Anschlag Waffe auf Drückjagd

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Entgegen dem Rat eines älteren Jagdkollegen stehe ich immer auf Drückjagd. Er meint, dass das ungünstig ist, weil man irgendwann anfängt zu tanzen und das Wild verschreckt. Ich weiß es nicht. Im stehen fällt es mir leichter die Konzentration zu halten.Bei sehr langen Treiben ist das schon mal anstrengend und dann setze ich mich auch mal.
Die Waffe trage ich in der Regel entweder in jagdlicher Erwartungshaltung, oder wie old shatterhand in der Armbeuge. Wenn ich einen Fuß etwas erhöht abstellen kann, dann stelle ich den Schaft auch schon mal auf den Oberschenkel.

Regen hab ich bisher einfach ertragen. Ein Großer Hut hilft da sehr. Allerdings habe ich jetzt auch einen Poncho im Rucksack, welcher allerdings im Auto bleibt, also der Rucksack. Ich nehme in der Regel nicht viel mit. Waffe, Munition, Messer... das war’s. Und halt das, was in die Jackentasche geht. Sollte es mal Winter geben werde ich da wohl noch mal drüber nachdenken. Wegen Tee und warmer Kleidung oder so... Aber wann wird’s mal wieder richtig Winter.

Ansonsten trage ich auf dem Stand am liebsten eine Wollmütze und einen Schlauchschal über der Nase. Und Tarnhandschuhe... und ich versuche mich irgendwie hinter einem Busch, oder einem Baum zu platzieren, damit man nicht so auf freiem Feld steht.

ich habe ein 3-15x56 auf meiner Waffe. Das ist supoptimal, die Vergrößerung steht immer auf dreifach. Weiter als 80m schieße ich nicht. Auf einer weiteren Waffe ist ein Burris Fast Fire. Auch hier steht ein erster Test noch aus.

DreiBein will ich dieses Jahr mal mitnehmen. Wenn ich überhaupt Jagden ergattern kann dieses Jahr. Die meisten finden eher nicht statt. Versuch macht klug.
 
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Ich stehe auf dem Drückjagdbock, wenn es das Geländer zulässt, lehne ich mich ab und an mit dem Hinterteil an. Die Waffe habe ich meist gebrochen in der Armbeuge.
Ich nehme keinen Tee oder Essen mehr mit.
Ich habe das immer erst kurz vor dem Abbaumen genutzt.
Unvernünftigerweise nutze ich keine Gehörschützer.
Ein Messer habe ich dabei.
Als Handschuhe trage ich Reithandschuhe.
Das Handy ist ausschließlich dafür da Kontakt zum Ansteller oder Beständer zu halten, ansonsten Finger weg von dem Ding.
Die Reithandschuhe sind allerdings auch deshalb gut, weil sie Touch-fähig sind und sich damit im Zweifelsfall das Handy bedienen lässt.
Ich setze mich nicht hin, da ich beim Aufstehen deutlich an Länge gewinne, ich bin 1,98 m groß, das ist aus meiner Sicht deutlich durch das Wild wahrzunehmen.
Ich schieße meist freihändig über Kimme und Korn, ich werde von den meisten meiner Bekannten auch entsprechend angestellt. Ich habe aber auch immer ein Drückjagdglas dabei, falls es mal ein weiteres Schussfeld gibt.
 
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Funktioniert das auch bei Wind. Ich hatte noch nie einen Schirm. Klingt irgendwie interessant.

Der „Stiel“ (oder wie heisst das?) ist recht lang. Du kannst das Teil auch mit Kabelbinder festmachen. Bei Sturm ...? Bei leichtem Wind funktioniert das.
 
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Ach so, kleiner Zusatz: Ich finde unter dem Schirm sitzt man konzentrierter als wenn man - selbst mit guten Regenklamotten - länger im (starken) Regen steht.
Bei leichtem Regen bevorzuge ich aber einen Poncho.
 
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Einfach nicht so viel Kopf machen.

Waffe immer ohne Riemen, da habe ich alles mögliche ausprobiert, stört irgendwann, auch lowcarry....:cool:
Wichtiger ist eine wirklich handliche Waffe, meine Marlin hat nur 92cm Gesamtlänge.
Geschossen wird nur im stehen, freihändig, 80m finde ich so schon zu weit, auf schnelles Wild sowieso.

Bei Regen kommt der Decathlon Poncho mit Ärmeln mit, da kann es schütten wie es will.
Gesessen wird auf einem 60cm hohen Walkstool, damals gabs die 75er nicht, sonst wäre es der geworden.
Imho je höher um so besser.
 
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Ach so, kleiner Zusatz: Ich finde unter dem Schirm sitzt man konzentrierter als wenn man - selbst mit guten Regenklamotten - länger im (starken) Regen steht.
Bei leichtem Regen bevorzuge ich aber einen Poncho.
Die Dinger sind ja gar nicht so teuer, ich habe einfach mal einen bestellt.
 
