Jemand möchte eine Expedition auf eigener Achse durch die Wüste Gobi unternehmen und fragt sich, welches wohl der geeignetste, zuverlässigste und robusteste Expeditionstruck sei.
Aufgrund mangelnder Lust/Zeit/Expertise/wasweissdennich beschließt er, nicht etwa die Unterlagen verschiedener Hersteller zu studieren, von den Erfahrungen vorausgegangener Forschungsreisender zu profitieren, oder eine Spezialmesse zu besuchen, sondern sinnt nach diesen Möglichkeiten noch weit überlegenen Informationsquellen.
„Ich will fahren“, denkt er sich, „also brauche ich andere Fahrer als Ratgeber. Fahrer erkenne ich daran, dass sie einen Führerschein besitzen. Und je länger sie einen solchen bereits haben, desto größer ist mutmaßlich ihre Erfahrung und damit der Wert ihrer Ratschläge!“
Unter konsequenter Zugrundelegung dieser streng logisch aufgebauten Gedankenkette überlegt der Ratsuchende, wo er wohl die maximale Dichte möglichst langjähriger Führerscheininhaber sowie relevanter Information aufzufinden in der Lage ist und …
… landet im mit sowohl chronisch gelangweilten, nichtsdestotrotz aber vom besonderen Wert der eigenen Lebenserfahrung tief durchdrungenen und sehr auskunftsfreudigen Herrschaften vollbesetzten Aufenthaltsraum der größten Seniorenresidenz der Stadt.
Ja, ich weiß, in einer Welt, in der die jeden Abend auf dem Fernsehschirm erscheinenden Gestalten es in politische und gesellschaftliche Spitzenämter schaffen, ist Meinung MINDESTENS soviel wert, wie Kenntnis.
Kann man so machen, wird dann halt ….. nun gut, lassen wir das.
Vergesst aber nicht, im Anschluss noch die schönste Farbe für den neuen Truck zu besprechen!
M.