Alpenländische Dachsbracke

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Man kann schon einiges machen, aber das kannst halt nicht im Internet beschreiben. Das muss vor Ort laufen...
 

z/7

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Ich denke nicht wirklich... Bei so Dachsbrackenveranstaltungen und Prüfungen muss der Hund lammfromm gewesen sein...

Rüde dürfte so ca. 3 Jahre alt sein
Dann ist der jetzt erwachsen und territorial bzw. ressourcenverteidigungsbereiter denn je.

Drum sag ich zum Wesen eines Hundes nix abschließendes, bevor die 3 sind.

Hätte man vorher vllt mal provozieren sollen, um ihn entsprechend einzunorden.
Gut, muß der Führer jetzt härtere Bandagen anlegen, auch wenn es ihm nicht liegt. Sonst wird das langfristig nix. Damit mein ich vor allem, seinen Willen durchsetzen. Das geht auch ohne Gewalt, mit Köpfchen.

Möglicherweise war der vorher auch nur scheinbar friedlich, weil er beim Herrchen seinen Willen immer gekriegt hat. Jetzt probiert er's bei anderen auch, und das geht natürlich nicht so einfach.

Wenn den ein sozial kompetenter anderer Hund zusamnenstaucht, und er akzeptiert das, ist das kein Schaden. Er wird's nur etwas öfter brauchen, der Zug mit Prägung durch einmaliges Erleben ist ab.
 

z/7

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Das hab ich schon durchgelesen, aber es klingt für mich nach einer eher physischen Zurechtweisung, vor der mich sämtliche Brackenbesitzer eindringlich gewarnt haben.
Keineswegs. Es geht vor allem darum, daß der Hund die zweite Geige spielt. Aber klar ist das eine physische Angelegenheit, der wird nicht freiwillig auf die Seite treten, und ein ADBr ist noch mal ne ganz andere Gewichtsklasse als ein Terrier, halten muß man den schon können. Wenn er weg ist, kann ich mich zehnmal aufbauen wie Goliath, das interessiert den dann nimmer.

Den Respekt muß der Führer sich aber eh vorher erwerben, bevor andere involviert sind. Aber auch da, physisch. Körpersprache und Konsequenz. Daß es an Respekt fehlt, ist aus Deiner Schilderung, daß der Hund eher Dir folgt, gut zu erkennen.
 
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Der Hund hat keine normale Sozialisierung erfahren und an den Führer hat er keine Bindung.
Da ist viel schief gelaufen.
Brackenrüden können schonmal schwierig sein.
Kenne das besonders bei Einzelexemplaren der ADBr und Steirer - aber selten ists Dauerzustand.

Dazu gehören Führer, die nicht alles nur per Stuhlkreis lösen wollen.
Bracke hin oder her.
 

z/7

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Stuhlkreis geht bei Hund gar nie nicht. Ist in deren Sozialkanon nicht vorgesehen. Der mit Überblick und Plan gibt den Ton an. Muß nicht immer derselbe sein, aber ohne Plan is nich.
 
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Ich hatte mit meinem anfangs auch so meine Probleme... War dann auch beim Züchter, der meinte, ja, dazupfst du mal ein bisschen an der Leine... Hab ihm dann denn Hund gegeben, um mir was anzuschauen... Als ich ihn nach 5 Minuten zurückgekriegt hab mit den Worten: "Das ist ja, als hättest du ne Stange Dynamit an der Leine. Mann, hat der Kraft." wusste ich, dass ich auf mich gestellt war... Bin dann auf Raten von @z/7 zu Anke... danach liefs super...
Ob Bracken bei einem lauten Wort beleidigt sind kommt ganz stark auf den Hund an... muss man sich rantasten. Aber sich die Butter vom Brot nehmen lassen von so nem Rotzlöffel ist nicht drin...
 
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Das hab ich schon durchgelesen, aber es klingt für mich nach einer eher physischen Zurechtweisung, vor der mich sämtliche Brackenbesitzer eindringlich gewarnt haben.
Also so ist es ja nun wirklich nicht.
Die Herrschaften kann man schon erziehen.
Was man mit ihnen keinesfalls machen darf, ist sie gegen ihren Trieb steuern wollen wie z.B. einen Vorsteher beim Down. Das geht garantiert daneben.
Das heisst aber ja nicht, dass sie keinen Grundgehorsam lernen können.

Wo kommen wir her?
Wir haben einen Hund, der rassetypisch starke Triebe hat, sehr aufmerksam und gelehrig ist, stark bindungsorientiert ist und somit geführt werden will oder selber führt.
Wir haben einen Hund, der im Haus gehalten wird und somit seinen Chef permanent unter Kontrolle hat, jede Inkonsequenz sofort notiert und jeden Freiraum sofort nutzt.

Dazu haben wir einen Hundeführer, der offensichtlich auch mal fünfe gerade sein lässt, der vielleicht ein guter Hundeführer, aber eher kein Ausbilder sein könnte.

