Auskopplung aus dem Thema erschossener Jagdhund: Gehorsam von Jagdhunden

z/7

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Man hat doch den Vorstehhunden ganz bewusst den Spurlaut weggezüchtet. Ich habe in meinen jungen Jahren einen DK geführt (nicht besessen), der tatsächlich spurlaut war. Als er auf einer grossen Niederwildjagd spurlaut einen Hasen jagte, wurde ich von einem damals sehr bekannten DK - Züchter gerügt " der Hund hat auf der Spur von gesundem Wild nichts zu suchen" und der Laut wurde als Wesensmangel angesehen!

Mein Vater erzählte mir von im Typ schweren DK in den 20er oder 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die alle spurlaut und brutal raubzeugscharf waren, Schalenwild war rar und wurde mit Hunden überhaupt nicht bejagt. Aber ab Mitte August ging es jeden Samstag und Sonntag auf den Stoppeln auf Hühner, später dann im Südwesten in den kleinen "Grumbeerstiggern" ebenfalls auf Hühner. Diese Hunde suchten langsam, kein Vergleich zu den modernen Hochwindflitzern der Gegenwart.
Aber sie waren spurlaut!
Das ist interessant. Die wurden dann als zuchtuntauglich eingestuft? Warum eigentlich störte der Laut?
 
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Man hat den Laut als Nervenschwäche angesehen und diese Meinung ist im Vorstehhundelager immer noch zu finden!

Interessant für mich ist die eindeutige Haltung des JGHV - Präsidenten, der für die Bewegungsjagden, egal ob Standschnaller oder Durchgeher, eindeutig Spur - bzw. Fährtenlaut fordert.
 
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Man hat den Laut als Nervenschwäche angesehen und diese Meinung ist im Vorstehhundelager immer noch zu finden!

Interessant für mich ist die eindeutige Haltung des JGHV - Präsidenten, der für die Bewegungsjagden, egal ob Standschnaller oder Durchgeher, eindeutig Spur - bzw. Fährtenlaut fordert.
Welche Rasse führt er?
 
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Ich glaube, das Thema Waidlaut beim DW hat sich längst erledigt, mir fallen bei den DJ im Augenblick oft BrBr auf, die sehr locker im Laut sind, wobei die Beurteilung waidlaut im Wald sehr schwierig ist - was wissen wir denn, was da Witterung und eine Fährte hinterlassen hat?


Interessant für mich sind auch Lautnachweise bestimmter Rassen, ich denke da in erster Linie an die Apportierhunde! Habe im Sommer an einer Richterfortbildung teilgenommen, die von einer anerkannten Jagdhundetrainerin ( so nennen die sich heute) geleitet wurde. Sie erzählte, dass ihr Labby den Nachweis der lauten Jagd erbracht hat. Unter lauter Jagd verstehe ich etwas anderes !
 
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Welche Rasse führt er?
In erster Linie DL, aber auch DD, DW, DJT und Dackel.

Ich glaube auch, dass von allen Vorstehhunden beim DL der richtige Spurlaut noch am häufigsten vertreten ist - vielen DL sieht man an den Köpfen auch noch eine grosse Ähnlichkeit zu einem langhaarigen Stöberhund!;)
 
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Welche Rasse hat denn aktuell kein Problem, ist gesund und laut?

Wir suchen immer im negativen Bereich. Gibt es gute positive Beispiele?
 

z/7

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Hier hats viel österreichische Brandl. Die machen nen guten Eindruck.

Die ADBr die ich kenn, sind auch alle gsund und sinnvoller Laut.
 
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Zustimmung, das sehe ich eher so wie Du. Mit fortschreitender Jagdsaison war es speziell bei meinen Vorstehern so, dass da auch mal etwas nachgearbeitet werden musste, weil der Gehorsam 'unterwegs' gelitten hatte.

Im Jagdbetrieb, an Wild/ auf der Fährte, muss und kann ich regelmäßig weder meine DW noch meinen DJT abrufen. Der Teil des vermeintlichen Gehorsams ist in der Situation 'abgeschaltet'.

grosso

An welcher Stelle muss man denn bei einem Standschnallerhund (der auch so jagt, wie er es eben soll) das Thema "Gehorsam" nacharbeiten?
Ich WILL ihn doch gar nicht vom Wild abrufen oder von seinem Job davor (dem Suchen) abhalten, indem ich ihn versuche heranzuholen - und im Zweifelsfall schon gar nicht nach bereits 23 Minuten.
 
