@Teufelsmoorer Gebe dir recht. Weitaus die meisten Jäger bemuhen sich damit.
Nur mal so - ein aktuelles Beispiel:
Ich bin in einem Angelverein. vorletztes Wochenende schickt ein Anglerkollege ein Bild von einem verendeten Tier, dass auf einer Rampe neben einem Wehr angeschwemmt wurde. Er schreibt dazu: Toter Biber am XY-Wehr. ICh kann auf dem Bild nix genaues erkennen, geh aber davon aus, dass es sich um einen Biber handelt.
Ich schreib zurück, dass Biber in die Zuständigkeit der unteren Naturschutzbehörde fällt und dass man die informieren sollte. Es ist Freitag Mittag, es kommt der Einwand zurück, dass man da ja jetzt eh niemanden mehr erreicht.
na gut, bei mir wohnt einer in der Nachbarschaft und ich leite ihm das Bild und eine Ortsbeschreibung weiter, mit der Bitte, dass sich da jemand darum kümmern möge und den Biber entsorgt (14.6.). Am Samstag Abend kommt eine Antwort von dem UNB-Mitarbeiter: "Erledigt!" (15.6.)
Es geht eine Woche ins Land, am Sonntagabend (23.6.) find ich drei Stunden Zeit, selbst zum Fischen zu gehen. Eher zufällig komm ich auch an besagtes Wehr und sehe nun erstmal das tote Tier mit eigenen Augen. Die langen Haare - eher Borsten kommen mir verdächtig vor. ich muss zwar einen kleinen Umweg gehen, aber ich komm nah an das Stück heran und muss feststellen, dass es kein Biber, sondern ein Überläufer ist. der ist auf einer schrägen Rampe neben dem Wehr unter einem querliegenden Stamm eingeklemmt. Ich seh nur den Buckel und teile der Flanken. Es fehlen einige Borsten, aber die Schwarte ist intakt. Schussverletzung seh ich keine, aber ich seh auch nur einen Teil des Überläufers. Anfasssen mag ich ihn nicht. dadurch, dass das Stück nahezu komplett von Wasser um- bzw. überspült ist, ist daas Stück noch überhaupt nicht von Fliegen befallen.
Ich mach ein Foto und schick es einem der Pächter dieses Revieres (Sonntag, 23.6.). Wobei die Zuordnung schwierig ist, denn der Bach ist gleichzeitig auch die Reviergrenze zwischen zwei Jagdbögen der selben Gemarkung. Vom anderen Revier hab ich aktuell keine Kontaktadresse der Jagdpächter.
Am Dienstag (25.6.) frag ich nochmal nach, der angeschriebene Revierpächter hatte noch keine Zeit, sich das anzuschauen...
Mitwoch (26.6.) nochmal gefragt, gestern die Antwort (27.6.): sinngemäß: habs mir angeschaut, da kommt man aber nur vom anderen Revieraus hinkommt und er hätte den Angrenzer informiert.
Heut frag ich nochmal nach, ob denn die Angrenzer was unternommen haben, dann kam die Antwort, dass man da nur über eine Fuhrt bei der Mühle hinkommt und der Mühleninhaber ihm schon mit ner Anzeige gedroht hätte, wenn er die Fuhrt benutzen würde, und er (also der andere Pächter) deswegen nichts zu unternehmen gedenkt.
Unterm Strich: Ich bin enttäuscht von dem nicht erkennbaren Engagement der beteiligten Jäger. Aber Hauptsache sie können 100€ für jede erlegte Sau einstreichen.
Ich war so frei, und hab jetzt selbst das Veterinäramt angemailt und um eine Beprobung und Entsorgung der Sau gebeten. mal schauen, was denen noch einfällt um ja nicht aus dem Büro rauskommen zu müssen.
Es passt aber gut ins Bild: vor wenigen Jahren, exakt an dem Tag, als das Kabinett der Bayerischen Landesregierung aufgrund von ersten ASP Ausbrüchen beschlossen hat, eine Prämie für jedes erlegte Stück Schwarzwild zu bezahlen, sah ich eine eindeutig kranke Sau auf einem Acker stehen. Der Jagdpächter erlegte diese umgehend. Der Versuch, dass jemand vom Kreisveterinäramt raus kommt und die Sau beprobt, scheiterte kläglich. Die haben sich darauf berufen, das die Sau erlegt wurde und nur verendet gefundene Sauen beprobt werden sollten, und da diese ja erlegt wurde...