6,5 Creedmoor - Kahlwild

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... hm - das ist ein interessanter Faden.
Bei mir macht eine 6,5CM seit einem Jahr einen guten Job - bisher nur Rehwild.
Die Motivation für die 6,5CM resultiert aus den juristischen Rahmenbedingungen für SW.
SW kommt bei mir/uns vermehrt vor, so dass ich die 5,6er und 6,0er ausgesondert habe.
Zum Kahlwild - ich würde es mir zutrauen, mit der 6,5CM auch Kahlwild zu schießen.
Ähnlich auch mit (m)einer 6,5x57R.
Nur wenn eine Einladung auf Kahlwild aufschlagen sollte, dann würde ich zur 7x64 greifen.
Keine Fragen, keine Sorgen ... funktioniert einfach.
Vorstehend war mal der Brunfthirsch in Ungarn angesprochen.
Da funktioniert eine 7x64 auch, aber ich würde trotzdem (m)eine 8x68S mitnehmen.
Denn ich bin kein Freund der leicht motorisierten Varianten, auch wenn das i.d.R. reicht.
Genaugenommen locker reicht ;)
Aber ein bisschen mehr, gibt mir einfach ein besseres Gefühl :cool:
 
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Bei mir lag bisher mit der Creedmoor alles im Knall oder ging maximal 15m. Vorrangig Rehwild und einige Sauen, nur eine davon kräftiger. Aber das ist die typische Strecke hier. Sauen eher selten und auch keine Giganten. Insofern bin ich da so entspannt, dass ich sogar noch einen Gang zurück schalte und eine 6.5 Grendel mit dem gleichen Einsatzzweck ausprobieren werde. Also Waffe für alles außer DJ. Zur dezidierten Sauenjagd im Revier vom Kumpel kommt auch die .308 mit (schon allein da BaWü und bleifrei). Aber besorgniserregend unterbewaffnet würde ich mich weder mit der Creedmoor noch mit der Grendel fühlen. 2000J+ im Thorax quittiert jedes Wild hier bei uns mit dem raschen Ableben.
 
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Aber ein bisschen mehr, gibt mir einfach ein besseres Gefühl :cool:
Das ist bei mir auf der Drückjagd so, weil da der Treffer eben nicht immer 100% richtig sitzt.

Beim Ansitz ist mir was kleineres lieber, da ich damit präziser schieße. Das liegt zwar vermutlich eher an meinen Waffen und nicht (nur) an den Kalibern, aber auch allgemein schießen viele Schützen mit etwas "zahmeren" Kalibern besser.

Gerade bei der Creedmoor profitiert man auch noch vom modernen Design und der damit höheren Eigenpräzision der Patrone.
Ich habe mir vor einiger Zeit eine Bergara B14 mit Lochschaft in 6,5 PRC gekauft, die nach den gleichen Prinzipien entwickelt wurde. Die Waffe (bzw. ich mit der Waffe) schießt verlässlich 0,5 MOA 5er-Gruppen auf 100 m. Egal mit welcher meiner "stärkeren" Waffen ich das vergleiche, da kommt keine ran. Weder die .300 Win Mag, noch die 8x68S und schon gar nicht die 9,3x62, bzw. 9,3x64.

Da merkt man schon, dass gerade die 6,5 Creedmoor und die diversen PRC Kaliber deutlich engere Toleranzen haben als die "alten" Patronen, gerade was den Übergangskonus betrifft.
Es macht eben einen Unterschied, ob ein Geschoss 0,0005 Zoll Spiel im Übergangskonus hat oder ob das Spiel mit 0,005 Zoll um den Faktor 10 höher ist. Bei den "modernen" Patronen wird das Geschoss also deutlich gerader (nahezu perfekt parallel zur Seelenachse) in die Züge und Felder gequetscht, was logischerweise auch zu besserer Präzision führt.

Ein weitere Vorteil der 6,5er Kaliber ist der geringere Rückstoß. Gepaart mit dem geringen bis nicht vorhandenen Mündungsblitz, fällt es deutlich leichter, das Ziel nach dem Schuss im Zielfernrohr zu behalten und so schnell nachschießen zu können, falls nötig.

Bisher habe ich noch nicht viel Wild mit der Waffe erlegt, aber die bisherigen Ergebnisse überzeugen:

- Keiler, 86 kg, 45 m, Schuss durch beide Blätter, Ausschuss, Flucht ca. 15 m
- Überläuferbache, 50 kg, 120 m, Ein- und Ausschuss hinterm Blatt, lag im Knall
- Keiler 112 kg, 165 m, Einschuss hinterm Blatt, Ausschuss (!) auf dem Blatt, Flucht 25 m
- Ricke, 19 kg, 205 m, Ein- und Ausschuss hinter dem Blatt, lag im Knall

Zur Ricke, um vom Thema abweichenden Diskussionen vorzubeugen:
Ja, muss man auf die Entfernung nicht zwingend machen. Ich war mir aber sicher, dass sowohl die Waffe als auch ich selbst dazu in der Lage sind, von daher ist das für mich am letzten Tag der Jagdzeit des Rehwildes mal vertretbar. Im Nachhinein stellte sich sogar heraus, dass das Stücke einen beginnenden Strahlenpilz hatte. Auch wenn ich das beim Ansprechen auf die Entfernung natürlich nicht sehen konnte, ist es umso schöner, dass es noch dazu ein Hegeabschuss war.
 