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Freihändig auf 80 Mtr. wäre für mich keine Option.

Stehend ist mir auch am liebsten, aber manchmal - nach Tagesform und Wetter - werden die Beinchen müde.

Den Decathlon Poncho habe ich auch. Der ist für den aufgerufenen Preis gut, aber wenn es richtig Schüttet läuft es irgendwann irgendwo rein. Oder es läuft in die Handschuhe, ganz toll. Klamme Hände sind hinderlich.
 
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Der „Stiel“ (oder wie heisst das?) ist recht lang. Du kannst das Teil auch mit Kabelbinder festmachen. Bei Sturm ...? Bei leichtem Wind funktioniert das.
Richtiger Sturm würd ich nicht mehr im Wald sitzen zum jagen kein Bock von einer Fichte erschlagen zu werden. Bei Wind hab ich ihn einfach zusätzlich festgehalten.
 
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Also dann will ich auch mal:
@Sir Henry: Ich geh im Jahr auf etwa 20 Drückjagden, das seit über 20 Jahren. Es waren auch schon mal deutlich mehr Drückjagden/Jahr.

Thema Schirm: Bei Regenwetter für mich ein Muss. Anglerschirm Druchmesser 2,20 - 2,40m. Man sitzt immer nur unter einem Viertel, wenn man ihn am Eckpfosten mit Kabelbindern, Strick oder Zurrgurt anrödelt. Die Akustik drunter ist mies, aber wenns schüttet hört man eh nix. Der Schirm muss so hoch montiert werden, dass ich drunter im Stehen noch schießen kann! Zur Effektivität: Vor zig Jahren war ich mit meinem Dad auf einer DJ mit etwa 40 Teilnehmern. Wir beide hatten nen Schirm. Er hatte 2 Sauen, ich 3 Reh und einen Fuchs, ein dritter mit Schirm hatte auch 2 Sauen und einen Fuchs. Gesamtstrecke: 4 Sauen, 3 Reh vier Füchse. Wärend wir unterm Schirm geschossen haben, haben die anderen erst mal Scheiben gewischt...

Poncho: Stell ich mir unpraktikabel vor: 1. Unterm Poncho kann die Waffe auch beschlagen. Ich werd es erst merken, wenn Wild kommt, dann isses zu spät! 2. Wenn ich mit Poncho mich bewege entsteht fürs Wild plötzlich eine Wand, als wenn ein Riesenadler seine Flügel ausbreitet. DAS wird das Wild sicherlich gut wahrnehmen. 3. Vor zwei Jahren hat mein Standnachbar im laufenden Treiben nen (grünen) Poncho übergestreift. Vom ehemals leuchtend Orange war dann nichts mehr zu sehen...

Bodenstände: Sind inzwischen die krasse Ausnahme und gibts eigentlich nurnoch bei ganz wenigen, relativ spontanen Geschichten. Dann hab ich Sitzstock und Bergstock dabei. Im Sitzen kommt die knarre über die Knie, den Bergstock brauch ich zum Anstreichen auf weitere Entfernungen. Der Bergstock ermöglicht dabei ein seitliches Mitfahren (durch "umkippen"), stabiliesiert mir aber sehr zuverlässig die Höhe auf dem Stück auf weitere Entfernungen (50m+).
Ist der Schirm nötig, hab ich eine Verlängerung für den Mittelstab dabei, damit ich auch im Stehen schießen kann.

Vom Drückjagdbock aus: Ich sitze nahezu durchgehend und zwar auf einer 5 bzw. 10cm Erhöhung aus Styrodur (Eigenbau ca 30x60cm). Bei den allermeisten Drückjagdböcken sind MIR nämlich die Gewehrauflagen zu hoch und beim sitzenden Anschlag beim Mitschwingen auf flüchtige Sauen im Weg (obwohl ich selbst über 1,90 groß bin). Durch die Erhöhung hab ich Armfreiheit in alle Richtungen. Schießen tu ich unterschiedlich: Sauen/Füchs flüchtig bis etwa 30/40m: Freihändig, ggf. auch im Stehen, v.a. wenn aufgrund der Nähe doch das Querholz zum Problem wird oder ich nach hinten oder die Rechte Schulter schießen muss.
Auf weiter Entfernungen und/oder Rehe nutze ich die Gewehrauflagen (im erhöhten Sitzen) in dem ich den linken Arm im Bereich Ellenbogen (Rechtsschütze) auf die Brüstung auflege. Alternativ auch den linken Fuß hoch nehmen und Ellenbogen auf dem Knie auflegen. Damit hab ich die Stabilisierung in der Höhe, bin beim Mitschwingen aber nicht eingeschränkt. Je weiter die Entfernungen desto geringer wird die Winkelgeschwindigkeit! Damit funzt diese Technik grad auf die Mitteldistanz recht gut! Weiter Entfernungen (ca. 80m+) schieß ich eigentlich nur auf verhoffendes Wild und dann kann ich auch beide Arme auf die Brüstung auflegen. Evtl. auch jeweils die Ellenbogen auf der Brüstung. Verfolgen läßt sich das Wild durch mitziehen auf dem Querholz (siehe Winkelbewegung), so bald es steht muss der Schuss halt relativ schnell erfolgen um sicher im Ziel zu sein. Wenn es die Situation erlaubt richte ich mich frühzeitig auf die Richtung ein, aus der ich das Wild erwarte. Ggf. verschieb ich das Sitzbrett und nehm einen Fuß (Reitersitz) oder beide Beine nach hinten übers Brett.

