Ich zitiere mal den ganzen Beitrag, waren ja doch etwas Ot geworden.
Niss schrieb:
PudlichII schrieb:
das mußt du mir mal bitte erklären:
wie willst du die uhr denn zurück drehen, wenn die ausgangsbasis nicht stimmt? schon rein stückzahlmässig nicht?
die westfalen stehen im prinzip da, wo beispielsweise die ardenner bracke steht.
1. kleine population, eng gezogen, mäßiges verbreitungsgebiet. und dazu ein arbeitsfeld, daß nicht mehr aktuell ist. da hilft es doch nicht, wenn man dem hund schriftlich testiert, er würde jetzt nicht mehr brackieren, sondern stöbern?
2. Ich kann dir schriftwechsel mit Westfalenführern zeigen, die in 10 jahren jagd nicht einmal mit ihrem hund zusammen nach hause gekommen sind. das war der zuchtstand 1990! das war das drever-erbe in den westfalen. von dem schlag haben sie sich - Gott sei es geklagt - bis heute nicht erholt.
3. du sprichst die zuchtleitung an. du hast ja recht, nur, wenn über 20 jahre und länger gesagt wird, die Westfalen könne man nicht brauchen, das seien alles fernaufklärer, dann ist a. da was wahres dran und ist b. der ruf nachhaltig ruiniert. da kann die beste zuchtleitung nicht gegen an argumentieren.
dazu kommt, daß die Westfalen beim DBC immer die zweite geige gespielt haben, besonders seit dem letzten vorstandswechsel.
well, well, wie mir scheint, ist in den letzten Jahren die Entwicklung schon ein bissel an dir vorbei gegangen.
ad. 1: das Verbreitungsgebiet der WDbr ist heute weiter denn je, es reicht vom Saarland bis Sachsen und von S.-H. und MacPomm bis Bayern und BaWü - und das weißt Du auch!
Das Arbeitsfeld aller Bracken (zumindest hier in Deutschland) hat sich grundsätzlich verschoben - eben hin zum Stöbern auf Schalenwild. Wenn man das so betreibt und definiert, wie´s z.B. die Nordhessen oder die Thüringer tun, passen alle Bracken und Dachsbracken da auch prima rein. Das was Du unter Stöberjagd mit Hunden/Bracken verstehst, passt zum (jagdlichen) Wesen überhaupt keiner Bracke - und zu keinem Wachtel. Wenn Du damit nicht zurecht kommst - ok, wechsel die Rasse, den Hunden anzulasten, dass Du sie nicht anlagengemäß führst - nicht ok!
ad 2: auch hier ist die Zeit offensichtlich an Dir vorüber gegangen, denn auch hier bewegen sich der Duchschnitt der Dachsbracken mittlerweile in "normalen" Brackenbereichen, Ausreiser nach oben wie auch nach unten gibt´s immer und bei jeder Rasse.
ad. 3 a => s. zu 2.
ad 3 b => diese Ruf der Dachsbracke herrscht nur noch dort vor, wo eh die wenigsten stehen - in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Da wo Jäger die WDbr erstmals sehen, gehen sie in aller Regel unvoreingenommen an die Sache ran.
Gruß
Niss
Also Niss, ich finde es schon beachtlich, wie du dich über Anlagen und dern Nutzung verbreitest.
Ich zitiere:
Das Arbeitsfeld aller Bracken (zumindest hier in Deutschland) hat sich grundsätzlich verschoben - eben hin zum Stöbern auf Schalenwild. Wenn man das so betreibt und definiert, wie´s z.B. die Nordhessen oder die Thüringer tun, passen alle Bracken und Dachsbracken da auch prima rein. Das was Du unter Stöberjagd mit Hunden/Bracken verstehst, passt zum (jagdlichen) Wesen überhaupt keiner Bracke - und zu keinem Wachtel. Wenn Du damit nicht zurecht kommst - ok, wechsel die Rasse, den Hunden anzulasten, dass Du sie nicht anlagengemäß führst - nicht ok!
Das, mein lieber, ist gelinde gesagt, ein Witz.
Es liegt im Wesen, in den Anlagen der Bracke, zu brackieren, also durch langfristiges Nachhängen Wild langsam in Gang zu halten, bis es erlegt wird.
Damit sind schon anlagenbedingt für Bracke Ausdrücke wie Bogenreinheit, kurzes Anjagen usw. Fremdwörter.
Wer also die Hunde anlagenfremd führt, das lassen wir doch mal lieber dahin gestellt. Olper und Westfalen wie Terrier an Sauen zu verheizen, kann ja wohl nicht der Sinn der Übung sein. Ich halte sogar das beim DBC gepflegte Erlangen von Leistungszeichen "S" für fast nicht mehr anlagengerecht, es liegt nicht im Wesen der Bracken, zu stellen und zu halten.
Die Verantwortlichen des DBC haben seinerzeit den Bracken das Gütesiegel Stöberhund umgehängt und dabei strenggenommen nur eine Jagdart umbenannt. Sie haben Fußballer aufs Handballfeld geschickt.
Natürlich kann man Dachsbracken kürzer bekommen, sie sind ja nicht dumm, aber anlagengemäß ist es nicht und dauerhaft die Zucht verändern tuts auch nicht. Im Gegenteil, der bei den Dachsbracken so unerwünschte Drever zeigt als Fernaufklärer mehr Brackeneigenschaften als die bunten Olper Pseudo-Bracken.
Nee, Niss, eigentlich lustig:
Wir mit unseren Hunden haben immer Zeter und Mordio geschriehen, wenn die Vorstehhunde an die Sauen kamen. "Saueri, die gehören ins Feld, die gehören an die Ente, die haben im Wald nix verloren...."
Und was machen wir Brackenleute? Eigentlich genau das Gleiche. Patsch. Bracke runter, Stöberhund rauf, wir wachsen mit unseren Aufgaben.....
Ein Highlight zum Hundeumbau ist die PO des DBC. Da wird Rehwild plötzlich salonfähig gemacht, damit nur ja ein Stöberhund draus wird. Generationen von Brackenführern haben Rehwild gemieden wie der Teufel das Weihwasser, aber nein, schwuppdiewupp, plötzlich gilt das alles nicht mehr.
Macht ja auch nix, wenn man jagt wie die Thüringer und pro Stück Wild auf der Strecke einen Hund eingesetzt hat. Dann machts ja nix, wenn jedes Reh eine Bracke auf sich zieht und für den Rest des Tages beschäftigt, sind ja genug andere Hunde da.
Das, was die Hessen um Ickler machen, was die Thüringer machen, mein Lieber, das geht mit jedem anderen spurlauten Hund auch. Es müssen nur genug da sein. Aber mit Brackenarbeit hat das nun wirklich nix mehr zu tun.
Eine Mogelpackung, möchte ich sagen.