Bei einer Revierfahrt gestern morgen an unfallträchtigen Stellen sah ich ca. 50 neben der Strasse Gais und vorjähriges Kitz im Wintergetreide niedergetan. Auf mein Anhalten des Autos zwecks genauer Ansprache wurden sie hoch und zogen ein Stück weiter bis zu einem Kleeacker wo sie zu äsen begannen. Dabei hatte ich ausreichend Zeit das Kitz als Knopfbock anzusprechen. Nach kurzer Zeit wechselte ein Sechser auf den Kleeacker der den Knopfer sofort zu treiben begann. Damit war die Entscheidung über den Ort des Abendansitzes gefallen, denn ich wollte vermeiden den Knopfer in den nächsten Wochen als Unfallopfer entsorgen zu müssen.
Nach Rücksprache mit dem Jagdpächter packte ich auch den klappbaren Ansitzschirm in das Auto da an dieser Stelle keine Ansitzmöglichkeit vorhanden war.
Sicherheitshalber war ich bereits um 18:00 Uhr an Ort und Stelle. Schon eine Viertelstunde später trat der Sechser aus der Hecke, äugte einige Zeit in meine Richtung um dann schreckend abzuspringen. Verdammt, wenn die anderen Rehe auch so vorsichtig sind, stehen meine Chancen schlecht.
Eine weitere Viertelstunde tritt eine Gais aus der Hecke und beginnt im Klee zu äsen. Da kein Stück folgt, frage ich mich ob der Platzbock den Knopfer bereits vertrieben hat, oder es sich um eine andere Gais handelt. Zu meiner Beruhigung tut sich die Gais nach einiger Zeit des Äsens nieder ohne mich zu eräugen.
Um 19:15 wechselt eine weitere Gais auf den Klee, der kurz darauf ein Stück folgt. Das zur Sicherheit mitgebrachte Spektiv gibt Klarheit: Der Knopfer !
Alles weitere geht rasch vor sich. Ich vertausche das Spektiv mit der Repetierbüchse, gehe in Anschlag und entsichere. Ich habe den Knopfer schnell im Blickfeld aber noch steht er ungünstig fast spitz zu mir. Dann tritt weiter nach rechts und entfernt sich von der Gais. Als er breit tritt betätige ich den Abzug und sehe ihn im Knall zusammenbrechen. Die niedergetane Gais wird sofort hoch und äugt wie auch die zweite zum verendeten Bock. Nach wenigen Sekunden springen beide Gaisen ab in die Hecke.
Ich warte noch einige Zeit ab, trage meine Ausrüstung zum Auto und hole dann den Knopfer den ich an einem Aufbrechplatz versorge.
Anschließend verständige ich den Jagdpächter über den erfolgreichen Ansitz und nehme gern sein Waidmannsheil entgegen.
Erlegt mit Steyr M 72 Schönauer, Kaliber 6,5 x 57, Geschoss 6,0 Tms meiner bevorzugten Rehjagdpatrone.