6,5 Creedmoor - Kahlwild

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Das bekommst du nicht hin, und zwar, weil es bei vergleichbaren Lauflängen/Drücken und den aktuell verfügbaren Pulvern physikalisch nicht möglich ist.
Die Druckkurven beider Kaliber unterscheiden sich nicht wesentlich. Daher wird die 6,5 bei gleichen Geschossmassen innerballistisch gegenüber der .308 immer das Nachsehen haben.
Die 6.5 CM hat außenballistische Vorteile aufgrund des besseren BCs, die aber erst auf Entfernungen eine Rolle spielen, die in DE jagdlich eher nicht relevant sind.
Dennoch, auf die in DE üblichen jagdlichen Entfernungen (< 300 m) wird man zwischen der .308 und der 6.5 CM kaum Unterschiede sehen. Ich nutze die 6.5 CM seit 4-5 Jahren inzwischen mit dem 127 grains Barnes LRX (knapp über 3000 J) als Hauptwaffe für alles (Sau, Reh, Fuchs …) und sehe in der Tötungswirkung keine Unterschiede zur .30-06. Das heißt aber nicht, dass es diese nicht gibt, ich habe sie womöglich nur nicht gesehen. Geschossen habe ich Sauen bis 75 Kg.
Auf die in DE jagdlich üblichen Entfernungen sollten 3000 J bei gutem, dem Wild angepasstem Geschoss auf alles reichen. Auf kurze Entfernungen braucht man sich keine Sorgen wegen fehlender Wirkung machen. Wenn 2000-2500 Joule im Brustkorb explodieren, wird kaum ein Wild in DE mehr weit gehen. Der Fokus liegt auf dem Treffen und der adäquaten Wahl des Geschosses. Und die 6,5 Geschosspalette ist für das in DE vorkommende Wild ausreichend, um sich keine Sorgen wegen der fehlenden Tiefenwirkung machen zu müssen.
Das Problem mit solchen Foren ist, dass nur wenige der Leute realisieren, dass sie nur ihr Gefühl zum Besten geben, wenn sie über Kaliber, Geschosse und ihre Wirkung schwadronieren.
Vielen Dank für Deine Mühe. Aber wir reden von zwei Paar Stiefeln.

Es geht mir weder um Innenballistik oder Außenballistik, sondern allein um die Phase ab dem Auftreffen des Projektils auf das Wild. Für diese Betrachtung ist alles andere Wurscht. Und freilich kann man für diese fiktive Betrachtung festlegen, dass beide Projektile mit gleicher Geschwindigkeit auftreffen.

Solche bereinigten Modelle sind üblich, um Varianten zu vergleichen und/oder Sachverhalte zu verstehen. Dieses Prinzip bekommen Schulkinder bereits in der Grundschule anhand von Textaufgaben serviert. Ich verstehe, was Du sagen möchtest, ist aber eine andere Baustelle.🍻
 
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@P226, verstehe ich deinen Beitrag richtig, dass du mit dem 127gr LRX auf alles Wild zufrieden bist?
Barnes hat sicher hervorragende Jagdgeschosse!
 
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Dieses Bild veranschaulicht das ganze Dilemma. Beide entwickeln annähernd die gleiche Leistung. Links die auf sportliche Höchstleistung getrimmte 6,5 Creedmoor, rechts die jagdliche 6,5x57. Ja, man kann mit dem linken auch ackern,..... aber man sollte einem Bauern der das tatsächlich macht besser nicht widersprechen.

HWL
 
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Mit dem Nachteil dass man auf Kurzdistanz Gulasch für seinen Vierbeiner produziert…
Woher stammen diese Informationen? Ich hab mit meiner prc und eldx auch viele Rehe unter 100m erlegt und Entwertung war gut. Ein Kumpel von mir wollte das auch nicht glauben und hab ihm dann von meiner nächsten erlegung ein Photo geschickt- ich denke ich hab’s auch mal im 6.5prc Faden gepostet. Ein anderer Bekannter hat allerdings Riesen Probleme was die Entwertung angeht . Er schießt eine cz LL weiß ich nicht und ich eine blaser r8 mit 65 LL. Der große Unterschied ist eigentlich nur, dass er die eldx selbst verlät und ich die Fabrik Labor nehme
 
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Die Erfahrung stamm aus meiner 6,5x55 un einer sehr strammen Ladung, und die PRC kann sicher mehr als die Schwedin.

