Aktuelle Preise Wildbret i.B. Reh und Wildschwein

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Das finde ich vollkommen in Ordnung!

Ich komme aus der Gastronomie und kenne auch entsprechend die Großhandelspreise.
Mir ist als Einkäufer immer wichtig, dass es ein Leben und Leben lassen geben muss.
Mit ein paar Stück RW und SW ist das alles kein Problem..... Eigenbedarf, Verwandtschaft, Freunde usw.
Da kann jeder auch entsprechend Preise aufrufen.... und verkaufen, oder halt selber essen.

Sobald RW oder größere Zahlen an SW ins Spiel kommen, schaut die Welt plötzlich ganz anders aus, da muss die Ware verkauft werden, und größere Mengen zu einem akzeptablen Preis gehen nur über die heimische Gastronomie.
Oder Worst Case zum Wildhändler.

Und auch regional gibt es extreme Unterschiede!

In Thüringen kann ich heute noch ein Schmaltier in der Decke verkaufen, die Leute kennen das noch und laden Freunde und Verwandte zum zerwirken ein, und dann wird das Stück verteilt.
In Bayern absolut undenkbar, Braten, Steaks, Schnitzel, Burger, Gulasch, Fond, Saucen und veredelte Produkte und alles küchenfertig vakuumierte und sauber beschriftet, in kleinen Einheiten, Singlehaushalt.....

LG
PP01
Als zweites meinte ich Rotwild
 
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Ein gehobenes Szene-Restaurant an der Ecke zahlt für ein Reh in der Decke mit gutem Schuss und bitte immer mit Leber (!) pauschal 65 €. Die Jung-Köche brauchen immer mal "Material" zum Lernen und zerwirken selbst. Hab das ein paar Mal gemacht, aber der Preis ist zum Heulen. Aus der Leber machen die 20x "Leberknödelconsommé vom glücklichen Reh" à 7,5 Euro und haben dann Preis vom Bock schon mehr als 2x raus. (Die Suppe ist allerdings auch Spitze, ich wollte sie nachkochen - unmöglich!)
Ich kann leider am Wohnort in der Innenstadt weder kühlen noch zerwirken. Das geht nur im Revier und manchmal fehlt halt unser der Woche die Zeit. Abends nach Feierabend zum Ansitz fahren, 21 Uhr Beute machen, 2h Rückfahrt, Reh abgeben bis 23:30 Uhr, Gerödel wegräumen, schlafen, 6 Uhr aufstehen, wieder zur Arbeit. Die 65 Euro sind fürs Benzin weg.

PS einen Metzger zum Zerwirken gibts in der Großstadt nicht. Am Stadtrand ist einer, der darf Wild aber nur "nackt" annehmen (also das Wild ist nackt, nicht der Metzger), wenn es komplett aus der Decke geschlagen ist ohne Haupt und Läufe (40-45€ kostet der Spass dann noch). Da kann ich es ja gleich selber machen.

Fazit: Wenn man nicht im ländlichen Raum wohnhaft ist, beginnt der Stress oft erst so richtig nach dem Schuss.
nur so lange das Restaurant um 65 Euro pauschal Rehe geliefert bekommt wird der Preis auch nicht steigen. Angebot und Nachfrage.
 
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Oder einfach nur noch kitze bis maximal 12 kg dort anliefern, da passt der kg Preis dann wieder.

Aber faszinierend, dass ihr Rehe überhaupt so abgibt. Da ist doch eh kaum was dran, es ist das beste Fleisch aus dem Wald ich würde das alles selbst verspeisen. Oder habt viel zu viele Rehe bei euch in den Revieren das die weg müssen?
 
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Was sagen denn 65,--/pauschal aus? Nichts!!!
Müssen die Rehe bestimmte Gewichte haben, gehen auch Kitze im Spätherbst mit zum Abnehmer, Gibt es Zeitfenster, in denen keine Abnahme stattfindet, Fragen über Fragen. Aber all den Lästerköpfen und Hochpreisvermarktern, sei gesagt. Wenn ich sämtliches Rehwild, ohne Bearbeitung für 65,---70,-- EURO in der Decke verkaufen könnte, wäre ich froh.
 
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Ich leben in keinen Speckgürteln und kann damit leben. Verkaufe aber auch nicht billiger. Man sieht immer wieder, dass Jäger viel günstiger verkaufen. Eigene Dummheit
Nach meinem Kenntnisstand funktioniert Preisbildung so, daß der Preis sinkt, bis jemand kauft. Kauft niemand, nützt mir "hier in der Region waren 7€/kg immer üblich" aber nix.

