Artikel PM-Magazin 07/13 IST WILDFLEISCH GIFTIG

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Die Zahl meiner >200kg-Hirsche mit diesem Geschoss war nicht so hoch, auf jeden Fall deutlich unter 100 und ist auch schon so lange her! ;)
 
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spezialist schrieb:
Also sind wir uns jetzt schon mal darüber einig, dass man keine kochend heisse hoch konzentrierte Salzsäure braucht, sondern dass metallisches Blei mit organischen Säuren bereits im Wildbret bei ganz normalen Bedingungen (anfangs über 30°C) in lösliche bleiorganische Verbindungen überführt wird ... :roll:
Und dann haben wir noch überhaupt nicht über die katalysierende Wirkung von (Verdauungs-)Enzymen gesprochen ...

... und vor allem nicht über das durch die hohen Geschwindigkeiten der Büchsengeschosse feinst zu Staub zerstäubte Blei und die daraus resultierende grosse Reaktionsoberfläche ... :biggrin:

Nein, da sind wir uns nicht einig. Medizinische Diagnosen nach 2000 Jahren sind überaus schwierig. Der Nachweis, dass römische Skelette Blei enthalten beweist noch nicht, dass dieses Blei auch wirklich aus der Reaktion von Wein in Bleigefäßen entstammt oder nicht doch vielmehr durch gezieltes Süßen von Wein mit Bleiacetat. Dabei muss man wissen, dass Blei bei den Römern ein Hauptgebrauchsmetall war und viel mehr als bei uns benutzt wurde.

Wenn das Blei bereits mit den Enzymen im Wildfleisch reagiert hat (es reagiert hier mit den Sulfidgruppen) kann es ja nicht mehr mit den Enzymen im menschlichen Körper reagieren.
 
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Wautzebautz schrieb:
....Wenn das Blei bereits mit den Enzymen im Wildfleisch reagiert hat (es reagiert hier mit den Sulfidgruppen) kann es ja nicht mehr mit den Enzymen im menschlichen Körper reagieren.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass Jäger, insbesondere solche, die in Internetforen schreiben, die chemischen und stoffwechselphysiologischen Reaktionen (und damit Risikobewertungen) besser analysieren können, als die angeblichen Fachleute. So wissen wir jetzt z. B., dass der Austausch von Blei-Wasserrohren reiner und überflüssiger Aktionismus war, weil von elementarem Blei nicht die geringste Gefahr für Menschen ausgeht.

Es ist nur leider zu befürchten, dass die politischen Entscheidungsträger mal wieder auf "die Grünen" hören werden, die nichts Wichtigeres in ihrem Leben verfolgen, als Jäger zu ärgern und langfristig die Jagd abzuschaffen. Und vermutlich wird es denen auch wieder gelingen, durch geschickte Agitation die überlegene Kompetenz der Jäger so zu verunglimpfen, dass am Ende keiner mehr erkennt, wie recht die Jäger doch wieder hatten! ;)
 
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Unbestritten ist aber,daß alles,was sich bisher gegen die Jagd gerichtet hat und hatte,doch wohl nur von "den Grünen " kam.Oder stimmt das etwa nicht ?
 
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Wautzebautz schrieb:
Um dieses Blei überhaupt in eine lösliche Form zu überführen, muß man es längere Zeit mit konzentrierter Salzsäure kochen.
Wautzebautz schrieb:
Wenn das Blei bereits mit den Enzymen im Wildfleisch reagiert hat (es reagiert hier mit den Sulfidgruppen) kann es ja nicht mehr mit den Enzymen im menschlichen Körper reagieren.
Nutzen wir das Forum doch mal zum Argumentationscoaching, denn in einer ernsthaften Diskusion wäre man mit solchen Widersprüchen raus ...

Enzyme haben übrigens die Eigenschaft, Reaktionen nur zu katalysieren und sich nicht dauerhaft an die umzusetzenden Stoffe zu binden.
Aber sogar wenn eine dauerhafte chemische Verbindung (zwischen Blei und den Enzymen oder anderen organischen Molekülen aus dem Wildfleisch) bestehen würde, wären das metallorganische Verbindungen, die vom Körper aufgenommen und dort wieder umgewandelt werden könnten.