Auf welche V0 hast Du deine ELd-X geladen. Hast auch mal was auf 50-60 m mit erlegt?
 
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Ca 60m war die geringste Distanz bei rehwild. War ein abgekommener Jährling mit 8,5 kg. Ansonsten eher 80 bis 250m.
Ich nehme Fabrik Labo ich lade nicht selbst. In meiner 270 hat mir die eldx auch weniger gut gefallen. Ausschusslöcher waren wesentlich größer.
 
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Und warum schießt man so spitz?
Dachte das Schmaltier war das schon bekannte verweiste Kalb, da dies allein mit einem Hirsch unterwegs war. Und da nutzte ich die erst beste Gelegenheit.

Nur für die Besserwisser im vorhinein, wieso man ein Schmaltier mit einem Kalb verwechseln kann:

Das Schmaltier war auch eher kleiner( glaub hatte 56 kg) und die Kälber sind im Dezember nur mehr unwesentlich kleiner als ein Schmaltier. Hatte als Größenvergleich nur einen starken Hirsch.

Aber im allgemeinen zur Frage, das Wild steht hald einfach nicht immer Breit wie es in den Büchern aufgezeigt wird. Jagd ist sehr oft anders.
 
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@P226, verstehe ich deinen Beitrag richtig, dass du mit dem 127gr LRX auf alles Wild zufrieden bist?
Barnes hat sicher hervorragende Jagdgeschosse!
Ich verwende Barnes Geschosse schon sehr lange in diversen Kalibern mit guten Ergebnissen hinsichtlich der Präzision und Wirkung.
Daher hatte ich bei Erwerb der 6.5 CM auch vor, diese Geschosse zu nutzen.
Ich schieße einen Atzl-Lauf (R8, 62 cm/eff. 60 cm Lauflänge) in der 6.5 CM, Drall 7,99“.
Damit erreiche ich 870 m/s mit dem 127 grs Barnes LRX Geschoss.
Aus der .270 Win mit 130 grs Barnes TTSX und (R8, 58 cm/eff. 56 cm Lauflänge) sind es 878 m/s Mündungsgeschwindigkeit.
Das sind mit dem 3 grs schwereren Geschoss satte 8 m/s mehr an Geschwindigkeitszuwachs als mit der 6.5 CM. Um auf diese Geschwindigkeit zu kommen, muss ich aber gute 10 grs mehr an Pulver verbrennen als bei der 6.5 CM.
Für beide Laborierungen verwende ich das einbasige RS62.
Laut Hersteller soll es etwas netter (ca. 30%) zum Lauf sein als das zweibasige, leistungsfähigere und deutlich temperaturunempfindlichere RS60. Als Sportschütze würde ich klar das RS60 favorisieren, als Jäger reicht mir das RS62.
Geschwindigkeiten (820-880, max. 900 m/s) in Kombination mit den Barnes Geschossen haben sich für mich als nahezu ideal herausgestellt in Bezug auf die Entfernungen (< 200 m) und die Wildstärken auf die ich jage.
Mehr brauche und will ich nicht. Geschwindigkeiten über 900 m/s können Jagdgeschosse (selbst als monolithische Kupfergeschosse) auf kurze Entfernungen kaum standhalten, sie werden überfordert und zersplittern. Und das ist definitiv nicht mein Ziel.
Zu konstatieren ist, dass beschossenes Wild auch mit der 6.5 CM genauso tot umfällt wie mit der .270 oder gar .30-06, und ich sehe keinen Unterschied in den Fluchtstrecken.
Bei stärkeren Stücken, da, wo ausreichend Widerstand vorhanden ist, kann die Kleine ganz schön giftig sein.
In ballistischer Seife wird man die Mehrleistung von 500 – 800 Joule der .30-06, vor allem wenn das Geschoss zum Stehen kommt, sicher sehen. In der jagdlichen Praxis, wo es nur auf die Tötungswirkung ankommt, verwischen die Grenzen, wenn man auf kurze Entfernungen europäisches Wild jagt und dem Wild angepasste Geschosse verwendet: 2000 Joule Energieumsatz im Brustkorb quittiert jedes Wild in DE mit sofortigem Ableben. Wenn irgendwelche Organe in Fetzen hängen, spielt es nur eine untergeordnete Rolle, wie sehr diese in Fetzen hängen. Auch ist nicht gesagt, ob nicht gerade das kleinere Kaliber die größere Wirkung zeigt, weil es aufgrund der dünneren Geschosswände beispielsweise besser anspricht und dementsprechend mehr Energie an der richtigen Stelle umsetzt, während ein anderes potenteres Geschoss nur mit mehr Energie im Dreck landet. Natürlich kann man sich auch andere Szenarien ausdenken, wo das potentere Geschoss Vorteile hat. Das sind aber überwiegend akademische Diskussionen, weil eben kein Schuss und kein Szenario gleich ist.
Fakt ist, dass jedes Kaliber, das 1000-1500 Joule im Brustkorb an den vitalen Stellen eines Lebewesens in der Lage ist umzusetzen, dieses Lebewesen auch schlagartig töten wird. Und das kann die 6.5 CM, wenn man die verfügbare Geschosspalette, die Wildstärken und die Entfernungen, die in DE jagdlich infrage kommen, in Betracht zieht.
Magnums oder potentere Kaliber benötigt man nur, wenn es über 300 m und oder deutlich schwereres Wild als üblich geht.
Ich würde auf einen schweren Hirsch oder Drückjagd im Zweifel auch die .30-06 nehmen. Ich gestehe aber gleichzeitig auch, dass ich das nicht tun würde, weil ich es besser weiß, sondern ich würde es einfach nur aus einem Gefühl heraus tun.