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Seltsam, meine 8x68 schiesst 5 Schuss auf ein Pflaster und die 9,3x64 eines Kollegen ebenso.
Kann ja auch an den entsprechenden Waffen-Munitions-Kombination liegen. Es sagt ja niemand, dass sowas mit diesen Patronen generell nicht möglich ist, es ist aber oft deutlich schwerer die passende Laborierung zu finden.
Die Patronen mit modernerem Design minimieren einfach die Fehlerquellen, wodurch die Waffen in der Regel deutlich weniger munitionsfühlig sind.

Meiner Bergara ist völlig egal, welche Patrone ich da reinstopfe. Da ich für die nicht selbst laden möchte, habe ich gleich mit der Waffe 5 verschiedene Sorten Fabrikmunition gekauft:

- Hornady ELD Match 147 grains (zum groben Einschießen)
- Hornady Precision Hunter ELD-X 143 grains
- Hornady Outfitter CX 130 grains
- Norma Whitetail 140 grains
- Norma Bondstrike Extreme 143 grains

Alle 5 schießen Streukreise unter 0,75 MOA, die Hornady ELD-X und die Hornady ELD Match beide 0,5 MOA.

Die 3 Sorten Hornady und die Norma Bondstrike Extreme schießen sogar so eng zusammen, dass ich die problemlos im Wechsel verwenden kann, ohne neu einzuschießen. Das sind Abweichungen von maximal 3 cm in der Höhe und 1 cm seitlich.

Die Whitetail fällt ein wenig aus dem Muster, die liegt fast 8 cm tiefer als die anderen. Allerdings ist die ja nun auch nicht gerade aerodynamisch geformt...

Und abgesehen von der Präzision bleibt eben das Argument mit dem Rückstoß und dem Mündungsfeuer. Bei einer 8x68S das Zeichnen des Stücks zu beobachten, fällt mir zumindest schwer. Wenn ich das Mehr an Energie und Geschossdurchmesser nicht brauche, weil die Stücke mit der 6,5 PRC genauso liegen und kaum Fluchtstrecke haben, wieso soll ich mir dann mit einem stärkeren Kaliber die ganzen Nachteile erkaufen?

Versteh mich nicht falsch, ich mag auch meine "dicken Pillen". Die dürfen dann aber doch eher im Ausland auf deutlich stärkeres Wild ran. Ende des Jahres ist wieder Urlaub bei meinen Verwandten in Namibia geplant, da darf dann auch gerne wieder die 9,3x64 mit. Für alles Wild ab Blue Wildebeest aufwärts ist das die passendere Medizin.
 
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Ist mir zuviel Theorie. Beide genannten Kaliber, die .300 WinMag eingeschlossen, vertragen jede Menge Laborierungen. Bleifrei eingeschlossen. Bei letzterem ist die CM 6,5 nicht sehr berühmt bzgl. Tötungswirkung.
 
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Ist mir zuviel Theorie. Beide genannten Kaliber, die .300 WinMag eingeschlossen, vertragen jede Menge Laborierungen. Bleifrei eingeschlossen. Bei letzterem ist die CM 6,5 nicht sehr berühmt bzgl. Tötungswirkung.
Zur Tötungswirkung von bleifreien Geschossen kann ich in dem Kaliber noch nichts sagen, da wir in Thüringen noch Blei verschießen dürfen. Allgemein hängt das aber sicher vom entsprechenden Geschoss ab. Bei einem Vollkupfergeschoss sind etwas längere Totfluchten ja nicht unüblich.
Mit Splittergeschossen wie dem Evo Green von RWS sollte aber auch bleifrei nach ein paar Metern Endstation sein. Das erkauft man sich dann natürlich mit einem höheren Anteil an Hackfleisch...

Wenn ich allerdings daran denke, wie das ein oder andere Reh aussah, das ich mit der .300 Win Mag und Vollkupfergeschossen erlegt habe, nehme ich doch lieber das kleinere Kaliber und lass das Reh noch ein paar Meter weiter laufen, wenn ich denn bleifrei schießen muss. Die Hämatome haben sich teilweise von der Schulter bis zur Keule gezogen. Zu rasant ist eben auch nicht immer gut.

