Das hat nix

Wie oft habt ihr schon erlebt, daß ein Stück getroffen wurde, obwohl der Anschuß das

  • noch nie

    Stimmen: 8 9,4%
  • selten

    Stimmen: 56 65,9%
  • alle naslang

    Stimmen: 21 24,7%

  • Umfrageteilnehmer
    85
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
...Was sich tlw. An "Jägern" auf Verkaufsjagden tummelt ist schon ...

Auch das sehe ich als einen Prozess. Die meisten Verkaufsjagden finden sicher bei den forstlichen Regiejagden statt und da hat sich fast überall eine "schwarze Liste" eingebürgert, die solchen auffälligen Leuten die zukünftige Jagdteilnahme in diesem Bundesland kaum mehr möglich macht. Auch das macht Schule, wenn man es nur angeht und konsequent umsetzt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Auf vielen Jagden wird über Reiseveranstalter verkauft und die haben keine schwarzen Listen.

Die angeblichen schwarzen Listen in den FoÄ wage ich ohnehin stark zu bezweifeln.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Stöbi, noch einmal.

Wie passen deine heeren Worte als Staatsjäger in die Praxis des staatlichen Standverkaufes an jedermann völlig ungeachter seiner Jagderfahrungen, Schiessleistungen und Vorsätze?....

Die Beteiligung von privaten Jägern an der staatlichen Regiejagd wurde schon immer von Jägern gefordert, deshalb von DJV/LJVs verfolgt und politisch durchgesetzt. Dagegen ist auch nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, denn Jagdmöglichkeit ist immer knapp und deshalb teuer, weil das Angebot kleiner als die Nachfrage ist.

Gerade die Attraktivität von gut organisierten Bewegungsjagden ist enorm hoch und unter Jägern massiv nachgefragt. Wie sollte denn ein Forstbetrieb damit umgehen, wenn nicht über den Verkauf von Ständen? Die einheimischen Jäger aus ländlichem Gebiet wären zwar persönlich bekannt, aber die haben meist nicht das Geld dafür übrig und ohnehin schon Jagdmöglichkeiten. Also kommen in erster Linie Jäger aus urbanen Zentren und von weit her. Der Schießnachweis war ein erster zarter Versuch, wenigstens keine völlig ungeübten Jäger auf das Wild loszulassen. Darüber kann man streiten, aber was sonst könnte man bei einer Anmeldung tun?
Das Ganze ist, wie geschrieben, ein Prozess, in dem gute Jagdhandwerker als regelmäßige Wiederkeherer gern gesehen sind und schwarze Schafe auf die schwarze Liste kommen. Einen kleinen Prozentsatz an "Überraschungen" wird man mit Standverkauf nicht vermeiden können, wenn immer wieder neue Leute aufgenommen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Auf vielen Jagden wird über Reiseveranstalter verkauft und die haben keine schwarzen Listen...

Vielleicht nicht alle, aber einige schon.

Standverkauf über Reiseveranstalter, besonders im hochpreisigen Segment, haben m. E. eine Besonderheit, die sie von üblichen Standverkäufen direkt über die Forstbetriebe unterscheidet:

normalerweise ist eine (forstliche) Bewegungsjagd eine zielgerichtete Aktion des Wildmanagements mit waldbaulicher Ausrichtung. Das passt m. E. überhaupt nicht mit der hochpreisigen Vermarktung von DJ-Ständen zusammen, denn solche teuren Plätze versprechen dem Kunden ja ein besonders üppiges Jagdvergnügen für sein vieles Geld. Das geht nicht in einem Wirtschaftswald, der sich angepasste Wildbestände zum Ziel gesetzt hat!
Üppiges Jagdvergnügen für viel Geld verlangt zwangsläufig üppige Wildbestände, damit reichlich Anblick garantiert werden kann. Und wer für so einen Stand viel Geld hinblättert, kann dann ganz unabhängig von seinen schießtechnischen und jagdhandwerklichen Fähigekeiten auch einen besonders attraktiven Stand erwarten. Das hat z. B. bei einigen solcher "Premium-Jagden" dazu geführt, dass die Jagdgäste mitten im Treiben auf die "heißen" Plätze gesetzt wurden, während die Hundeführer in einem äußeren Ring um das Jagdgebiet abgesetzt waren. No-go. Dann soll auch der Jagdreisevermittler reine Dienstleister zur Wildmobilisierung bestellen und bezahlen, oder selber bellen. ;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 9073

Guest
Wohin der "Prozess" bei ständig steigender Jägerzahl und abnehmender Hundezahl führt ist jedem klar.

Ganz sicher nicht dahin, daß mehr Kontrollsuchen gemacht werden. Auch wird die Klientel auf den Verkaufsjagden nicht besser, sondern nur frecher. Oft ohne jede Bindung des Freizeitjägers an Jagd, Revier und Personen kann das kaum anders sein. Have Drückjagd, have Fun.
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
12.398
Von der Jagdleitung werden aber häufig auch Drohkulissen aufgebaut ohne das wirkliche Sanktionen erfolgen. Der doppelte Preis bei krassen Fehlabschüssen
wird aber "gerne" berechnet.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Du jagst offenbar in einem Drückjagd-Entwicklungsgebiet: es sollte bei Bewegungsjagden doch seit Jahren üblich sein, dass JEDER Schuss dem Gruppenführer gemeldet, markiert und kontrolliert wird!

