Bockjagd 24/25

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Am vergangenen Samstag konnte ich meinen zweiten Bock im heimischen Revier in diesem Jagdjahr erlegen. Zum Glück läufts mit dem Schwarzwild besser.
Nachdem das Wetter in den Tagen zuvor immer schwierig war und nur weibliche Stücke oder Böcke in weiter Entferung/völlig verdeckt in Anblick kamen, entschied ich mich mit dem Pirschstock in eine Schafweide unter einen Apfelbaum zu stehen. Von dort aus sieht man in ein kleines Wiesental mit einem dahinterliegenden verwilderten Garten.
Ich war noch nicht mal am Apfelbaum angekommen, schon trat ein Bock aus, der mich schwer daran zweifeln ließ, ob es der richtige Zeitpunkt zur Erlegung sei. Fast doppelt Lauscher hoch, die Stangen sehr dick, einseitig ein Sechser, auf der anderen Seite ein Gabler, zudem sehr stark im Wildbret.
Von meiner Anwesenheit auf 60 Meter ließ er sich nicht stören, auch der Wind war eher so lala und einige Male dachte ich "Der springt gleich ab".
Wenig später trat ein Stück weiter weg ein weiterer Bock aus. Den Gewichtsunterschied sah man deutlich am Gebäude, leider konnte ich das Gehörn wegen dem hohen Gras nicht richtig ansprechen. Doch nach 20 Minuten geduldigen Wartens, während mir sein starker Kollege immer näher kam, trat der Bock aus dem hohen Gras aus und war deutlich als vermeitlicher Verwandter des starken Bockes anzusprechen. Das Gehörn war ähnlich dem starken, aber deutlich schwächer, dennoch war ich der Meinung, einen mindestens dreijährigen Bock vor zu haben.
Als der Bock breit stand, habe ich auf ca. 80 Meter geschossen und war super auf der Kammer abgekommen -dachte ich. Der Bock hat kaum gezeichnet und und flüchtete direkt in den verwilderten Garten. Verunsicherung machte sich bei mir breit, denn einige Wochen zuvor habe ich in der Nacht einen Überläufer auf eine ähnliche Entfernung gefehlt.
Ich habs nicht lange ausgehalten, habe eher nur die imaginäre Zigarette angezündet und bin zügig zum Anschuss gelaufen. Erleichterung machte sich in mir breit, denn es war Lungenschweiß wie aus dem Kübel zu sehen, weit konnte er nicht gegangen sein.
Eine kurze Flucht von 30 Metern in den verwilderten Garten hat er noch geschafft, bis er unter einigen jungen Buchen sein Leben ließ. Der Schuss lag auf der 10 der Kammer.

Nach Schlossnaht und Gebiss bin ich immer noch überzeugt, dass der Bock 3 Jahre alt sein muss. Für das Alter, das vorhandene Habitat und die dort vergleichbar vorkommenden Böcke war zumindest Trophäe und Körpergewicht eher schwach.

Aufgebrochen wog der Bock 16 kg, geschossen mit .308 Win Geco Plus.
Wieder ein Beispiel dafür, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass ein Stück im Knall liegt, obwohl ich perfekt abgekommen war. Mit der Patrone habe ich schon weit über 100 Kreaturen erlegt und obwohl die meisten im Knall lagen, gibts es immer wieder Ausnahmen.

Über den Bock habe ich mich sehr gefreut - die Schnaken übrigens genauso. Trotz Autan sehe ich nach jedem Ansitz/Pirschgang aus wie ein Streuselkuchen.

Waidmannsheil!IMG_6381.JPEG
 
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Blattjagd Teil 2 bzw. der Bahnhofsbock ... oder Dienstag ist Bocktag 😁