Die Anfänge meiner Beschäftigung mit Hunden lagen in einer Zeit, wo man bei Vorstehhunden Mittel für notwendig hielt, die heute Strafverfahren nach sich ziehen würden. (Und die man in Folge züchterischer Bemühungen auch nur noch äusserst selten braucht.) Ich habe gelernt, dass man sich bei Vorstehhunden, wenn ein Verhalten erst einmal sicher etabliert ist, gelegentlich eine kleine Nachlässigkeit bei der Führung leisten kann, ohne sofort den ganzen Ausbildungsgang zu riskieren. Das ist bei Bracken weniger bis nicht der Fall, die kennen Führung, Anarchie und Opportunismus, letzteres in ganz besonderem Maß. (Wenn meine Bracken telefonieren und Auto fahren könnten, würden sie mich vermutlich abschaffen.)
Ich habe das große Glück, das zu sein, was man bei der Hundearbeit "authentisch" nennt. Meine Hunde und übrigens auch meine Pferde waren immer der Meinung, dass ich sehr genau meine, was ich sage und das auch auf jeden Fall durchsetzen werde. Ich habe mich darum nie bemüht, es ist mir einfach gegeben, macht die Arbeit aber extrem leicht und funktioniert auch bei den Bracken. Wer diese Gabe nicht hat, muss sich gerade bei Bracken selber sehr genau kontrollieren und jede Inkonsequenz vermeiden.
Das Ergebnis korrelliert sehr stark mit der jagdlichen Auslastung und ist m. E. einer der Gründe, warum Bracken sog. "Zivilisten" immer wieder mal Probleme machen. Wer seiner Bracke jeden Tag zwei drei Stunden Arbeit gönnt, braucht sich um Führung wenig Gedanken machen, hier wird der Opportunismus des Hundes den Weg ebnen.
Ich habe bei den Vorstehern beim Grundgehorsam immer den klassischen Weg gewählt und bin damit auch gut gefahren. Bei den Dachsbracken habe ich das nie gemacht, den Gehorsam habe ich gewissermassen flankierend im Gelände erarbeitet.

M. E. ist der Hund im Kopf völlig unterfordert und wird ungenau geführt.
Meine Spaziergänge mit ihm würden ausschließlich im Revier stattfinden und dabei würde ich ihn sehr konsequent und umfangreich im Gehorsam arbeiten, nicht mit aversiven Mitteln, sondern mit sturem Gegenhalten. Kann dauern, sitzt aber dann umso besser.
Beispiele: Ich nutze meine Bracke in erster Linie als Begleithund und lege Wert auf Verweiserarbeit. Das bedeutet anfangs, wenn mein junger Hund eine Fährte verweist, gehe ich zu ihm hin und knie mich neben ihn. Dann hat er sich hin zu setzen, ich tue so, als habe er den Gral gefunden und dann darf er ein paar Dutzend Schritte nacharbeiten, bevor er wieder abgetragen wird. Ähnlich läuft das Ablegen am Rucksack ab, jeder erarbeitete Gehorsam hat eine jagdliche, den Hund faszinierende Tätigkeit zur Folge.
Was das Pöbeln angeht - diese Chance würde ich nutzen. Schweißfährte treten, anderen Hund bestellen und bei der Suche mit fremdem Hund konfrontieren. Wenn er dann tatsächlich Pöbeln würde, hätte er ein Problem mit mir. Der Unterschied besteht darin: Pöbeln beim Spaziergang ist aus Sicht des Hundes kein Ungehorsam und darf nicht sanktioniert werden, auf der Arbeit Pöbeln ist Ungehorsam und muss sanktioniert werden. Und das verstehen die Herrschaften sehr genau.
 
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Es stimmt, dass der Hund vermutlich zu wenig Auslastung hat.
Betätigungsfeld: Eine Handvoll Drückjagden und praktisch keine Schweißarbeit - erstens fallen bei uns im Revier kaum Nachsuchen an (und wenn, dann herrscht kein Vertrauen in den Hund), zweitens traut sich der Führer da leider selbst nicht besonders viel zu (man müsste ja ggf. mal auf der Drückjagd einen Frischling abfangen...), d.h. der Hund verknüpft jagdlich vielleicht auch gar nicht so viel mit dem Herrchen. Bei längeren Arbeiten im Revier darf er dann auch mal laufen und tobt sich an irgendeiner Hasenspur aus... Aber gemeinschaftlich erreicht wird da nichts, keinen tollen Erlebnisse miteinander.

Ich glaube aber nicht, dass er nicht sozialisiert wurde. Er ist "Zweithund" und es wurden im Jugendalter auch alle brackentypischen Hundekurse und Prüfungen gemacht.

Pöbeln beim Spaziergang: Auch wenn es aus Hundesicht vielleicht normal ist, macht es aus Menschensicht den Hund einfach nur nicht gesellschaftsfähig und eher zur tickenden Zeitbombe. Der weiß ja auch, hinter welchem Zaun ein potentieller Kläffer warten könnte und zieht entsprechend an der Leine, wenn man sich dem Grundstück bloß nähert. Fast, als ob es ihm schon ein Sport wäre, den anderen zu provozieren.

