Angst - Nachts alleine im Wald

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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Ich denke, gegen die Angst nachts im Wald hilft nur, viel und alleine nachts in den Wald zu gehen. Man gewöhnt sich dann einfach an den die Angst auslösenden Reiz und stumpft gewissermaßen ab.

Wie schon weiter oben beschrieben, wenn die Kinder damit aufwachsen, nicht nur bei der Jagd sondern auch bei Nachtwanderungen, Angeln, etc. ist das für sie dann völlig normal.
 
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mittmer schrieb:
Also erstmal bin ich erstaunt über die Sachlichkeit der Beiträge; ich hatte anderes erwartet. :roll:

Dann lese ich, dass ich offenbar nicht so ganz alleine mit dem Problem bin. 8)

Meine Hauptsorge ist weniger der Überfall. Menschen erwarte ich in dem tiefen Wald, wirklich kilometerweit von einer Strasse/Siedlung entfernt eher nicht. Dennoch gehe ich großräumig und mit kräftiger Taschenlampe zuerst um das Auto herum.

Mein Problem sind glaube ich mehr die Sauen. Ich habe schon mehrfach auch von Angriffen gehört und gelesen. Da man ja nun nachts nichts mehr sieht und damit auch alle Waffen unbrauchbar werden sehe ich mich da klar benachteiligt.
Gerade und im Besonderen eben auch, wenn man eine Sau beschossen, diese aber noch einige Meter weiter in der Dickung verschwindet und man nicht weiß, was mit der los ist wenn man sie sucht und man nächtens eben auch kaum was sieht mit der Handlampe. Ich habe bei Tag schon gesehen, wie das enden kann wenn eine beschossene Sau einen Jäger annnimmt!


Servus,

Angst zu haben ist keine Schande, es zeigt eher, dass bei dir einige Urinstinke gut funktionieren.

Du solltest dir aber einige Dinge angewöhnen:

a) du trägst immer dein Handy am Körper, gut griffbereit. Am Körper, nie im Rucksack, weil du nach einem Sturz ev. nicht dran kommst.

b) eine gute Taschenlampe aus dem Tactial-Bereich, mit starker Blendwirkung für ev. Angreifer, egal ob Mensch oder Sau, auch immer am Körper.

c) ein feststehendes Messer, auch am Körper.

Das alles lässt sich an einem ordentlich breiten Gürtel bequem mittragen.

Nun kommt ein spezieller Tipp: einen richtigen Pirschstock, mindestens so lang, dass er dir bis zur Schulter geht, besser bis auf Kopfhöhe.

Stabiler Haselnuss oder Schwarzdorn, so 4 - 5 cm dick, an der dicken Seite eine geschmiedete Stahlspitze und am dünnen Ende eine Gummikappe.

Damit kannst du:

a) im Dunkel und im schwierigen Gelände sicherer gehen

b) den Stock im Fall des Falles als sehr wirksame, aber für einen Angreifer nicht unbedingt letale Waffe einsetzen.

Ein Hund ist auch immer gut - niemand, absolut niemand kommt an dich heran, ohne dass dein Hund eine Gefahr anzeigt.

Kurzwaffen empfehle ich dir nur, wenn du bereit bist, mit ihnen RICHTIG viel zu schiessen, sonst gefährdest du dich und andere Personen.

Also viel Glück - denk dran, das Leben ist IMMER lebensgefährlich, irgendwann ist es so oder so zu Ende.

Bis dahin kann man(n) vorsichtig leben, aber man(n) muss sich nicht verrückt machen.

:wink:
 
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Nachdem ich vor Jahren eine Selbstmördrin bei meiner Morgenpirsch gefunden hatte, musste ich mich in der ersten Zeit sehr am Riemen reissen, wenn ich in absoluter Dunkelheit an dieser Stelle vorbei kam. Das hat sich aber nach einem halben Jahr gegeben. Ansonsten ist de Innenraumbeleuchtung meines Autos ausgeschaltet und mein Hund sagt mir Bescheid wenn er was wahrnimmt. Bisher waren alle Begegnungen harmlos und wurden mit dem entbieten der Tageszeit abgeschlossen.
 
