Hallo,
ich verstehe nicht, wovon hier die Rede ist. Die Jägerschaft ist natürlich längst in der Versntwortung.
Denn Wildschweine zu „hegen“ ( Happ hat ein Buch drüber geschrieben) ist konkret laut BJG nur im sauendicht eingezäunten Gatter erlaubt, schon ewig. Es herrscht Futterverbot, schon ewig. Jäger müssen sich an Weisungen der unteren Jagdverordnung halten, die gemäß „Schweinepestverordnung“ ( 2016) ggfs. unmittelbar ( selbst Klagen führen nicht zum Aufschub) in Form von Zwangs-Drückjagd oder auch Saufang zu vollziehen sind. Jäger werden da sehr flott zu „Seuchebekämpfern qua behördlichen Auftrags“ ( Dr. Granzin-Wildseuchen in Deutschland!, im Netz).
Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob jagdliche Bestandsreduktion bis hin zur Verinselung der Restbestände langfristig wirklich zielführend erscheinen kann, vor der ersten - dadurch wirklich verhinderbaren - epidemischen Welle der Schweinepest.
Wir haben ähnliche Reproduktionstrategen, nämlich die Füchse, angesichts der Tollwut auch zu keinem Zeitpunkt wirksam reguliert trotz behördlichem Schwachsinn der Begasung. Wir können sowas nicht.
Aber eine Jagdstrategie beim Schwarzwild, die unter dem Level eines „als-ob-man-die-Sauen-ausrotten-will“ war, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Und das geht ja weidgerecht - keiner redet davon, die Tierschutzstrafbestände eines Elterntierabschusses abhängiger Jungtiere bei den Sauen (auch nur temporär im Winter - was ja zur Unzeit frischende Bachen plus ihren wiederum zur Unzeit frischenden weiblichen Nachwuchs träfe) aufzuheben.
Die Schonung der eben auch sehr wichtigen Reproduktionsträgerinnen, der schlauen Führungstiere ist und bleibt hartschädeligst „unwaidmännisch“.
Bachenschonung ist und bleibt halt gelebte Praxis; auch die eifersüchtig gehüteten geheimen Drückjagdtermine, welche revierübergreifende Bejagung bremsen sollen. Selbst Bachenerlegungs-Strafzahlungen ( „Kahle“ selbst 2020 in Polen: 500 € pro Bache in winterlicher Drückjagd im Katalog). Oder- aktuell bei uns- mit den revierbindenden Futterorgien mit 300kg Mais in Waldwege einbringen pro Tag oder lastwagenweise ausgebrachten Walnüssen im Dezember vor geheimer Drückjagd am 14.1.
Revieregoismus, künstliche Vollmast, Gesetzesignoranz im Namen des „wir wollen ja auch nächstes Jahr noch Sauen jagen“.
Nein, das wird nix mit der deutschen Jägerschaft und dem auf den Stock setzen des ausgeuferten Schwarzwildbestandes- und alle Lippenbekentnisse oder Nachtsichtfreigaben, Schonzeitaufhebungen und selbst Zahlungen für Drückjagstände/ Durchgeher / Stöberhunde werden diese Jäger nicht zu wirksamer Jagd tragen.
Die staatlichen Abschussprämien für jede Sau müssten weit jenseits eines Wochengehaltes sein ( bei erfolgreicher Ausrottung der Luchse und Wölfe waren vor mehr als hundert Jahren Prämien bis in die Höhe eines Jahreslohnes im Spiel - da ging dann mal echt was).
Die ASP wird kommen. Sie wird einen Milliardenschaden in den Schweinemastbetrieben bringen. Und danach eine behördlich verordnete Wildschweindezimierung, welche angeordnete Saufänge, fremde Profi-Teams zur verlappten Drückjagden und vielleicht auch öffentliche „Pranger„ für die letzten ignoranten Schwarzwildmäster einführen wird.
Bis die flächendeckend über Helikopter ausgebrachte Schluckimpfung da sein wird zumindest.