Tyrannosaur schrieb:
Falls du aber weniger wegschneiden, und suchen willst und deine Nerven schonen, nimm ne 9dreier!!!
Ehrlich!!!Meine Meinung ist,5,6xsuchen 9,3xfinden!
Heiliger Hubertus hilf, 9,3 mm auf Reh, noch ein Forist der dieser Unsitte verfallen ist,
obwol er einer der Welt besten Rehwild-Kaliber sein Eigen nennt.
Zitat eines wirklichen Fachmann. Orginal von bernie: 20.06.05
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Die 5,6 x 52 R Savage (kurz .22 Savage) kann nichts was die 5,6 x 50 R von Günter Freres nicht auch könnte oder umgekehrt.
Ich habe beide Patronen jagdlich geführt und damit sicherlich weit mehr als 100 Stück Rehwild erlegt, die 5,6 x 50 R führe ich noch heute im Bergstutzen.
Beide Patronen sind in der identischen Leistungklasse und deshalb sehr wohl miteinander vergleichbar.
Die genannten 5,6 mm Patronen sind genau die richtige Dosierung für unsere kleinste Schalenwildartt, insbsondere wenn es um weitere Entfernungen geht.
Den Ausruck Stricknadelpatrone halte ich daher für vollkommen fehl am Platze.
Größere Hämotme erzeugen diese Patronen ebenfalls nur unter bestimmten Voraussetzungen und lange nicht so schlimm wie bei manchen Stammtischrunden dargestellt, über einige Besonderheiten sollte man allerdings schon Bescheid wissen.
Die Erläuterungen dazu nachfolgend :
Die 5,6 x 52 R beschleunigt ein 4,8 gramm schweres Teilmantel-Geschoß auf ca. 870 m/sec, die 5,6 x 50 R bringt es mit einem 4,1 gramm schweren Teilmantel-Geschoß auf ca. 900 m/sec.
Und hier liegt bereits der Hase im Pfeffer!
Man kann beide Kaliber auch nur mit etwa gleichen Gechossen und Geschoßgewichten vergleichen und hier muß man objektiverweise etwas differenzieren.
Eine 5,6 x 50 R entwickelt nämlich mit einem 3,24 gramm schweren Geschoß eine Vo von gut über 1000 m/sec; das sind auf 100 m noch ca. 880 m/sec, etwa soviel wie eine .222 Rem.(mit geringüfig schwererem Geschoß) an der Mündung.
Um dies etwas plastischer darzustellen:
Die Wirkung dieser Patrone auf 100 m, wohlgemerkt mit leichtem 3,24 gramm Geschoß, entspricht der eines aufgesetzten Schusses einer .222 Rem. mit 3,6 gramm schweren Geschoß, gleicher Geschoßtyp vorausgesetzt.
Das Ergebnis kann sich jeder selbst ausmalen!
Die .22 Savage verschießt aber nur 4,8 gramm schwere Geschosse.
Daher kann und darf man als Vergleich auch nur etwa gleich schwere Geschosse heranziehen, das sind bei der 5,6 x 50 R solche mit 4,1 gramm Geschoßgewicht (fabrikgeladen).
Dabei haben beide Patronen schon auf 100 m sehr vergleichbare Geschwindigkeits und Energiewerte.
Dementsprechend ist auch die Wirkung beider Patronen gleich und ich kenne keinen kompetenten Fachmann oder Jäger, der da in der Praxis objektiv einen Unterschied ausmachen kann.
Mir scheint es wichtig nochmals zu erwähnen, daß hier immer nur etwa gleichschwere Geschosse zum Vergleich herangezogen werden dürfen, alles andere wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Um noch deutlicher zu werden:
Dies ist so ähnlich als wenn jemand behauptet, die 7 x 64 wirke bei gleichschwerem Geschoß, identischem Geschoßaufbau, gleicher Entfernung und gleichem Treffersitz schlechter oder anders als eine .30-06 Springfield.
3,24 gramm schwere Geschosse sind in der 5,6 x 50 R nicht zu empfehlen, zumindest nicht auf Rehwild.
Für den weiten Schuß auf Raubwild ist eine solche Laborierung dagegen ideal.
Zum Stricknadelmythos:
Von der Wirkung haben die schnellen 5,6 mm Patronen keineswegs die Eigenschaften einer Stricknadel.
Hier empfehle ich die Begutachtung der Innereien eines Stückes Rehwild, das mit einer solchen Patrone erlegt wurde.
