<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von houndman:
Es eignet sich auch nicht jedes Revier in dem Schwarzwild vorkommt dazu große Drückjagden abzuhalten und ein Gros der Strecke dort zu bringen. Da sollten wir soch abwägen was schmerzlicher ist. Ein weiter aus dem Ruder laufender Schwarzwildbestand oder ein geringfügig beunruhigter Rotwildbestand?
Mich würden einmal Untersuchengen zum Thema Störungen durch nächtliche Jagd interessieren. Es wird da oft was in den Raum gestellt und ich bezweifle ernsthaft dass die Störungen derart groß sein sollen, dass es zu erhöhten Schälschäden kommt. <HR></BLOCKQUOTE>
Du vergisst eins: Reviere, die sich sehr gut für große Drückjagden eignen, also mit großen, zusammenhängenden Waldgebieten, sind, wenn vorhanden, auch die Reviere, in denen Rotwild in nennenswerter Zahl vorkommt.
Rotwild ist unter den einheimischen Schalenwildarten das "Sensibelchen", welches Störungen am ehesten krumm nimmt. Ein Reh ist standortreu und hängt an seinem Streifgebiet, Rotwild geht bei Beunruhigung erstmal auf die Reise. Wenn ich mir das Wetter jetzt anschaue, Schnee, Mond, herrlich für Nachtansitz auf Sau und Fuchs. In einem durchschnittlichen 250 ha-Revier sind 5-6 Kirrungen, wenn nur die Hälfte besetzt wird, kannst du dir vorstellen, was da für eine Unruhe durch An- und Abfahrt, durch Schüsse, durch Bergen, verstänkern etc. in den Wald kommt. Rotwild weiß ja nicht, dass es den Sauen gilt, die bekommen ab Herbst regelmäßig zu spüren, dass Mensch sie nicht so doll mag und reagieren entsprechend durch Ausweichen. Leider hat es nur die von der Natur entwickelte Gabe, gerade in solchen Nächten, in denen es ja auch kalt ist, den Körper in eine Art Kurzzeit-Winterschlaf zu versetzen, d.h. die Körpertemperatur wird herabgesenkt und der Stoffwechsel reduziert. Die Folge ist erhöhter Energiebedarf und dadurch Schälen, weil es außerhalb der Einstände offensichtlich zu gefährlich ist.
Dass man Sauen auch in der Nacht im Feld bejagen kann und muss, steht außer Frage. Auch wenn kein Rotwild vorhanden ist, sehe ich die nächtliche Jagd im Wald nicht so dramatisch. Ist aber Rotwild da, sollte sich die Bejagungsstrategie für alle Wildarten an ihm orientieren.
[ 25. Januar 2005: Beitrag editiert von: blaserr93 ]