Altes Zeiss Zielfernrohr

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Rüde-Mann schrieb:
[

Ich habe mich ein Leben lang mit diesem Thema beschäftigt.
Unsummen allein in Optik investiert.

WmH R-M


Ich kenne deine Einstellung zur Optik ungefaehr, vielleicht darf ich doch fragen, was verwendest du aktuell fuer ein Zielfernrohr - wenn es rein auf Schwarzwild an der Kirrung geht? Ich profitiere auch gerne von der Erfahrung anderer Jaeger.

WH CA
 
L

Liquefy

Guest
jetzt habt ihr mich alle verwirrt hehe.... :help:

Die Weatherby wird bei mir in einer sportgeschaefts-kette gekauft..... der verkaeufer der Waffen abteilung sagte mir das er mir mein Glas fuer ca 30€+ montage montiert( er hat das glas so wie es gerade vorhanden ist nicht gesehen. Laut ihm kostet wenn alles klappt die montager ca 130€) . ich habe ein anderes angebot (diesmal mit bild und er weiss was herzunehmen ist an montage) fuer umgerechnet 350€ inkl arbeit von einem anderen buechsenmacher bekommen.... da die preisspanne ziemlich gross war, wollte ich hier mal nach ein guenstigen vernuenftigen alternative fragen :thumbup: :biggrin:

ich werde wenn ich von der polizei meine bestaetigung erhalte, das ich die waffe erwerben darf , zum sportgeschaeft gehen und nachfragen, wenn nicht muss ich sieh zum anderen buechsenmacher schicken.
 
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carlosantlitz schrieb:
Rüde-Mann schrieb:
[Ich habe mich ein Leben lang mit diesem Thema beschäftigt.Unsummen allein in Optik investiert.

Ich kenne deine Einstellung zur Optik ungefaehr, vielleicht darf ich doch fragen, was verwendest du aktuell fuer ein Zielfernrohr - wenn es rein auf Schwarzwild an der Kirrung geht? Ich profitiere auch gerne von der Erfahrung anderer Jaeger.

Die Sauen, die ich im Leben mit einer Hand voll Mais unter einen Stein gestreut schoss kann ich an den 5 Fingern einer Hand abzählen. Das war in jungen Jahren mit überschäumender Passion und noch mangelhafter Jagderfahrung(en).
Diese Art der Saujagd ist Kalter Kaffee. Unser Schwarzwild viel zu schade so Kunst los über den Haufen geschossen zu werden.
Ich schiesse auch keine Sauen in der Sommerschwarte.
Das Schwarzwild sieht irgend wie "nackt" aus und übt auf mich nie und nimmer den Reiz aus wie ein Borstentier von Mitte Oktober bis März.

Nun wie habe ich Sauen mit welchem Anteil erlegt?
25-30 % bei winterlichen Gesellschaftsjagden. Hier meist über Kimme und Korn bzw. mit zunehmendem Alter mit dem kleinen Diavari 1.5-6x36 ( meist auf 4 fach gestellt)

20-25 % bei Schnee mit dem Hund, welcher als Saufinder ausgebildet ist/ wurde.
Dieses ist mit Abstand die Krone der Schwarzwildbejagung... Optik = Kimme u. Korn.

30-35 % auf der nächtlichen Pirsch mit/ohne Schneehemd. Auch viel ohne Schnee und hier ist Top Optik das Mass aller Dinge.
Bei miserablen Lichtverhältnissen - wo kein Mensch seinen Hund vor die Türe jagd - hier kam das Zeiss Diasta 8x52 mit den Daumen dicken Balken/ Absehen zum Einsatz.
Später auch das optisch noch ein Tick hellere/ schärfere Kahles Helia S 2 8x56 mit Abs. 4.
Auch das besagte große Diavari -10x52. Schussentfernungen stets im Schrotschussbereich. Hier spielt es keine Rolle Punktschüsse zu absolvieren.

