98er laden

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JMB schrieb:
Pirschbezirk schrieb:
Ich habe einen 98er mit Einsteckmagazin (8*57).
Welcher Hersteller?
Ich kenne mindestens zwei Hersteller:
Voere und Tornado, wobei bei Letzterem vier von vier, die ich kenne Probleme machten.

Ich habe einen custom 98er, mit abschwenkbarem Magazindeckel. Das funktioniert gut und man muss die Patronen nicht einzeln rausrepetieren.
 

JMB

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gletscherpris schrieb:
Die Sache macht Sinn wenn man die kontrollierte Zuführung ausnutzt. Soll heißen: Karabiner laden und den Kammerstängel dann wieder so weit anheben dass die Verriegelungswarzen grad noch so eben verhindern dass der Verschluß nach hinten rutschen kann (und Lärm macht).
Ich geh jetzt nicht extra an den Schrank zum probieren, aber dann sollte eigentlich ein Abdrücken nicht möglich sein.
Abdrücken geht (im Ggs. zum 93er), aber die Ausformung der Vorderseite des Tellers am Schlagbolzen verhindert, dass er ganz nach vorne durchschlagen kann.
gletscherpris schrieb:
Hat man dann sein Gewehr in der Hand und geht vor, lässt man den Daumen einfach rechts vom Schaft (über dem Stängel) statt ihn wie eigentlich üblich über den Schaft zu legen. Der Daumen sorgt dann natürlich auch noch zusätzlich dafür dass sich der Verschluß nicht selbstständig macht.
Muß es dann schnell gehen: Daumen runter und abdrücken. Soll es leise gehen dann eben vooorsichtig fertig verriegeln.
Bei dem ganzen Unternehmen, mit der ständigen Gefahr überraschenden Feindkontakts, auch noch darauf achten müssen, dass der Kammerstängel weder nach oben noch nach unten geht? :no:
gletscherpris schrieb:
Immer noch ein gewagtes Spiel, ab einem gewissen Grad an "Verschluß ein wenig zu" sollte der 98er "von selber" beim Abdrücken zumachen und auch knallen.
Dieser "gewisse Grad" ist aber sehr nahe an "ganz unten", ansonsten (ver-)braucht das Verriegeln so viel Energie, dass der Rest (meistens) nicht mehr zum Zünden reicht.


WaiHei
 

JMB

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Stoeberjaeger schrieb:
Haubentaucher schrieb:
.....Dann lege ich eine moderne 98er Jagdwaffe daneben. Da dauert es meist ein paar Minuten bis sie merken wie ....
...wenig ihr Ausbilder doch von Präzision bei Jagdbüchsen versteht! ;)
Ein sehr pauschales (Vor-)Urteil und noch dazu meist falsch:
Wenn der Jungjäger nicht schon sehr ambitionierter Sportschütze ist, wie soll er dann merken, dass der Ausbilder keine Ahnung haben soll?

Trotz der Theorien über Zündverzugszeit, Schlagbolzengewicht, zu hoher Schlagenergie, zu offener, nicht verwindungssteifer Hülse ... gibt es sehr präzise schießende 98er.
Sicher nichts für Benchrest o. Long Range, aber jagdlich auch auf deutlich über 100m alle mal ausreichend.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
...Ein sehr pauschales (Vor-)Urteil....

Ist ein Erfahrungswert aus fast einem Jahrzehnt eigener Waffenausbildung und anschließend 8 Jahre Waffen/Hunde-Prüfertätigkeit, in denen immer wieder Jungjäger(-anwärter) mit vom pers. Geschmack ihrer Ausbilder "indoktriniertem Lodenjockel-Gedankengut" aufkreuzten und damit entweder verunsichert oder auf gänzlich schlechter Schiene liefen. Es ist imho keinesfalls Aufgabe eines Waffenkunde-Ausbilders, den noch rohen Schützlingen seine grundeigenen Ideen mit ins Jägerleben zu geben. Ein objektiv sachgerechtes Präsentieren der Systeme reicht völlig und daraus darf sich jeder selbst seine Lösung basteln. Was man dabei in einigen Jahren Jägerprüfungspraxis bei hunderten Aspiranten erlebt, ist haarsträubend und fällt eben oft in peinlicher Weise auf die Ausbilder zurück.