Nachdem´s letzten Dienstag wie beschrieben völlig überraschend mit einem sehr guten Bock auf Fiep geklappt hatte, wollte ich gestern einfach nochmal an die Stelle hin schauen, aber es war schnell klar, dass das diesmal nichts wird, weil noch viel zu viel Publikumsverkehr (parkähnliches Gelände zwischen Bahndamm, Landratsamt und Krankenhaus). Also um 21.15 h nach nur 30min runter und auf dem Weg zum Auto überlegt, was alternativ um die Zeit noch sinnvoll sein könnte. Die Idee: Zwischenstopp am Bahnhof, der eh auf dem Heimweg liegt und mal einen Blick von der hohen Fussgängerbrücke werfen, die das Flusstal Richtung Innenstadt überspannt und wo auf einem Firmengelände seit Jahren ein Sprung Rehe lebt, die bei Niedrigwasser auch immer mal wieder über den Fluss auf die Wiese unter der Brücke kommen. Grosser Vorteil: die sind an Menschen gewöhnt und stören sich nicht an Leuten auf der Brücke. Also Blick nach links in´s kurze Eck, wo sie üblicherweise stehen, wenn sie da sind, aber leider nix. Dann proforma Blick nach rechts, wohin das Wiesental aufmacht und aus der Stadt führt, nach oben nochmal begrenzt durch einen Bahndamm und genau da standen zwei Stück, nur auf etwa 400-450m schwer anzusprechen. Klar ist nur, ein ziemlicher "Koffer" und etwas deutlich Schwächeres. Also aussen rum gefahren, Auto auf der anderen Bahndammseite abgestellt und die beiden Stücke durch eine landwirtschaftliche Unterführung durch angegangen. Hilfreich war auf der anderen Seite auch noch die Deckung eines einzelnen grossen Baums mit etwas Gebüsch in der Wiese und als ich dort um´s Eck schau, stehen sie nur 40-50m vor mir und mir stockt der Atem. Das Grosse ist der alte Bock aus dem Firmengelände, den ich seit 2 Jahren kenne, das Kleine ist ein ziemlich mickriges Schmalreh. Privatkundenbedarf bestünde aktuell für was Schmales, aber den Bock will ich nicht ziehen lassen, wer weiss, ob und wann ich wieder so eine Gelegenheit bekomme. Also aufgelegt auf´s Dreibein, aber dann wird mir mulmig. Der gegenüber liegende Flusshang ist gut und gerne 10m hoch und damit ein perfekter Kugelfang, aber ober drauf stehen einige neue Häuser mit Gärten bis runter zum Fluss und wer weiss, wer da bei diesem Wetter noch mit einem Glas Wein sitzt ? Doof ... :rolleyes: Und ich Trottel hatte aus Spass an der Freud ausgerechnet an dem Abend auch noch die "Panzerfaust" (9,3x62) eingepackt :oops: Und das Licht wird auch immer weniger ... zefix 😡 Also schweren Herzens vorsichtig den Rückzug angetreten, aber getreu meinem Motto "geht nicht gibt´s nicht" zurück zum Bahndamm und dann am Fusse des Gegenhanges im Schlagschatten der Bäume vorsichtig gute 150m flussabwärts geschlichen. Die Rehe haben nix bemerkt, äsen ruhig weiter in der relativ hohen Wiese. Also runter in den bundeswehrmässigen Kriechgang, was mit Waffe, Fernglas und Dreibein garnicht so einfach ist. Die an dieser Stelle etwa 100m breite Wiese rüber zum Fluss gequert und dort ebenfalls vor dem dunklen Hintergrund des Flussbewuchses das Fahrgestell wieder entfaltet. Scheiss Bandscheibenvorfälle 😕 Kurzer Blick durch´s Glas, alles unverändert. Jetzt nochmal ein Stück weiter rauf und näher ran. Hab auch schon fast 100m über das Dreibein geschossen, aber 50-60m sind mir lieber. Jetzt noch drei Schritte bis zu einem Buscheck, dann müsste es passen, aber das waren genau drei Schritte zuviel. Irgendwie haben sie nun doch was spitz gekriegt, schauen blöd und ziehen etwas unsicher in Richtung der einzelnen Baumes mit Bewuchs, hinter dem ich sie zuerst angegangen war. Erst verschwindet dahinter der Bock, dann das Schmale. Ich bin inzwischen völlig durchgeschwitzt und dezent genervt. Dann der Geistesblitz: die Fiepe 🤩☝️Mein spontaner Gedanke dabei: Heiliger Hubertus hild und wenn nicht, dann leck mich am Arsch 🤣 Dabei muss ich selber grinsen. Gewehr auf´s Dreibein, entsichern, Rückstecher drücken, anbacken, mit rechts festhalten, mit links fiepen, 2-3x ... da kommt er auch schon aus 70-80m hinter dem Bewuchs vor, trabt auf mich zu, verhofft bei perfekten 40-50m, steht leicht schräg und mit dem Bahndamm als perfekten Kugelfang dahinter lass ich im allerletzten Licht fliegen ... rumms ! Erstmal tief durchatmen und WBK rauskramen. Von Bock und Schmalreh nichts zu sehen. Hätte erwartet, dass es stehen bleibt und dumm schaut, dann hätt ich es gleich noch mit eingepackt 😜 Mit der WBK "im Anschlag" geht´s Richtung Anschuss und dann seh ich ihn auch schon liegen, mausetot. Die 9,3 hat die linke Schulter am vorderen Ende durchschlagen und die rechte Schulter am hinteren Ende. Herz und Lunge sind nur noch ... äh ... teilexistent und die ersten 4-5 Rippenpaare gebrochen und matschig, wie sich dann daheim raustellt, aber das ist mir egal. Natürlich hatte ich auch keine Taschenlampe dabei, also das Gehörn erstmal mehr erfühlen als bestaunen. Yep, innerhalb einer Woche und wieder auf besondere Weise einer aus unserer hiesigen Oberklasse, da kann man nicht meckern 😊😎 Vernünftige Bilder machen im Dunkeln auf der Wiese klappt auch wieder nicht richtig, also gibt´s nur wieder das Küchenfoto ohne ... Lauschohren (Ludwig weiss, was ich meine 🙃). Jetzt kann ich mich in der eigentlichen Brunft entspannt zurücklehnen und meiner Frau und meinem Mitpächter das Feld überlassen. Für´s Halbfinale sollte ich mich auf jeden Fall bereits qualifiziert haben 🤣🤣🤣
 

