Anhaltepunkt Rehwild

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Kann ich Barry nur zustimmen.
Vorausschicken möchte ich, dass ich mich dabei auf eine Strecke von Rehen beziehen kann, die einige hier im Forum sicherlich in einem Jahr strecken , nur dass ich dazu 20 gebraucht habe...
Ich denke, dass der deutsche Jäger eher "überkalibriert" zur Rehwildjagd geht (ich auch)und da ist im Normalfall jeder Treffer Blatt, Hochblatt oder kurz hinters Blatt: Bumm, umm oder ganz kurze Fluchtstrecke. Nachsuchen auf Rehwild kenne ich eigentlich nur aus der Zeit, als man gezwungenermaßen mit Brennecke schießen mußte... Wenn der Bock nach einem Treffer noch einen Kreis von 10-15 m läuft würde ich das noch nicht einmal als Fluchtstrecke bezeichnen - er 'weiß' sicherlich nicht, was er tut...
Ich persönlich schieße lieber Blatt/Hochblatt, mit langsamen, schweren Kugeln sind dann zwei kleine Löcher im Blatt / in den Blättern - na und ? Wer das nicht mag, schießt hinters Blatt und hat dann u.U. Risse im Pansen und vielleicht auch so etwas wie eine Fluchtstrecke (tendeziell eher als wenn der Bewegungsapparat betroffen ist)

Gruß
fallstein
 
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grobe sau schrieb:
Wer Wildbretverluste vermeiden will, muss sein Wild eben erwürgen. :wink:
Und keine weiten Totfluchten bei Herztreffer???
Da habe ich schon ganz anderes erlebt.

Sorry, weite Fluchten machen die Rehe bei mir bis jetzt nicht ....

Meine 9,3 er Rehe ... und die .308 in GROM keine 15 Meter.

Ich/Wir haben das in der einjährigen Ausbildung beigebracht bekommen, ordentlich zu schiessen ohne das Stück zu verlieren.
Der Ausbilder war auch einer der " dicken Pillen Fraktion "

Diese Fotos stammen aus dem Revier, wo ich nach der bestandenen Prüfung reingekommen bin.
Nach einem 3/4 Jahr wurde anständig geschossen und solche Schüsse gibt es bei uns nicht mehr ..... ohne jemals ein Stück verloren oder groß nachgesucht zu haben.

Das Wildbret soll halt für den Kunden aussehen wie beim Metzger ... und das ist mit dem abgebildeten Schuss im Blattbereich nicht möglich.

Bei Sauen sieht das natürlich anders aus auf's Blatt und bum um .... allerdings werden die Schüsse hier auch schon wildbretschonender.

Unser RIH möchte halt mit dem Verkauf gutes Geld reinholen um den Wildschaden auszugleichen.

Freundlicher Gruß aus der Eifel
Hallimasch
 
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Ich kann mich nur wundern über solche Aussagen, wie : "Ich schieße immer zwei cm hinter das Blatt.." oder "...immer Tiefblatt ..." etc.
Leute, so was geht in der Praxis vielleicht wenn das Bambi auf 80 Schritte auf der grünen Wiese steht und man auf der Kanzel sitz.

Meine Praxis sieht so aus : Ich pirsche, oder sitze auf offen Sitzen, vorrangig an Verjüngungsflächen. Reh kommt, ist ständig am ziehen, verhofft kurz, zieht weiter, dabei meist von Verjüngung verdeckt, oft auch nie ganz breit. - Wenn ich jetzt mit aller Gewalt versuchen würde die oben erwähnten Schüsse anzubringen, würde ich meinen Abschuss wahrscheinlich nie zusammenbringen !
Deshalb: Absehen aufs Blatt (ob hoch, tief, drauf oder hinter ist zweitrangig) mitziehen, auf Lücke im Bestand warten, Reh verhofft - Bumm !
In 80 % der Fälle liegt Reh mit Schuss im Umkreis von 10 cm der "10", mal ist ein Blatt kaputt, mal nicht, so what ?
in den restlichen Fällen geht Reh noch 10-50 m - Hund freut sich !
 
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K 95 schrieb:
Ich kann mich nur wundern über solche Aussagen, wie : "Ich schieße immer zwei cm hinter das Blatt.." oder "...immer Tiefblatt ..." etc.
Leute, so was geht in der Praxis vielleicht wenn das Bambi auf 80 Schritte auf der grünen Wiese steht und man auf der Kanzel sitz.

Meine Praxis sieht so aus : Ich pirsche, oder sitze auf offen Sitzen, vorrangig an Verjüngungsflächen. Reh kommt, ist ständig am ziehen, verhofft kurz, zieht weiter, dabei meist von Verjüngung verdeckt, oft auch nie ganz breit. - Wenn ich jetzt mit aller Gewalt versuchen würde die oben erwähnten Schüsse anzubringen, würde ich meinen Abschuss wahrscheinlich nie zusammenbringen !


