ASP in Deutschland aktuell

[cast]

bzgl. Desinfektion der Wildkammer in Hinblick auf den ASP-Virus: welche Mittel verwendet Ihr in welcher Anwendung?

DVG | Desinfektion in der Veterinärmedizin | Ausschuss der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.: Desinfektion bei Afrikanischer Schweinepest (ASP)

 

[Jabra]

Um mal wieder zum Thema zu kommen:
Mein Revier ist nun auch in der infizierten Zone. Was mir nicht so recht einleuchtet ist folgendes:
Die ASP ist ja offenbar hochansteckend und verläuft recht schnell tödlich. Nun ist eine ASP Sau in Hemsbach erlegt worden. Recht weit weg vom nächsten Fundort (ähnlich wie die Einzelnachweise bei Darmstadt). Müsste da nicht hinter jedem Baum ne tote ASP Sau liegen?
In den Tagen darauf wurde großangelegt im Umkreis mit Kadaverhunden und Drohne gesucht - offenbar ohne Erfolg.
Anders gesagt: ich hätte angenommen, dass die Sauen rottenweise umgehen aber offenbar ist das nicht der Fall.
Kann das einer erklären?

Horrido

 

[Mistfink]

Quelle: Hessenschau v. 15.08.24

 

[Mohawk]

Mein Revier ist nun auch in der infizierten Zone. Was mir nicht so recht einleuchtet ist folgendes:
Die ASP ist ja offenbar hochansteckend und verläuft recht schnell tödlich. Nun ist eine ASP Sau in Hemsbach erlegt worden. Recht weit weg vom nächsten Fundort (ähnlich wie die Einzelnachweise bei Darmstadt). Müsste da nicht hinter jedem Baum ne tote ASP Sau liegen?

Das steht auch schon ziemlich weit am Anfang des Fadens. Die Krankheit ist in der direkten Übertragung Schwein - Schwein - solange kein Blut beteiligt ist - nicht so infektlös wie z.B. die ESP. Sie breitet sich also nicht so explosionsartig aus wie die Europäische SP und es dauert länger, bis ein infiziertes Tier seine Rottenkollegen angesteckt hat. Eventuell steckt es sie lange nicht direkt an.

Man kann das wohl nicht oft genug verlinken:

Informationen zur ASP

 

[Bleistiftspitzer]

Quelle: Hessenschau v. 15.08.24
Anhang anzeigen 268244

Wenn diese Meldung richtig ist, kann ich nur den Kopf schütteln - klar ist, wo Menschen arbeiten passieren Fehler, wo viel gearbeitet wird, passieren viele Fehler. Aber ein derartig gravierendes Versagen der zuständigen Stelle ist einfach nur eine Katastrophe.

 

[Jabra]

Das steht auch schon ziemlich weit am Anfang des Fadens. Die Krankheit ist in der direkten Übertragung Schwein - Schwein - solange kein Blut beteiligt ist - nicht so infektlös wie z.B. die ESP. Sie breitet sich also nicht so explosionsartig aus wie die Europäische SP und es dauert länger, bis ein infiziertes Tier seine Rottenkollegen angesteckt hat. Eventuell steckt es sie lange nicht direkt an.

Man kann das wohl nicht oft genug verlinken:

Informationen zur ASP

Danke!
Also ist ASP nicht „hochansteckend“ sondern „ansteckend“.
Und die Stammtischannahme, dass wenn die ASP im Revier ist morgen das ganze nur noch ein großer Kadaverhaufen ist falsch.

 

[Mohawk]

Es kommt auf den Übertragungsweg an. Wenn die ganze Rotte in Kontakt mit virusbeladenem Blut eines Artgenossen kommt und das aufnimmt, dann stecken die sich höchstwahrscheinlich alle an. Wenn die nur neben einem infizierten Kameraden herlaufen und nicht mal mit dem "kuscheln" können die sehr lange uninfiziert bleiben.

Die Stammtischannahme stammt aus Zeiten der ESP, da war das so. Danach war aber auch wieder gut. Bei der ASP ist das Problem, dass die Viren so dauerhaft sind, die wird / ist eine sog. "Habitatseuche" und bleibt noch lange in Revier, auch wenn keine Sauen mehr da sind.