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Nachdem die Jagd die letzten Jahre unter dem Hausbau gelitten hat, leidet sie jetzt unter dem Besuch der Fachschule, die ich seit September besuche. Die aktuelle Prüfungswelle neigt sich dem Ende zu und für heute steht ein relativ entspannter Tag an.

Als kleine Belohnung für die Entbehrungen der letzten Wochen hatte ich deshalb gestern Abend beschlossen heute morgen in einem Bereich des Reviers zu pirschen, in dem seit Jahren wenig bis gar nicht gejagt wird.

Zum Verständnis für diesen Umstand sei gesagt, dass wir um und in einer Kleinstadt jagen. Das Revier ist herrlich strukturiert und beinhaltet drei Täler unterschiedlicher Bäche. Das heutige Ziel ist ein Talabschnitt, der ein sehr enger Schlauch mit kleinen Wiesen, hohem Besucherverkehr und viel Deckung fürs Wild ist. Die einzige Möglichkeit hier erfolgreich zu sein ist die morgentliche Pirsch.

Wir haben mehrere solcher Stellen und in meiner Fantasie steht in jedem Einstand ein alter knorriger Bock, der noch nie einen Jäger gesehen hat.

Dermaßen beflügelt klingelte um 0300 der Wecker. Zum Leidwesen meiner Frau hatte ich vergessen ihn auf Vibration zu stellen und so wurde sie mit mir aus dem Schlaf gerissen.

Mit sehr deutlichen Worten wurde mir dann erklärt, dass es unter der Woche ist und sie einen langen Arbeitstag vor sich hat. Während ich mich beschwichtigend entschuldigte musste ich innerlich grinsen. Jedes mal wenn es wegen der Jagd Stunk gab, hatte ich im Anschluss Waidmannsheil 😜

Da noch reichlich Zeit war, habe ich in aller Ruhe zwei Kaffee getrunken und dabei den tollen Bergpirsch-Thread von @Doc Holiday verschlungen. Vielen Dank an dieser Stelle für die tollen Impressionen!

Meine Jagdmöglichkeit könnte nicht gegensätzlicher sein. Dennoch liebe ich das Revier. Es ist meine Heimat und mein Lebensmittelpunkt. Und auch in einer Kleinstadt gibt es Ecken, die sehr heimlich und jagdlich reizvoll sind.

