@ BHD
Zwischen der Althündin und dem Welpen gab`s von Beginn an Konflikte. Auf die ganzen Sprüche „da muß ein Hund nicht klar im Kopf sein, wenn er einen Welpen beißt“ gab ich schon deswegen nichts, weil es fachlich nonsense und vermenschlichtes Denken ist. Schon Trumler und Co bezeichneten das Welpentöten als völlig normal – und eben conträr zur vermenschlichten Auffassung „erwachsener Hund tötet keinen Welpen“.
Doch ich mußte eine Lösung finden.
Einige Male körperlich züchtigen hilft nichts, das Problem bleibt bestehen, das wußte ich. Daher habe ich mit einem ausgezeichneten Hundeführer aus der DD-Szene und einem hauptberuflichen Hundeausbilder, der Problemhunde resozialisiert, oft gesprochen sowie einschlägige Literatur gewälzt. Den Müll der Wochenend-Hundeausbildungstussis und den Quatsch über Hündinnenverhalten bei Welpentreffs hatte ich sowieso nie ernst genommen. Die beiden sind wirklich die creme de la creme und ich bewundere deren Wissen und Können sehr. Ich habe auch einiges gelesen und zwei Bücher haben mir besonders zugesagt. Zu 100% Jan Fennell („die“ Monty Roberts für Hunde) und Cesar Millan ( umstrittene Nr. 1 der US-Trainer für Problemhunde mit eigener Fernsehsendung). Ich wollte sie eigentlich nicht lesen, aber weil sie mir derart empfohlen wurden, machte ich es. Von Zweitem fand ich zwei Ansätze besonders gut: Bewegung – Disziplin – Zuwendung / Wahrnehmung: Nase – Augen – Ohren, von Fennell das Amichien Bonding. In vielen Dingen überschneiden sie sich, verpacken es aber anders. Ich kann nur folgendes sagen:
- Ich habe viel Neues gelernt, z. B. , daß die Rudelführerschaft eigentlich ständig neu festgelegt werden muß und nicht einmal festgelegt ein Leben anhält. Da wird oft Dressur mit Psyche verwechselt – was ich auch gemacht habe – bei Konflikten aber wenig bringt
- Mit Gewalt erreicht man bei Konflikten eine schnelle Lösung aber am wenigsten Nachhaltigkeit
- Seit ich Bewegung – Disziplin – Zuneigung in der Reihenfolge nach Millan umsetze, hat sich meine DD-Hündin um 100% verändert: wesentlich ausgeglichener, gleichgültiger (und ich bin schlanker geworden….)
- Seit ich das Amichien Bonding umsetze, hat meine Große auch bei meiner Freundin die Sicherheit, die ich an ihr immer vermißt habe. Ich habe ihr irgendwie eine große Aufgabe abgenommen – und das merkt man ganz deutlich im Verhalten, der Hund ist „durchlässiger“ geworden
- Ich muß auf Holz klopfen – bis jetzt klappt es mit den beiden sehr gut, und ich hätte dies nie nach dem ersten harten Konflikt gedacht
Sicher weiß ich nicht, was noch kommt, aber bis jetzt bin ich sehr zufrieden.
…
Die Dachsbracke habe ich gekauft, da der DD nur bis zu einem bestimmten Schwierigkeitsgrad am Riemen gut sein kann. Das liegt aber nicht unbedingt an der Rasse – Ausnahmen wie Hornung beweisen es - das hängt m. M. nach damit zusammen, daß ich sie universell einsetze, und ein Hund, der viel mit hoher Nase jagt, viel mit Bringsl arbeitet, wird nie ein guter Hund am Riemen sein. Da braucht sich niemand was vormachen. Und genau sowas wollte ich immer. Auch habe ich im Sporthundebereich eine Arbeit gesehen, die alles, was ich in der Jagdhundeszene gesehen habe, weit in den Schatten stellt. Ein Hund, der bei einem spitzen Winkel in aller Ruhe sich fast auf den Läufen dreht und keine 20 cm abweicht, der exakt in der Fährte mit gleichem Bild verweist, das ist es, was mich sehr beeindruckt hat.
Auch finde ich, daß es genügend Schießer, möchtegern sniper und immer weniger Jäger auf der Jagd gibt. Die Krone gehört aber denjenigen aufgesetzt, die nach DJ, während die anderen im Wirtshaus sitzen, echten Dienst am Tier bei der Nachsuche leisten. Ich gehöre mangels Gelegenheit nie dazu, doch wenn ich auch nur ein Reh mehr finde als bisher, dann hat sich für mich der Aufwand gelohnt.
Ich bin in Sachen Rassen kein Fanatiker und wenn, dann steh` ich auf DD. Aber ich seh`s nicht mehr ein, daß ich für einen gesunden Hund kämpfe, für diesen Kampf viel Geld ausgebe, während die betroffenen Führer und Züchter wie die „dummen Jungs der Blechmusik hinterherlaufen“ heute noch einen Zuchtwart hochjubeln, unter dem sich Erbkrankheiten explosionsartig ausbreiten. Die Rasse ist für mich aufgrund der Krankheiten absolut „out“, was meint, ein DD-Welpe kommt uns nicht mehr in`s Haus, so sehr ich die Aufzuchtzeit genieße und vom Leistungsvermögen überzeugt bin.
Ich wollte eine ADBr, die keine „Knackwurst“ , die klar im Kopf und von einem vernünftigen Züchter ist. Ob sie nun etwas größer wird oder nicht, weiß ich nicht, ist mir aber auch völlig egal. Sie hatte 13 cm UAL. Den Rest muß ich dann machen, und ich freu` mich schon sehr darauf.
...
@ WVF: Hast meine PM wegen September bekommen?