Allgemeine Überlegungen zu schweren Jagdlaborierungen

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@Tiroler Baracke
Ich weiß zwar nicht so genau, was du mit den Formeln einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung beweisen willst, ich muss aber auch nicht alles wissen. Erwähnen möchte ich aber doch, dass die Geschossbeschleunigung im Lauf KEINE gleichmäßig beschleunigte Bewegung ist.

Ich schlage vor du schnapst dir meinen Beitrag vom 29.08.12 und versuchst ihn zu verstehen. Da steht so ziemlich alles, was (angepasst an das Forumsniveau) aus physikalischer Sicht über das Thema zu sagen ist.
P226 schrieb:
Der Grund warum schwere Geschosse das Potential eines Kalibers besser ausnutzen, liegt vor allem in der Beschaffenheit der Treibmittel!

Langsamer abbrennende Treibmittel bringen es in der Regel auf mehr Fläche unter der Druckkurve als offensivere Pulver.
Offensive Treibmittel produzieren eher eine giftige Druckspitze, die aber umso schneller wieder abfällt.
Die Energie eines Geschosses an der Mündung ist in etwa gleich der mechanischen Arbeit, die für die Geschoss-Beschleunigung aufgewendet wurde E = F*d = P*S*d.
F – Kraft
d – Lauflänge
P – Druck
S – Geschossquerfläche
P*d – Fläche unter der Druckkurve bis zur Laufmündung.

F und P sind zwar nicht konstant, ich verkneife mir aber die Verwendung von Integralen, um nicht den Zorn von irgendwelchen Schullehrern zu erwecken, die mir wieder mal Wucher vorwerfen könnten.

Also Mädels, wenn ihr wirklich Leistung wollt, vor allem auch auf größere Entfernungen, dann greift eher zu den schwereren Geschossen bzw. progressiveren Treibmitteln.

Das habe ich inzwischen mindestens zweiundzwanzigtausendmal geschrieben – nutzt aber nix!
 
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Lüderitz schrieb:
Für mich persönlich wären 200 grs aus der .30-06 oder gar der .308 Win zu viel - v.a. mit einem extrem langem Geschoß wie dem Accubond (welches ich selbst für die .300 Win Mag zu lang empfinde).
Warum sollte, z.B. in der Federal Werkslaborierung, ein 200 grains Accubond Geschoss mit einer V0 = 808 m/s, einen BC = 0.588 und 2848 Joule auf 300m auf schweres Wild nicht gehen, wenn es geradeaus schießt?
 
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P226 schrieb:
Lüderitz schrieb:
Für mich persönlich wären 200 grs aus der .30-06 oder gar der .308 Win zu viel - v.a. mit einem extrem langem Geschoß wie dem Accubond (welches ich selbst für die .300 Win Mag zu lang empfinde).
Warum sollte, z.B. in der Federal Werkslaborierung, ein 200 grains Accubond Geschoss mit einer V0 = 808 m/s, einen BC = 0.588 und 2848 Joule auf 300m auf schweres Wild nicht gehen, wenn es geradeaus schießt?
Ich muss hier P226 zustimmen.
Ich bin ein Proponent fuer schwere Geschosse fuer Kaliber.Wenn die Jagdsituation es ergeben das ich in Gebieten jage wo die Schussentfernungen unter 200m sind und auf schweres Wild gejagd wird,dann verwende ich in meiner 30-06 AI ein 220gr Geschoss und in meiner 9,3x62 ein 320gr Geschoss.Im dichten Busch,besonders im Regenwald an der Westkueste,wo ich unbedingt Ausschuss brauche sind die schweren Geschosse auch wenn sie in einer 308 verschossen werden, ein Traum!
Jemand der Wild bejagd das ein bischen zu schwer fuer sein Kaliber ist,ist gut bedient wenn er entweder ein mittelschweres Kupfergeschoss oder ein schweres Mantelgeschoss verwendet.
Besonders das 220gr RN-Hornady ist meiner Meinung ein Spitzengeschoss und haben auch bei einem unserer Gaeste auf Grizzly und Elch Ausschuss ergeben.Der Grizzly ist auf 120m einfach nur umgefallen.Was natuerlich etwas heisst.
Schwere Mantelgeschosse haben auch meistens einen dickeren Mantel von 0.035"-0,050".Wenn man ein Geschoss fuer alle Zwecke will dann ist man mit den mittleren am besten bedient.
 