Im Revier angekommen begrüßt mich ein abziehendes Gewitter. Das Stimmung is surreal. Das erste Licht des Tages und die Blitze ergeben eine einmalige Kulisse. Es riecht nach Regen, Brennesseln, Minze und Sommer.

Ich stehe noch am Auto, ziehe die Schuhe aus, lade meine Waffe und lasse das Wärmebildgerät mit Absicht im Auto. Wo die Technik für Schwarz- und Raubwild ein Segen ist verdirbt sie die Rehwildpirsch. Wenn ich im dichten Bewuchs auf ein Stück auflaufe dann ist es eben so. Wir jagen mit Lust auf Reh und nicht mit Stress.

Noch kann ich keine Farben erkennen und es geht mit leisen Schritten langsam voran. Bis zur ersten Wiese sind es noch 600m. Der Boden ist nass und kühl. Immer wieder steige ich auf eine Nacktschnecke. Man gewöhnt sich an das Gefühl. Meine Gedanken befassen sich mit dem Ziel des heutigen Ausflugs. Eigentlich möchte ich nur erfahren ob und was für ein Bock hier seinen Einstand hat. Wenn ich nichts sehe ist es aber auch kein Beinbruch. Das Wetter und die Tatsache endlich wieder mal rauszukommen reichen mir vollkommen. Ein Waidmannsheil wäre da eigentlich nur eine schöne Beigabe.

Die Wiese liegt hinter einer Rechtskurve. Langsam, sehr langsam und alles abglasend gehe ich rechts des Schotterweges herum. Es ist jetzt so hell, dass man die unterschiedlichen Grüntöne erahnen kann.

Ich denke schon an die Wiese dahinter als ich hinter einer kleinen Erhöhung die Enden zweier Stangen ausmache! Die Entfernung zwischen dem Bock und mir beträgt keine 25 Schritt.

Mein Herzschlag beschleunigt sich. Ich baue das Dreibein langsam und lautlos auf, merke aber, dass es mich mehr stört als nützt. Ich muss einen anderen Winkel finden, um den Bock in Gänze zu sehen. Das Stück hat mich noch nicht mitbekommen. Bloß keinen Fehler machen!

Mit angespannten Muskeln bewege ich mich weiter. Zentimeter für Zentimeter. Der Bock tut mir den Gefallen und zieht seinerseits zwei Meter weiter und endlich kann ich ihn ansprechen. Ein mittelalter Spießer mit einer schwachen Gabel auf der einen Seite. Zwar nicht der alte knorrige Haudegen aus meinen Träumen, aber er passt sehr gut und alles fühlt sich richtig an.

Der rote Punkt des Absehens steht kurz hinter dem Schulterblatt. Als ob der Bock es ahnt äugt er zu mir herüber. Ich bin der erste und einzige Jäger, den er zu Gesicht bekommen hat.

Der Schuss bricht die morgentliche Idylle. Der Bock lag nicht im Feuer aber ich bin mir gewiss gut abgekommen zu sein. Ich gebe ihm und mir ein wenig Zeit.

Seit ich denken kann dreht sich alles um die Jagd. Eine erblich bedingte Krankheit sozusagen. Und dennoch schüttet eine so spannende Pirsch so viel positive Gefühle aus, dass mein Herz rast. Falls das irgendwann nicht mehr so ist hänge ich die Flinte an den Nagel.

Am Anschuss Lungenscheiß und eine rote Fährte, die nach 30 Metern an meinem Bock endet. Ich danke Diana für dieses Elebnis. Der Ausgang dieser Pirsch ist mehr als ich erhofft hatte.

Ab jetzt ist alles Routine. Bergen, aufbrechen, Kühlung.

Auf dem Weg nach Hause halte ich noch an einer Kleewiese mit Kamille, Mohn und wildem Weizen. Ein Strauß für meine Partnerin, die schon oft auf Schlaf verzichten musste ohne selbst etwas davon zu haben.

Zuhause angekommen wird die Botschaft verstanden und ich bekomme sogar frischen Kaffee gemacht.