Bei Schnee sind/ waren diese Lichtkanonen unnötig. Ebenso bei brauchbarem Mond auch ohne Schnee. Hier reicht immer ein Glas mit 42 mm und oft Vergrößerung 6 fach.

Oft musste ich mit dem Diavari so dicht wie möglich an die Sauen ran. Bei Nebel und fehlendem Schnee. Ich drehte dann stets die speed so, dass ein möglichst optimale Schussabgabe möglich war. Nach Schussabgabe leuchtete ich dann den Vergrößerungswert mit der Taschenlampe / Feuerzeug ab.
Der Wert lag stets um 6 fach. Oft auf 5.5 fach. Weite Schüsse bei besserem Licht max. 7 fach.....
Deswegen wäre auch ein Glas mit 50 mm Obj. und Vergrößerung max. 8 fach völlig ausreichend. Zehn fach.........braucht kein Mensch...Schnick Snak.

Als S u. B. das 3-12x42 und Nickel das 3-12x50 auf den Markt brachte habe ich mit diesen Gläsern viel bei Jagd (Pirsch + Ansitz) gejagd. Das Su.B. zeigte trotz seines 42 mm Objektives keinesfalls schlechtere Ergebnisse als das Diavari 2.5-10x52.

Das hat aber absolut nicht zu tun mit der Güte der Optik.
Nein, die Vergütung ( früher als Blaubelag bezeichnet) wurde von Jahr zu Jahr besser.

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit das Helia 8x56 Super mit dem Zi 6 mit 56 mm Obj. Durchmesser zu vergleichen. Mit einem Gleichgesinnten.
Lichtverhältnisse.........mehr als miserabel.
Abend, nach Regen. Bewölkt, jedoch Glas klare Sicht.
Wir haben getestet bis Mitternacht, Sternenhimmel hin und wieder.
Auch einfache 6x42 Zeiss Gläser........

Ergebnis: als das alte 6x42 so dunkel war, dass eine Sau auf 40 Schritt nicht mehr zu befeuern gewesen wäre, wäre es mit Mühe mit dem Zi 6 und dem Helia 8x56 noch gegangen!! Aber mit Bauchschmerzen.

Als dann die Bewölkung aufriss wäre wieder eine Schussabgabe mit 6x42 gut möglich gewesen. Mit Zi 6 und 8 fach einen Tick leichter. Vorallem für den Jungjäger.
Von der Helligkeit, Schärfe zwischen dem 30 Jahre alten Helia und dem Brand neuen Z i 6 Null Unterschied.... Auch der stolze Eigentümer des Zi 6 Glases war erstaunt.

Den Rest an Sauen und Rotwild habe ich vom Abend aber mehr beim Morgen-Ansitz geschossen. Morgens spielt die Glasgüte eh kaum eine Rolle. Das Wild wechselt zum Großteil bei guten Lichtverhältnissen ein / an.

Reine Nachtansitze in Mastjahren in Althölzern hier reicht ein 42 mm Fernrohr völlig aus.

WmH R-M
 
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Rüde-Mann schrieb:
Sumpfsau schrieb:
Interessanter Beitrag.

:D

Ist eben von einem Pratiker für Praktiker.....

R-M

@Ruede-Mann

Ich lese gerne deine Beitraege, mir gefaellt einfach deine Einstellung zur Jagd, so wie du manches schilderst, habe ich die Jagd vor mehr als 35 Jahren als Bub in kleinen Auszuegen miterleben duerfen. Danke fuer den Exkurs!

WH CA
 
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Interessanter Beitrag von Rüde-Mann, der mich nun zum schreiben bringt.

