Abschied von Idealen, Teil II

A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:
wieso ist der blaserr93 eigentlich immer nicht gemeint. Der ist ein mindestens so großer Reh-Culler (wirklich geiles Wort
icon_biggrin.gif
) wie die anderen hardcore-Förstis. Kapier ich nicht, schreibt vielleicht zahmer, einfühlsamer, nicht so spitz von vorn zwischen die Augen?
<HR></BLOCKQUOTE>

Live ist Blaser93 doch viel härter und zynischer drauf als Du
icon_biggrin.gif
. Andererseits, live mutet Stöbi auch an wie der Oberförster von Rominten... was so mancher hier nicht glauben würde.

*jumping into cover*,
Carcano
 
Registriert
9 Nov 2002
Beiträge
876
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Na also, geht doch! Ich dachte schon, ich hätte mein Judiz eingebüßt....

Aber mal im Ernst: Es spricht meines Erachtens dreierlei dafür, den einen oder anderen Bock bewußt alt werden zu lassen (ist nicht als Provokation gedacht, die Gründe haben ja auch nichts mit der "Aufartung" des Bestandes zu tun.)

a) Alte Böcke = Weniger Fegeschäden
Alte Böcke kennen ihre Nachbarn und ihr Reviere samt Grenzen. Im großen und ganzen herrscht zwischen zwei alten Herren Ruhe (besser Waffenstillstand). Wird dieses "Gleichgewicht des Schreckens" dadurch gestört, dass einer der alten Herren frühzeitig im Jahr gestreckt wird, wird bei der Neuvergabe des Reviers erhebliche Unruhe entstehen. Und der Neuinhaber wird aller Voraussicht nach ein "junger Schadbock", der jedes Bäumchen fegt, wo da ist, um den Nachbarn zu zeigen, dass jetzt ein "Neuer" das Kommando hat.

b) Ältere Böcke = weniger Verluste im Straßenverkehr

Die meisten Böcke, die leider vom Asphalt gekratzt werden müssen, sind Jährlinge. Sie sind auch, wenn man einen normalen Altersaufbau zugrundelegt, am Wildunfallgeschehen deutlich überrepräsentiert. Warum soll ich den Abschuss von Lada, Ford, Opel und co. erfüllen lassen ?? Also bei den Jährlingen konsequent hinhalten. Wenn aber einer die Jährlingsphase überlebt hat, spricht viel dafür, dass er auch in den Folgejahren gut über die Runden kommen wird.

c) Hebung des Wildbretertrages:
Auch Rehwild ist in die Ertragsberechnungen der Herren Förster einzustellen. Insoweit kommt es auf die Stückgewichte an. Der Jährling, der mangels älterem Platzbock ausgiebig zum Beschlag kommt, wird mit ziemlich geringen Reserven in den Winter gehen. Als 2-Jähriger dürfte er aufgebrochen ca. 10 - 15 % weniger wiegen als sein keuscher, aber feister Kollege (wenn er denn in höheren Lagen überhaupt über den Winter kommt).


Sind das nun Argumente, oder aber ich nur falsch beaobachtet ??

Ule
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi ule,
zum Brüllen - Lollinger!!!
Gruß
P.
 
Registriert
1 Feb 2002
Beiträge
2.678
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


Hi prohunter,
wieso ist der blaserr93 eigentlich immer nicht gemeint. schreibt vielleicht zahmer, einfühlsamer, nicht so spitz von vorn zwischen die Augen?
Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

hi karpi,
genau, er verkauft es einfach besser, nicht so von oben herab, lässt neben seiner auch noch andere meinungen gelten, und das aller-aller-aller wichtigste ,er hängt auch seine trophäen auf
icon_biggrin.gif

wh und gruß, prohunter
 
Registriert
16 Dez 2000
Beiträge
11.020
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karpathenjäger:


Hi prohunter,
wieso ist der blaserr93 eigentlich immer nicht gemeint. Der ist ein mindestens so großer Reh-Culler (wirklich geiles Wort
icon_biggrin.gif
) wie die anderen hardcore-Förstis. Kapier ich nicht, schreibt vielleicht zahmer, einfühlsamer, nicht so spitz von vorn zwischen die Augen?
Gruß
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

Bei seinem ( Blasere's ) Schreibstiel hat der leser das gefühl das der Nürnberger Trichter für ihm ( Blaser) ein Fremdwort ist;

er aktzeptiert in gleicher Art die Meinung und Argumente anderen
wie er erwartedt das seine akzeptiert werden..

im einstecken ist er nicht schlechter als im Austeilen

und was ihn sehr sympatisch macht :
sein Humor;
als erstes nimmt er sich selbst auf die Schippe und dann andere;
und das ist heute leider selten geworden...