Bei so einem Start in den Tag kann der Unterricht nur gut werden 😉


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Endlich kam nach langen Wochen mit schlechtem Wetter mal wieder die Sonne raus. Ich nutzte den schönen Abend und sass bereits um 18 Uhr in der Kanzel. Zu beiden Seiten Getreide, dahinter Kartoffeln, blauer Himmel, Schäfchenwolken, kaum Wind. 10x war ich ohne Jagderfolg jetzt draußen, aber heute könnte es was werden, die Tage sind ja bekanntlich jetzt am längsten.

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Nach einigen Minuten schon Rehwild hinten in den Kartoffeln. Ein weibliches Stück zieht rückwärts in den Bestand und ein Bock bewegt sich entgegengesetzt genau auf mich zu. Eigenartig. Es war der 6er, den ich zuvor schon mal beim Angehen vertreten hatte. Er tauchte in die Gerste ein und war wie verschluckt. Ab und zu waren die Stangen und Lauscher zu sehen, die Richtung stimmte weiterhin. Er müsste rasch näher kommen. Leider bot sich keine Fahrgasse zum Schiessen an. Also würde ich mich überraschen lassen müssen, wo und ob er überhaupt austritt. Leider war er dann 15 Minuten unsichtbar und ich hatte ihn bereits aufgegeben (hatte er sich niedergetan in dem riesigen Meer aus Halmen?), da trat er plötzlich auf 40m seitlich von mir aus dem Feld auf den Weg und äste vom saftigen Randstreifen. Aus dem leider recht kleinen Fenster schießen ging nicht, ich bekam trotz Gefummel und Verschieben vom Sitzbrett die Waffe einfach nicht so schräg und nach unten gestellt. Nun war guter Rat teuer. Aber bekanntlich "macht Versuch kluch". So leise wie möglich, und das war schwierig, hab´ ich die Kanzeltür entriegelt, geöffnet, bin ohne Deckung raus aufs Podest und hab auf das Geländer aufgelegt. Der Schuss war dann einfach. Mal wieder ein richtig roter Bock, da kam gleich Vorfreude auf. Die Blattzeit ist nicht mehr allzu fern!
Bis hierher waren kaum 30 Minuten vergangen, ein wahrer Blitz-Ansitz nach den erfolglosen Marathon-Sitzungen der letzten Wochen bei Wind und Wetter. Eigentlich Schade, aber nun hieß es Abbaumen und fix in die Wildkammer.

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Unverhofft kommt oft…

Nach doch schon 2,5 Stunden am Ansitz ohne Anblick direkt an der Reviergrenze kam dann doch endlich ein Jungfuchs in Anblick, leider auf deutlich über 200m. Erstmal das volle Repertoire am Lockern aus dem Jagdrucksack gekramt fällt keine 50m entfernt auf der anderen Seite ein Schuss und der Fuchs ist natürlich weg. Wind dreht auch noch Richtung Einstand, eigentlich Zeit zusammen zu packen. Aber die letzen 30min Licht kann man jetzt auch noch aussitzen. Auf 220m, was von der wackligen alten Leiter definitiv zu weit ist, zieht dann doch noch ein reifer Bock auf die Bühne und zieht gemütlich Richtung Ansitzeinrichtung. Auf 180m und eigentlich schon im Wind stellt er sich dann tatsächlich noch breit um zu final zu bleiben…

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Und wieder hat es mit einem passenden Abschussbock gepasst.