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Ich hatte auch schon einige Situationen wo ich dachte, "Reiß dich zusammen, du Weichei!", und kann echt nachvollziehen, dass so mancher von der Angst geplagt wird. Ich alleine im Wald ? Ne, dann lieber nichts zu Weihnachten ! Diese Haltung verdanke ich wohl den vielen schlechten Filmen, die im Unterbewußtsein manifestiert haben.

Ich habe aber gerade mal ein bisschen gegoogelt und bin da auf einen Radfahrer gestoßen, der sehr anschaulich seine Angst beschreibt und den Zweifel offen läßt - gruselig ...uhhh ah.

Kopie Anfang

Nebel, Nacht, Regen und eine plötzlich einbrechende Kälte verunsicherten mich auf dem Heimweg.
Dieser kalte Schauer, der sich über meinen Körper ausbreitete, versprach nichts gutes.
Ich versuchte so schnell wie möglich nach Hause zu kommen und die Türe hinter mir zu schließen, irgendetwas sollte hier nicht stimmen.

Komische Geräusche ertönten in meinem Umfeld, irgendetwas verfolgt mich! Obwohl ich die Erschöpfung nicht verleugnen kann, trete ich noch fester in die Pedale meines Rennrades, ich hatte Angst.
Ich raste durch die Nacht, der Regen zerschlug an meiner Stirn. Leider war es unglaublich nebelig in dieser Talsenke, sodass ich kaum etwas von der Landstraße erkennen konnte.
Das stechende Gefühl in meinem Rücken ist hoffentlich nur Einbildung, dachte ich mir. Nun musst du nur noch durch diesen Waldabschnitt, dann siehst du die Stadt! Beeil dich!

Schweiß lief über mein Gesicht, alle Muskeln angespannt – da geschah es! Meine dünnen Rennradreifen rutschten auf einem Stein ab und ich verlor die Kontrolle über mein Rad. Die Zeit schien still zu stehen, als ich unkontrolliert auf dem nassen Boden aufschlag. Ein kurzer Moment verging, bis ich meine Gedanken geordnet hatte.
Verdammt, ich liege auf dem Boden, ich bin verwundbar, ich hab die schützende Geschwindigkeit verloren, mir tut mein Arm unglaublich weh. Wo ist mein Rad?
In Panik drehte ich mich zu allen Seiten um, hielt kurz inne um Geräuschen zu folgen. Bin ich alleine? Hab ich mir alles nur eingebildet?
Ich konnte mein Fahrrad in der Dunkelheit ausmachen, es lag einige Meter weiter hinten neben der Straße im Graben.
Jetzt aber schnell, ich rannte zu meinem Rad und war froh bald zu Hause zu sein.
Als ich mich unter größten Schmerzen auf den Sattel schwang, entdeckte ich aus dem Augenwinkel eine Silhouette!
Ich hatte mir nichts eingebildet!

Kopie Ende

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Als Kind hatte ich auch Angst auf dem Friedhof in der Dunkelheit,seitdem ich erwachsen bin hab ich keine Probleme mehr damit,ich bewege mich sehr gerne im Dunkeln kenne doch alle Geräusche im Wald,ich bin auf dem Lande aufgewachsen,das Problem dieser Angst liegt doch in der eigenen Psyche!

Ich kann mir vorstellen das ein Stadtmensch der spät seine Passion entdeckt erstmal Probleme im dunkeln hat,natürlich auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich!
 
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Mouseshoot schrieb:
Ich kann mir vorstellen das ein Stadtmensch der spät seine Passion entdeckt erstmal Probleme im dunkeln hat,natürlich auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich!

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und trotzdem nen ANGSTHASE !

frost schrieb:
baer42 schrieb:
ohne Kopflampe damit ..

...das Ziel gleich beleuchtet und markiert ist" meinst du? Eine Kopflampe ist das letzte was im Bereich "Eigensicherung" etwas zu suchen hat.

Das empfinde ich auch so; würd mich in meiner Angst nicht auch noch beleuchten wollen. Mein Urinstikt sagt mir, "Versteck dich, mach dich klein !" Oder, "LAUFEN aber SCHNELL ! ! !"
 