Und selbstverständlich geht es den Grünen bei der ganzen Hysterie nur um eine Diskreditierung der Jagd, denn sonst müssten sie ihrer Klientel von Körnerfressern ja auch den Genuss von bleibelastetem Getreide und Kräutertees etc. verbieten.
Davon war aber bisher nichts zu hören.
 
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Stoeberjaeger schrieb:
Es ist nur leider zu befürchten, dass die politischen Entscheidungsträger mal wieder auf "die Grünen" hören werden, die nichts Wichtigeres in ihrem Leben verfolgen, als Jäger zu ärgern und langfristig die Jagd abzuschaffen. Und vermutlich wird es denen auch wieder gelingen, durch geschickte Agitation die überlegene Kompetenz der Jäger so zu verunglimpfen, dass am Ende keiner mehr erkennt, wie recht die Jäger doch wieder hatten! ;)

Willst du damit sagen, dass die Bleifrei-Debatten von politisch neutralen Sachkundigen angestoßen wurden ?
 
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silo schrieb:
Willst du damit sagen, dass die Bleifrei-Debatten von politisch neutralen Sachkundigen angestoßen wurden ?

Ich kann unmöglich angeben, wer wann genau diese Debatte angestoßen hat und wie dessen politische Orientierung aussieht.

Nach meiner Kenntnis haben drei unterschiedliche Wege zu der heutigen Situation geführt:
- seit über 30 Jahren arbeiten Ballistiker an bleifreien Geschosskonstruktionen, weil sie verschiedene Vorteile bringen (und natürlich auch ein paar Nachteile)
- seit über 15 Jahren beobachten Vogelschützer und Tiermediziner verstärkt die Entwicklung speziell der Umweltbelastung von Blei auf empfindliche Arten
- im Kontext dieser Untersuchungen hat man auch genauer auf die Situation der Bleiexposition von Menschen beim Wildpretverzehr geschaut und das hat zur gegenwärtigen Diskussion geführt.

Extrem unwahrscheinlich, dass auch nur eine dieser drei Entwicklungen von grünen Politikern angestoßen worden sein soll. Die haben halt nur ihren Verstand eingeschaltet, folgerichtige Schlüsse gezogen und sich sogleich deutlich positioniert.
 
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Nabend,

Ein bißchen zäh scheint er ja zu sein, der Herr Stöberjäger.
Immerhin konnten wir ihn vom hochgiftigen Material zum
langfristigem vergiften mit diffusen Krankheitsbildern tragen.

Grüße La

Frage an alle: Hat Pb eigentlich einen lD- Wert?
 
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Die haben halt nur ihren Verstand eingeschaltet, folgerichtige Schlüsse gezogen und sich sogleich deutlich positioniert.

Was wiederum voraussetzen würde, daß sie einen hätten und nicht nur blind ideologisch gesteuert Hebel suchen die misssliebige Jagd einzuschränken und schließlich zu verbieten.
 
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1.1 Giftwirkung von Schwermetallen

Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Schwermetalle bzw. ihre Verbindungen mehr oder weniger umweltschädigend. Dies gilt auch für scheinbar so harmlose Metalle wie Cobalt und Nickel, deren Salze und Oxide allergen und vielleicht sogar cancerogen sind. Chrom(VI)-Verbindungen, die Chromate, sind cancerogen. Aber auch Chrom(III)-Verbindungen können bei längerer Einwirkung Allergien auslösen. Eisen(III)-Ionen sind aprotische Säuren.

Die Angriffspunkte im Stoffwechsel sind hauptsächlich Enzyme und Membranproteine. Deren katalytische Wirksamkeit hängt besonders von den in Abb. 1 dargestellten funktionellen Gruppen ab. So ist die Imidazolgruppe, Rest der Aminosäure Histidin, am Aufbau der aktiven Zentren von Lipasen und Proteasen beteiligt.


Abb. 1: Funktionelle Gruppen in aktiven Zentren von Enzymen

Typisch für die giftigen Schwermetall-Ionen ist, dass sie gerade mit diesen Gruppen sehr stabile Verbindungen, Sulfide und Komplexe bilden können.


http://www.chemieunterricht.de/dc2/wsu-schw/kap_033.htm
 

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