<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von GreyArwen:
@Jagdgegner: Nettes langes Post, und ich schätze deinen geschliffenen Schreibstil - aber leider am Thema oder am Ausgangspunkt vorbei. Es ging nicht um das Recht auf freie Meinungsäußerung, das hier wirklich bis zur äußersten Schmerzgrenze zugelassen wird, sondern um unglaublich diffamierende Äußerungen auf persönlichster Ebene und die Frage, die die in Zukunft zu verhindern wären.<HR></BLOCKQUOTE>
Und ich mag es, wenn jemand meinen geschliffenen Schreibstil mag.
Ich hatte eingangs ja erwähnt, dass ich mir den ganzen Wust an Beiträgen nicht zu Gemüte geführt hatte - aber wenn ich einmal ins Schreiben gerate, ist das wie ein Blutrausch.
Also habe ich mich an einem Reizwort ("Merkel") orientiert - und dann gehen die Pferdchen mit mir durch und ich genieße den Ritt.
Und auch wenn's am Thema vorbei ist - manche Dinge muss man vielleicht dennoch einmal sagen.
Zu persönlichen Diffamierungen bin ich geteilter Meinung: Ich glaube, mich kann man so gut wie nicht beleidigen. Und in dem Moment, in dem jemand mir gegenüber "Kraftausdrücke" einzusetzen versucht, weiß ich, dass ich ihn so tief getroffen habe, dass ihm keine andere Ausflucht mehr bleibt. Bislang bin ich bei jeder verbalen Auseinandersetzung ohne Schimpfwörter ausgekommen und habe nicht vor, etwas an diesem Habitus zu ändern.
Allerdings konnte ich auch lernen, dass es oftmals viel, viel sinnvoller ist, in den Äußerungen seines "Gegners" nach gemeinsamen Sichtweisen statt mit Brachialgewalt nach Steinchen des Anstößchens zu fahnden.
Eine zünftige Auseinandersetzung bringt oftmals etwas: Einblicke in die Denkweise von Leuten, wenn sie unter Stress stehen. Aber kaum jemand schafft es, eine Beleidigung auf sich sitzen zu lassen - quod erat eskalabam. Dann muss jeder kühler, besser, feinzisilierter und überzeugender sein und sein Ego scheuermittelfrei auf Hochglanz polieren. Und vergisst dabei nur allzu oft, dass man Dinge erst dann polieren sollte, wenn sie existieren.
Wenn sich Menschen treffen, werden sich Menschen streiten. Wenn der Hund die Katze beißt, kann man auf den Hund einprügeln. Beim nächsten Mal wird er die Katze vielleicht nicht beißen, wenn sein Herrchen daneben steht; er wird auf eine bessere Gelegenheit warten. Das ist der Nutzen der Strafe.
Aber dennoch finde ich es richtig, bei echten Entgleisungen zu sperren. Denn jeder Streit unter Jägern ist ein Tropfen Öl ins Feuer meiner Namensinspiratoren.
Normalerweise verbindet ein "gemeinsamer Gegner"; das ist das Prinzip hinter fast jeder Art menschlicher Zusammenrottung - ob in Fußball-Fanclubs, rechten Gruppierungen, linken Gruppierungen, kriminellen Ausländer- und deutschen Banden - und allem sonstigen Gedöns, was sich gemeinsam stark fühlt.
Da mutet es schon etwas traurig an, dass die Jägerschaft so wenig Geschlossenheit nach außen und so wenig Zusammenhalt nach innen zeigt.
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Wie erkennt man, dass eine Äußerung absolut persönlich und hemmungslos bösartig gemeint ist ? - Darüber steht: "Das ist jetzt nicht persönlich gemeint."
Oder "Steuerbescheid".
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[ 19. November 2006: Beitrag editiert von: Jagdgegner ]