Gestern Morgen galt meine Aufmerksamkeit eigentlich einem Schmalspießer welcher in der Gegend einige Male unterwegs war. Deshalb machte ich mich auch bereits um 3:45 außer Haus ins Revier. Ich entschied mich dazu, weil die Luft dafür sehr günstig war, einen längeren Teerweg ins Herz des Reviers entlang zu pirschen.
Nach gut 15 Minuten erblickte ich auch den besagten Schmalspießer mit der WBK in einer Entfernung von gut 300 Metern. Er steuerte Schnurstracks auf einen vor 3 Wochen eingesähten Randstreifen zu.
Ich entschied mich dazu den Teerweg weiterzugehen um den Spießer zu umschlagen, dabei bemerkte ich, dass bereits ein kleines Kahlwildrudel auf dem Randstreifen zu gange war.
Ich bog in einen Feldweg ab in welchem ich erstens gute Sicht und zweitens gute Deckung zum Randstreifen hatte. Am Ende dieses Weges führt ein Pirschpfad zu einem in einer Hecke befindlichen Bodensitzes von welchem man eine gute Schussmöglichkeit auf den Randstreifen hat, also war der Plan diesen Sitz zu beziehen und dann, sobald es hell werden würde es auf den Spießer zu probieren.
Was ich jedoch nicht bedachte war, dass der Pirschpfad mal wieder freigeschnitten werden müsste, ein geräuschloses Beziehen des Sitzes war unmöglich, deshalb verharrte ich auf dem Feldweg mit Blick auf das Rotwild. Der Spießer stand auf knapp 160 Metern zwar scheibenbreit, jedoch war es mir zu weit um in der erst beginnenden Dämmerung um 4:40 vom Zielstock aus zu schießen, ich wollte warten bis es heller war und der Kerl eventuell ein paar Meter in meine Richtung zog.
Doch es kam anders, das Kahlwildrudel zog gemütlich vom Randstreifen in die Wiese dahinter und verschwand hinter der Kuppe, der Spießer tat es ihnen kurz darauf gleich.
Ich beschloss, nun da das Rotwild erstmal weg war den zugewachsenen "Pirschpfad" zum Bodensitz hin zu laufen, in der Hoffnung der Spießer würde wieder auftauchen.
Nach einer guten Stunde des Wartens und bei mittlerweile sehr gutem Licht, tauchten an der Kuppe an denen das Rotwild verschwunden war zwei Stücke Rehwild auf. Vom Körperbau und Verhalten sprach ich sie auf rund 200 Meter ziemlich sicher als Jährlingstiere an, ein Bock und ein Schmalreh, wie ich zunächst vermutete. Sie zogen auf den Randstreifen und meine Aufmerksamkeit galt dem einen Bock, die Stangen hatten halbe Lauscherhöhe, ganz kleine Gabel am Ende. "Der passt" dachte ich mir und wartete auf den passenden Augenblick.
Zunächst zogen sie für gut 10 Minuten aus meiner Sichtweite und tauchten dann wieder in der Wiese unterhalb des Randstreifens auf.
Ich schnappte mir nochmal kurz das Fernglas und erkannte, dass das vermeintliche Schmalreh auch ein Bock war, mit nur zwei kurzen Spießen. "Der passt besser" dachte ich mir und machte mich bereit.
Als die beiden über die Wiese tollten, pfiff ich kurz. Der "Auserwählte" blieb scheibenbreit auf ca. 115 Metern stehen und ich konnte ihm einen sauberen Schuss hinters Blatt (fast etwas tief) antragen. Nach knapp 20 Metern totflucht verendete er.

Distanz: 115 Meter
Kaliber: .30-06
Geschoss: Sako Super Hammerhead 11,7g
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Heute Morgen bei einem Freund, bewaffneter Spaziergang
18 und 12 kg
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Eigentlich Fuchsansitz zwischen Getreide und Wiesen. Mit dem Hund noch eine Runde gedreht und dann zusammen angesetzt. So in der Kategorie um 2230 Uhr gehen wir nach Hause, Gläschen Wein und dann is gut.

Gerade hingesetzt und geladen, noch nicht mal leise gewesen und in 150 m Entfernung trat der Bock einfach aus dem Getreide. Geäst, dann stand er wie im Lehrbuch quer.

Schuss angetragen und der Bock ging auf einmal im Halbkreis doch so 50 60 m zurück ins Getreide.

Nachdem das quietschen des Hundes unerträglich wurde, kurz die Suchenleine geholt und noch versucht es etwas kompliziert zu machen. Aber wie auf Schienen ins Getreide und nach 10 m lag er.

Für die Statistik: 150 m, 8x57, 2 Löchli, Jährling.