Mein Kurzfazit nach 24 Jahren Jagd und der Nutzung von Kalibern wie 9.3x62, 8x68S, .30-06, .270 Win, 6.5 CM: Tendenziell schießen wir in DE mit Kanonen auf Spatzen!
 
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Hallo!

Bin hier auch in in vielem was P226 schreibt, seiner Meinung.

Hatte selbst nen Atzl WL 6,5x55 in ner R93, verwendete als Geschosse jagdlich Scirocco II und eben Barnes LRX da diese form und gewichtsähnlich sind. Einzige Vorteil der CM ist das sie selbe V0 mit etwas weniger Pulver generiert, aber mehr P auch wiederum als die Schwedin hat! Selbst geladen mit RS60 und gleicher Ladung. Bloß L6 etwas angepasst. Schossen praktisch Loch an Loch. Gemessen via Labradar 875m und 885m/s. Ladung jeweils hart an der Grenze aber damit schossen beide Geschosse eben gut. Jagdlich finde Ich auch die V0 bzw VZ als sehr wichtig. Bis 900m passt, mehr braucht es für normale jagdliche Bedingungen so bis auf 200m absolut nicht! Beide lieferten ca.2500Joule auf 200m und ne Top Balistik ebenso. (Ne 308 oder sogar 30.06 Fabrikslabo ist da nicht besser an Energie! habe einige Nahmhafte mit selben Labradar gemessen und via Apps nachgerechnet) Da würde Ich eher die Geschosskonstrution beachten. Zerleger oder Tlm verwende ich schon länger nicht mehr. Habe den WL ins Alpenvorland verkauft. Der neue Besitzer rief mich dann mal an und sagte er hätte aus einem grösseren RW Rudel 2 Spiesser und 1 Schmaltier auf 100 und 150m erlegen können. Schmaltier lag direkt, beide weiteren Stücke liefen noch so 50 bis 80m mit guter Schweissfährte. Resumee, Geschosse seine zu hart da auch die Ausschüsse ordentlich waren so 5x5cm. aber Wildpret top. das war auch mein Gedanke für diese Kombi. Kurze Fluchtstrecken nahm Ich in Kauf bei schwachen Wild und falls mal der Lebenskeiler vor mir steht, machte Ich mir auch keine Sorgen wegen zu wenig Leistung. Selbst habe Ich nur wenige Rehe damit erlegt aber entweder bumm um oder doch kurze Fluchten vor allem bei LRX. es geht durch wie Butter, meinen Hund hats gefreut. Daher sollte das bis auf vernünftige Distanzen in unseren Breitengraden beim Ansitz sehr viel jadglich abdecken. Drückjagd weniger weil 6,5er nicht gerne gesehen werden, auch wenn eigentlich genug Leistung anliegt. Jetzt verwende Ich nur noch 30.06 ebenso mit RS60 und 150er TTSX ebenfalls auf so 880m V0 angepasst. Generell gute Wirkung auf sämtliches Wild bei mir (1-80kg aufgebrochen, RW hab Ich nicht hier), Balistik auch ganz ok bis 200m und das Wildpret passt auch fast immer. Ich setze eigentlich