 

[wipi]

Wenn diese Meldung richtig ist, kann ich nur den Kopf schütteln - klar ist, wo Menschen arbeiten passieren Fehler, wo viel gearbeitet wird, passieren viele Fehler. Aber ein derartig gravierendes Versagen der zuständigen Stelle ist einfach nur eine Katastrophe.

Ist das wirklich ein so gravierender Fehler? Es liegen Kadaver Tage- und Wochenlang im Busch bis sie entdeckt werden. Hier wurde nicht unmittelbar reagiert und schon ist der Krieg verloren.

wipi

 

[Bleistiftspitzer]

Ist das wirklich ein so gravierender Fehler? Es liegen Kadaver Tage- und Wochenlang im Busch bis sie entdeckt werden. Hier wurde nicht unmittelbar reagiert und schon ist der Krieg verloren.

wipi

Der Unterschied ist doch: In dem einen Fall liegt der Kadaver unentdeckt - im anderen Fall ist der Kadaver entdeckt. Und das soll keine Katastrophe sein?

Damit ist natürlich der "Krieg" nicht verloren - aber kann man von den Verantwortlichen nicht die Sorgfalt erwarten, die sonst mit Recht eingefordert wird?

 

[awo425]

Mach das mal als Jäger, dann wird Dir der Arsch hochgebunden....

 

[Ips typographus]

Ist das wirklich ein so gravierender Fehler? Es liegen Kadaver Tage- und Wochenlang im Busch bis sie entdeckt werden. Hier wurde nicht unmittelbar reagiert und schon ist der Krieg verloren.

wipi

Wesentlich dürfte zudem die Tatsache sein, dass der Kadaver innerhalb der Kernzone gelegen hat.

 

[Mohawk]

@awo425 : Nö, warum? Du reagierst so schnell wie es Dir möglich und zuzumuten ist. Im Zweifel ziehst Du hier die "nicht zuständig"-Karte und lehnst Dich zurück.

@Bleistiftspitzer:
Weisst Du, wie die Arbeit in den betroffenen Stellen organisiert ist? Wann z.B. E-Mails abgerufen werden? Ob es Vorgaben gibt, in welcher Reihenfolge die zu bearbeiten sind (nach Eingang z.B.)? Ob es einen "fast track" für alles gibt, was mit ASP zu tun haben könnte oder das im Regelbetrieb mit erledigt werden muss? Das alles hat Einfluss darauf, was unter "Sorgfalt" zu erwarten ist. Die haben da zwar Vorbilder aus den LK hier im Osten, aber müssen trotzdem eine steile Lernkurve hinlegen und da jeder LK sein eigenes Süppchen kocht (kochen muss) wird das nicht die einzige Panne bleiben.

 

[Bleistiftspitzer]

@Mohawk:
Die konkrete Abwicklung kenne ich natürlich nicht - aber es darf wohl erwartet werden, dass ein betroffener Kreis einen entsprechenden Notfallplan in der Schublade hat und dann auch umsetzt.

 

[Mohawk]

Kein solcher Plan ist 100%ig perfekt und übersteht den Praxistest mit solchen Einflüssen wie kurzfristige Stellenneubesetzung, Urlaubsvertretungen, Krankheiten, gleitender Arbeitszeit, wiedersprüchlichen Prioritätenanforderungen, IT-Wartungsplänen etc. pp. Deshalb empfehle ich, solche Pannen zu registrieren (der entsprechende LK dürfte da inzwischen überlegt haben, wie man sowas in Zukunft verhindert) und sein eigenes Nervenkostüm nicht durch Aufregung zu belasten.

 

[REDSTAG]

Wenn diese Meldung richtig ist, kann ich nur den Kopf schütteln - klar ist, wo Menschen arbeiten passieren Fehler, wo viel gearbeitet wird, passieren viele Fehler. Aber ein derartig gravierendes Versagen der zuständigen Stelle ist einfach nur eine Katastrophe.

Es ist vollkommen egal ob der Kadaver in Raunheim 1 2 oder 3 Tage liegt. Der ganze Kreis hat eine extrem hohe Virenlast.

Hier werden auch ständig Sauen gefunden, die schon länger liegen...