Ich selbst besitze ein 50er Jahre Hensold 1,5-6x42 auf meinem Hahndrilling. Bejagd wird von mir fast ausschließlich Raubwild und damit bei schlechtem Licht auch ab und zu mal ein Schuß daneben. Bin mittlerweile am Zweifeln, ob nicht doch ein modernes 50/56er Glas mit LA hier Besserung bringt, so wie mein Jagdpächter es mir immer einzureden versucht (und selbst verwendet).
Allerdings habe ich eigentlich keine Lust viel Geld für eine neues Glas und Montage auszugeben, wenn´s dann wie oben geschrieben nicht soo viel bringt; von der optischen Vergewaltigung des Hahndrillings ganz zu schweigen.
Wer hat Erfahrung mit den 50/60er Jahre Hensold Gläsern im Vergleich zu Modernen?

Wäre nett, wenn hier jemand dazu seine Erfahrungen preisgeben könnte.
 
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Dein Hensoldt 1.5-6 war kein Glas mit einem 42 mm sondern mit nur schlappen 36 mm Obj.-Durchmesser.

Es war in den 60 ig Jahren der Mercedes 600 unter den Zielfernrohren.
Die Königin der Zielfernrohre, wie Zeiss in der damaligen Werbung schrieb.

Dieses Glas war ein Meilensein in der Zf-Entwicklung.
Ich selbst führe ein gutes Dtz,. dieses Spitzen Glases.
Ich selbst habe hiermit auch bei Nacht und in der Abend.- und Morgendämmerung einiges an Schalenwild erlegt. Noch heute.

Es gibt Weltweit kein formschöneres Glas.... :D

Dieses Gläser mit Hensoldt Beschriftung waren abermals besser als die dann mit der Zeiss Aufschrift. Unkaputtbar. Gebaut für die Ewigkeit.
Ich habe vier dieser Hensoldt-Gläser welche 50 Jahre plus auf dem Buckel haben.
Eines davon sieht aus wie im 2. Weltkrieg im harten Dauergebrauch.

Opt. Leistung immer noch Top.
Mechnisch wie out of the box.

Dieses Glas ist bekannt unter "das kleine Diavari"

1971 brachte dann Zeiss das Große Diavari heraus.
2.5-10x52. Um dieses Glas geht es hier im Thread.

Anfang der 90 iger jahre brachte Zeiss das Diavari 2.5.-10x48 und dann das ultra kurze 2.5-10x50 heraus.

Das sind/ waren alle Zeiss Gläser ( Diavaris) mit Obj.diameter 50 plus/ minus Millimeter.

Wenn Du ein Klasse Glas suchst, dann meine Empfehlung: 2.5-10x50
Ob mit/ ohne LP muss jeder selbst wissen.

Die Gläser werden um die 800 € bei egon gehandelt.

Aber die mechanische Verarbeitung ist (leider) mit dem 2.5-10x52 nicht - mehr - vergleichbar.

WmH R-M
 
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Auf meiner ersten BBF war auch ein Hensoldt (oder Zeiss) 1,5 - 6 X 36 montiert. Da wir damals noch kaum Sauen hatten und ich vorwiegend morgens jagte reichte dieses Glas völlig aus. Nachfolgende Waffen hatten dann von 6 x 42 bis 2,5 - 10 X 56 S&B und 2,5 - 10 x 50 Zeiss. Vor ein paar Jahren hab ich mir eine Selbstladebüchse (FN) gekauft auf die ich als Drückjagdglas das 1,5 - 6 X 36 monieren ließ. Als Drückjagdglas und evtl. für den Frühansitz finde ich das alte Zeiss super. Aber wenn ich es in der Dämmerung schon mit einem neueren 6 x 42 vergleiche zieht es den Kürzeren. Bei gutem Licht ist fast jedes ZF gut. Die Optischen Daten lügen aber bei schlechten Lichtverhältnissen nicht. Machbar ist viel und um auf einen dunklen Bollen zu schießen genügt sicher auch ein leistungsschwaches Glas. Aber ich hab da gern mehr. Je mehr Details zu erkennen sind um so besser. Ich will aber damit z.B. Rüde-Mann nichts unterstellen. Die Erfahrung bei der Nachtjagd macht ja auch sehr viel aus.