Da treffen sich irgendwann Angebot und Nachfrage. Wenn tatsächlich jemand zu einem niedrigeren Preis verkauft, als er könnte, wäre das schon entweder nett oder töricht. Aber dann gibt es ja noch die anderen Dummen im Markt, die eventuell günstiger abgeben und man steht wieder auf Los. Aber ohne 4000€.
 
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Wie sind bei Euch heuer die Preise die Ihr vom Wildbrethändler bekommt ?
Bei uns aktuell um 25% weniger als im Vorjahr. Leider können wir nicht alles selbst Vermarkten und müssen einzelne Stücke an den Händler abgeben.
wh
Eigentlich war die Frage was bei Euch der WBH bezahlt. :unsure:
 
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Reviere, die nicht nur zum Spaß gelegentliche "Entnahmen aus der Wildbahn" weit unterm Bestandes-Zuwachs vornehmen, sondern jährlich ernsthaft nachhaltige Strecken erzielen in Form von sagen wir mal ein paar dtzd Stück Schalenwild (je nach Reviergröße), kommen ohne den Wildhandel nicht aus.

Wenn keine Gastronomie da ist, die (selbst grob zerwirkte) Stücke nehmen möchte und auch alle Mitjäger nicht 365 Tage im Jahr 2x am Tag Wild essen möchten, ist das eine gute Lösung.
Selbst wenn der Handel 2 Euro/Kilo weniger zahlt, als allgemein so für eine Region der Deckenpreis postuliert wird, hat er eben eine überörtliche Sammelfunktion und nachdem er Kosten bei der Weiterveredelung hat, muß er günstig einkaufen. Im Gegenzug vermarkten viele Händler überregional und man kann seine Privatkunden trotzdem bedienen.

Ich bin froh an unserem Wildhändler, der für mich am Heimweg aus dem einen Revier liegt.
Alles, was ich nicht selbst zum Deckenpreis übernehmen will, bekommt er sauber versorgt in seine Kühlung hineingehängt (24h möglich); Gewicht mit Kopf und Läufen ermittelt.
Rechnung übermittelt unser Jagdchef, Geld kommt prompt.
Die konkreten Preis sind regional unterschiedlich oder hängen an Lieferverträgen, das sind Interna.
Ich habe weder Zeit noch Lust, ständig Metzger zu spielen, habe einen anderen Beruf.
Die paar Stücke Sau, Rehe oder mal n Kalb, die ich selbst übernehme, sind genug Arbeit.

Welcher Privatmann kauft sich heute noch ein ganzes Stück und kann noch aus der Decke schlagen, zerwirken und ausbeinen ?
Ich hab im Bekanntenkreis höchstens Leute, die mal einen perfekt parierten Rücken oder Keulengulasch bzw Grill-Bratwürste nehmen.
 
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Reviere, die nicht nur zum Spaß gelegentliche "Entnahmen aus der Wildbahn" weit unterm Bestandes-Zuwachs vornehmen, sondern jährlich ernsthaft nachhaltige Strecken erzielen in Form von sagen wir mal ein paar dtzd Stück Schalenwild (je nach Reviergröße), kommen ohne den Wildhandel nicht aus.

Wenn keine Gastronomie da ist, die (selbst grob zerwirkte) Stücke nehmen möchte und auch alle Mitjäger nicht 365 Tage im Jahr 2x am Tag Wild essen möchten, ist das eine gute Lösung.
Selbst wenn der Handel 2 Euro/Kilo weniger zahlt, als allgemein so für eine Region der Deckenpreis postuliert wird, hat er eben eine überörtliche Sammelfunktion und nachdem er Kosten bei der Weiterveredelung hat, muß er günstig einkaufen. Im Gegenzug vermarkten viele Händler überregional und man kann seine Privatkunden trotzdem bedienen.

Ich bin froh an unserem Wildhändler, der für mich am Heimweg aus dem einen Revier liegt.
Alles, was ich nicht selbst zum Deckenpreis übernehmen will, bekommt er sauber versorgt in seine Kühlung hineingehängt (24h möglich); Gewicht mit Kopf und Läufen ermittelt.
Rechnung übermittelt unser Jagdchef, Geld kommt prompt.
Die konkreten Preis sind regional unterschiedlich oder hängen an Lieferverträgen, das sind Interna.
Ich habe weder Zeit noch Lust, ständig Metzger zu spielen, habe einen anderen Beruf.
Die paar Stücke Sau, Rehe oder mal n Kalb, die ich selbst übernehme, sind genug Arbeit.

