N'Abend zusammen,
mir ist es ein einziges Mal in der vom TS beschriebenen Weise passiert und ich verstehe es immer noch nicht so ganz.
Ein für unsere Revierverhältnisse kapitaler Bock steht scheibenbreit auf 80m vor mir und bekommt d. 10,5 TIG angetragen. Zeichnet überhaupt nicht, verschwindet samt Geiß im angrenzenden Hochwald.
Z w e i Hundeführer geben sich größte Mühe und finden beide -
n i c h t s, der zuletzt tätige HF war ganz sicher, als er seine Dachsbracke ins Auto verfrachtete "Junge, die hat nix, haste vorbeigezimmert!"
Monate später habe ich eine Bauersfrau ins Dorf gefahren, die lud mich auf einen Kaffee ein und wie ich mich an den Tisch setze - sehe ich
d a s Gehörn vom letzten Spätsommer an der Wand. Meine Frage nach dem "Woher" wurde fröhlich und unbeschwert beantwortet, ihr Mann habe "das samt Bock gefunden, im letzten Spätsommer, der Bock sei noch warm gewesen und deshalb habe er ihn mitgenommen!"
Die Fundstelle lag beim Jagdnachbarn, keine 200 m von Anschuss entfernt... .
Was ich n i c h t in Erfahrung bringen konnte, war die genaue Fundzeit, aber sei's drum, ich kann ja nicht mal b e w e i s e n, dass es der von mir beschossene Bock war - aber ich bin mir sehr, sehr sicher... .
Nicht, weil ich Hundeführern keine Arbeit geben will, vielmehr, weil ich keine Nachsuchen provozieren will, schieße ich seither bewusst aufs Blatt, frei nach dem Motto "lieber drei Pfund zerschossen, als dreißig verhitzt".
Natürlich verstehe ich, dass ein halbes Pfund Wildpret bei - sagen wir mal - fünfzig Stück Streckenwild 25 kg ausmachen, also durchaus einen Verlust darstellen können. Ein verluderter Bock weniger gleicht das aber fast aus.