9mm gegen annehmende Sauen ausreichend?

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Wer zum Herangehen (Ranholen) einer erlegten Sau nach KW fragt, ist wohl von einer Saufeder soweit entfernt wie ich vom Jagdhorn blasen. :)
PS. ich kann es wirklich nicht, ist jetzt kein Jagdhorn bashing.
Dito. wurde schon bei der Blockflöte aussortiert :LOL:


Die eigentliche Frage des TS bezog sich auf die Wirkung der 9mm auf Schwarzwild.

Ich habe im Bekanntenkreis einen, wirklich lieb gemeint, kleinen Spinner der gerne solche Sachen testet. Letzten Winter hat er diverse Versuche mit seiner Subcomp Glock 43 und Schwarzwildköpfe unternommen. Vor allem Schüsse zentral in den Kopf, wie man sie bei einem annehmenden Stück hätte. Auf 5m war ich ehrlich gesagt überrascht wie gut und sicher diese 9mm +P Patronen den Schädel durschlagen haben.

Nur was nützt mir das in der Praxis, vor allem noch in der Nacht.


Interessant finde ich, das gerade die Jäger die wirklich gar nicht mit der Kurzwaffe umgehen können, oftmals solche Diskussionen starten. Die sind teilweise auch nicht kurierbar, egal wie bescheiden man schon im Training abschneidet.
 
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Klingt als hast Du noch wenig Erfahrung mit Schwarzwild.

1. Wenn das beschossene Stück am Anschuß oder in Sichtweite liegt, dann warte mal 20 Minuten ab. In dieser Zeit beobachtest Du ob noch Leben im Stück ist. In der Regel weiss man ganz gut wie man abgekommen ist und ob der Treffersitzt gepasst hat oder nicht. Mit Wärmebild oder Nachtsichtgerät ist auch gut zu sehen ob das Stück noch lebt. Falls es nach drei oder mehr Minuten noch nicht verendet ist, dann evtl. einen Fangschuß mit der Büchse. Nicht sofort nachschießen. Schwarzwild kann auch mal eine Minute lang an der Stelle schlegeln bis das Leben raus ist (Sterben ist ein Prozess und dauert seine Zeit).

2. Wenn es nicht in Sichtweite liegt, und am Anschuß keine eindeutigen Anzeichen für einen tödlichen Treffer zu finden sind (z.B. große Mengen Lungenschweiß), dann ist deine Arbeit an dieser Stelle beendet. Nicht in der Nacht allein der kranken Sau hinterher. Ganz egal ob KW or LW dabei. Ruf den Pächter und oder Nachsuchenführer dazu.

3. In einer Stresssituation wirst Du als Ungeübter in der Nacht mit der Kurzwaffe keinen tödlichen Treffer auf ein bewegendes Ziel landen (regelmäßige Übung am 25m Stand ist schön, hier aber nicht gemeint).

4. Sauen gehen nicht rückwärts: Wenn immer möglich, tritt an das erlegte Stück von hinten heran. Das gibt dir im Ernstfall eine Sekunde mehr Zeit zur eigenen Flucht (zum Ausweichen), und verhindert, dass dich die Sau über den Haufen rennt.

5. Keine Experimente. In der Nacht keine Weitschüsse und nicht auf flüchtiges Wild. Nicht aufs Haupt schießen. Klein vor groß.

6. Falls Du eine KW mitnehmen willst: Lade abwechselnd Hohlspitz und Vollmantel ins Magazin. Aber siehe #3: Die wird dir im Ernstfall nicht helfen.

Ich hatte in den letzten 10 Jahren nur einmal die Situation dass eine Sau 15 Minuten lang am Anschuss lag, und ca. 20 Schritte vor mir wieder aufgesprungen und wie vom Blitz geradeaus in den Wald ist. Hier hat Regel #4 sehr geholfen. Gefunden wurde sie dann vom Hund am nächsten Tag. Das war völlig unerwartet und ging innerhalb einer Sekunde.... hier hätte ich weder mit KW noch LW irgendwie treffen können.
Vielen Dank! Da waren viele praktische Tips vorbei. Ja, ich hab bisher nur auf einer DJ eine Sau geschossen.
 
