Artikel PM-Magazin 07/13 IST WILDFLEISCH GIFTIG

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"Wie sieht das jetzt bei Kupfer oder Messing aus.Gibt es da diesen "Nebel",also feinste Partikel entlang des Geschoßkanals auch ?"


Bei Mantelgeschossen zerbricht der Tombakmantel in eher größere Splitter, diese können im Röntgenbild gegenüber Blei abgegrenzt werden (je nach Härte der Röntgenstrahlen)
Bei bleifreien Vollgeschossen verformt oder splittert Kupfer bzw Messing je nach Konstruktion und bildet ebenfalls keine staubförmigen Fragmente wie es Blei kann.
Deswegen würde man allenfalls Geschosskupfer im Bereich des täglichen Bedarfes von gut einem Milligramm aufnehmen (sogar wenn man den Bolzen verschluckt).
Und Zink aus dem Messing (ich erwähnte es schon) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Alkoholdehydrogenase.
- Dass es offenbar auch schlauer macht, ist für Jäger nicht so wichtig.

Eine empfohlene Mindestdosis bzw Mindestbedarf von Blei ist mir dagegen nicht bekannt, aber vielleicht klärt mich hier jemand auf.
 
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guten Abend Thersites,

als Mindestdosis an Blei incl. Verpackung scheinen mir beim
Rotwild 11,7 Gramm/ Stück angemessen

fröhliche Grüße La
 
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rico 61 schrieb:
guten Abend Thersites,

als Mindestdosis an Blei incl. Verpackung scheinen mir beim
Rotwild 11,7 Gramm/ Stück angemessen

fröhliche Grüße La

Hat - jedenfalls bei oraler Verabreichung - garantiert keine ausreichende Wirkung.
 
D

Daimler1989

Guest
ich plaudere mal aus dem Nähkästchen.

Lang ists her, da gab es eine PM-Titelgeschichte unter der Überschrift: "Wer shcützt uns vor den neuen Kugelspritzen und den Narren, die von ihnen träumen?" Es ging, wie leicht zu erraten, um Schusswaffen. In dem mehrseitigen Bericht waren so haarsträubende Fehler, dass man klar erkennen kontne, dass sich da der Autor noch nicht mal die Mühe gemacht hatte, einigermaßen fachlich saubert zu recherchieren ("je länger ein lauf ist, umso mehr Pulver muss in der Patrone sein, damit das Geschoss nicht im lauf stecken bleibt" :? oder "maschinenpistolen mit einer feuergeschwindigkeit von 60 Schuss pro Minute" :help:). Ich habe der Versuchung nicht widerstehen können, der Redaktion meine Unterstützung anzubieten, falls sie nochmal was zu Schusswaffen veröffentlichen möchte, damit es nicht nochmal so peinlich wird... Ein, zwei jahre später habe ich auf einem Pressemeeting einen Redakteur von PM getroffen, der mir erzählt hat, der Autor hätte einen gewaltigen Einlauf bekommen, wegen der Leserproteste.

Als Journalist kann ich nur sagen: je mehr Leser sich beschweren, umso schneller hat der Redaktionsleiter die Schnauze voll von solchen Pfeifen, die ihm den Ärger bereiten, auf berechtigte Leserbeschwerden reagieren zu müssen.

Fazit: Lasst uns mal ein paar Schreiben an die Redaktion schicken. Kann nicht schaden, wenn es genügenw erden...
 
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Thersites schrieb:
"Wie sieht das jetzt bei Kupfer oder Messing aus.Gibt es da diesen "Nebel",also feinste Partikel entlang des Geschoßkanals auch ?"


