In meinem Archiv hab ich auch noch ein paar Sätze von ReinerW gefunden:
Ich zitiere
Zur 7X57R: Ich führe seit einigen Jahren auf Pirsch und Ansitz in Deutschland fast nur noch meine K95 mit 48cm Lauf mit dem 140grs Nosler Partition auf alles Schalenwild. (Wechselte später noch zur 140gr Barnes) Kaum Nachsuchen und auch bei Rehwild geringe Entwertung des Wildbrets. Für mich keineswegs eine veraltete Patrone und als einziges deutsches Kaliber in den USA sowie im südlichen Afrika verbreitet, bekannt und als Fabrikpatrone unter 7mm Mauser erhältlich.
Mein Freund und Jagdschriftsteller Dr. Reinald von Meurers (z.B. "Sauen unterm Halbmond") hat 7 Jahre als Arzt in Algerien gearbeitet und Unmengen Sauen erlegt. Die 10 stärksten Berberwildschweine im Buch der Rekorde "Rowland Ward", Records of Big Game, stammen fast alle von ihm. Auch ich hatte Gelegenheit mit ihm dort zu jagen. Wir führten damals ausschließlich Brünner Bbfl in 7X57R mit S&B Geschossen. Die meisten deutschen Kaliber liegen in ihrer Entwicklung relativ zeitgleich. Auch die .30-06 war am Anfang "nur" eine Militärpatrone, was soll daran schlecht sein.
Sicher gibt es heute erheblich bessere Geschosse als früher, aber ob die neueren, mittleren Kaliber besser sind als die alten Ordonnanzpatronen 7X57, 8X57 und .30-06, halte ich für sehr fraglich. Für mich und viele andere Jäger ist die 7X57 für die Hauptwildart Rehwild und gelegentlich mittelschwerem Schalenwild mit dem richtigen Geschoss bis 200m erstklassig. Davon wird mich auch keine andere Meinung abbringen, da ich selbst ausreichend beste Erfahrung gesammelt habe.
Auch ich gehöre zu den Jägern, welche nach fast 4 Jahrzehnten erfolgreichem weltweiten Jagen mit der .30-06 auf unzählige Wildarten jetzt im eigenen Hochwildrevier fast nur noch eine 7X57R in der K95 führen. Das leichte Gewehrchen mit dem 140grs NP hat mir bisher keine nennenswerte Nachsuche beschert und bereitet kaum Wildbretentwertung. Mir ist wirklich nicht klar, was an dieser ausgezeichneten Kombination (Kaliber und Geschoss) schlecht sein soll ?
Vor 17 Jahren erlegte ein Jagdgast in meinem Revier einen Keiler von 142kg auf der Drückjagd mit seinem Sauer-Drilling 7X57R und RWS TR 9,1g. Der Basse lag mit Blattschuß im Feuer! Dieser Jäger führt, neben einer Doppelflinte, über 50 Jahre nur diese Waffe mit dem gleichen Geschoss und hat reichlich Schwarzwild aller Größen erlegt. Er beschränkt sich auf sichere Schüsse in entsprechender Entfernung und möchte keine andere Waffe haben.
In diesem Sinne möchte ich mich auch bei ReinerW gen Himmel bedanken, das ich heutzutage 7mm08, 7x57 und 7x57R neben meiner Leidenschaft für 6,5mm Kaliber mit vollster Zufriedenheit führe.