Bezüglich der Hämatombildung:
Ich behaupte einfach mal, daß es kein Kaliber auf dieser Welt gibt, das vollkommen hämatomfrei wirkt.
Manche jagdlichen Zeitgenossen rennen wohl immer noch einem solchen Traum hinterher und werden es wohl auch ihr ganzes Leben lang sein, zumindest solange es noch keine plasmaenergetischen Geschosse oder Bündel gibt.
Auch hierzu ein Beispiel:
Selbst bei eienem kleinen Schlag oder Stoß auf stark blutführende Gefäße gibt es einen blauen Fleck - nichts anderes als ein Hämatom.
Vom physikalischen Prinzip her (Stoß) ist das auftreffende Geschoß analog zu sehen, nur mit einer unvergleichlich sehr viel höheren Energie.
Soviel zum Thema Blutergüsse!!!
Bezüglich Ausschüsse hinterlassen 5,6 mm Kaliber meiner Erfahrung nach keine größeren Löcher (gleicher Treffersitz vorausgesetzt), regelmäßig sehr viel kleiner als mit größeren Kalibern unter Verwendung weicher oder mittlerer Geschosse.
Auch diese geringe mechanische Zerstörung sollte Erwähnung finden, denn nicht nur Hämatome entwerten das Wildpret.
Natürlich hängt die Wirkung eines Geschosses auch von seiner Beschaffenheit ab.
Ein schnelles leichtes Geschoß mit hoher Splitterwirkung hat dabei bei entsprechend geeignetem Zielwiderstand (Reh) eine wesentlich bessere Wirkung als ein schweres hartes und langsameres Geschoß, verbunden mit höherer Splittern, auch aufgrund der Sekundärwirkung.
Von der Sofortwirkung auf Rehwild sind solche Geschosse im 5,6 mm Kaliber für Rehwild eigentlich ideal, weshalb in diesen Kalibern auch vorwiegend einfache Teilmantelgeschosse angeboten werden.
Ein hartes Geschoß würde hier keine so gute Wirkung zeigen.
Dies ist m. E. auch das Hauptargument gegen bleifreie Geschosse in kleinen Kalibern, denn Vollgeschosse können in diesen Kalibern aufgrund ihrer homogenen Konstruktion niemals eine so blitzartige Wirkung entfalten.
Auch hier gilt: Ausnahme bestägien die Regel:
Das Impala-Geschoß bildet nach den bisherigen Berichten wohl eine rühmliche Ausnahme.
Warum das aber so ist, kann mit rein wundballistischen Erkenntnissen nicht erklärt werden.
Dies aber nur am Rande.
Durch die doch recht dünnmanteligen Geschosse und die noch recht hohe Geschwindigkeit bleibt es auf kurze Entfernung aber nicht aus, daß auch mal etwas mehr Wildpret durch Hämatome entwertet wird.
Meiner Erfahrung nach ist dies aber lange nicht so schlimm, wie das von manchen gerne dargestellt wird, insbesondere nicht bei Geschoßgewichten über 4 gramm.
Dies ist nicht zuletzt auch davon abhängig ob stark blutführende Gefäße verletzt wurden.
Ab ca. 100 - 150 m hälft sich die Wildpretentwertung mit diesen Kalibern eh sehr in Grenzen.
Zu berücksichtigen ist aber auch, daß eine Patrone mit ca. 880 - 900 m/sec nicht unbedingt für kurze Entfernungen gedacht ist.
Die Schockwirkung ist aber bei den 5,6 mm Kalibern in Verbindung mit halbwegs gutem Treffersitz umwerfend im wahrsten Sinne des Wortes.
Hier stößt ein schweres Gescoß vom Kaliber .30 in puncto Rehwild an seine Grenzen, es sei denn man verwendet ein Geschoß vom Typ Sierra-Game-King-Hohlspitz oder H-Mantel.
Die Wildpretentwertung ist aber bei den beiden genannten Geschossen um ein erhebliches höher als bei den 5,6 mm Patronen mit schwerem Geschoß und auf kurze Entfernung.
Egal ob 5,6 x 50 R oder 5,6 x 52 R:
Beide Patronen liegen im gleichen Leistungsbereich mit etwa identischer Wirkung bei Verwendung etwa gleichschwerer Geschosse und sind hervorragende Spezialkaliber für die Rehwildjagd.
Soweit meine persönliche Meinung dazu.
Gruß Bernie
hier der link zu diesem ganz hervorragenden Beitrag von einem echten Fachmann.
http://www.wild-web.net/wwd/forumneu/th ... 7c2da2c129