JMB schrieb:
....Wenn der Jungjäger nicht schon sehr ambitionierter Sportschütze ist, wie soll er dann merken, dass der Ausbilder keine Ahnung haben soll?...

Anfangs gar nicht, erst später, wenn er sich mit solchen Äußerungen blamiert, das ist ja das Traurige.

JMB schrieb:
......Trotz der Theorien über Zündverzugszeit, Schlagbolzengewicht, zu hoher Schlagenergie, zu offener, nicht verwindungssteifer Hülse ... gibt es sehr präzise schießende 98er...

Ja, die gibt es. Nur eben ausnahmsweise und dann i.d.R. erst nach fachkundiger Überarbeitung und unbedingt mit guter Kunststoffbettung, denn sein größtes Problem, die geringe Bettungsfläche, insbes. in einem Holzschaft, ist für dauerhaft präzises Schießen sehr abträglich. Dabei ist weniger der erreichbare Streukreis das Kriterium, als vielmehr die nicht zuverlässig konstante Treffpunktlage unter wechselnden klimatischen Bedingungen. Was am 98er auch nervt, ist seine schwere Spannkurve, die Sicherungsflügelhöhe, das Magazin, die Zuführrampe, verbeulte Patronenspitzen im Magazin, u.s.w.....

Für eine Nachsuchenbüchse ist der 98er m. E. noch immer schwer zu toppen, weil er absolut zuverlässig auch im größten Dreck funktioniert und dabei quasi null Präzisionsanforderungen erfüllen muss. Kriegswaffenherkunft eben.
 
Y

Yumitori

Guest
@ Stoeberjäger

"... Präzision bei Jagdbüchsen" ist sicher auch auf 250m noch sehr wünschenswert - und darunter noch viel mehr - aber ich muss mich immer wieder wundern, wie oft auch auf jagdlich relevante Entfernungen hier in D (ich rede ausdrücklich nicht von Schottland, wirklichem Hochgebirge und dergl.!) eine Präzision eingefordert wird, die viele Schützen - mich eingeschlossen! - nicht annähernd wirklich ausnutzen können.
Wobei das für mich nicht so tragisch ist - denn ich schiesse niemals auf Wild, das ich nicht perfekt ansprechen kann - und d a s ist auf Entfernungen über 200m sehr oft nicht mal mit Spektiv möglich.
(Hat jetzt aber nichts mit Deinem Beitrag zu tun, ist klar, schreib' ich nur der Vollständigkeit halber...)

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Yumitori schrieb:
....aber ich muss mich immer wieder wundern, wie oft auch auf jagdlich relevante Entfernungen hier in D ... eine Präzision eingefordert wird, die viele Schützen - mich eingeschlossen! - nicht annähernd wirklich ausnutzen können....

Yumitori,
einfordern werde ich solche Präzision für meine eigenen Büchsen, anderen empfehle ich sie nur, weil man bei einer Neuanschaffung noch nicht weiß, wie sich der Waffen-Besitzer mal entwickeln wird und zu viel Präzision kaum möglich ist, wobei ich unter Präzision auch den Verwendungszweck einschließe, der bei einer taktischen Waffe eher auf Funktion und bei einer BR-Büchse eher auf gerinste Toleranzen ausgelegt sein wird.

Da für Jäger i.d.R. die zuverlässige Platzierung des "cold-bore-shot" von Bedeutung ist, halte ich für übliche jagdliche Zwecke die konstante TPL für wichtiger als kleinste Streukreise, und da sind einfach spannungsfrei in Kunststoff (Schichtholz) oder Alu gebettete Systeme im deutlichen Vorteil!

Kleine Streukreise machen zuerst viel Freude und werden dann wichtig, wenn ich die Präzision auch auf kleine weite Ziele brauche.
 
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JMB schrieb:
Pirschbezirk schrieb:
Ich habe einen 98er mit Einsteckmagazin (8*57).
Welcher Hersteller?
Ich kenne mindestens zwei Hersteller:
Voere und Tornado, wobei bei Letzterem vier von vier, die ich kenne Probleme machten

Tornado. Und ja ich weis dass die oft Probleme machen (sollen). Das hat sogar der Verkäufer damals gesagt und zugesichert dass sie den Prügel zurücknehmen, falls das mit dem Magazin nicht funktioniert. Ich habe allerdings keine Probleme festgestellt. Ob langsames oder schnelles repetieren, ich hatte nie das Problem dass die Patrone verkantet oder nicht ordentlich zugeführt wird. Im Schieskino ist mir einmal das Magazin beim ersten Schuß rausgefallen. Ich meine dass es nicht richtig eingerastet war. Klar, das könnte natürlich auch ein grundsätzliches Problem sein, aber das ist tatsächlich bisher nur einmal vorgekommen.

