörgang!

Allerdings: dies gilt nur für die genannte Situation.
Denn jeder der neben Dir steht (Jäger, Treiber, Hund) bekommt den Knall voll ab ins Gehör!
Für solche Situationen ist die Mündungsbremse schädlich.
Schreib' uns mal an welche jagdlichen Situationen Du überhaupt gedacht hast.
(Fangschuß, Pirsch, Drückjagd, Gesellschaftsjagd, Ansitz, . . .)

Was hat das damit zu tun - sollte doch immer so leise wie möglich sein!

Vom Kaliber her empfieht sich 308 Winchester. Ein langer Lauf (65 cm) führt dazu, daß der Mündungsgasdruck gering ist.

Hängt hauptsächlich von der verwendeten Laborierung ab - nicht von der verwendeten Patrone

Das österr. Bundesheer verwendet beim Scharfschützengewehr Kal. 308 mit 65 cm Lauf.

Blödsinn, das ÖBH verwendet die 7.62x51 - was eine Nato-Patrone ist! Für Laien wie dich ist das die gleiche Patrone wie die .308!
 
A

anonym

Guest
Hallo JMB, hast völlig recht.
Kaliber 308 und die Lauflänge von 65 cm beim SSG 69 wurden nicht wegen des geringen Mündungsknalls gewählt. Da spielten andere Gesichtspunkte eine Rolle.
Die NATO-Patrone 308 ist als Kurzpatrone gut für autom. Waffen (StG, MG) geeignet. Das SSG 69 erhielt eine für Scharfschützengewehre suboptimale Patrone aus Gründen der Einheitlichkeit (Forderung einer einzigen Gewehrpatrone).
Die LL von 65 cm wurde gewählt, um aus der 308 alle Energie für weite Schüsse (bis 800 m) herauszuholen.
Aber diese Konstellation 308 mit 65 cm Lauflänge ergab (unbeabsichtigt) einen schwachen Knall.
Dies wäre für Jäger interessant, die das Gehör ihres Hundes schonen wollen.
Gruß, Echnaton
 
A

anonym

Guest
Echnaton schrieb:
Kaliber 308 und die Lauflänge von 65 cm beim SSG 69 wurden nicht wegen des geringen Mündungsknalls gewählt. Da spielten andere Gesichtspunkte eine Rolle.
Die NATO-Patrone 308 ist als Kurzpatrone gut für autom. Waffen (StG, MG) geeignet. Das SSG 69 erhielt eine für Scharfschützengewehre suboptimale Patrone aus Gründen der Einheitlichkeit (Forderung einer einzigen Gewehrpatrone).
Die LL von 65 cm wurde gewählt, um aus der 308 alle Energie für weite Schüsse (bis 800 m) herauszuholen.
Aber diese Konstellation 308 mit 65 cm Lauflänge ergab (unbeabsichtigt) einen schwachen Knall.
Dies wäre für Jäger interessant, die das Gehör ihres Hundes schonen wollen.
Gruß, Echnaton

Jetzt kommt nochmals der Mist mit .308 und der Natopatrone!
 
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Warum ist das mist?

Kann wer mal die direkten Einflussgrößen auf den Mündungsknall bennennen?
ich nehme an:
-Mündungsdruck:je höher desto stärker der stärker all
-Geschossdurchmesser/Mündungsöffungsdurchmesser:nehm ich nur an...ist dieser relevant? Wenn ja, in welcher Art?(je größer der Durchmesser desto lauter?oder umgekehrt?)
-weitere Einflussgrößen?
 
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Es geht in dem Thread doch nicht um ein "leises" Kaliber schlechthin, sondern es geht um ein Kaliber, daß a) für den Fangschuss geeignet ist und b) nach Möglichkeit das Gehör des stellenden Hundes schonen sollte (über den letzten Punkt habe ich mir eigentlich noch nie Gedanken gemacht). Aus ersterem Grund scheiden lange Läufe aus, denn wer will schon zur Nachsuche oder als durchgehender Hundeführer eine LW mit 65cm-Lauf herumschleppen? 7mm-Patronen scheiden nach m.M. aus, da sie im Falle der 7mm-Brenneke-Patronen lange Läufe brauchen, im Falle der 7x57 fehlt doch etwas Leistung für diesen Zweck. Klar kann man mit der 7x57 auch mal ein vom Hund gestelltes Stück erlegen, aber sie stellt einfach die allerunterste Grenze eines dafür möglichen Kalibers dar.
Übrigens habe ich schon 1 oder 2 oder 3 gestellte Stücke vor meinen Hunden geschossen - Gehörschäden fielen mir nicht auf! Aber vielleicht sollte ich das Gehör meiner Hunde mal von einem Tierarzt untersuchen lassen!
 
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Danke für die rege beteiligung. Ein paar Gedanken mehr:

1.) Obwohl ich ein Hundeführer bin, habe ich keine spezielle "Fangschussbüchse". Meine R8 mit 58cm Lauflänge und 102cm Gesamtlänge nütze ich für alles, was auf dem Hochstand beginnt. Wo mir die Jagdbüchse zu unhandlich ist (Sautreiben, geplante bzw gerufene Nachsuche auf waidwundes Schwarzwild), kommt eine insgesamt 91cm kurze Doppelflinte zum Einsatz. Ich spreche von meiner Büchse in erster Linie als Ansitzwaffe, weil ich (obwohl HF) viel mehr Schüsse am Ansitz abgebe als bei Nachsuchen, die in unserer Reviergemeinschaft kaum vorkommen. Mein Terrier (PRT) sitzt dabei mit auf dem Hochstand. Ich habe einen Peltor und er nix. Deswegen denke ich an seine Ohren. Er bekommt jeden Schuss von mir am Hochstand live mit und ab (wenn er auch hinter einem Brett sitzt).

2.) Mein Ohrenarzt meinte, ab 850m/s Mündungsgeschwindigkeit wird's kritisch und je schneller desto schlechter. Die 7x57 scheidet damit für mich aus, sie ist recht flott, wenn auch der Gasdruck nicht hoch ist.

3.) Neben Laufvolumen ist sicher auch der Durchmesser der Laufmündung für den Mündungsdruck relevant. Daher, wenn x57, dann 8x57 oder 9x57.

4.) Die Geschichte mit der .308, 8x57 und 7x65 spricht auch für die Relevanz der Mündungsgeschwindigkeit. Die 8x57, noch dazu aus kurzem Lauf und uU mit besonders schwerem Geschoss dürfte mit Abstand die langsamste Kugel in diesem Trio und vielleicht deswegen aus der Ferne die leiseste gewesen sein.

5.) Die Unterschiede zwischen 5,56x45 und 7,62x41 NATO und .223 Rem und .308 Win sind allen hier bekannt. Sie spielen hier nicht die geringste Rolle.

Schönen Abend,
KnE
 

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