Drake
 
A

anonym

Guest
Rüde-Mann, zwei wirklich ERSTKLASSIGE Beiträge. Kein Rumgedönse, nein, wirklich aus der Praxis. Gefällt mir!!!
 
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Rüde-Mann schrieb:
my last offer:

270.00 Euro incl. Fracht u. Postkosten.

Einverstanden..... :?:

Schade, wäre ein Super Geschäft, wie ein Maybach Bj. 1939 für 4 K€

WmH R-M
300,- Euro incl. Fracht + ein Nikon Fieldmaster ! :biggrin:
 
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Rüde-Mann schrieb:
gerade der Klassiker das Ur-Diavari 2.5-10x52 ist/ war das Maß aller Dinge.
Eine optische Verarbeitung, da bleibt Dir die Spucke weg.
Und opt. Leistung, immer noch Top ten.
Formschön, unverwüstlich - unkaputtbar.

Absolute Zustimmung; habe das auf meiner Mauser 66S drauf. Und damit vorgestern abend um 22:30 ein Schweinchen gestreckt. Das konnte ich mit dem 8x56 Hensold-Glas nur unwesentlich besser ausmachen (mein subjektiver Eindruck), als dann schlussendlich durchs Zielfernrohr. Ich wage zu behaupten, dass ich mit dem Kahles 3-12x56 mit Leuchtpunkt vom meinem 98er auch nciht mehr hätte sehen können. Das zeiss ist einfach top, auch heute noch.

Rüde-Mann schrieb:
Leuchtpunkt .....braucht niemand :no:
Moderner Schnick Snack :p

Würde ich so zwar nicht sagen, aber anders umschreiben: Meine drei Lieblingsansitzwaffen sind die Mauser 66S mit dem alten Zeiss, ein Fortuna Drilling mit einem Hertel-und Reuss (oder Hensold? Weiss ich gerade echt nicht aus dem Kopf), was sicher auch 35 oder 40 Jahre alt ist und der 98er mit dem modernen Kahles. Und wenn ich eine von den dreien mitnehme, dann war die Überlegung, welches ZF da drauf ist, noch nie relevant, sondern eher ob ich vllt. den Schrot-Lauf brauche oder denke, auch mal flott einen einen 2. oder 3. Schuss zu brauchen (das wäre dann der 98er). Und manchmal auch nur die Tageslaune. Aber das Glas? Nö, die sind alle top.
 
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Leuchtpunkt ist schöne Spielerei.
Wer nie gelernt hat mit einfacher Technik zu jagen, der wird immer an die Leuchterei (an) gebunden sein.
Klar an der Krippe, da hast Zeit bis zum Abwinken.
Aber bei nächtl. Pirsch wenn Du die Hand vor den Augen kaum noch erkennen kannst, dann bist ständig am Drehen. Und wenn es dann fix zu gehen muss, dann ist der LP zu schwach oder zu stark eingestellt.

Mir ist auch die Technik zu wackelig.
Ein Zf muss stabil, stabil, und nochmals stabil sein.
Verlass auch bei Extrembelastungen.
Ich habe kein Vertrauen zu Kabel und Leiterbahnen die brechen....können... :!:

Auch zentrierte Absehen - auch schöne Spielerei.
90 % all meiner Gläser haben kein zentr. Absehen.
Und trotzdem stehen die Absehen Haar genau in der Bildmitte......
Gute Bümacher-Arbeit ......eben.

viel Waidmannsheil allen Nachtjägern

R-M
 
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Wenn ich die Hand vor den Augen kaum erkennen kann bleibe ich Zuhause. Ansprechen bie solchen Lichtverhältnissen ist schlicht nicht möglich. Schießen kann man natürlich da schon noch. So viel Erfahrung hab ich nicht dass ich aus einem Schwarzen Bollen lesen kann was es ist.

Drake
 

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