2000J+ im Thorax quittiert jedes Wild hier bei uns mit dem raschen Ableben.
Ich sage ja immer:

6,5 CM = 2000 Joule im Reh und 1000 Joule in der Erde.
.308 Win = 2000 Joule im Reh und 1500 Joule in der Erde.
.300 Win Mag = 2000 Joule im Reh und 3000 Joule in der Erde.

Gerade auf so schwaches Wild wie Rehwild ist die Geschossenergie völlig egal. Bei normalen Treffersitzen habe ich noch nie ein Reh gesehen, dass noch weiter als 50 Meter geflüchtet ist.
Beim Schwarzwild kann es halt mal vorkommen, dass man keinen Ausschuss hat. Ist aber bei einem Kammertreffer auch egal, das geht nicht mehr so weit, dass man es nicht trotzdem schnell finden würde.
 
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Hm - mal ganz subjektiv ;)
Ich will keinen zur 6,5CM überreden, aber das Kaliber auch nicht schlecht machen.
Sie ist sicherlich ein gutes und brauchbares Kaliber, aber was kann sie besser als eine 7x64?
Gefühlt eher nichts, wenn man den Fokus auf den jagdlichen Bereich reduzieren.
  • Für die 6,5CM spricht sicherlich der geringere Rückstoß, was bei einer
    Einzeljagd nicht so entscheidend ist.
  • Die Präzision der 6,5CM ist sicherlich überdurchschnittlich.
    Allerdings habe ich auch bei der 7x64, .300WM, 8x68S, usw. kein Problem
    mit der Präzision. Es reicht locker auch für Entfernungen jenseits der 200m.
  • Bei einer DJ auf SW bevorzuge ich traditionell eine 7x64.
    (Eine 7x64 liegt mir wie meine Flinte und ist daher fast alternativlos)
    Trotzdem geht seit ein paar Jahren eine .338FED mit zur DJ.
    Einfach, weil sich die Munition unspektakulär schießen lässt, eine umwerfende
    Wirkung mitbringt und zur Verwertung ein angenehmes Bild hinterlässt.
    Für mich eine annähernd optimale Variante.
Nur beim täglichen Einsatz in meinem Feldrevier ist eine 6,5CM fast optimal.
Sie ersetzt diverse Varianten von .222REM bis zur 6mmREM, weil sie effektiv, präzise
und im Zweifelsfall legal ist, auch wenn mal SW auftauchen sollte.

So viel meine Gedanken zur Thematik 😇
 
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Nur beim täglichen Einsatz in meinem Feldrevier ist eine 6,5CM fast optimal.
Sie ersetzt diverse Varianten von .222REM bis zur 6mmREM, weil sie effektiv, präzise
und im Zweifelsfall legal ist, auch wenn mal SW auftauchen sollte.
Genau das waren auch meine Gründe, warum ich die Bergara in 6,5 PRC gekauft habe.
Es ist eine kompakte, leichte Büchse mit überragendes Präzision und legal auf Hochwild. Noch dazu ist die Waffe für eine Variante mit Lochschaft sehr preiswert. Ursprünglich sollte sie meine Rehwildbüchse werden, mit der Option auch mal eine unerwartete Sau zu erlegen.
Inzwischen gefällt sie mir aber so gut, dass ich sie auch für den gezielten Ansitz auf Sauen und Rotwild benutze.

Zudem funktionieren dank 8-Zoll-Drall auch sehr lange Geschosse ohne Präzisionsprobleme. Da haben ältere 6,5 mm Patronen oft Schwierigkeiten, weil die Waffen dafür oft einen zu langen Drall haben.

Warum die PRC und nicht die Creedmoor? Ganz einfach, weil sie doch ein gutes Stück mehr Energie liefert und starke Sauen bei uns gar nicht so selten sind. Im Prinzip bringt sie die gleiche Energie wie eine .308 Win, auf große Distanzen hat sie sogar mehr Energie, dank deutlich besserem BC.
Vermutlich würde die Creedmoor auch reichen, mit der PRC steigt halt die Ausschusswahrscheinlichkeit.

Für mich ist das in deutschen Revieren die ideale Waffe. Die größeren Kaliber brauche ich nur auf der Drückjagd und im Ausland.
 
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Ich finde den Vergleich trotzdem sinnvoll. Was die PRC kann, leistet die CM eben 100 m kürzer beziehungsweise eher.
@ Waldgeist_ Th hat vielleicht eine genauere Zahl für uns
 
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Es war mir schon klar, was er sagen wollte, bloß mit seiner Aussage müsste es bedeuten, dass die PRC ihre Überlegenheit erst später entwickelt!
Die PRC hat auf 100m mehr Energie als die CM an der Mündung!
 
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ja so ist es - und wie in einem Post vorher schon zu lesen ist entscheidet die Energie die im Ziel abgegeben wird - ob du jetzt 1000J oder 3000J in den Kugelfang donnerst ist abgesehen von der Hinterladgefährdung egal
 

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