Auskopplung aus dem Thema erschossener Jagdhund: Gehorsam von Jagdhunden

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Hier werden Probleme heraufbeschworen, die keine sind. Warum wird das getan? Weil man a. bestimmte Hundeschläge nicht mag und b. die Konkurenz zwischen den Hundeführern aufgrund sinkender Wildbestände zunimmt.

Dem Konkurrenzdenken kann ich mich so nicht anschließen und da ich über 13 Jahre eine DD Hündin geführt habe, kann man mir auch kaum unterstellen, beispielsweise DD nicht zu mögen. Würden sich meine jagdlichen Betätigungsfelder ab morgen mehr am Niederwild orientieren, würde spätestens übermorgen ein DD einziehen.

Durchsetzen werden sich die Hundrassen und HundefĂĽhrer die zum Erfolg beitragen. In der Regel wird das eine wie auch immer geartete Kombination aus Standschnallern und Durchgehhunden sein. Das werden ĂĽberwiegend DW, DJT, WT, DD, KLM, DL sein garniert mit ein paar Bracken, GM, PP, FT.

Wir waren schon an der Stelle, an der wir Einigkeit zu einer Mischung aus Standschnallern und Durchgehern hatten. Ob und wo die dann aus welchen Rassen gemischt werden, ist noch eine andere Diskussion. Schön wäre es, wenn wir uns zumindest auf den notwendigen Laut verständigen könnten.

In meiner Welt ist das - wie beim DJT und Wachtel - der üblicherweise sicher verankerte Spur-/ Fährtenlaut. Die Debatte, dass der Sichtlaut doch auch total toll und vielleicht sogar besser ist, finde ich ein wenig abenteuerlich und wenig dienlich. An der Stelle müssen wir uns ggf. darauf verständigen, uneins zu sein.


Was ist denn mit gismo passiert, den sehe ich jetzt im Status 'Gast'. Hat ihn die Debatte um die Hundearbeit so schwer getroffen?


grosso
 
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Das sind Hundeführer die überwiegend DW führen, sehr gut vernetzt sind, die DW fördern und andere Rassen versuchen auszuschließen.
Jup, insbesondere Vorstehhundrassen. Wobei eine Bekannter einen DD besitzt, der wirklich gut als standgeschnallter Hund bei den DrĂĽckjagden arbeitet.
 
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... Mir reicht es jetzt. Die sollen vor ihrer eigenen HaustĂĽr kehren und ihre Hunde vom kilometerweiten Jagen abhalten, die feigen und die waidlauten Exemplare aussortieren. Damit haben sie genug zu tun!

@Bollenfeld

ich denke, dass die Art deiner spezifischen DiskussionsfĂĽhrung nicht oder nur bedingt dienlich ist.

Wir diskutieren hier über die DJ Eignung von Rassen und deren üblicherweise ausgeprägten Rasseeigenschaften und der Form ihres Jagens. Du mühst dich, die Debatte auf die Ebene des einzelnen Individuums zu bringen und an den ggf. vorhandenen Defiziten des einzelnen Hundes herumzukritteln.

Ăśber 90% der Vorstehhunde sind sil oder spl. Geh auf die Jagd dann siehst du es! Leider wird im PrĂĽfungswesen zu wenig Wert auf die Lautfeststellung gelegt. Probleme bereite da nur MV und W. Selbst die meiste DK sind sil. Da wird immer ein Problem heraufbeschworen, was es nicht gibt. Die Vorstehhundrassen werden in der Praxis eingesetzt, weil man sie braucht und weil sie ihren Job erfĂĽllen, da geht es nicht nur um ein paar Einzelhunde.

Wenn Du hinsichtlich des sil über DDs und vielleicht auch DLs redest, mag das bis zu einem gewissen Teil richtig sein. Sprichst Du in dem Kontext über den spl, würde ich das zumindest beim DD bezweifeln. Im klassischen Verständnis eines DJT/ DW-Führers würde ich da nur sehr wenigen einen wirklichen spl attestieren.

Sichtlaute DK kenne ich (als jemand der auch im MĂĽnsterland auf den Treibjagden unterwegs ist) nicht sonderlich viele.

Das zeigt nur, daß du wenig Ahnung von der Jagd mit Hunden hast. egal welcher Rasse ein Hund angehört, ein gesundes Reh wird ihm aus der Sonne laufen. Werden Rehe gefangen, so haben sie sich meist gedrückt. Dann aber werden sie von allen wildscharfen Hunden gefangen, egal welcher Rasse sie angehören. Will man das vermeiden, muß man nur die Anzahl der Hunde auf der Fläche verringern. Ein guter Jagdleiter weiß das und vermeidet zu viele Hunde auf zu kleiner Fläche.

Hängt sicher auch an der Anzahl der Hunde, die auf der Fläche unterwegs sind, braucht dann aber eben auch den hochläufigen Hund, der auf Sicht jagt.

Ein Hund, der während der Suche von Wild Laut gibt, ohne das er Sichtkontakt oder eine Spur angefallen hat, ist waidlaut.

Da bist Du wieder bei deinem Lieblingsthema.