Zugegeben, das Magazin geht ein bischen hakelig rein. Aber ich habe mal eine Styer mit Plastikmagazin in der Hand gehabt, das war auch nicht besser. Und wenn das Magazin richtig drin ist, funktionierts (beim mir) völlig ohne Probleme. Und das bischen hakelig nehme ich gerne in Kauf dafür, dass ich nicht rausrepetieren muss.

Was gibt es denn für Probleme mit dem Tornado-Magazin?


PB
 
Y

Yumitori

Guest
Stoeberjaeger schrieb:
Yumitori schrieb:
....aber ich muss mich immer wieder wundern, wie oft auch auf jagdlich relevante Entfernungen hier in D ... eine Präzision eingefordert wird, die viele Schützen - mich eingeschlossen! - nicht annähernd wirklich ausnutzen können....

Yumitori,
einfordern werde ich solche Präzision für meine eigenen Büchsen, anderen empfehle ich sie nur, weil man bei einer Neuanschaffung noch nicht weiß, wie sich der Waffen-Besitzer mal entwickeln wird und zu viel Präzision kaum möglich ist, wobei ich unter Präzision auch den Verwendungszweck einschließe, der bei einer taktischen Waffe eher auf Funktion und bei einer BR-Büchse eher auf gerinste Toleranzen ausgelegt sein wird.

Da für Jäger i.d.R. die zuverlässige Platzierung des "cold-bore-shot" von Bedeutung ist, halte ich für übliche jagdliche Zwecke die konstante TPL für wichtiger als kleinste Streukreise, und da sind einfach spannungsfrei in Kunststoff (Schichtholz) oder Alu gebettete Systeme im deutlichen Vorteil!

Kleine Streukreise machen zuerst viel Freude und werden dann wichtig, wenn ich die Präzision auch auf kleine weite Ziele brauche.

Moin,

ich sehe, wir sind doch ziemlich nahe beieinander - wobei ich vor einigen Jahren - aber das ist k e i n Widerspruch zu Deiner Äusserung! - sehr verblüfft war, wie wenig robust sich ein militärisches Scharfschützengewehr zeigte - der Schütze stiess - wirklich nicht allzu fest - mit dem Lauf (und nur mit diesem!) gegen die B-Säule seinesPKW beim Ausladen der Waffe und diese schoss 30 cm von der am Morgen auf dem Schießstand (auch von mir) geschossenen Gruppe entfernt.
Ich sag' das auch nur, weil ich dachte, es sei inzwischen möglich, wirklich robuste SSG zu bauen.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Stoeberjaeger schrieb:
...wenig ihr Ausbilder doch von Präzision bei Jagdbüchsen versteht! ;)

... meinen Text offenbar nicht gelesen du hast! :p Könnte mich nämlich nicht entsinnen, das ich da was von Präzision geschrieben habe, es ging ausschließlich darum, daß man durchaus auch heute noch 98er wunderbar als Jagdwaffe einsetzen kann. Und jagdlich reicht die Präzision auch der meisten alten 98er locker aus und ist sowieso meist besser als die Präzision des Steuermanns hinter dem Schaft! Und wenn dann noch unbedingte Zuverlässigkeit in jeder Lage benötigt benötigt, dann möge die echte Mauser mit ihm sein! :biggrin: Aber sei beruhigt, trotz meiner Leidenschaft zum alten Mauserstahl, wird bei uns völlig wertneutral und sehr breit gefächert unterrichtet! Wir verwenden auf dem Stand bei den Büchsen z.B. derzeit Blaser R93 und Heym SR21, dennoch ist natürlich das "schrankfertig machen" oder die Beschreibung der Dreistellungs-Sicherung eines 98er ein wichtiger Bestandteil der Handhabungs- und Technik-Ausbildung, findet man doch ganz ähnliche Technik auch bei so vielen anderen, angeblich viel moderneren und sogar noch präziseren Waffenmodellen und -herstellern. Warum wohl? :lol:

