Ist es noch zu vertreten und angesichts der ASP zeitgemäß, auf Drückjagden nur Frilis und ÜL freizugeben und für 2- und mehrjährige Keiler (chen) entsprechend der Jagdnutzungsordnung 250 Euro zu verlangen (Kommunalwald)???
Nein, dass halte ich nicht für sinnvoll. Besonders die Regel Bachen grundsätzlich zu schonen ist fatal.
Wir handhaben das anders. Geschont werden nur Bachen mit gestreiften Frischlingen (Mutterschutz). Wenn ich Bestände wirklich reduzieren will, ist es unumgänglich auch erfahrene Tiere aus den Rotten zu entnehmen.
Wer seinen "Lebenskeiler" schießt und die Trophäe behalten möchte zahlt pauschal 200.-€, wer kein Interesse an der Trophäe hat muss auch nichts bezahlen. Außerdem sind wir großzügig bei der Ansprache der Keiler. Diskussion um Überläufer oder nicht gibt es nicht.
Aber auf allen Drückjagden, auf denen ich in den letzten Wochen hier war, waren die Freigaben sehr großzügig.
Im Übrigen ist mit den Abschuss-Entgelten kein Geld zu verdienen. Im Vergleich zu den Kosten einer Bewegungsjagd sind das viel zu kleine Beträge. Im Gegenteil, alles was die Jäger vom Abschuss (insbesonder der freien Stücke) abhält, erhöht den Aufwand pro Stück und macht damit die Jagd teurer.
Standgeld an sich ist hierbei eine ganz andere Diskussion wert.
Zum Thema: Wir sind der Landkreis, von dem die ASP nur noch durch ein Fließ-Gewässer getrennt wird. Auch hier wurde ein langer mobiler Zaun errichtet. Keine Ahnung ob das wirklich hilft, aber man darf halt nichts unversucht lassen. Abschussprämien gab es hier schon seit längerem, ohne großen Effekt. Auch wird der Wildpreis gestützt und die Gebühren für Trichinen sind vorerst ausgesetzt. Das sind aber anscheinend alles keine Hemmschuhe um zur Jagd zu gehen. Gefühlt hat sich die Einsicht noch nicht durchgesetzt, dass man mehr tun muss als vorher.
Leider meiden schon viele Verbraucher Wildschwein-Fleisch und daher ist die Idee des Landkreises, das Fleisch bzw. die Tiere zentral aufzukaufen und zu vermarkten vielleicht eine gute Maßnahme. Ich wünschte mir noch eine bessere Vermarktungs-Kampagne. Aber wieso sollte es nicht in allen Schulkantinen, Mensen, Kitas und Behörden einmal die Woche Wildschwein geben ...