ASP in Deutschland aktuell

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Die Kosten einer Beprobung sind peanuts zu den ASP Kosten und Folgen.

Die Angst vor einer fälschlicherweise verworfenen Strecke/DJ, einem temporären Jagdverbot, ist an Lächerlichkeit gegenüber einem ASP Ausbruch kaum zu überbieten.

Es sind zahlreiche positive Sauen erlegt wurden, die keine optischen Auffälligkeiten zeigten. Insbesondere wenn sie unter Druck aufgemüdet werden und noch mal alle Reserven mobilisieren. Desorientierung, Taumeln... zeigen sie erst in der finalen Phase. Gerade dann sind sie aber selten zu sehen, weil sie sich irgendwo einschieben.

Und ja die Beprobung ist nicht fehlerfrei. Das geht aber eben schon beim Probennehmer und seiner Kompetenz zu sauberer Entnahme los und Landeslabor und FLI kamen bei gleicher Probe auch schon zu unterschiedlichen Ergebnissen.
 
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Da gibt es zwei Positionen:
1.) Da die Krankheit eine relativ rasche Entwicklung im Tier nimmt ist es relativ unwahrscheinlich, dass ein "normal" agierendes Tier infiziert ist und keine kranken in der Nähe sind, die als "auffällig" erlegt würden. Mit den breiten Beprobungen z.B. aller DJ-Sauen eines Bundeslandes würde man also sehr viel Laborkapazität binden und sehr wenig Chancen haben, den "neuen" Ausbruch quasi im Voraus zu finden. Deshalb ist die Beprobung wirklich aller Totfunde und auffälligen Erlegungen wirtschaftlicher und zielführender.
Wir reden von Regionen ohne ASP Nachweise. Da sollten in "Friedenszeiten" schon Kapazitäten vorhanden sein, oder?
2.) Da man in bestimmten Regionen schlicht und ergreifend fast keine Totfunde hat ist eine breitere Beprobung sinnvoll, da auch auffällige Stücke nicht zwingend erlegt werden, sondern sich zum Sterben durchaus in unzugängliche Gebiete zurückziehen und dann eben nicht gefunden werden.

In dicht besiedelten Bundesländern kann 1) funktionieren (und wird m.W. z.B. in RP umgesetzt), hier in BB würde ich, wäre ich verantwortlich, auch Jagdstrecken stichprobenartig beproben, trotz der geringen Entdeckungswahrscheinlichkeiten.
In meinen Landkreis (NRW) werden Stichproben genommen. Wie hoch die prozentuale Anzahl ist weiß ich nicht. Vermute etwas von 10-20 %.
Grundsätzlich sehe ich aber durchaus Sinn darin, diese Quote zu erhöhen. Verursacht sicher Kosten aber eine frühzeitigere Entdeckung eines Ausbruchs ist durchaus möglich.

wipi
 
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Bei heimischen Wild verstehe ich es nicht, bei exotischem, meinetwegen.
So ganz nachvollziehen kann ich es auch da nicht, mir fehlt der Bezug dazu.
Man kann die Länder auch besuchen, ohne den Finger krumm zu machen.

Aber ausgerechnet um Sauen in Polen oder Ungarn oder sonstwo auf drm Balkan zu schiessen, da fehlt mir jegliches Verständnis, schon mal ganz und gar in der aktuellen Situation mit der ASP.
 
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Interessante Position. Hast Du Infos/Quellen zur Rate falsch positiver Beprobung?
Das ist nicht exakt zu beziffern, da die Probenentnahme ja nicht unter Laborbedingungen stattfindet. Dann waren auch schon mal die Farbmarkierungen der Röhrchen für die Blutproben vertauscht.
Bei den PCR-Tests ist entscheidend, wie hoch der ct-wert ist. Je höher die Anzahl der Vervielfältigungen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es zu falsch-positiven Ergebnissen kommt.
Bei den "üblichen" ct-Werten ist von 0,5-1,5% auszugehen.
Selbst wenn davon noch 90% durch andere Tests eliminiert werden können, ist es bei Massentestungen eine Frage der Zeit, wann eine Region fälschlicher Weise als ASP-Region ausgewiesen wird.