Und zum Thema Magazin: Mein Drückjagd-98er hat ein Voere-Klappdeckelmagazin, geladen wird er also ganz normal von oben und entladen ganz bequem von unten. (Nach-)Geladen ist die Voere auf diese Weise schneller als wenn man erst das leere Magazin herausnehmen, es mit zwei Händen laden (heisst: Waffe aus der Hand legen oder wegstellen) und wieder einführen muss. Wer die Laderei noch schneller braucht: Mein Nachsuche- und Schlechtwetter-98er ist "serienmässig" da geht das Laden noch schneller, nämlich dem Ladestreifen. Nicht das ich diese Art der "Druckbetankung" je wirklich gebraucht hätte, aber das Gesicht der Mitjäger ist es jedesmal wert! :biggrin:

Markus
 

JMB

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Pirschbezirk schrieb:
Was gibt es denn für Probleme mit dem Tornado-Magazin?
Die von Dir beschriebenen:
Patronen verkanten beim Zuführen
Magazin-Arrettierung hält dem Rückstoß nicht stand (Magazin rutsch ein Stück aus dem Schacht und es wird keine Patrone mehr zugeführt)


WaiHei
 
A

anonym

Guest
JMB schrieb:
gletscherpris schrieb:
Die Sache macht Sinn wenn man die kontrollierte Zuführung ausnutzt. Soll heißen: Karabiner laden und den Kammerstängel dann wieder so weit anheben dass die Verriegelungswarzen grad noch so eben verhindern dass der Verschluß nach hinten rutschen kann (und Lärm macht).
Ich geh jetzt nicht extra an den Schrank zum probieren, aber dann sollte eigentlich ein Abdrücken nicht möglich sein.
Abdrücken geht (im Ggs. zum 93er), aber die Ausformung der Vorderseite des Tellers am Schlagbolzen verhindert, dass er ganz nach vorne durchschlagen kann.
Jetzt hast mich doch noch an den Schrank gezwungen. 8)
Probiert mit originalem, unverbastelten Karabiner (mit Mausertonne). GEHT, ohne dass ein Abdrücken möglich wär.

JMB schrieb:
gletscherpris schrieb:
Hat man dann sein Gewehr in der Hand und geht vor, lässt man den Daumen einfach rechts vom Schaft (über dem Stängel) statt ihn wie eigentlich üblich über den Schaft zu legen. Der Daumen sorgt dann natürlich auch noch zusätzlich dafür dass sich der Verschluß nicht selbstständig macht.
Muß es dann schnell gehen: Daumen runter und abdrücken. Soll es leise gehen dann eben vooorsichtig fertig verriegeln.
Bei dem ganzen Unternehmen, mit der ständigen Gefahr überraschenden Feindkontakts, auch noch darauf achten müssen, dass der Kammerstängel weder nach oben noch nach unten geht? :no:
Das hast Du nicht ganz richtig verstanden, scheint mir.
Stell Dir einfach vor Du würdest den Karabiner beim Vorgehen (Wohlgemerkt: Es war die Rede von Stoßtrupps) in etwa so halten wie Du es beim Tontaubenschießen mit der Flinte machst wenn Du auf die Taube wartest.
Stängel hoch (fast ganz) und Daumen druff, so dass Du nur noch runterdrücken musst.
Ich kriegs hin.

Einerlei, ich war damals nicht dabei. Zum Glück.
Aber so (plus die reine Vermutung eines Mißverständnisses) hat die Sache Sinn.

WaiHei :cheers:
 
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JMB schrieb:
Pirschbezirk schrieb:
Was gibt es denn für Probleme mit dem Tornado-Magazin?
Die von Dir beschriebenen:
Patronen verkanten beim Zuführen
Magazin-Arrettierung hält dem Rückstoß nicht stand (Magazin rutsch ein Stück aus dem Schacht und es wird keine Patrone mehr zugeführt)

Ok, dann habe ich wohl Glück gehabt mit meinem guten Stück. Das ist bei mir noch nie passiert. Außer eben dass das Magazin einmal komplett rausgefallen ist, das schiebe ich aber darauf dass es nicht ordentlich eingerastet war.

PB
 

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