Andreas

[ 04. Juli 2003: Beitrag editiert von: Rugen ]
 
A

anonym

Guest
Gibt's hier eine Personaldebatte "Forst"?

Über Stöberjäger, Blaserr93 und Konsorten?

Dann möchte ich Stellung beziehen.

Ich wünschte, ich hätte Stöberjäger
als "Technische Leitung Forst" bei mir
im Revier. Vieles wäre dann sehr viel
besser. Vor allen Dingen für's Wild.

Und Blaserr93 vermittelt seine Erfahrung
in solcher Art, die dem Gegenüber nicht
als Demütigung, sondern als Bereicherung
zu Teil wird.
 
Registriert
8 Jan 2003
Beiträge
365
Tja, Karparthos,

Du hasst mich erwischt. War tatsächlich z. T. als Scherz gemeint.

Aber eines meine ich tatsächlich zu beobachten. Dass nämlich junge Böcke deutlich ausgeprägter Fegen als alte. Meint "mein" Förster übrigens auch. Wie siehst Du das ?

Ule
 
Registriert
20 Feb 2003
Beiträge
8.623
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Tja, Karparthos,

Du hasst mich erwischt. War tatsächlich z. T. als Scherz gemeint.

Aber eines meine ich tatsächlich zu beobachten. Dass nämlich junge Böcke deutlich ausgeprägter Fegen als alte. Meint "mein" Förster übrigens auch. Wie siehst Du das ?

Ule
<HR></BLOCKQUOTE>

Höhere Beweglichkeit, leichter zu erlegen.
 
Registriert
20 Feb 2003
Beiträge
8.623
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Reineke:

Nun, einmal davon abgesehen, daß Du mir nicht geanwortet hast, da ich nach natürlicher/m Lebensweise/ Lebensraum fragte und nicht nach der/dem durch Jagddruck erzwungenen: Wofür steht "A...", Tiroler Bracke? ...
<HR></BLOCKQUOTE>


Aber ich hab Dir nicht nur geantwortet, sondern dies auch noch ausführlich.
icon_cool.gif

Anscheinend hast Du bei Biologie "Darwin'sche Evolutionstheorie" nicht aufgepasst, sonst wäre dir bekannt, daß zum natürlichen Lebensraum immer die (Freß)Feindsituation gehört. Es ist sogar so, daß die Feinde einen massives Evolutionskriterium bilden, an dem sich die Fortentwicklung einer Art orientiert.
Weiterhin mußt Du den Teil mit den 120 Rehen auf 100ha Wald übersehen haben. Wenn jemand in der Lage ist, den Feldrehen in der Umgebung den garaus zu machen, ohne sie im Feld zu bejagen, spricht das doch sehr dafür, daß sich die Rehe von ihrer genetischen Disposition lieber im Wald erschießen lassen, als im Feld zu leben.

Zu Deiner Frage: s.o.
 
Registriert
12 Jun 2003
Beiträge
59
Hallo Leute,
also ein paar Dingen muss ich schon noch nachschieben

1.) Mit dass sich da Jungjäger "austoben" meinte ich, dass die ohne den oft vervängten Restriktionen ohne Gewissensbisse auch einen Goldmedallienbock umlegen dürfen. Aber alles läuft ab nach den Kriterien Schwerpunktjagd an gefährdeten Verjüngungsflächen und Intervalljagd.