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23 Feb 2010
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varminter schrieb:
mittmer schrieb:
Also erstmal bin ich erstaunt über die Sachlichkeit der Beiträge; ich hatte anderes erwartet. :roll:

Dann lese ich, dass ich offenbar nicht so ganz alleine mit dem Problem bin. 8)

Meine Hauptsorge ist weniger der Überfall. Menschen erwarte ich in dem tiefen Wald, wirklich kilometerweit von einer Strasse/Siedlung entfernt eher nicht. Dennoch gehe ich großräumig und mit kräftiger Taschenlampe zuerst um das Auto herum.

Mein Problem sind glaube ich mehr die Sauen. Ich habe schon mehrfach auch von Angriffen gehört und gelesen. Da man ja nun nachts nichts mehr sieht und damit auch alle Waffen unbrauchbar werden sehe ich mich da klar benachteiligt.
Gerade und im Besonderen eben auch, wenn man eine Sau beschossen, diese aber noch einige Meter weiter in der Dickung verschwindet und man nicht weiß, was mit der los ist wenn man sie sucht und man nächtens eben auch kaum was sieht mit der Handlampe. Ich habe bei Tag schon gesehen, wie das enden kann wenn eine beschossene Sau einen Jäger annnimmt!


Servus,

Angst zu haben ist keine Schande, es zeigt eher, dass bei dir einige Urinstinke gut funktionieren.
Ich verstehe was du meinst,Varminter,aber Angst ist kein Urinstinkt,Instinkthandlungen laufen im Unterbewusstsein automatisch ab,Angst vor ungewissen Dingen ist ja normal,aber auch wesensabhängig!

Du solltest dir aber einige Dinge angewöhnen:

a) du trägst immer dein Handy am Körper, gut griffbereit. Am Körper, nie im Rucksack, weil du nach einem Sturz ev. nicht dran kommst.

b) eine gute Taschenlampe aus dem Tactial-Bereich, mit starker Blendwirkung für ev. Angreifer, egal ob Mensch oder Sau, auch immer am Körper.

c) ein feststehendes Messer, auch am Körper.

Das alles lässt sich an einem ordentlich breiten Gürtel bequem mittragen.

Nun kommt ein spezieller Tipp: einen richtigen Pirschstock, mindestens so lang, dass er dir bis zur Schulter geht, besser bis auf Kopfhöhe.

Stabiler Haselnuss oder Schwarzdorn, so 4 - 5 cm dick, an der dicken Seite eine geschmiedete Stahlspitze und am dünnen Ende eine Gummikappe.

Damit kannst du:

a) im Dunkel und im schwierigen Gelände sicherer gehen

b) den Stock im Fall des Falles als sehr wirksame, aber für einen Angreifer nicht unbedingt letale Waffe einsetzen.

Ein Hund ist auch immer gut - niemand, absolut niemand kommt an dich heran, ohne dass dein Hund eine Gefahr anzeigt.

Kurzwaffen empfehle ich dir nur, wenn du bereit bist, mit ihnen RICHTIG viel zu schiessen, sonst gefährdest du dich und andere Personen.

Also viel Glück - denk dran, das Leben ist IMMER lebensgefährlich, irgendwann ist es so oder so zu Ende.

Bis dahin kann man(n) vorsichtig leben, aber man(n) muss sich nicht verrückt machen.

:wink:
 
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986
Richtig Angst hatte ich eigentlich nie in der Nacht und ich weiß auch nicht wie sich deine Angst entwickelt oder zeigt.

Ich bin im Laufe meiner ersten Jagdjahre immer sicherer geworden mit den verschiedenen Situationen. Dunkelheit , Geräusche, Schreie :shock: , Bewegungen,etc
Entscheidend war, das ich mehr und mehr Ortskenntnis hatte und immer öfter wußte was das so für Geräusche sind.
Das was mich Anfangs verunsicherte stellte für mich aufeinmal eine potentielle Beute dar. :twisted:
Und wenn dein Verstand in diese Richtung klick macht, das Du das Raubtier bist, das du die Gefahr bist ( für Wutz und Reh )und du die Geräusche und Begegnungen herbeisehnst,
dann ist die Angst auch weg.

Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem die kleine Bahnschranke für den Waldweg durchs Revier sich nachts mit lautem PING PING hinter dir schließt :shock:
Ich wollte meine 1,90m samt Krachlatte und Messer am Gürtel auf den nächsten Baum wuchten, so hab ich mich verjagd :lol: :lol: :lol: :wink:

Mein Tipp heißt also Ortskenntnis und sich klarmachen wer da wem nachstellt.

Gruß aus Lübeck

PS
Die Tatsache, das man unter Verfolgungswahn leidet ist jedoch keine Garantie dafür, das man nicht dennoch verfolgt wird :wink:

Sollte es sich also nicht um gefühlte Bedrohung, sondern um reale Dinge wie Auto/Drogen/Menschenschieber handeln , die da ihr Unwesen treiben.
Die Optionen Taschenlampe, Weimeraner und Sig-Sauer sind da sicherlich auf der Hand , aber ob es wirklich nutzt. :?
 
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Moin,

ja die Tipps von Varminter finde ich auch gut. Aber auch andere, wie: klar machen, dass man selbst der Jäger und nicht die Beute ist!! :p

Frommer Metzger: interessant finde ich ja, wie zutreffend deine Beschreibung für mein Empfinden ist. Insbesondere der Teil:

Morgens finde ich die Dunkelheit bei weitem nicht so dramatisch, wie wenn ich - wie aktuell um 17 Uhr ansistzen gehe und es schon tiefdunkel ist - und auch in Dunkelheit zurück gehen muss. Morgens weiß man eben, dass es wieder hell wird :)
 
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10 Nov 2010
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silo schrieb:
hinzel schrieb:
Kopie Anfang

!

Kopie Ende

47073355785cceace046.jpg


Und weiter :shock: :?:

Nichts weiter; ein gutes Buch läßt das Ende ja auch offen und regt an.

Dieses Gefühl des Unwohlseins hatte ich auch mal ganz stark. Es ist bald 25 Jahre her und wirklich nicht ausgedacht. Es war Januar und ich saß am Abend noch alleine im Wohnzimmer, meine Eltern waren unterwegs. Alles war wie sonst auch und ich war recht entspannt. Plötzlich bekam ich ein sehr unangenehmes Gefühl und dachte, "Gänsehaut, warum ? Und, "Da steht doch jemand direkt vor mir!" Ich sah nichts ich sprang auf und schaltete den Fernseher ab und lief durchs Haus, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. War nichts und ich schaltete den Fernseher, etwas leiser als zuvor, wieder ein. Kaum saß ich, da bekam ich wieder dieses ungute Gefühl, noch noch etwas stärker. Ein kalter Schauer überkam mich und ich fühlte mich bedroht.

Ich sprang erneut auf und im selben Moment hörte ich im Flur, den ich zuvor inspizierte, ein Geräusch. Ich hetzte dorthin und entdeckte die offene Haustür.

Ich versuchte mich zu beruhigen und durchforstete nochmal komplette Haus, vom Keller bis hinauf zum Dachboden. Aber nichts war zu entdecken und ich versuchte mir klar zu machen, dass die Tür nicht richtig geschlossen war und der Wind die Tür öffnete. Meine Eltern kamen dann bald nach Hause und ich erzählte Ihnen von dem Vorfall. Sie konnten mich aber beruhigen aber später im Bett dachte ich noch, "Da haste wohl gewusst, dass die Tür noch aufspringen wird!" Es war nie wieder etwas in dieser Richtung aber das Gefühl, dass irgendetwas dich anhaucht und du nicht weißt was, das überkommt mich heute noch, wenn ich an den Vorfall denke.

Ein Jäger aber sollte sich von unguten Gefühlen nicht beherrschen lassen und versuchen, wie hier schon geschrieben wurde, rational zu denken. Naja, da blieben noch die Sauen, aber ich vermute mal ein Jäger bemerkt die Anwesenheit schon noch rechtzeitig, wenn er sich still durchs Gehölz bewegt.
 

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