nur mehr auf Top gebondete oder Deformierer wie TTSX. und bei dem Geschwindigkeitsfenster was P226 erläutert hat. Das gibt zu 98% immer Ausschuss. Gut für Anschusssuche und was dann evtl. dahinter nachfolgt. Habe jetzt das erste TTSX bergen können nach 7 Jahren. Keiler (60kg aufgebr.) auf 5m, war angeschweisst und kam direkt von hinten auf mich zu. Schuss ging unterm Licht rein und Geschoss steckte in der Keule.
Also fast nen Meter durch. von 150grn orig. Gewicht sind 140grn geblieben. Was will man mehr...

Grüsse Brackinger
 
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Die beiden letzten Berichte waren sehr informativ, danke!!
Ich bin nun überzeugt, mit guten bleifreien Geschossen, wie LRX, TTSX, Blade usw ist Kahlwild problemlos möglich!
 
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...
Ich schieße einen Atzl-Lauf (R8, 62 cm/eff. 60 cm Lauflänge) in der 6.5 CM, Drall 7,99“.
Damit erreiche ich 870 m/s mit dem 127 grs Barnes LRX Geschoss.
...
Ich verwende eine recht ähnliche Ladung #25

Die Führbandgeschosse sind mir lieber als die mit Entlastungsrillen und die Verfügbarkeit war bisher unoroblematisch.

IMG_1869.jpeg

Ist bis schottisches Rotwild gedacht. Die alte Ladung war 7x57R in TTSX 120gr. mit 906 m/s.

Zumindest wenn sich die antwortenden auf die Ausgangsfrage besinnen wollten, wie schwer ist denn Kahlwild? Wie schwer werden denn Gams?
 
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Natürlich kann man alles hier vorkommende Wild damit sicher erlegen. Den letzten Hirsch, den ich mit der Creedmoor und 130grs AB schoss ging noch 20 Schritt. Kein Anschuss, keine Pirschzeichen kein Ausschuss. Der Hirsch zeichnete klassisch mit etwas einschusseitig steifem Vorderlauf abgehend und klappte dann gleich um. Eigentlich super. Geschoss steckte unter der Decke.

Ich habe eine halbe Stunde nach Anschuss und Pirschzeichen gesucht. Nichts. Und das mag ich nicht.

War mit der 6,5x55 genauso. Häufig. 100m Totsuche auf lumpigen 11kg Jährlingsbock usw...

Das nervt auf Dauer und deswegen nehme ich jetzt was stärkeres.
 
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Ich habe bei Tikka deswegen angefragt. Die Knallis haben mir den einzigen nichttötenden Lauf eingebaut, den sie 2021 hatten. Tja, hätte ich wissen müssen...
Bei allen anderen Creedmoors' tritt dieses Phänomen nicht auf, da liegt alles im Knall. Auf jede Entfernung. Diese Glückspilze, die die anderen Tikkas erwischt haben. Verdammt aber auch.
 

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