Ja, es gibt ganz unzweifelhaft auch waidlaute Hunde und die gibt es auch im Wachtellager. Das sind aber tatsächlich nur wenige und die werden, wo eben möglich, auch bei der Jugendsuche möglichst 'abgefischt'.

Was sicher immer wieder mal Thema ist, ist der um beispielsweise 10:00 Uhr geschnallte Hund, der aufgrund seiner Passion mit einer Übersprungsreaktion laut und mit Krawall startet. Die Hunde sind dann aber ziemlich schnell wieder stumm, so sie nicht auf einer Fährte sind.

Es gibt auch sicher die DW, die auf einer 60 Minuten alten Fährte laut sind, nennenswert viele sind das aber nicht. Die Balance rund um die Wunschausprägung des Spurlautes ist sicher recht schwierig.

Nach meiner Einschätzung kommt es bei den niederläufigen Bracken tatsächlich häufiger zu einem seeehr lockeren Hals.


grosso
 
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...

Ja, es gibt ganz unzweifelhaft auch waidlaute Hunde und die gibt es auch im Wachtellager. Das sind aber tatsächlich nur wenige und die werden, wo eben möglich, auch bei der Jugendsuche möglichst 'abgefischt'.

naja, "abgefischt" i.S.v. aus der Zuchtverwendung ausgeschlossen ja, verhindern, dass so ein Hund auf der Jagd geschnallt wird, kann man letztlich genauso wenig, wie man den stummen Hund verhindert bekommt.

Wobei - wie hier bereits geschrieben wurde: einen WEIDLAUTEN Kläffer nimmt sowieso niemand ernst, am allerwenigsten das Wild; STUMME Hunde dagegen arbeiten immer hart an bzw. oft genug jenseits der Grenze der Tierschutzrelevanz.

Was sicher immer wieder mal Thema ist, ist der um beispielsweise 10:00 Uhr geschnallte Hund, der aufgrund seiner Passion mit einer Übersprungsreaktion laut und mit Krawall startet. Die Hunde sind dann aber ziemlich schnell wieder stumm, so sie nicht auf einer Fährte sind.

Irrelevantes Phänomen, zumal man auch sehr gut hören kann, wenn aus der Übersprungsreaktion eine konkrete Jagd wird.

Es gibt auch sicher die DW, die auf einer 60 Minuten alten Fährte laut sind, nennenswert viele sind das aber nicht. Die Balance rund um die Wunschausprägung des Spurlautes ist sicher recht schwierig.

Kann vorkommen, je kleiner und je schneller das vom Hund bearbeitete Gebiet wildleer ist und je kürzer die Jagden des Hundes sind; weil´s dann eben die frischeste Fährte ist, die es zu verfolgen gibt, Hund aber keinen Bock hat gelangweilt beim Chef am Stand zu sitzen/liegen.

Nach meiner Einschätzung kommt es bei den niederläufigen Bracken tatsächlich häufiger zu einem seeehr lockeren Hals.

grosso

das kommt zunächst einmal überwiegend bei Standschnallern vor, logisch, danach scheint es mir persönlich eher eine individuelle Angelegenheit des einzelnen Hundes (in der speziellen Situation), denn ein Rassespezifikum zu sein.
 
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Heute mein DL Mädchen Dickungsrand angesetzt. Es dauert 1 Minute. Der Hund wurde laut. Weitere vier Minuten später wechseln langsam zwei Stück Rehwild aus, derweil ist der Hund am anderen Ende der Dickung weiter laut.
Ich pfeiffe. Es dauert 10 weitere Minuten. Nach 23 Minuten kommt mein Hund zu mir. Ich leine ihn an.
Er war ohne UnterstĂĽtzung alleine unterwegs, war anhaltend laut, hat mir Wild gebracht und war nach 23min wieder da.
GenĂĽgt das als Standschnaller?

PS: Wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn wieder schicken können.
 
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Mir persönlich ist mein DL so lieb wie er ist. Das ist zwar ein Hund mit VGP aber am kranken Stück gibt es keine zwei Meinungen. Gerade bei der Hetze nach der Riemenarbeit oder im jagdlichen Einsatz wo man an krankes Wild kommen kann. Im Jagdbetrieb leidet halt der Gehorsam. Für mich akzeptabel. Ich unterscheide ausdrücklich Anschneiden ohne Einwirkung.
Wieso leidet im Jagdbetrieb der Gehorsam?
Ich fĂĽhre jetzt seit rund 50 Jahren Hunde und habe immer das Gegenteil festgestellt.
 
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Das kann ICH nicht behaupten.
Ich muss hin und wieder nacharbeiten.
Macht aber auch nix. Man muss sich mit seinem Tier auch abseits der Jagd adäquat beschäftigen

Zustimmung, das sehe ich eher so wie Du. Mit fortschreitender Jagdsaison war es speziell bei meinen Vorstehern so, dass da auch mal etwas nachgearbeitet werden musste, weil der Gehorsam 'unterwegs' gelitten hatte.