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An welcher Stelle muss man denn bei einem Standschnallerhund (der auch so jagt, wie er es eben soll) das Thema "Gehorsam" nacharbeiten?
Ich WILL ihn doch gar nicht vom Wild abrufen oder von seinem Job davor (dem Suchen) abhalten, indem ich ihn versuche heranzuholen - und im Zweifelsfall schon gar nicht nach bereits 23 Minuten.
Da ist doch ein fetter Absatz drin.
Nachgearbeitet wurde bei seinen Vorstehern (DD).
Bei dem jetzigen DW und Djt kann er sie gar nicht abrufen.
 

z/7

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Das kann ICH nicht behaupten.
Ich muss hin und wieder nacharbeiten.
Macht aber auch nix. Man muss sich mit seinem Tier auch abseits der Jagd adäquat beschäftigen
Mir geht es wie @pudlich . Mit dem gemeinsamen Jagen, vor allem bei Erfolg, steigt die Bereitschaft des Hundes, sich von mir etwas sagen zu lassen. Oder besser, zu kooperieren. Er hat gelernt, wo es erfolgbringend ist, ihm guttut, ihm hilft.

Ich denke, das liegt an dem Level von Gehorsam, von dem man ausgeht bei der jeweiligen Einsatzform. Die sind diametral entgegengesetzt: beim Vorsteher absoluter Gehorsam erforderlich, bei Bracken oder jagenden Hunden (mal als Sammelbegriff für Stöber- und Schweißhunde) vollkommen verzichtbar, im Gegenteil, es wäre fatal, wenn die sich reinreden ließen.
 
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Heute mein DL Mädchen Dickungsrand angesetzt. Es dauert 1 Minute. Der Hund wurde laut. Weitere vier Minuten später wechseln langsam zwei Stück Rehwild aus, derweil ist der Hund am anderen Ende der Dickung weiter laut.
Ich pfeiffe.

Warum? Wenn der Hund gerade laut jagt, weshalb willst Du das unterbinden - zumal...

Es dauert 10 weitere Minuten. Nach 23 Minuten kommt mein Hund zu mir.

...Du mit diesem Befehl, dessen korrekte Umsetzung Du begreiflicher Weise sowieso nicht kontrollieren bzw. durchsetzen kannst, nur genau das erreichst, was Du beklagst, das Abschleifen des Gehorsams; der Hund jagt weiter.

Ich leine ihn an.
Er war ohne Unterstützung alleine unterwegs, war anhaltend laut, hat mir Wild gebracht und war nach 23min wieder da.

Ähm, ein bissel Wasser muss ich in den Wein gießen: der Hund hat Dir das Wild natürlich nicht (aktiv) gebracht, das Wild ist dem Hund eher ausgewichen während dieser laut (was auch immer) gejagt hat. Hätte er die beiden Stücke gejagt, wäre er ja ihrer Fährte oder zumindest der Wildwitterung gefolgt.

Genügt das als Standschnaller?

Für einen Vorsteher absolut ja,

PS: Wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn wieder schicken können.

Das ist manchmal sicher sinnvoll

@grosso
Dickung nicht groß und vermutlich auch leer.
Ich kann mit diesem jagen wie mit einem Wachtel. Der kann es einfach

Wenn die Dickung leer gewesen wäre, hätte der Hund sicher nicht laut "a.a.O" gejagt, während das Wild bei Dir war.
 
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Ich glaube, das Thema Waidlaut beim DW hat sich längst erledigt, mir fallen bei den DJ im Augenblick oft BrBr auf, die sehr locker im Laut sind, wobei die Beurteilung waidlaut im Wald sehr schwierig ist - was wissen wir denn, was da Witterung und eine Fährte hinterlassen hat?


Interessant für mich sind auch Lautnachweise bestimmter Rassen, ich denke da in erster Linie an die Apportierhunde! Habe im Sommer an einer Richterfortbildung teilgenommen, die von einer anerkannten Jagdhundetrainerin ( so nennen die sich heute) geleitet wurde. Sie erzählte, dass ihr Labby den Nachweis der lauten Jagd erbracht hat. Unter lauter Jagd verstehe ich etwas anderes !
Bravo zu was so ne anerkannte Trainerin in der Lage ist 👍
 

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