Welcher Privatmann kauft sich heute noch ein ganzes Stück und kann noch aus der Decke schlagen, zerwirken und ausbeinen ?
Ich hab im Bekanntenkreis höchstens Leute, die mal einen perfekt parierten Rücken oder Keulengulasch bzw Grill-Bratwürste nehmen.
Es gibt eben auch Jäger, die mehr als 100 St Rehwild im Jahr vermarkten müssen .. das kombiniert mit Intervallbejagung führt schnell zu zeitlichen Engpässen.
 
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Also mehr als 100 Stück ist scho ne Hausnummer ja. Spezl von mir hat 70 Stück im Jahr und verkauft alles an privat, es geht also.

Wir haben aber auch kaum Sauen, da fällt sonst schon noch mehr an, das wird an privat dann schon schwierig
 
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@viva_Bavaria Wenn man die Zeit dafür hat, sicher die „lukrativere“ Option …
Ist wie so oft auf der Jagd alles immer ein Stück weit Kompromiss.

In deiner vermuteten Heimat hat ein Bekannter ein ganzes Geschäft für die Vermarktung von Wild an private Endkunden in nicht ganz preisgünstiger Lage … funktioniert auch 👍

Schwarzwild an Privat ist in vielen Teilen Bayerns kaum zu vermarkten .. wenn dann veredelt oder in der Schwart an die Gastro (1,50/kg).
Das war aber schon immer ein „Problem“…
 
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Dann lege ich auch mal meine Preise an die Gastro für Rehe offen, alles zerwirkt am Knochen:
Schlegel 15,-/kg
Rücken 17,50,-/kg
Kann ich bei diesen Preisen vielleicht jetzt schon für November 25 komplette Rücken bestellen, egal ob Reh-, Rot- oder Schwarzwild!
Das ist ja wirklich sehr, sehr günstig!
 
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Es gibt eben auch Jäger, die mehr als 100 St Rehwild im Jahr vermarkten müssen .. das kombiniert mit Intervallbejagung führt schnell zu zeitlichen Engpässen.

In zwei Revieren, in denen ich mitjage (Schalenwildstrecke jeweils >100Stk. p.a.) wird grundsätzlich nichts an den Wildbrethandel abgegeben, sondern alles in unterschiedlichen Stadien der Veredelung an privat (inkl. Eigenverbrauch)
Dies gilt auch und v.a. bei Tagesstrecken > 10 im Herbst, wenn erfahrungsgemäß der Wildhandel aufgrund reichlichen Angebots recht "sparsam" wird und für Schwarzwild auch mal weniger als 50 ct./kg in der Schwarte zahlt, dann Haupt und Läufe und Gewicht für schlechte Schüsse abzieht und die Trichinengebühr noch runterrechnet.
Es gab in Vergangenheit tatsächlich Händler, die Schwarzwild zum Nulltarif abgenommen - und großzügigerweise nichts für die Trichninenbeschau berechnet haben...
 
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Händlerpreise kenn ich hier nicht. Erlegerpreis ans Forstamt 4,5€/kg in der Decke.
Habe im Januar noch recht viel Rehwild geschossen, selbstgemachte Rehbratwurst (halb Hausschwein) für 2,5€/Wurst und Rehgulasch aus der Keule 20€/kg verkauft. Ging gut weg. Aber bevor ich was verkaufe ess ich’s lieber selbst, kaufe eh kaum noch Fleisch im Supermarkt höchstens Geflügel. Da passt das dann schon
 
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Kann ich bei diesen Preisen vielleicht jetzt schon für November 25 komplette Rücken bestellen, egal ob Reh-, Rot- oder Schwarzwild!
Das ist ja wirklich sehr, sehr günstig!
In der „Mischkalkulation“ ist es gar nicht so relevant … hängt euch da bitte nicht am Rücken auf. Es werden stets nur ganze Stücke abgenommen, Träger fällt z.B. auch unter Blatt/Schulter… kann ja jeder mal anhand seiner Erfahrungswerte durchrechnen.

Aber du hast völlig recht, könnte man freilich erhöhen. Der Gastro geht es aktuell aber nun auch mal nicht so prickelnd, da das jahrelange freundschaftliche Verhältnisse sind, und ich gerade im Herbst große Mengen absetzen muss, ist das so für mich ein akzeptabler Kompromiss. Auch bin ich in der glücklichen Position, den Ertrag aus dem Wildpret nicht maximieren zu müssen. Das mag in anderen Revieren schon ganz anders aussehen.
 
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