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KW

sind für den Fangschuß da, d.h., das Wild liegt sichtig kurz vor Dir, lebt aber noch. Dann kannst Du problemlos ins Gehirn schießen, um das Leiden abzukürzen, bevor es beginnt (bevor das Tier nach dem 1. Wundschock Schmerzen versprürt).

Für den Rest ist die LW da.

Du kannst ja mal in einem Schießkino mit Deiner KW auf sich bewegende oder gar annehmende Sauen schießen. Nur mal so, zum üben.

Gruß,

Mbogo
 
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Du kannst ja mal in einem Schießkino mit Deiner KW auf sich bewegende oder gar annehmende Sauen schießen. Nur mal so, zum üben.

Gruß,

Mbogo

Und besonders das, vermittelt den Ungeübten teilweise ein ganz falsches Bild.

Wir machen das auch hin und wieder, Schießnachweis und dann noch ein bisschen Kurzwaffe wenn noch Zeit ist. Da treffen die Schützen plötzlich wie der American Sniper persönlich, im Training halten Sie aber auf 10m keinen neuner Streukreis.

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Wheelgunner_45ACP

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Alles ist besser, wie keine KW dabei zu haben. So meine Meinung. Daher hab ich auch immer eine dabei, so lange ich nicht Jagdgast bin. Aber man sollte damit unter Stress umgehen können. Nur mal 50 Schuss im Jahr auf eine Scheibe am Stand vermitteln da gerne das falsche Bild.

Im Grunde ist es einfach:
- Wer keine oder wenig Übung hat soll bei LW bleiben
- Wer KW mitnehmen will muss deutlich mehr über wie bei LW üben, um Stress- sicher zu werden
- nimm das größtmögliche Kaliber, dass du noch halbwegs bequem führen und sicher beherrschen kannst.
- KW ist die letzte Grenze, LW ist besser.
 
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KW

sind für den Fangschuß da, d.h., das Wild liegt sichtig kurz vor Dir, lebt aber noch. Dann kannst Du problemlos ins Gehirn schießen, um das Leiden abzukürzen, bevor es beginnt (bevor das Tier nach dem 1. Wundschock Schmerzen versprürt).

Für den Rest ist die LW da.

Du kannst ja mal in einem Schießkino mit Deiner KW auf sich bewegende oder gar annehmende Sauen schießen. Nur mal so, zum üben.

Gruß,

Mbogo
Hatten wir mit einer Seilzuganlage schon mal gemacht. Auch die Klappscheiben-Disziplinen wie PP4 beim BDMP, wo man die Waffe in der Erwartungshaltung unten haben muß - also eine sauberes Visierbild aufbauen muß - helfen schon weiter.
Und beim Training für eine neue Disziplin - wo man aus kurzer Distanz auf Kommando ziehen mußte, durchladen mußte und dann auf die Scheibe innerhalb von einer gewissen Zeit 10 Schuß abgeben mußte, hatte ich alle im Schwarzen.
 
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Ja, der Stress.....

Der lässt sich nicht simulieren.
Deswegen haben auch geübte Profis gerne große Magazine und einige Reservemagazine dabei.
Steck die Glock ein, besser wie nix und ein 357 bringt auch nicht mehr, ist aber schwerer und unhandlicher und dir könnte die Mun ausgehen.....
 
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Wie ich dachte, sportlich.....
Firlefanz.

Das einzige Training was da helfen könnte, ist kampfmäßiges schiessen.
Das ist für Sportschützen verboten und Jäger haben auch Schwierigkeiten solche Kurse zu begründen, geht aber.
 
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Das sind alles SPORTdisziplinen, die haben sehr wenig mit dem schiessen zu tun, daß du im dunklen Wald mit einer Sau erlebst, die vielleicht böse ist/wird.
Allein deine Idee mit dem Tritiumvisier.
Wenn dich die Sau annehmen sollte bleibt weder die Zeit ein "Visierbild" aufzubauen, noch brauchst du das.
Da geht's um kürzeste Distanzen und instinktives schiessen.
Das kann man lernen, nur widerspricht das allen Standregeln. Es ist nicht erlaubt.
Es schadet nicht was du tust, das bewahrt vielleicht davor sich selbst zu verletzen, weil dein Umgang mit der Waffe geübt ist, mehr nicht.

Auch wenn jetzt hier gleich heftig widersprochen wird.
 

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