Deshalb: Absehen aufs Blatt (ob hoch, tief, drauf oder hinter ist zweitrangig) mitziehen, auf Lücke im Bestand warten, Reh verhofft - Bumm !
In 80 % der Fälle liegt Reh mit Schuss im Umkreis von 10 cm der "10", mal ist ein Blatt kaputt, mal nicht, so what ?
in den restlichen Fällen geht Reh noch 10-50 m - Hund freut sich !


Da muss ich Dir vollkommen Recht geben, bei uns im Revier ist es eine Leichtigkeit ein Reh nach meinen " Vorgaben " zu erlegen.

In einem reinen Waldrevier sieht das ganze anders aus .....

Gruß Hallimasch
 
A

anonym

Guest
Hallimasch schrieb:
Meine 9,3 er Rehe ... und die .308 in GROM keine 15 Meter.
9,3x62 eine Ricke mal 80m (Vulkan) und .308 Win auch sehr häufig bis zu 100m.
Mein Einstangenbock in diesem Jahr (Jährling) hat es sogar bis auf 130m gebracht.
bild170bz7.jpg

Klar die Hälfte lag auch fast im Feuer, aber lange Fluchtstrecken bei Herzschuss sind nicht selten.
Wobei ich 9,3x62 nicht lange geführt habe.
 
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Herztreffer sind genausogut wie Lungentreffer... sollte es nicht nervlich an den Platz gebannt werden, dann wird zwar beim zerstörten Herz kein Blut aka Sauerstoff weiter transportiert, aber der im Kreislauf vorhandene Sauerstoff wird auch nicht abgezogen...
Herz ist 9 tief... 10 ist oberhlab des Herzens... funktionierendes Herz mit geöffneten Zu- und/oder Ableitung bzw rissen im Herz zieht das Blut aus dem Gehirn... wie immer gesagt, ein reh kommt in den 3-4 Sekunden schon recht weit, wenn es denn 'will'... aber recht betrunken...

Wer schlagartige Effekte haben will muss eben schlagartige Nervenschädigungen erzielen...
Je wirkungsvoller das Geschoss (wobei die Geschwindigkeit ebenso wichtig ist wie die Verformbarkeit), desto weiter weg kann man von den Nerven sein...
Warum wohl schießt man hinters Blatt... wegen dem Lungentreffer wohl nicht... und aufs Blattt... weil ein langsames schlechtes Geschoss die Knochen als Deformationsersatz und zur effektiveren Energieumsetzung (Geschwindigkeit) benutz ... nahe an den Nerven...

Deswegen sag ich ja Geschosswahl vor Kaliberwahl vor Kunstschüssen...
Also erstmal ein wirkungsvolleres Geschoss für die schlappe Mumpel, dann erst ein stärkeres Kaliber und dann erst Kunstschüsse ala aufs und hinters Blatt...
Rehblätter sind nicht groß... und verschwindend klein bei typischen Streukriesen (5cm) + GEE-Abweichung... noch dazu sind sie unsichtbar und ständig in Bewegung...
Hinters Blatt ist knapp unter der Wirbelsäule durch... da gilt die selbe Rechnung wie oben...
Nur solche Stücke sieht man nicht und kriegt sie nur selten gezeigt... weils mit kaputter Wirbelsäule keine Nachsuchen gibt...

Die 10 ist hingegen sichtbar und vor allen Dingen groß genug für den typischen Jäger (inklusive GEE) diese zu treffen... Fehler werden hier auch nicht so bestraft, wie bei den Kunstschüssen... Ein wenig 3D-Denken erlaubt auch Schüsse auf Wild, welches nicht genau breit steht...
Die 10 findet sich auch immer ganz einfach: unteren Blaken hinter Vorderlauf und mit den waagerechten Blaken das Reh mittig teilen...

Bei der Schlagartigkeit kommt es wie immer auch auf die vorherige Verfassen des Stückes an...
Drückjagdrehe sind vorbereiteter als Ansitzrehe...
 
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grobe sau schrieb:
Hallimasch schrieb:
Meine 9,3 er Rehe ... und die .308 in GROM keine 15 Meter.
9,3x62 eine Ricke mal 80m (Vulkan) und .308 Win auch sehr häufig bis zu 100m.
Mein Einstangenbock in diesem Jahr (Jährling) hat es sogar bis auf 130m gebracht.
bild170bz7.jpg

Klar die Hälfte lag auch fast im Feuer, aber lange Fluchtstrecken bei Herzschuss sind nicht selten.
Wobei ich 9,3x62 nicht lange geführt habe.