In ASP-Gebieten oder deren Randgebieten ist es völlig egal, da laufen die Maßnahmen schon.
Es geht auch nicht darum, dass ggf. die eine oder andere Wuzz verworfen werden muss. Peanuts.
Das Problem ist das volle Gedöns, das dann anläuft, wenn es einen Verdachtsfall gibt. Denn auch der Suchtrupp aus einer ASP-Region kann das Virus verschleppen. Oder wer will die Hand dafür ins Feuer legen, dass von deren Fahrzeugen jeder Reifen zu 100% desinfiziert ist?
 
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Die Kosten einer Beprobung sind peanuts zu den ASP Kosten und Folgen.

Die Angst vor einer fälschlicherweise verworfenen Strecke/DJ, einem temporären Jagdverbot, ist an Lächerlichkeit gegenüber einem ASP Ausbruch kaum zu überbieten.

Es sind zahlreiche positive Sauen erlegt wurden, die keine optischen Auffälligkeiten zeigten. Insbesondere wenn sie unter Druck aufgemüdet werden und noch mal alle Reserven mobilisieren. Desorientierung, Taumeln... zeigen sie erst in der finalen Phase. Gerade dann sind sie aber selten zu sehen, weil sie sich irgendwo einschieben.

Und ja die Beprobung ist nicht fehlerfrei. Das geht aber eben schon beim Probennehmer und seiner Kompetenz zu sauberer Entnahme los und Landeslabor und FLI kamen bei gleicher Probe auch schon zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Es geht überhaupt nicht darum, ob ggf. etwas verworfen werden muss oder temporär die Jagd ruht.
Es geht auch nicht um Randgebiete oder eh schon zu den Restriktionszonen gehörende Gebiete.
Wer sagt Dir, dass die unauffälligen Sauen, die positiv getestet wurden, nicht ggf. falsch-positiv getestet wurden? Wenn das eh in einer der Zonen passiert - scheiß drauf.
Wenn das aber irgend wo 100 km weiter passiert, dann hast Du den ganzen ASP-Suchtrupp mit allen Risiken der ggf. verschleppten Kontamination auch dort.
Oder legst Du bei 30 Kadaversuchgespannen DEINE Hand ist Feuer, dass von den Hunden, Hundeführern, Helfern, deren ganzem Gerödel, den Fahrzeugen, etc. alles 100% sicher desinfiziert ist, bevor die zum nächsten Einsatz fahren?

So lange solche Sauen in bisherigen nicht ASP-Gebieten nicht obduziert werden, wird man die genaueren Ursachen und die falsch-positiven Fälle nie heraus bekommen.
 
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Eine nicht verpflichtende flächendeckende Beprobung hat u.a. den riesigen Nachteil, daß der Erleger über die Abgabe einer Probe entscheidet. Schon damit ist eine große Toleranzbreite eingebaut. Ob der Erleger nun Auffälligkeiten nicht erkennt oder auch nicht erkennen will bleibt dann schnell im Dunkeln. Die ASP ist ja für den Menschen ungefährlich ;)

Deutschland hat nach meiner Schätzung mittlerweile mindesten eine Viertel Milliarde € in der ASP aufgewendet. Allein in BB sind nach letzter Info ca. 200 Mio € in die Seuche gegangen. Es ist mir ein Rätsel wie man da über fehlende Laborkapazitäten oder andere "Begründungen" nachdenken kann. Das Grundproblem liegt meiner Meinung nach darin, daß es unterschiedliche Kostenträger und Geldquellen gibt. Das sorgt für das alte deutsche Verwaltungsprinzip: Ist egal was es am Ende kostet, Hauptsache es kostet mich so wenig wie möglich.
 
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Bei heimischen Wild verstehe ich es nicht, bei exotischem, meinetwegen.
So ganz nachvollziehen kann ich es auch da nicht, mir fehlt der Bezug dazu.
Man kann die Länder auch besuchen, ohne den Finger krumm zu machen.

Aber ausgerechnet um Sauen in Polen oder Ungarn oder sonstwo auf drm Balkan zu schiessen, da fehlt mir jegliches Verständnis, schon mal ganz und gar in der aktuellen Situation mit der ASP.

