Vielleicht nicht alle, aber einige schon.
Standverkauf über Reiseveranstalter, besonders im hochpreisigen Segment, haben m. E. eine Besonderheit, die sie von üblichen Standverkäufen direkt über die Forstbetriebe unterscheidet:
normalerweise ist eine (forstliche) Bewegungsjagd eine zielgerichtete Aktion des Wildmanagements mit waldbaulicher Ausrichtung. Das passt m. E. überhaupt nicht mit der hochpreisigen Vermarktung von DJ-Ständen zusammen, denn solche teuren Plätze versprechen dem Kunden ja ein besonders üppiges Jagdvergnügen für sein vieles Geld. Das geht nicht in einem Wirtschaftswald, der sich angepasste Wildbestände zum Ziel gesetzt hat!
Üppiges Jagdvergnügen für viel Geld verlangt zwangsläufig üppige Wildbestände, damit reichlich Anblick garantiert werden kann. Und wer für so einen Stand viel Geld hinblättert, kann dann ganz unabhängig von seinen schießtechnischen und jagdhandwerklichen Fähigekeiten auch einen besonders attraktiven Stand erwarten. Das hat z. B. bei einigen solcher "Premium-Jagden" dazu geführt, dass die Jagdgäste mitten im Treiben auf die "heißen" Plätze gesetzt wurden, während die Hundeführer in einem äußeren Ring um das Jagdgebiet abgesetzt waren. No-go. Dann soll auch der Jagdreisevermittler reine Dienstleister zur Wildmobilisierung bestellen und bezahlen, oder selber bellen. ;-)
Ist zwar ein wenig off topic, aber ich frage mich bei derartigen Aussagen wie deiner dann immer, wie einige Forstämter bei Hessenforst es dennoch schaffen in einigen Regionen anscheinend doch soviel Wild vorzuhalten, das die Bewegungs/Drückjagden in die Angebotspalette der "Reiseveranstalter, besonders im hochpreisigem Segment" gelangen!
Ich will das überhaupt nicht bewerten, aber:
Ist da vielleicht doch ein Prinzip/Konzept dahinter?
Ist das vielleicht" akzeptabeler", weil die FoA die üblichen Standverkäufe nicht direkt tätigen und werden dadurch nicht die von dir aufgeführten, ominösen "schwarzen Listen" nicht zur Farce?
Vielleicht doch nichts mit deiner vielapostrophierten "
zielgerichtete Aktion des Wildmanagements mit waldbaulicher Ausrichtung" als alleinige Intention der Regiedrückjagd z.B. beim Landesbetrieb Hessenforst?
Btw; würdest du persönlich von der Betriebsleitung deines Forstamtes mit einer Organisation einer solchen Premium-Jagd in deinem Revier beauftragt, so müsstest auch du in den sauren Apfel beißen und deine Aussage: Zitat "...
No-go. Dann soll auch der Jagdreisevermittler reine Dienstleister zur Wildmobilisierung bestellen und bezahlen, oder selber bellen." würde wohl kaum mit Begeisterung aufgenommen werden und wahrscheinlich als heiße Luft abgetan, oder?
Fragen über Fragen, und direkt vorneweg; das hat nun absolut nichts mit Forstbashing zu tun!;-)
Ich stelle nur die alleinige Ausrichtung von Drückjagden "nach deinem Modell" beim Landesbetrieb Hessen in Frage; da denken anscheinend einige Herren in höheren Positionen wohl nicht ganz so rigoros wie du!
Gruß
Prinzengesicht