2.) Wer das Forstrevier nicht kennt, die BA Zusammensetzung, die betriebliche Zielsetzung (nicht nur Staat sondern alle Waldeigentümer) und die örtlichen Gegebenheiten soll sich fachlich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

3.) Ich habe ein Privatjagd gepachtet auf Bitten und drängen der örtlichen Bauernkollegen ( Bin Landwirt und Förster) weil die Jagd durch kapitalkräftige WE Jäger zu einer Schweinejagd herangefüttert wurde. ( siehe auch einen "thread Schwarzwildjagd oder so, da hab ich das mal erläutert). Ich bezahle symbolisch 1 Euro pro ha und das wars. Damit wäre das auch geklärt.

4.) Ein Jäger der es sich versteht ein Revier zu bewirtschaften, versucht den max. möglichen nachhaltigen Ertrag aus der Jagd zu schöpfen. Wir schießen im Staatswald 8/Rehe 100 ha und in meiner Privatjagd 22 Rehe/100 ha.... aber die Zhlen allein sagen gar nix. Weil die Reh z.B. im Saatswald werden auf ca. 30 % der Fläch erlegt, das sind alles Verj. Flächen, Kulturen und Sturmwurfflächen. Rechne ich da die Strecke auf die Fläche hoch bin ich bei ca. 35 Stk /100ha. Aber 70% des Reviers sind fast unbejagt. Ich weiß nicht obe nicht unverantwortlich ist gegnüber der nchkommenden Generation einen Standortsgerechten, stabilen, naturnahen Waldbau zu gefährden nur des Rehwilds-Herdenwillen. Ich mag Rehe. Keine Frage. ES geht aber auch Wald und Wild. Das Mss ist aber entscheidend. Und da ist die Gegebenheit vor Ort entscheidend. Beim einen läuft die Verj. von allein beim anderen noch nicht...

5.) Bei angepasster Wilddichte habe ich immer gesundes Wild.

6.) Wer ein Vermarktungsproblem hat, ist ein "armer" Jäger......

7.) Der Anteil guter Böcke von Wildpret und Gehörn steigt bei passender Wilddichte, bzw. nimmtab bei steigender oder zu hoher Wildichte

8.) Es gibt keinen Quadratmeter in keinem Rehwildrevier wo nicht von einem Einstandsbock belegt ist... ist es sträflich wenn ich alle Jährlingsnomaden die ich im moment bekomme erlege?? Und dabei vielleicht die ein odere andere Wohnung frei mache indem ich einen anderen Bock erlege??

9.) Auf die Blattjagd gehe ich schon Jahre nicht mehr,weil ich in der Zeit stets mit Borkenkäfermonitoring beschäftigt bin... und die Ruhe von Juli bis September zahlt ich aus.

Ansonsten, sollten sich die ganzen "Gläubiger" der selktiven Rehwildjag mal mit meinen Mitjägern und Gastjägern zusammen sitzen und fragen wo sichs angenhemr jagt.. im "Jagdherrenrevier" oder im Jagdwirtschaftsbetrieb....
 
Registriert
30 Okt 2001
Beiträge
2.092
Neuntöter, das finde ich gut, daß Du so ausführlich antwortest! Insbesondere Punkt 1 und 3 machen einiges erklärlich. Danke schön!

Ich gebe mich aber auch hier im Thread tutti completti geschlagen! Liebe Tiroler Bracke, Du bist mir einfach zu hartnäckig - um es einmal so zu formulieren. Ich habe einfach nicht mehr die Nerven, mich zum 20. Mal bei der Frage nach dem natürlichen Lebensraum des Rehwildes mit einem 120 Rehe/100ha-Beispielsrevier befassen zu müssen.

Kapituliere!
Reineke

P.S: Und ich will auch gar nicht erst wissen, was A..A bedeuten soll.
icon_wink.gif
 
Registriert
9 Nov 2002
Beiträge
876
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ulenflucht:
Tja, Karparthos,

Du hasst mich erwischt. War tatsächlich z. T. als Scherz gemeint.

Aber eines meine ich tatsächlich zu beobachten. Dass nämlich junge Böcke deutlich ausgeprägter Fegen als alte. Meint "mein" Förster übrigens auch. Wie siehst Du das ?

