zknives.com hilft beim Übersetzen der Stahlnormen - ist aber egal, denn man muss gucken, was es hier gibt.
Was ich wirklich empfehlen kann, ist die Einschätzung und Beschreibung, die Jannis zu den Stählen in seinem Shop schreibt -> Xerxes Knives
Ist sowieso ein unheimlich kompetenter und netter Kerl und eine gute Adresse für Stahl (und Zeugs drumherum). Ein Wahnsinnsmacher in Bezug auf Küchenmesser und Damast dazu.
...was das Tiefkühlen angeht: in erster Linie geht es dabei um rostträge Stähle, deren hoher Chromgehalt das Ende der Umwandlung beim Härten zu Temperaturen unter Null Grad verschiebt. Bei einigen einfacheren Sorten wie z.B. 1.4034 oder 14c28n oder ähnlichen kommt man auch ohne die Tiefkühlung bei Härtetemperaturen am unteren Rand des im Datenblatt angegebenen Fensters aus - schöpft dann aber die mögliche Härteannahme nicht voll aus.
Optimaler ist daher bei den Rostträgen das Tiefkühlen.
Es gibt allerdings auch andere, hochlegierte Stähle, die ebenso behandelt werden müsen.
Alternativ dazu kann man das Anlassen bei einigen Stählen im sogenannten Sekundärhärtemaximum machen - und den gleichen - wenn nicht gar besseren - Effekt erzielen. Im Buch Schnellarbeitrsstähle von Haufe ist dies für die HSM (=Schnellarbeitsstähle; Bohrer, Kreissägeblätter für Stahl, Fräser etc.) genau so beschrieben.
Es eignen sich für diese Behandlung aber nicht alle Stähle, aber das führt zu weit hier.
Was einfache Stähle angeht (=nicht rostträge Stähle; in der Regel "Kaltarbeitsstähle"), so produziert man bei richtiger Härtetenmperatur und nicht zu langen Zeiten gar keine nenneswerten Mengen an nicht umgewandeltem Gefüge. Streng genommen gibt es aber auch hier geringe Mengen (<5, eher noch weniger %) davon, die durch eine Tiefkühlung ein Stück weit noch weiter reduziert werden könnten. Ob sich das merklich auf die endgültigen Eigenschaften der Klinge auswirkt, sei dahingestellt. Von der Sache her ist dieses nicht umgewandelte Gefüge aber immer problematisch und eine Beseitigung erstrebenswert, denn es wandelt sich unter Druckbelastung (was beim Schneiden ja unweigerlich der Fall ist) doch noch um - aber ohne entspannendes Anlassglühen und ist somit eine sehr spröde Phase in der Schneide, die zu vorzeitigen Ausbrüchen neigt. Aber wie schon gesagt, muss man den (fraglichen) Effekt auch in Relation zum Aufwand und den Risiken beim Tiefkühlen sehen.
Risiko in dem Sinn, dass hier zusätzliche Gefahr von Rissbildung besteht.
Unterm Strich lege ich meine Klingen generell über nacht in die Tiefkühltruhe. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wir haben für rostträge Stähle einen Härteunterschied von rund einem Rockwellgrad zu nicht gelkühlten Proben gemessen. Da ist also was dran, auch wenn der Effekt bei heftigerem Tiefkühlen noch ausgeprägter ist.
Besser aber noch finde ich das Anlassen im SHM. Das ist einer der Gründe, warum ich RWL34 für einen sehr guten Stahlkompromiss für viele Anwendungen halte. Aber ich schweife ab....
Edit: eine absolute Empfehlung von den Schneideigenschaften ist auch der Vanadis4 Stahl. Nicht rostträge, aber ähnlich wie der RWL34 einer der noch 'bezahlbaren' PM-Stähle.
Was ich wirklich empfehlen kann, ist die Einschätzung und Beschreibung, die Jannis zu den Stählen in seinem Shop schreibt -> Xerxes Knives
Ist sowieso ein unheimlich kompetenter und netter Kerl und eine gute Adresse für Stahl (und Zeugs drumherum). Ein Wahnsinnsmacher in Bezug auf Küchenmesser und Damast dazu.
...was das Tiefkühlen angeht: in erster Linie geht es dabei um rostträge Stähle, deren hoher Chromgehalt das Ende der Umwandlung beim Härten zu Temperaturen unter Null Grad verschiebt. Bei einigen einfacheren Sorten wie z.B. 1.4034 oder 14c28n oder ähnlichen kommt man auch ohne die Tiefkühlung bei Härtetemperaturen am unteren Rand des im Datenblatt angegebenen Fensters aus - schöpft dann aber die mögliche Härteannahme nicht voll aus.
Optimaler ist daher bei den Rostträgen das Tiefkühlen.
Es gibt allerdings auch andere, hochlegierte Stähle, die ebenso behandelt werden müsen.
Alternativ dazu kann man das Anlassen bei einigen Stählen im sogenannten Sekundärhärtemaximum machen - und den gleichen - wenn nicht gar besseren - Effekt erzielen. Im Buch Schnellarbeitrsstähle von Haufe ist dies für die HSM (=Schnellarbeitsstähle; Bohrer, Kreissägeblätter für Stahl, Fräser etc.) genau so beschrieben.
Es eignen sich für diese Behandlung aber nicht alle Stähle, aber das führt zu weit hier.
Was einfache Stähle angeht (=nicht rostträge Stähle; in der Regel "Kaltarbeitsstähle"), so produziert man bei richtiger Härtetenmperatur und nicht zu langen Zeiten gar keine nenneswerten Mengen an nicht umgewandeltem Gefüge. Streng genommen gibt es aber auch hier geringe Mengen (<5, eher noch weniger %) davon, die durch eine Tiefkühlung ein Stück weit noch weiter reduziert werden könnten. Ob sich das merklich auf die endgültigen Eigenschaften der Klinge auswirkt, sei dahingestellt. Von der Sache her ist dieses nicht umgewandelte Gefüge aber immer problematisch und eine Beseitigung erstrebenswert, denn es wandelt sich unter Druckbelastung (was beim Schneiden ja unweigerlich der Fall ist) doch noch um - aber ohne entspannendes Anlassglühen und ist somit eine sehr spröde Phase in der Schneide, die zu vorzeitigen Ausbrüchen neigt. Aber wie schon gesagt, muss man den (fraglichen) Effekt auch in Relation zum Aufwand und den Risiken beim Tiefkühlen sehen.
Risiko in dem Sinn, dass hier zusätzliche Gefahr von Rissbildung besteht.
Unterm Strich lege ich meine Klingen generell über nacht in die Tiefkühltruhe. Das ist nicht der Weisheit letzter Schluss, aber wir haben für rostträge Stähle einen Härteunterschied von rund einem Rockwellgrad zu nicht gelkühlten Proben gemessen. Da ist also was dran, auch wenn der Effekt bei heftigerem Tiefkühlen noch ausgeprägter ist.
Besser aber noch finde ich das Anlassen im SHM. Das ist einer der Gründe, warum ich RWL34 für einen sehr guten Stahlkompromiss für viele Anwendungen halte. Aber ich schweife ab....
Edit: eine absolute Empfehlung von den Schneideigenschaften ist auch der Vanadis4 Stahl. Nicht rostträge, aber ähnlich wie der RWL34 einer der noch 'bezahlbaren' PM-Stähle.
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