Keineswegs. Im Gegenteil. :cool:.

Das Problem ist wie oben schon angedeutet, daß auch die Jagdleiter oft nicht mehr Ahnung von Anschußinterpretation haben als die Schützen, und in bestem Glauben davon ausgehen, wenn der Schütze sagt, da war nix zu finden, was auf einen Treffer hindeutet, daß das Stück dann auch nix hat. Das ist eine Riesen-Baustelle. Was meint ihr, warum ich diese Umfrage gestartet hab?

Da muß keiner bewußt Lügen oder Vertuschen oder Fauls sein oder was da sonst bisher an wilden Unterstellungen kam. Die Jagden hier sind kostenlos, und es sind immer dieselben guten Schützen und Jäger. Man kennt sich. Da muß keiner Schmu machen. Die Jagden sind gut organisiert, wir haben Trefferverhältnisse bis 1:1 runter.

Das Problem ist wirklich, daß die Leut erfahrungstechnisch in diesem Teufelskreis gefangen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Also kommen in erster Linie Jäger aus urbanen Zentren und von weit her.

Da lege ich mal ein kleines Veto ein. Wenn man keine 200-Personen-Jagden durchführt, dann hat man maximal 50% der Teilnehmer Gäste von "weiter weg" und der Rest ist lokal - Forstpersonal, BGS-Inhaber, örtliche, hinzugezogene Jäger, plus die normalerweise ebenfalls lokale Treiberschar. Wenn da bei den Gästen oder angereisten HuFü Leute dabei sind, die Blödsinn machen, kann man relativ sicher sein, dass ein, zwei Sitze weiter ein als zuverlässig bekannter Mensch sitzt (oder 50 - 200m weiter weg durchgeht), der das mitbekommt und / oder ausbügelt. Ich habe im Laufe der Zeit eine Handvoll Fälle mitbekommen, wo Leute meinten, An- und Abschüsse nicht melden zu müssen - das ging regelmäßig zu deren eigenen Lasten aus. :no: Und die wurden auch nie wieder gesehen ...

Vielleicht ist das in anderen Teilen der Republik anders, aber ich habe bisher in Niedersachsen, Hessen, NRW, Sachsen und BB bei Land und / oder Bundesforst gejagt und überall war die Organisation so, dass "Fehlschüsse" auch auf der Einzeljagd erst dann als Fehlschüsse galten, wenn ein entsprechender Hund das auch so sah. Deshalb ist für meinen Erfahrungsraum die Frage auch unsinnig. Man geht davon aus, dass das Stück "was hat" - Punkt. Die Frage ist nur, ob man selber das auch mitbekommen hat. ;-)

Viele Grüße

Joe
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Jeder Anschuß muß kontrolliert werden! Wie oft ich auf den Jagden schon gehört habe, dass ging daneben oder ähnlich, kann ich schon garnicht mehr nachvollziehen.
Als HF im Treiben gehen wir jeden Stand in der Nähe an, wo ein Schuss gefallen ist. Der Hund gibt dann die Marschrichtung vor.
Steckt die Kugel dann definitiv im BAum/Dreck ohne vorher ein Stück Wild durchquert zu haben, sind die Schützen eigentlich immer sichtlich erleichtert.
Liegt das Wild freuen sich alle und sollte tatsächlich eine NAchsuche notwendig sein, dann ist der Anschuss von mir verbrochen, dem Schützen bekannt und er kann die INfo ggf. weitergeben.

Drohkulissen von Seiten der Jagdleitung sind absolut kontraproduktiv und lehne ich ab. Eine sorgfältige Auswahl der Jagdteilnehmer ist viel besser, als hinterher "Pflaster" zu verteilen. (Nachsorge ist dann das Aussieben der unbrauchbaren Teilnehmer.)


CdB
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Keineswegs. Im Gegenteil. :cool:.

Das Problem ist wie oben schon angedeutet, daß auch die Jagdleiter oft nicht mehr Ahnung von Anschußinterpretation haben als die Schützen, und in bestem Glauben davon ausgehen, wenn der Schütze sagt, da war nix zu finden,....

.....Das Problem ist wirklich, daß die Leut erfahrungstechnisch in diesem Teufelskreis gefangen sind.