:shock: :shock: dann habe ich wohl immer noch ein wenig Glück gehabt und Nervenbahnen mit erwischt....echt interessant.

Gruß Hallimasch
 
A

anonym

Guest
Hallimasch schrieb:
dann habe ich wohl immer noch ein wenig Glück gehabt und Nervenbahnen mit erwischt....echt interessant.
Manchmal kommt es ja zum paariger Schock, warum er bei Herztreffern so oft ausbleibt verstehe ich auch nicht. Wenn ein Stück vor dem Schuss unter Stress steht (zum Beispiel Drückjagd) ist mir das klar, aber bei der Ansitzjagd nicht.
 
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grobe sau schrieb:
Hallimasch schrieb:
dann habe ich wohl immer noch ein wenig Glück gehabt und Nervenbahnen mit erwischt....echt interessant.
Manchmal kommt es ja zum paariger Schock, warum er bei Herztreffern so oft ausbleibt verstehe ich auch nicht. Wenn ein Stück vor dem Schuss unter Stress steht (zum Beispiel Drückjagd) ist mir das klar, aber bei der Ansitzjagd nicht.

Bei den Sauen funktionierte das auch bisher, keine Flucht weiter als 50 m ... meist nur so um die 20 m .. :shock:

Gruß Hallimasch
 
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grobe sau schrieb:
Wer Wildbretverluste vermeiden will, muss sein Wild eben erwürgen. :wink:
Und keine weiten Totfluchten bei Herztreffer???
Da habe ich schon ganz anderes erlebt.

Genau... ....und das mit dem Herztreffer ist eigentlich eine Binsenweisheit.

Herztreffer ist nicht gleich Herztreffer! Wird das Herz nur perforiert oder nur die untere Hälfte weggeschossen kommt es meist NICHT zu einer "Sofortwirkung", werden allerdings die Aorta ((und/oder (?) die grosse Hohlvene)) zerstört (egal ob ohne oder mit Zerstörung der oberen Herzhälfte) kommt es meist zu einem "schlagartigen Zusammensacken" und Verenden des Wildes! Der einzige andere "Treffersitz" (ausser ZNS-Treffern bei Haupt und Trägerschüssen, die ich im allg. ablehne und schon gar keinem Jungjäger empfehle!), welcher auch noch sehr oft "Sofortwirkung" zeigt, ist der "Leberknoten"... ist mMn aber in der Praxis nicht kalkulierbar und meist ein Zufallsprodukt wenn bei Schwarzwild "Mitte Sau angehalten wird" - kommt man dann aber ein bischen tiefer und weiter hinten ab, gibts lange Nachsuchen - also auch ein "Haltepunkt" der so pauschal nicht formuliert/angewandt werden sollte.

Fazit: Dem Anfänger empfehle ich, wie auch schon einige der "Vorposter", deswegen NICHT tief anzuhalten, sonden einfach auf die 10 der DJV Bockscheibe . Allerdings sollte man auch nicht "zu wildpretschonenend" hinter dem Blatt anhalten sonst kommt es eben nicht zur Zerstörung der oben genannten Gefässe! Wie auch schon erwähnt wurde: Immer dreidimensional denken - Wild steht meist nicht 100%ig breit!

Der Pächter der nen Jungjäger "in den Senkel stellt" weil eines oder beide Blätter zerschossen sind gehört eine gewatscht und dann nochmal mit Anlauf in den A&%$§ getreten!

Grüsse Wisent
 
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Also ich halte immer Blatt. Ob der Schuss egal welche Wildart auch immer, 5 cm drüber, drunter, vorne oder hinten sitzt ist dan sch... egal.. In dem Bereich ist der Schusshalt immer tödlich und darauf kommt es an und wenn dann halt beim Bock da s Blatt für´n Ar... ist? Egal. hauptsache das Stück liegt und bisher bin ich auch vom Erlös gut klar gekommen auch bei nem Blattschuss. Und viele Kunden fragen sogar speziel Gilasch an, also so what?Siehe Jagderlebnisse "Nachtrag für steve"
 
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@barry:
"Besser ein halbes Kilo Wildpret weniger, als ein Reh verludert, das du mit einem Küchenschuss nicht gekriegt hast."

@dude
"Wenn ich das Stück durch verhitzen verliere, dann verliere ich 20KG.
Ein Vorderlauf hat max 1,5kg Wildbret. D.h. wenn das Stück leicht Spitz steht, geht halt ein Vorderlauf mit drauf."

Und DAZWISCHEN liegt die ganze Bandbreite zwischen Verwerten und Verludern.
 

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