Reviere, die nicht nur zum Spaß gelegentliche "Entnahmen aus der Wildbahn" weit unterm Bestandes-Zuwachs vornehmen, sondern jährlich ernsthaft nachhaltige Strecken erzielen in Form von sagen wir mal ein paar dtzd Stück Schalenwild (je nach Reviergröße), kommen ohne den Wildhandel nicht aus.
Wenn keine Gastronomie da ist, die (selbst grob zerwirkte) Stücke nehmen möchte und auch alle Mitjäger nicht 365 Tage im Jahr 2x am Tag Wild essen möchten, ist das eine gute Lösung.
Selbst wenn der Handel 2 Euro/Kilo weniger zahlt, als allgemein so für eine Region der Deckenpreis postuliert wird, hat er eben eine überörtliche Sammelfunktion und nachdem er Kosten bei der Weiterveredelung hat, muß er günstig einkaufen. Im Gegenzug vermarkten viele Händler überregional und man kann seine Privatkunden trotzdem bedienen.
Ich bin froh an unserem Wildhändler, der für mich am Heimweg aus dem einen Revier liegt.
Alles, was ich nicht selbst zum Deckenpreis übernehmen will, bekommt er sauber versorgt in seine Kühlung hineingehängt (24h möglich); Gewicht mit Kopf und Läufen ermittelt.
Rechnung übermittelt unser Jagdchef, Geld kommt prompt.
Die konkreten Preis sind regional unterschiedlich oder hängen an Lieferverträgen, das sind Interna.
Ich habe weder Zeit noch Lust, ständig Metzger zu spielen, habe einen anderen Beruf.
Die paar Stücke Sau, Rehe oder mal n Kalb, die ich selbst übernehme, sind genug Arbeit.
Welcher Privatmann kauft sich heute noch ein ganzes Stück und kann noch aus der Decke schlagen, zerwirken und ausbeinen ?
Ich hab im Bekanntenkreis höchstens Leute, die mal einen perfekt parierten Rücken oder Keulengulasch bzw Grill-Bratwürste nehmen.