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P226 schrieb:
Also Mädels, wenn ihr wirklich Leistung wollt, vor allem auch auf größere Entfernungen, dann greift eher zu den schwereren Geschossen bzw. progressiveren Treibmitteln.
[/quote]

Fast richtig.
An der Mündung sieht es aber nicht so deutlich aus. Hier haben wir ähnliche Energiewerte bis hin zu leichten Vorteilen für die leichten Geschosse. Es macht sich dabei doch etwas der quadratische Term bemerkbar.
 
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solmspruefung schrieb:
P226 schrieb:
Also Mädels, wenn ihr wirklich Leistung wollt, vor allem auch auf größere Entfernungen, dann greift eher zu den schwereren Geschossen bzw. progressiveren Treibmitteln.

Fast richtig.
An der Mündung sieht es aber nicht so deutlich aus. Hier haben wir ähnliche Energiewerte bis hin zu leichten Vorteilen für die leichten Geschosse. Es macht sich dabei doch etwas der quadratische Term bemerkbar.

An der Mündung wird der Unterschied natürlich noch am geringsten sein, und bei der einen oder anderen Laborierung, abhängig davon wie passend oder unpassend das gewählte Pulver ist, kann es schon sein, dass das leichtere Geschoss an der Mündung mehr Energie hat als das schwerere.

Selbstredend auch, dass dieses Spiel nicht bis ins Unendliche getrieben werden kann. Irgendwann reicht der Pulverraum nicht mehr und die Energiewerte gehen wieder nach unten. Ein 220 grains Geschoss in einer .30-06, welches durch seine Überlänge den Pulverraum zusätzlich begrenzt, wird kaum noch auf gleiche Energiewerte beschleunigt werden können wie z.B. ein 200 grains Geschoss.

Aber ebenso wirst du ein 150 grains Geschoss, kaum an die Energiewerte eines 180 oder 200 grains Geschosses heranbringen - quadratischer Term hin oder her.

Ich wiederhole: Auschlaggebend ist die Fläche unter der Druckkurve, und die ist TENDENZIELL bei progressiven Pulvern und Geschossen gegen Ende der Masse-Skala größer.
 
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P226 schrieb:
Ich wiederhole: Auschlaggebend ist die Fläche unter der Druckkurve, und die ist TENDENZIELL bei progressiven Pulvern und Geschossen gegen Ende der Masse-Skala größer.

Dem widerspricht auch niemand (vernünftiges).
 
A

anonym

Guest
Bleibt eigentlich der Gasdruck gleich, wenn mehr Pulver verladen wird, dafür das Geschoss weniger tief gesetzt wird, so dass das Mehr an Pulver ein entsprechendes Mehr an Brennraum hat?
 
A

anonym

Guest
Nein, auch wenn man die originelle Frage nicht wirklich beantworten kann.
 
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Du solltest mal QL kennen lernen. So abwegig ist die Frage nicht.
 
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@p226
Die Grenzwertbetrachtung der maximalen Beschleunigung über die gesamt Lauflänge ist sehr wohl erlaubt.
Und nein, aus den von Dir vorgestellten Einheiten läßt sich unter keinen Umständen eine tendenzielle höhere E0 für schwer Geschoße herauslesen.
Solange man beliebig (wie Du es ja auch machst) an der Offensivität/Progressiviät und der Energiedichte der Pulver spielen kannst, ist sogar Reibung und Rotationsenergie egal und es bleibt am Ende bei der Grenzwertbetrachtung des Maximaldruckes auf voller Lauflänge.

Ist Pulver oder wenigstens Pulverbereich vorgegeben, geht Dir bei überleichten Geschosssen der Pulverraum und die Abbrandgeschwindigkeit bei der kurzen Laufdurchgangszeit aus, bei überschweren Geschossen jedoch die Minimalfüllung der Hülse und die Gesamtgasmenge zu Aufrechterhaltung des Druckes.