Wenn die Jagdleiter bei euch zum erheblichen Teil so unerfahren sind, dem Schützen einen Fehlschuss zu glauben, nur weil der das vermutet oder sich damit weiteren Problemen entziehen möchte, dann fand die Jagd in einem Drückjagd-Entwicklungsgebiet statt. :p

Im Ernst: JEDER Schuss einer Bewegungsjagd wird protokolliert und mit bestätigtem Schweißhundgespann kontrolliert. Die Vermutung des Schützen ist unerheblich. Erfahrene SHF wissen, dass sie besser keiner Angabe des Schützen blind vertrauen können und das hat auch nichts mit Lügen zu tun, sondern nur mit unpräziser persönlicher Wahrnehmung. Wie oft wird aus dem angekündigten Frischling ein Keiler, aus einem Reh ein Rotwildkalb oder aus einer Fluchtrichtung nach links tatsächlich eine nach rechts? ;-)
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
...Da lege ich mal ein kleines Veto ein. Wenn man keine 200-Personen-Jagden durchführt, dann hat man maximal 50% der Teilnehmer Gäste von "weiter weg" und der Rest ist lokal ...

Klar. Gemeint war nicht die Betrachtung aller Gäste, sondern nur der Verkaufsplätze.

.. Man geht davon aus, dass das Stück "was hat" - Punkt...

So ist es.
Grundsätzliche Treffervermutung und Entwarnung nur durch den erfahrenen Schweißhund.
 
Registriert
11 Jan 2006
Beiträge
12.398
sehr "beliebt" sind Hundeführer, die kostenlos teilnehmen und dann ihren
Hund am Stand nicht schnallen. Sei es aus Angst vor SW oder dem Wolf etc.
Manchmal kommt der Pfiffi auch nur ungern zu Herrchen zurück, dem kann man dann unbeobachtet entgegenwirken.
Ich wundere mich manchmal, welche positive Meinung Hundeleute grundsätzlich entgegenschlägt.
 

Fex

Moderator
Registriert
5 Okt 2011
Beiträge
6.125
Anhang anzeigen 54208


Zum eigentlichen Thema..

In den letzten Jahren lässt sich ein deutlicher Anstieg der Kontrollsuchen auf immerhin 30% der Nachsuchen nachweisen.

Ich führe das auf zwei Faktoren zurück:

• durch die Bleifrei-Diskussion wird dem Schützen die Möglichkeit gegeben, eine Kontrollsuche anzufordern, ohne deswegen gleich als schlechter Schütze zu gelten. Man kann es jetzt auf die schlechte Augenblickswirkung der Munition schieben, wenn am Anschuss nichts zu finden ist. (hierzu bitte keine Bleifrei-Diskussion aufmachen).

• durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit für das Nachsuchewesen wird erreicht, dass das Anfordern eines Nachsuchegespanns kein Eingeständnis eines wie auch immer gearteten Fehlers des Schützen aufzeigt, sondern im Gegenteil seine Verantwortung für waid- und tierschutzgerechte Jagd dokumentiert. Ich erlebe auf Vorträgen immer öfter, dass Jäger von sich aus - und mit einem gewissen Stolz - von Nachsuchen berichten.


Leider hat der LJV seine Statistik noch nicht so weit verfeinert, dass dort aufgezeigt wird, ob eine Erfolgs- oder Fehlsuche auf einer ursprünglichen Kontrollsuche basiert. Das wäre im Sinne des Threadtitels eine interessante Vergleichszahl...
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Man geht davon aus, dass das Stück "was hat" - Punkt. Die Frage ist nur, ob man selber das auch mitbekommen hat. ;-)

Das wäre der wünschenswerte Zustand. Leider erleb ich das anders. Bis hin zu Jägern, die sagen, sie brauchen keinen Hund, das ginge auch ohne. Sie wüßten sicher, wenn sie gefehlt haben. Man lernt ja alle möglichen Schußzeichen, geht es vorn oder hinten hoch, macht es einen Buckel etc. Keiner sagt einem in der Ausbildung, daß ein Stück sich obwohl getroffen auch völlig normal weiterbewegen kann. In der Regel zeichnen sie ja auch, was diese Fehlannahme weiter bestätigt und festigt. Gilt im Prinzip das gleiche wie für den Anschuß.

Und das mit den "entsprechenden" Hunden ist die zweite Sache. Das wird inzwischen stellenweise besser, ist aber immer noch zäh. Da fehlt's imho auch allgemein an Tradition in Ausbildung und Führung. Das ganze ist vllt auch eine Folge des generellen Umbruchs in den jagdlichen Traditionen. Die oben angesprochene stärkere Beteiligung von Leuten an der Jagd, die nicht aus dem Umfeld kommen, führt natürlich zu einem Verlust von Wissen. Da müßte erheblich intensivere Betreuung her für Jungjäger.
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Wenn die Jagdleiter bei euch zum erheblichen Teil so unerfahren sind, dem Schützen einen Fehlschuss zu glauben, nur weil der das vermutet oder sich damit weiteren Problemen entziehen möchte, dann fand die Jagd in einem Drückjagd-Entwicklungsgebiet statt. :p
Die Baustelle ist auf Einzeljagd noch viel größer. Daher würde ich das eher als Nachsuchen-Entwicklungsgebiet bezeichen. Sehr gut daran zu erkennen, wie schwer es ist, tatsächlich ein erfahrenes Gespann beizubringen.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
24
Zurzeit aktive Gäste
133
Besucher gesamt
157
Oben