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Einen Jährling konnte ich am Abend im schönsten Sonnenschein im Weizen erlegen. Der schüttelte das Haupt immer wieder beim Äsen der Ähren. Es fanden sich 17 richtig (!) fette Rachendasseln, die mir beim Aufschärfen entgegenkrochen. Unfassbar, wo die den Platz finden und was so ein Reh ertragen muss. Aber interessanter Lebenszyklus dieser hummelartigen Fliegen. Dennoch lästige Plage fürs Wild. Habe mich etwas belesen, es wird empfohlen, die Maden möglichst zu vernichten. Sonst verpuppen die sich im Boden und die Schweinerei geht von vorne los. Ach, nochwas: hatte noch andere Böcke weiter weg in Anblick und versuchsweise geblattet. Null Reaktion, noch zu früh.
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Heute eigentlich gar keine Lust gehabt, weil müde und kaputt. Aber auch keine Lust auf EM-Finale. Also…raus.

Halbe Stunde einer Ricke und zwei Kitzen beim Spielen zugeschaut (immer wieder toll), dann kurz nach rechts geguckt… Nanu, wer verhaut denn da den Strauch?

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Ans Sofa kommen sie nicht… hat sich mal wieder bewahrheitet :D
 
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Gestern hat es dann mal wieder gepasst.
Ich sass an einem Triticaleschlag wo die Sauen auch regelmässig zugange sind. Zunächst passierte erstmal gar nix außer einem jungen Fuchs der sich in der Triticale den Mäusen widmete.
Gegen 21:00 Uhr vernahm ich ein Rascheln gleich rechts unter meiner Kanzel. Ich schaute hinab und sah diesen Mörderbock wie er langsam in die Triticale zog. Ich machte mich sofort bereit denn nur vor mir in der Fahrgasse war der Bewuchs niedrig genug um einen sauberen Schuss anzutragen, ansonsten hätte ich darauf hoffen müssen, dass er auf eine Wiese links neben mir zog. Deshalb beschloss ich mich nicht lange zu fackeln, sollte er in besagte Fahrgasse ziehen, die Schussdistanz würde in dem Fall unter 20 Metern betragen.
Der Bock verhoffte an der perfekten Stelle und ich trug ihm einen sauberen Schuss aufs Blatt an. Er lag im Knall.
Distanz: 15 Meter
Flucht:0 Meter
Geschoss: .30-06, Sako Super Hammerhead
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Die unsägliche Bundesstraße im Revier habe ich ja hier schon mehrfach erwähnt. Ist ein zuverlässiger und regelmäßiger Garant für Fallwild. Dieses Jahr sind schon mehrere Böcke und weibliche Stücke dort verunfallt. Nun hatte wieder ein neuer Bock seinen Einstand in gefährlicher Nähe. Es wurde eine Kanzel dort aufgestellt, zuvor gab es keine Ansitzeinrichtung direkt an der Straße, die gleichzeitig die Reviergrenze darstellt. Diesem Bock mit dem unverwechselbaren Gehörn galt nun seit einigen Wochen unser Interesse. Die rechte Vordersprosse ist sehr lang, links fehlt sie komplett. Auf der Wildkamera, die an der Leiter von der Kanzel montiert ist, war er mehrfach zu sehen. Bei jedem Ansitz machte er sich erfolgreich unsichtbar und erhielt daher den Namen "Phantombock". Auch ich blieb dort mehrfach ohne Anblick, der stetige Autoverkehr machte den Ansatz zu keinem Vergnügen. Doch nun hatte ich Glück, auf 200 m trat eine Ricke mit Kitz gegen 20:15 Uhr aus dem Bestand, dicht gefolgt von dem Bock, der sie schon aktiv trieb und bedrängte. Mit den Kitzfiep konnte ich die Ricke gut vor die Kanzel "lenken", mit dem Galan im Gefolge. Auf 70m blieb er im Feuer - ohne Schalldämpfer. Ricke und Kitz ästen dennoch minutenlang tiefenentspannt daneben weiter. Hoffentlich trägt der Abschuss etwas zur Entschärfung bei den Wildunfällen dort bei. Nun werden wir beobachten, ob und wann der Einstand durch wen neu besetzt wird.
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Sehr kräftiger Bursche, geschätzt um18kg aufgebrochen. Leider war Batterie der Digitalwaage leer. Alter geschätzt 3 bis 4 Jahre. Mal schauen, was sich am Ende nach dem Abkochen zeigt.

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Fazit I: Hier im Norden von NRW beginnt die Blattzeit so langsam.
Fazit II: War wohl doch kein Phantombock.
 
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