Ein großer Teil der Jagdreisenden auf Bock/Sau/Hirsch und was auch immer die nach Osteuropa fahren werden sich nicht all zu große Gedanken machen was sie möglicherweise in die Heimat einschleppen.

(Erst recht die ganz normalen Urlauber die mit Familie und Hund da durch den Wald spazieren aber die können das ja nicht wirklich wissen)
 
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13 Sep 2012
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In meinen Landkreis (NRW) werden Stichproben genommen. Wie hoch die prozentuale Anzahl ist weiß ich nicht. Vermute etwas von 10-20 %.
Grundsätzlich sehe ich aber durchaus Sinn darin, diese Quote zu erhöhen. Verursacht sicher Kosten aber eine frühzeitigere Entdeckung eines Ausbruchs ist durchaus möglich.

wipi
Im LK Rotenburg Wümme NDS sind wir angehalten 100 % der Sauen zu Beproben.

Damit Domumentierern wir Jäger auch das wir uns nicht bei der Mithilfe der Präventation Verweigern. Hauptargument beri uns : es müssen 2 Probenbegleitscheine ausgefüllt werden....

Also Vormelle Aufgaben der Organisation. Und das nächste : es können nicht so schnell Wildursprungsmarken für Trichinenproben und ASP-Proben versandt werden... Es wird daran gearbeitet die Probenorganisation zu Verschlanken. Trichinenprobe und ASP wird hier immer Zusammen abgegeben.
 
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Im LK Rotenburg Wümme NDS sind wir angehalten 100 % der Sauen zu Beproben.

Damit Domumentierern wir Jäger auch das wir uns nicht bei der Mithilfe der Präventation Verweigern. Hauptargument beri uns : es müssen 2 Probenbegleitscheine ausgefüllt werden....

Also Vormelle Aufgaben der Organisation. Und das nächste : es können nicht so schnell Wildursprungsmarken für Trichinenproben und ASP-Proben versandt werden... Es wird daran gearbeitet die Probenorganisation zu Verschlanken. Trichinenprobe und ASP wird hier immer Zusammen abgegeben.
Ich/wir wehren uns nicht gegen eine stärkere Beprobung. Wir verwenden die zugesandten Tests bis sie auf sind. Im Folgejahr kommen dann wieder Neue.
Die Proben werden auch bei uns zusammen beim Vet-Amt abgegeben.
Es gibt hier weitere Möglichkeiten sein Engagement gegenüber der Verwaltung zu dokumentieren. Dazu zählen u.a. Bereitschaft zur Teilnahme an übergreifenden Jagden, Unterstützung bei Übungen usw.

wipi
 
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bzgl. Desinfektion der Wildkammer in Hinblick auf den ASP-Virus: welche Mittel verwendet Ihr in welcher Anwendung?
 
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Es geht überhaupt nicht darum, ob ggf. etwas verworfen werden muss oder temporär die Jagd ruht.
Es geht auch nicht um Randgebiete oder eh schon zu den Restriktionszonen gehörende Gebiete.
Wer sagt Dir, dass die unauffälligen Sauen, die positiv getestet wurden, nicht ggf. falsch-positiv getestet wurden? Wenn das eh in einer der Zonen passiert - scheiß drauf.
Wenn das aber irgend wo 100 km weiter passiert, dann hast Du den ganzen ASP-Suchtrupp mit allen Risiken der ggf. verschleppten Kontamination auch dort.
Oder legst Du bei 30 Kadaversuchgespannen DEINE Hand ist Feuer, dass von den Hunden, Hundeführern, Helfern, deren ganzem Gerödel, den Fahrzeugen, etc. alles 100% sicher desinfiziert ist, bevor die zum nächsten Einsatz fahren?

So lange solche Sauen in bisherigen nicht ASP-Gebieten nicht obduziert werden, wird man die genaueren Ursachen und die falsch-positiven Fälle nie heraus bekommen.
Wer die Gelegenheit hat sollte sich die Fzg’e und die Hundeboxen der Suchtrupps anschauen…
 

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