Verstehe ich es richtig, dass man erst mal versuchen muss, etwaige Pöbeleien während der Arbeit zu unterbinden, um dann eine Verknüpfung zum "zivilen" Leben zu schaffen?
Also raus aus der Komfortzone und Arbeit mit Konfrontationen schaffen?

Das mit der Frau Lehne behalte ich mal im Hinterkopf...
 

z/7

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Verstehe ich es richtig, dass man erst mal versuchen muss, etwaige Pöbeleien während der Arbeit zu unterbinden, um dann eine Verknüpfung zum "zivilen" Leben zu schaffen?
Also raus aus der Komfortzone und Arbeit mit Konfrontationen schaffen?
Erstmal überhaupt Arbeit. Bevor der Führer ne stabile Vertrauensbasis mit dem Hund hat, braucht man gar nichts erziehen wollen.

Wie @pudlich richtig beschreibt, oder wie ich oben auch schon sagte, ohne Respekt/Vertrauen läuft da nix bei diesen Hunden.

Und wenn man sich auf das Verhindern des Pöbelns gegenüber anderen Hunden beim Gassi beschränken möchte, dann halt ein Minimum an Voraussicht entwickeln, und nicht immer wieder headlong in diese Situation reinrennen. Auf dem Absatz kehrt, Straßenseite wechseln, Hund im Fuß. Konsequent, ausnahmslos, rechtzeitig. Daß der Hund merkt, das wollen wir nicht. Führen halt, nicht nachlaufen.
 
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@TaxusBaccata : Hat der schon mal beim Verein gefragt? ADBr haben ne gehörige Portion Aggression, er wird nicht der erste mit dem Problem sein. Normal betreuen die ihre Mitglieder sehr engmaschig.
Es ist schlicht falsch und doof zu behaupten, ADBr haben eine gehörige Portion Aggression! Was ist das für eine pauschale Aussage über eine Rasse. Zeugt von null Ahnung mit großem Kommunikationsdrang.

Der Hinweis Rat beim Verein Dachsbracke zu suchen ist allerdings gut und der Wille den Mitgliedern zu helfen vorhanden.

Ich sehe, wie einige andere auch ein Führer-Hund Problem. Es fehlt an Bindung und Akzeptanz des Hundes dem Führer gegenüber. Dies ist zusammen vermutlich nur mittelfristig auflösbar und bedarf entsprechender fachlicher Anleitung. Kurzfristige Hilfe sehe ich lediglich durch standatisierte Eingriffe, welche allerdings vermutlich auch nur vorübergehend helfen. Der Führer muss sein Verhalten gegenüber dem Hund schlicht grundlegend ändern.

Welche Prüfungen hat der Hund denn gemacht? Maximal eine AP und auf Grund des Verhaltens und des Aufwandes den (helfenden) Weg zur GP nicht angetreten. Diese Ausbildung hätte wieder sehr viel gut machen können, sofern Führer und Hund (dieser wartet eigentlich nur darauf) gemeinsam Arbeiten.

Leider kommen solche Fälle immer wieder vor und liegen m.E. nur daran, dass sich die Welpenerwerber im Vorfeld nicht ausreichend informiert haben und später merken was für eine Aufgabe sie übernommen haben.

wipi
 
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Welche Prüfungen hat der Hund denn gemacht? Maximal eine AP und auf Grund des Verhaltens und des Aufwandes den (helfenden) Weg zur GP nicht angetreten. Diese Ausbildung hätte wieder sehr viel gut machen können, sofern Führer und Hund (dieser wartet eigentlich nur darauf) gemeinsam Arbeiten.
Doch, die GP haben die beiden gemacht.
Ich war die Freiwillige, die öfters die 1 km langen Fährten getreten hat...

Bei der GP haben sie auch, soweit ich weiß, ganz manierlich abgeschnitten.
 

z/7

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Es ist schlicht falsch und doof zu behaupten, ADBr haben eine gehörige Portion Aggression! Was ist das für eine pauschale Aussage über eine Rasse. Zeugt von null Ahnung mit großem Kommunikationsdrang.
Du willst mir jetzt nicht erzählen, die Rasse stünde bezüglich Aggression (im übrigen als Fachbegriff zu verstehen, nicht als Framing) z.B. auf dem Level eines Beagle?

Die meisten Brackenrassen haben als Konfliktreaktion typischerweise freeze, manche flight. Was wir landläufig als "beleidigt" bezeichnen. ADBr sind eher mal fighter. Kommt natürlich auch immer auf den Gegner an.
 
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Doch, die GP haben die beiden gemacht.
Ich war die Freiwillige, die öfters die 1 km langen Fährten getreten hat...

Bei der GP haben sie auch, soweit ich weiß, ganz manierlich abgeschnitten.
Und dann hat er aufgehört... Hilft alles nix, der Hund braucht Arbeit und der Führer muss sein Rückgrat wiederfinden...
Man kann den Hund übrigens auch im eigenen Revier außerhslb von Drückjagden vom Stand schnallen...
 

z/7

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... und dabei gelegentlich sogar Beute machen. Befördert das Vertrauensverhältnis ungemein.
 

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