Es gibt nur einen vernünftigen Bereich der Querschnitsbelastung zu einem Hülsenvolumen. Dein Eindruck entsteht eher dadurch, daß es heute Mode ist daß Zentrum dieses Bereiches mit immer leichteren Geschoßen immer mehr nach unten zu verlassen. In einer .308 entspricht halt 120gr nach unten 320gr nach oben (nein, bin Mobil und habe jetzt keine Vergleichsrechnung angestellt - ist also eher eine verdeutlichende Übertreibung).
 
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Tiroler Bracke schrieb:
@p226
Die Grenzwertbetrachtung der maximalen Beschleunigung über die gesamt Lauflänge ist sehr wohl erlaubt.
Und nein, aus den von Dir vorgestellten Einheiten läßt sich unter keinen Umständen eine tendenzielle höhere E0 für schwer Geschoße herauslesen.
Solange man beliebig (wie Du es ja auch machst) an der Offensivität/Progressiviät und der Energiedichte der Pulver spielen kannst, ist sogar Reibung und Rotationsenergie egal und es bleibt am Ende bei der Grenzwertbetrachtung des Maximaldruckes auf voller Lauflänge.

Ist Pulver oder wenigstens Pulverbereich vorgegeben, geht Dir bei überleichten Geschosssen der Pulverraum und die Abbrandgeschwindigkeit bei der kurzen Laufdurchgangszeit aus, bei überschweren Geschossen jedoch die Minimalfüllung der Hülse und die Gesamtgasmenge zu Aufrechterhaltung des Druckes.

Es gibt nur einen vernünftigen Bereich der Querschnitsbelastung zu einem Hülsenvolumen. Dein Eindruck entsteht eher dadurch, daß es heute Mode ist daß Zentrum dieses Bereiches mit immer leichteren Geschoßen immer mehr nach unten zu verlassen. In einer .308 entspricht halt 120gr nach unten 320gr nach oben (nein, bin Mobil und habe jetzt keine Vergleichsrechnung angestellt - ist also eher eine verdeutlichende Übertreibung).

Was du nicht sagst!
Deine Mühen in Ehren, aber da du - vorsichtig ausgedrückt und um nicht zu sagen, du blickst es auf keinem Auge - ein sehr gestörtes Verhältnis zur Physik hast, erübrigt sich für mich hier jede weitere Diskussion.
 
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P226 schrieb:
Was du nicht sagst!
Deine Mühen in Ehren, aber da du - vorsichtig ausgedrückt und um nicht zu sagen, du blickst es auf keinem Auge - ein sehr gestörtes Verhältnis zur Physik hast, erübrigt sich für mich hier jede weitere Diskussion.

Was du nicht sagst!
Deine Mühen in Ehren, aber da du - vorsichtig ausgedrückt und um nicht zu sagen, du blickst es auf keinem Auge - ein sehr gestörtes Verhältnis zur Physik hast, erübrigt sich für mich hier jede weitere Diskussion.
 
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Tiroler Bracke schrieb:
P226 schrieb:
Was du nicht sagst!
Deine Mühen in Ehren, aber da du - vorsichtig ausgedrückt und um nicht zu sagen, du blickst es auf keinem Auge - ein sehr gestörtes Verhältnis zur Physik hast, erübrigt sich für mich hier jede weitere Diskussion.

Was du nicht sagst!
Deine Mühen in Ehren, aber da du - vorsichtig ausgedrückt und um nicht zu sagen, du blickst es auf keinem Auge - ein sehr gestörtes Verhältnis zur Physik hast, erübrigt sich für mich hier jede weitere Diskussion.

Ich stehe zwar weiterhin zu meinen Aussagen das Thema betreffend.
Bei dir, denke ich, sollte ich mich aber entschuldigen – habe vorhin doch etwas überzogen!
 
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Dieser Satz von P226 (bei fast allen sachlichen Argumenten auf seiner Seite) ehrt ihn.
Und unterscheidet ihn diametral von anderen Huftierschießern im Forum.
 
A

anonym

Guest
Kinder, wollt ihr nicht euren eigenen Faden auf machen und dort spielen.

Ich wollte mich mit einigen Anderen gepflegt über ein Thema unterhalten, dessen Sinnhaftigkeit in der jagdlichen Praxis als durchaus grenzwertig betrachtet werden kann.

Dabei wollte ich nicht von Hirnis vollgelabert werden.

:16:
 

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