Im Jagdbetrieb, an Wild/ auf der Fährte, muss und kann ich regelmäßig weder meine DW noch meinen DJT abrufen. Der Teil des vermeintlichen Gehorsams ist in der Situation 'abgeschaltet'.


grosso
 
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Heute mein DL Mädchen Dickungsrand angesetzt. Es dauert 1 Minute. Der Hund wurde laut. Weitere vier Minuten später wechseln langsam zwei Stück Rehwild aus, derweil ist der Hund am anderen Ende der Dickung weiter laut.
Ich pfeiffe. Es dauert 10 weitere Minuten. Nach 23 Minuten kommt mein Hund zu mir. Ich leine ihn an.
Er war ohne UnterstĂĽtzung alleine unterwegs, war anhaltend laut, hat mir Wild gebracht und war nach 23min wieder da.
GenĂĽgt das als Standschnaller?

PS: Wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn wieder schicken können.

Nach meiner Einschätzung eine Frage, auf die Du kaum eine zufriedenstellende bzw. allgemeingültige Antwort bekommen wirst.

Abhängig von den konkreten Revierverhältnissen kann es ja sinnvoll sein, dass der Hund nicht sonderlich weit jagt und damit in relativ kurzen Zeitintervallen vorbeischaut. Wenn das keine großen, zusammenhängenden Waldkomplexe sind und auch nicht auf z.B. 600 ha und mehr gejagt wird, kann die Art des kurzen Jagens ja sinnvoll sein.

Da, wo ich üblicherweise jage und wie meine Hunde jagen sollen (!), wären mir - bei entsprechendem Wildvorkommen - 23 Minuten eher relativ zu kurz. Zudem würde ich erwarten, meinen Hund (in deiner beschriebenen Situation) dann auch laut auf der Fährte der Rehe folgen zu sehen ... und das ggf. nicht nur 100 Meter.

In meiner idealen Welt, jagen meine Hund irgendwo zwischen 50 und 1.000 Meter (schlagen sich jagend nicht bei, am Keif aber ggf. sehr wohl) um mich rum, nehmen Fährten auf, folgen diesen laut und anhaltend und halten das Wild damit auf den Läufen. Schön ist dann, wenn sie nach 60 bis 90 Minuten mal vorbeischauen und damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zum Ende der Jagd nicht Taxi fahren zu müssen. Schwarzwild wird idealerweise hart bedrängt und in Bewegung gebracht bzw. gehalten.

AuĂźer Diskussion muss der unbedingte Spurlaut des vom Stand geschnallten Hundes sein. In dem Kontext ist das aus meiner Sicht nicht verhandelbar.

Klar sollte sein, das ein solojagender Hund nicht immer exakt so entscheidet und agiert, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Meine DW Hündin ist sehr nah an meiner Idealvorstellung und bleibt beispielsweise an Sauen extrem hartnäckig, liebt aber auch den Nahkampf ganz besonders und agiert gerne auch am gefährlichen Ende. Am Rotwild geht sie üblicherweise sehr weit und ist dann auch mal 3 oder 4 km entfernt und damit außerhalb des Garmins unterwegs.

Abhängig von den Örtlichkeiten und den Revierverhältnissen mögen die Anforderungen an einen vom Stand geschnallten Hund aber auch mehr oder weniger variieren.


grosso
 
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Ja, die Sache mit dem Spurlaut....
Der arme Bolli!

Was hat er geschrieben? 90 % der DD wären zumindest sichtlaut, dann laufen die verbleibenden 10% alle hier rum!

Man hat doch den Vorstehhunden ganz bewusst den Spurlaut weggezüchtet. Ich habe in meinen jungen Jahren einen DK geführt (nicht besessen), der tatsächlich spurlaut war. Als er auf einer grossen Niederwildjagd spurlaut einen Hasen jagte, wurde ich von einem damals sehr bekannten DK - Züchter gerügt " der Hund hat auf der Spur von gesundem Wild nichts zu suchen" und der Laut wurde als Wesensmangel angesehen!

Mein Vater erzählte mir von im Typ schweren DK in den 20er oder 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die alle spurlaut und brutal raubzeugscharf waren, Schalenwild war rar und wurde mit Hunden überhaupt nicht bejagt. Aber ab Mitte August ging es jeden Samstag und Sonntag auf den Stoppeln auf Hühner, später dann im Südwesten in den kleinen "Grumbeerstiggern" ebenfalls auf Hühner. Diese Hunde suchten langsam, kein Vergleich zu den modernen Hochwindflitzern der Gegenwart.
Aber sie waren spurlaut!


So, an die Wachtel - und Brackenmafia: jetzt lasst den lieben Bolli doch mit seinen DD doch wenigstens in Privatrevieren( wo das Geld keine Rolle spielt) durchgehen, da ihm in einem anderen Thread gerade klar wurde, dass seine DD doch keine Schweisshunde sind, obwohl sie eigentlich doch alles können....
Gehen sie eigentlich in den Bau?
 
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@grosso
Dickung nicht groĂź und vermutlich auch leer.
Ich kann mit diesem jagen wie mit einem Wachtel. Der kann es einfach
 

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