Bei Mantelgeschossen zerbricht der Tombakmantel in eher größere Splitter, diese können im Röntgenbild gegenüber Blei abgegrenzt werden (je nach Härte der Röntgenstrahlen)
Bei bleifreien Vollgeschossen verformt oder splittert Kupfer bzw Messing je nach Konstruktion und bildet ebenfalls keine staubförmigen Fragmente wie es Blei kann.
Deswegen würde man allenfalls Geschosskupfer im Bereich des täglichen Bedarfes von gut einem Milligramm aufnehmen (sogar wenn man den Bolzen verschluckt).
Und Zink aus dem Messing (ich erwähnte es schon) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Alkoholdehydrogenase.
- Dass es offenbar auch schlauer macht, ist für Jäger nicht so wichtig.

Eine empfohlene Mindestdosis bzw Mindestbedarf von Blei ist mir dagegen nicht bekannt, aber vielleicht klärt mich hier jemand auf.
Danke.Mir ging es mit meiner Frage lediglich um die Sichtbarmachung eines eventuell auftretenden "Kupfernebels" im Schußkanal,wenn es den gibt ,ähnlich dem "Bleinebel".
 
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Bei wem gab es schon explizite Nachfrage nach bleifrei erlegtem Wild?

Bei uns gab es bisher genau keine Nachfrage.
 
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OberförsterVS schrieb:
Bei wem gab es schon explizite Nachfrage nach bleifrei erlegtem Wild?

Bei uns gab es bisher genau keine Nachfrage.

Ist eine Funktion der Bewusstseinsbildung und Mundpropaganda. Ohne mediale Aufklärung hätte auch jeder weiter fleißig Pferde-Lasagne oder Gammelfleisch-Döner gegessen.

Bewusstseinsbildung dauert eine Weile, ist aber kaum aufzuhalten, wenn die überlegenen Alternativen erst mal verfügbar sind. Ähnlich ist es ja mit der Qualität von Schüssen und Aufbrechen. Jeder kennt wohl Restaurantgäste, die sich mit widerlichen Wildgerichten den Appetit verdorben haben, weil vorher ein Stümper die "interne Kläranlage" am liegenden Wild geöffnet hat. Wer dagegen Wild geschmeckt hat, das im gesamten Prozess perfekt behandelt wurde, hat eine komplett andere Einstellung dazu.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
OberförsterVS schrieb:
Bei wem gab es schon explizite Nachfrage nach bleifrei erlegtem Wild?

Bei uns gab es bisher genau keine Nachfrage.

Ist eine Funktion der Bewusstseinsbildung und Mundpropaganda. Ohne mediale Aufklärung hätte auch jeder weiter fleißig Pferde-Lasagne oder Gammelfleisch-Döner gegessen.

Bewusstseinsbildung dauert eine Weile, ist aber kaum aufzuhalten, wenn die überlegenen Alternativen erst mal verfügbar sind. Ähnlich ist es ja mit der Qualität von Schüssen und Aufbrechen. Jeder kennt wohl Restaurantgäste, die sich mit widerlichen Wildgerichten den Appetit verdorben haben, weil vorher ein Stümper die "interne Kläranlage" am liegenden Wild geöffnet hat. Wer dagegen Wild geschmeckt hat, das im gesamten Prozess perfekt behandelt wurde, hat eine komplett andere Einstellung dazu.
Das erinnert mich gleich an die Bilder von Wildbergen einer Kühlzelle nach einer großen DJ in einem Forstamt !Von da möchte ich auch nichts mehr.Hoffentlich war das alles wenigstens mit Kupfer geschossen.
 
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Was mich schon immer interessiert hat: Wie hoch ist denn die Bleibelastung beim fertigen Wildbretprodukt? Wurde das mal untersucht?

Die meisten Leute die ihr Wildbret selbst vermarkten, veredeln ihr Produkt. Einfach weil der Gewinn höher ausfällt. In der Decke und Schwarte als ganzes Stück gelangt es doch nur zum Wildhändler. Und der veredelt auch nur weiter und verkauft.

Wurden die Röntgenuntersuchungen am sauber und gereinigten Stück Wild gemacht?

Um es mal einfach zu sagen: Jedes normal augeklärte Kind weiss, dass es Gemüse und Obst abzuwaschen hat, bevor es verzehrt wird.