In den Phasen der Jagd, wo kein Wild ansichtig ist, sitz ich relativ entspannt und hab den Hinterschaft i.d.R. auf den Schoß oder dem Sitzbrett und den Vorderschaft am Querholz. Lieber schnell in den Anschlag kommen als müde Arme zu haben, wenn die Sauen kommen...

Allgemein: Bei mir kommt der Riemen runter wenn ich am Stand bin (Schnellverschluss). Bei glitschigem Boden kommen ein paar Fichtenwedel auf den Boden vom DJ Bock. Alternativ ein Ende von meinem Tarnnetz. Ersatzpatronen griffbereit, aber nie mehr wie eine lose je Jackentasche (klimpert sonst). ggf. im Etui, eine oder zwei etwas weiter rausgezogen. Nach Beziehen wird die Umgebung eingeschätzt und in die beschießbaren Richtungen Probeanschläge gemacht. "Ab dem Stock schießt Du mit Ellenbogen auf der Brüstung, dort kommt der Ellenbogen aufs Knie. In der Richtung steht ein anderer Schütze, wenn die Hunde von dort auf dich zujagen, rutscht Du mit dem Sitzbrett vor und tust das rechte Bein nach hinten, An die Kuppe ist kein Kugelfang... usw."
Entfernungen werden rechtzeitig eingeschätzt, besser gemessen.
Hundeortung kommt auf die Sitzbank neben mir, der Standzettel samt Stift ist in der linken Brusttasche. Üben sollte man die verschiedenen Anschlagarten wann immer sich Gelegenheit bietet: Trockenübungen auf dem Hochsitz (wenn morgens eh nix mehr kommt), oder wenn möglich auch im Schießkino, wenn da n kleiner Sitz steht. An Sonsten mit Stuhl und Tisch eine vergleichbare Ausgangssituation herstellen. Die Filme (im SKino) sind dann eher die, wo kleine Sauen über den Bildschirm huschen. Generell sollte man lieber öfters Üben gehen. Bei mir liegt das Verhältnis von abgegebenen Schüssen auf DJ und Schießkino etwa bei 1:8 bis 1:10. Dabei lernt man v.a. auch einzuschätzen, auf was man noch zuverlässig schießen kann und auf was lieber nicht.
Seit ein paar Jahren steht für mich das Verhältnis der abgegebenen Schüsse je erlegtem Stück etwa gleichwertig zur absoluten Zahl der erlegten Stücke je Saison. (im Nachhinein "unnötige Fangschüsse" auf bereits tödlich getroffene Stücke lass ich dabei außen vor - better safe than sorry!)

BTW: Heut war die erste Drückjagd. Nach ner halben Stunde kam ein einzelner Frischling durchs Stangenholz in meinem Rücken. Der kam so nah, dass ich froh war aufgestanden zu sein, sonst war der unter der Brüstung durch. Er blieb mit nem sauberen Schuss auf etwa 8m. Da war selbst das 1,8fache an der unteren Grenze des Machbaren.
 
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PS: Handschuhe trag ich an der rechten Hand nie, wenns arg kalt ist links einen und gut ist. Die Rechte bleibt so lange in der Tasche, bis es ernst wird. WEnns kalt und/oder nasskalt ist, crem ich mir die Pfoten vor der Jagd bis über die Handgelenkte mit Melkfett ein. Eine Dose ist mimmer in der Fahrertür. Das halt die Nässe fern und damit die Hände warm und geschmeidig. Minus 20 hatten wir aber auch schon lange nimmer!
 
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.....WEnns kalt und/oder nasskalt ist, crem ich mir die Pfoten vor der Jagd bis über die Handgelenkte mit Melkfett ein. ...

Und dann schmiert die Kanone nicht in den glitschigen Händen?

Warme Hände und guter Grip sind wichtig für konstantes Schießen, außerdem schlucken "Schießhandschuhe" eine Kleinigkeit an Vibrationen, z. B. Puls, die wir auf die Waffen übertragen und lässt die Hände nicht mehr als schnell bewegte helle "Fahnen" vom Wild erkennen. Das entscheidet nicht zwischen Treffer und Fehlschuss, aber es schadet auch auch nicht.

Deshalb trage ich bei JEDER Bewegungsjagd diese Handschuhe, die auch bei Nässe das Gewehr sicher und fest greifen lassen und bis knapp unter den Gefrierpunkt schön warme Finger erhalten:

Shooting Gloves.JPG
 
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