Ule
<HR></BLOCKQUOTE>

Tatsächlich? das mit dem Scherz??
Ach ich weiß nicht, vielleicht fegt der wandernde Jährling, der ein freies Revier gefunden hat, tatsächlich in den erwsten Wochen ein bischen mehr, um seinen Einstand zu markieren. Aber beobachte mal einen älteren Bock, wie der im Frühjahr seine Grenzten abklappert und alle 20 m seine Stirn oder seine Hörner an irgendwas reibt. Der ist auch nicht besser.
Nächtlichen Gruß
P.
 
Registriert
7 Mrz 2001
Beiträge
3.995
Was ist denn jetzt hier los? Spielt ihr jetzt etwa "Die-Förster-sind-eigentlich-auch-nur-ganz-liebe-Rehwildzähler", oder was?
icon_confused.gif


Was immer wieder erstaunt ist die Ignoranz vieler Beteiligter.
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
21.083
Jungs, ich könnt euch knuddeln!


Na gut, eh das hier jemand falsch versteht, nur symbolisch natürlich
icon_biggrin.gif



Das mit dem fegen hat Hespeler auch schon geschrieben und so umschrieben: Wenn der zigarrenrauchende Opa tot ist, was macht derjenige, der sein Zimmer anschließend bezieht? Er tapeziert neu. Genauso machen Böcke es auch. Nur, wenn den Herren im Frühjahr der Bast juckt, dann fegen sie so oder so. Sie können da nichts dafür, sie sind wie Frauen ein Opfer ihrer Hormone
icon_biggrin.gif

Wobei ein Bock mit großem Geweih eigentlich mehr Schaden anrichten kann als einer mit mickrigen Stängelchen, um so mehr geperlt, um so schlimmer. Je mehr es Richtung Brunft geht, um so mehr fegen die Kameraden auch, weil sie damit Aggressivität abbauen.
Übrigens habe ich den Eindruck, wo ich gerade bei Hormonstörungen bin, das bei uns die Rehbrunft schon eingesetzt hat. Ich habe gestern Abend auf einem idyllischen Sitz an einer Waldwiese gesessen, hinter mir ein Rückeweg im Eichenaltholz, im Anschluß an die Wiese Windwurfaufforstungen, eine grüne Hölle aus Fichten, Birken Ginster und Brombeeren. Der Videorecorder war programmiert, um das neueste Abenteuer der Crew der
enterprise01.jpg

aufzunehmen. Es fing an zu regnen. Ein Reh fiepte mehrmals und dann zog ein Schmalreh zügig über die Rückegasse, zu schnell zum verhaften.
Es schüttete. Plötzlich ein Geräusch direkt hinterm Sitz: Plätzen und Fegen. Aufstehen, BBF in Anschlag und auf 15 m dem Bock ein Loch verpasst, wo er es nicht gebrauchen konnte (Knochen steht schon im Wasser, hängt ab Dienstag in meinem Büro). BBF neu gesopft und weiter in den Regen geschaut. 15 Minuten etwa später (Horst, wann sind die SMS eingegangen?
icon_wink.gif
), ein Husten hinterm Sitz. Das Schmalreh (ich nehme mal an, das es das war, welches ich zuerst gesehen hatte), stand beim toten Bock. Jetzt ist es wieder mit ihm vereint, allerdings in der Kühlung. 16 und 14 kg hatten die beiden.

[ 05. Juli 2003: Beitrag editiert von: blaserr93 ]
 
Registriert
14 Jul 2002
Beiträge
2.317
CARCANO; FOX!!

Was schreibt ihr denn da!!!

Ich bemühe mich hier seit einem Jahr nach Kräften, die Notwendigkeit scharfer Bestandesregulation der Schalenwildarten an den Mann/die Frau zu bringen, und ihr demaskiert öffentlich meine wildfreundliche Ader!

Tztztztz
icon_smile.gif


LG

Frank
 
Registriert
20 Feb 2003
Beiträge
8.623
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stöberjäger:
... und ihr demaskiert öffentlich meine wildfreundliche Ader!
...
<HR></BLOCKQUOTE>

Hilfe, ein Maulwurf
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
icon_biggrin.gif
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
154
Zurzeit aktive Gäste
402
Besucher gesamt
556
Oben