Und ich wage mal eine Prognose, dass die vakuumierte Rehkeule keine Rückstände von Geschossblei enthält.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
Ist eine Funktion der Bewusstseinsbildung und Mundpropaganda. Ohne mediale Aufklärung hätte auch jeder weiter fleißig Pferde-Lasagne oder Gammelfleisch-Döner gegessen.

Das ist so nicht richtig. SChon zwischen Pferdefleisch in Fertigprodukten und Gammelfleisch-Döner ist ein himmelweiter Unterschied. Letzteres ist eindeutig gesundheitsgefährdend und damit anders einzustufen als besagte lebensmittelhygienisch einwandfreie Pferdefleischlasagne. Dass beides Verbrauchertäuschung ist und damit kriminell, steht außer Frage.
Deshalb sollte das Verbraucherbewusstsein dahin gelenkt werden, dass lebensmittelhygienisch sauber gewonnenes Wildbret einwandfrei und hochwertig ist. Die stoffliche Zusammensetzung der Erlegungsgeschosse könnte ein zusätzliches Argument sein für einzelne Vermarkter im Umgang mit hochsensibler Kundschaft (Krankenhäuser, Pflegeanstalten, Diätküchen, Biofoodlokale).
Die aktuellen Kampagnen gegen bleihaltige Jagdmunition sind völlig überflüssig, solange keine Nachweise über Ursprung und Verbleib des Geschossbleis im menschlichen Körper vorliegen.
 

JMB

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Da muss man deutlich unterscheiden!
Da ist der reine Bleigehalt eines Nahrungsmittels in mg/Kg und da ist die Menge des aufgenommenen Nahrungsmittels.

War doch Anno Tschernobyl genau so:
Jeder hat auf die (gegendweise) stark kontaminierten Pilze geschaut; Kartoffeln, Getreide u. Gemüse haben keine Sau interessiert!
Wie viel Kg Waldpilze und Wildpret nimmt der Durchschnittsbürger im Jahr zu sich?
Und wie viel Kg Kartoffeln, Getreide u. Gemüse?
Bei Jägern dürfte die Verteilung z.T. deutlich anders aussehen.

Dazu kommen dann noch "Forschungsergebnisse" von Anno Tobak, die als unumstößliche Wahrheit gelten - bis jemand mal mit Logik dran geht und nicht nur abschreibt.
Wie war das mit dem Eisengehalt von Spinat?
Neulich kam ein Bericht über den Kaloriengehalt von Nahrungsmitteln:
Anno Tobak hat jemand herausgefunden wie viele Kalorien Nahrungsmittel enthalten, indem er sie in einer "Bombe" verbrannt hat. Nun findet aber im menschlichen Körper keine primitive Verbrennung statt.
Ergebnis neuerer Untersuchungen war, dass z.B. bei Mandeln nur 2/3 des "alten" Kaloriengehalts überhaupt vom Körper aufgenommen werden.

Bei Schadstoffen könnte es ähnlich aussehen, je nachdem in welcher Form oder Verbindung die enthalten sind.


WaiHei
 
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Genau so ist es.

Ich kann eine Schrotpatrone aufschneiden und mir die 36g des "hochtoxischen" Blei "oral" einwerfen, ohne dass dies irgendwelche Folgen haben wird. Genau das gleiche gilt für Bleisplitter aus Geschossen. (Bitte nicht mit 36g des wirklich hochtoxischen Kaliumcyanid - Zyankali - versuchen).

Um dieses Blei überhaupt in eine lösliche Form zu überführen, muß man es längere Zeit mit konzentrierter Salzsäure kochen.

Deswegen zweifle ich als Chemiker auch ganz stark an, dass ein Seeadler von Geschoßresten im Aufbruch überhaupt etwas mitbekommt - die stark steigenden Seeadlerbestände widerlegen dies ja auch eindrucksvoll.

Umgekehrt können Bleiverbindungen auf Gemüse und Kräutern zu einer hohen Bleibelastung im Körper führen.
 

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